- 15:50 Uhr: ➤ US-Medien: Vollständige Biontech/Pfizer-Zulassung am Montag möglich
- 13:37 Uhr: Söder kündigt neue Massstäbe bei der Pandemiebekämpfung an
- 08:10 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit Mai wieder über 50
- 04:00 Uhr: Arbeitsminister will Recht auf Corona-Impfung während Arbeitszeit
- 03:46 Uhr: Kuba lässt weitere selbst entwickelte Corona-Impfstoffe zu
➤ US-Medien: Vollständige Biontech/Pfizer-Zulassung am Montag möglich
In den USA könnte der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer laut Medienberichten Anfang der Woche eine vollständige Zulassung erhalten. Die Arzneimittelbehörde FDA prüfe derzeit die umfangreiche Dokumentation aller nötigen Daten und arbeite auf eine Entscheidung bis zum Ende des Montags hin, berichtete die "New York Times". Aus Kreisen der Biden-Regierung hat CNN ebenfalls von einer solchen Zulassung "möglicherweise bereits am Montag" erfahren, Quellen der "Washington Post" kündigten sie "in den kommenden Tagen" an.
Die US-Regierung verspricht sich von einer vollständigen Zulassung einen Impfschub, beispielsweise weil Arbeitgeber, Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen eine Impfpflicht für ihre Mitarbeitenden, Besucher und Studierenden an diese endgültige Zulassungsstufe koppeln. Ausserdem hatten in Umfragen immer wieder Ungeimpfte erklärt, dass sie eine vollständige Zulassung abwarten wollten. Bisher hatte der Impfstoff eine sogenannte "Emergency Use Authorization", eine Notfallzulassung, die nach den regulären Testreihen einen schnellen Einsatz ermöglichte.
Behörden wie die FDA vergeben nach ausgiebigen Testreihen die Notfallzulassung im Fall eines besonders dringenden Krankheitsgeschehens, weil die Vorteile der schnellen Impfung mögliche Risiken überwiegen.
In der EU hat der Biontech/Pfizer-Impfstoff eine "bedingte Marktzulassung", das ist praktisch eine Stufe über der "Notfallzulassung". Eine bedingte Marktzulassung ist möglich, "wenn der Vorteil der sofortigen Verfügbarkeit des Arzneimittels das Risiko weniger umfangreicher Daten als normalerweise erforderlich überwiegt", schreibt das Paul-Ehrlich-Institut. Bedingte Zulassungen könnten in eine Vollzulassung übergehen.
Bei der bedingten Marktzulassung in der EU haftet nach Angaben der EU-Kommission der Pharmakonzern für den Impfstoff und dessen sichere Verwendung, bei der Notfallzulassung hätten die Mitgliedsstaaten die Haftung der Hersteller ausschliessen müssen.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Corona: Zutritt in Österreichs Discos möglicherweise nur noch für Geimpfte
15:32 Uhr: Bei weiter steigenden Corona-Zahlen könnten in Österreich ab Herbst nur noch geimpfte Personen Zutritt zu Discotheken und Bars haben. "In der Nachtgastronomie haben wir die Situation, dass viele Ungeimpfte auf Geimpfte treffen. Daher gibt es hier besonderes Risiko von sogenannten Superspreader-Events", hiess es am Samstag in einer Pressemitteilung von Bundeskanzler
Sobald sich das soziale Leben im Herbst wieder nach innen verlege, die Infektionszahlen weiter steigen und die Impfquote unter Jungen niedrig bleibe, werde die Massnahme laut Bundesregierung in Betracht gezogen.
Aktuell gilt in Österreich die 3G-Regel: Geimpfte, Getestete oder Genesene haben Zugang zu Gastronomie, Sport- und Freizeitveranstaltungen oder zu sogenannten körpernahen Dienstleistungen, wie etwa Friseuren.
Die zuständigen Ministerien meldeten am Samstag 1.328 neue Corona-Infektionen in Österreich. Das entsprach dem höchsten Wert seit Anfang Mai. 326 Patienten mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Ampelsystem statt Inzidenzwert: Söder kündigt neue Massstäbe bei der Pandemiebekämpfung an
13:37 Uhr: Bayerns Ministerpräsident
In Baden-Württemberg geniessen Geimpfte und Genesene seit dem 16. August unabhängig von lokalen oder regionalen Corona-Inzidenzen in vielen Bereichen wieder grössere Freiheiten. Hingegen müssen Ungeimpfte wesentlich häufiger als bisher negative Antigen-Schnelltests vorweisen, die jeweils nicht älter als 24 Stunden sein dürfen. Auch andere Bundesländer wollen künftig die Inzidenz nicht mehr allein als Entscheidungsgrundlage nehmen.
Der bayerische FDP-Chef Daniel Föst hat die angekündigte Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz als Massstab der Corona-Politik im Freistaat begrüsst. "Söder bewegt sich endlich", sagte Föst am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Nun sei die Frage, wie lange Corona-Einschränkungen noch aufrecht erhalten werden müssten. "Für uns Freie Demokraten ist der Zeitpunkt gekommen, zur Normalität zurück zu kehren", meinte der Bundestagsabgeordnete.
Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit Mai wieder über 50
08:10 Uhr: Erstmals seit Mai ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen wieder auf einen Wert über 50 gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Samstagmorgen eine Inzidenz von 51,6 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Am Vortag war die Inzidenz noch mit 48,8 angegeben worden. Bundesweit wurden 8092 Neuinfektionen binnen eines Tages mit dem Coronavirus nach 9.280 am Vortag gemeldet.
Die Sieben-Tage-Inzidenz war Ende Mai erstmals seit Oktober wieder unter den Wert von 50 gefallen. Während das RKI nun 17 neue Todesfälle meldete, waren es am 26. Mai an einem Tag aber noch 270 Todesfälle im Zusammenhang mit einer COVID-Erkrankung gewesen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Der Wert steigt seit Wochen in Deutschland wieder stetig an.
Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich nach RKI-Angaben auf 3.861.147. Die Zahl der Todesfälle stieg auf insgesamt 91.973.
Arbeitsminister will Recht auf Corona-Impfung während Arbeitszeit
04:00 Uhr: Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie will Bundesarbeitsminister
Bislang haben Arbeitnehmer keinen allgemeinen Anspruch darauf, sich während der Arbeitszeit bei einem Arzt oder im Impfzentrum eine Spritze gegen den Erreger geben zu lassen.
Für den Fall, dass die Pandemie wieder schwer um sich greift, denkt Heil über eine neuerliche Homeoffice-Pflicht nach. "Aber für mich ist klar, dass wir eher wieder verpflichtendes Homeoffice einführen, als Schulen und Kitas zu schliessen", erklärte er.
Kuba lässt weitere selbst entwickelte Corona-Impfstoffe zu
03:46 Uhr: Kuba hat einen zweiten und dritten selbst entwickelten Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen. Die Kombination von zwei Dosen des Vakzins Soberana 02 und einer Dosis Soberana Plus hatte nach Regierungsangaben in der Testphase III mit einer Effektivität von 91,2 Prozent symptomatische Erkrankungen verhindert.
Das staatliche Zentrum für die Kontrolle von Medikamenten und medizinischen Geräten (Cecmed) teilte am Freitag mit, es habe eine Notfallzulassung erteilt. Soberana 02 war gemeinsam von Einrichtungen in Kuba und im Iran entwickelt worden. Im Iran hat das Mittel unter dem Namen Pasteurcovac bereits die Notfallzulassung erhalten.
Am 9. Juli war das kubanische Vakzin Abdala als erster in Lateinamerika entwickelter Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen geworden. Bei Abdala wie auch den Soberana-Mitteln handelt es sich um sogenannte Untereinheitenimpfstoffe aus aufbereiteten Proteinen des Erregers. Kuba verfügt über viel Erfahrung bei der Entwicklung von Impfstoffen. Die Studienergebnisse zu den kubanischen Corona-Vakzinen wurden bislang aber nicht unabhängig geprüft.
Der sozialistische Karibikstaat durchläuft seit einigen Wochen die Phase mit den meisten täglich bestätigten Infektionen und Todesfällen seit Beginn der Pandemie. Er gehörte in den vergangenen Tagen zu den Ländern mit den meisten Corona-Todesopfern pro Einwohner. Auch macht sich die tiefe Wirtschaftskrise, in der das Land steckt, im Gesundheitssektor deutlich bemerkbar - es fehlt an Medikamenten und Ausrüstung. Dies war einer der Auslöser aussergewöhnlicher Massenproteste gegen die Regierung am 11. Juli.
Kassenärzte fordern Vorgaben für Auffrischimpfungen
02:03 Uhr:
Die Kassenärzte haben von der Bundesregierung genaue Vorgaben für die anstehenden Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus gefordert. "Selbstverständlich können die Booster-Impfungen in den Praxen vorgenommen werden", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der "Rheinischen Post" (Samstag). Doch die Praxen bräuchten Klarheit, wann und für wen Impfungen vorgenommen werden könnten. "Hierzu wäre es wichtig, eine möglichst klare wissenschaftlich begründete Definition zu haben, für wen eine Booster-Impfung sinnvoll wäre."
Die Hausärzte stellen sich zum Start der Auffrischimpfungen auf Konflikte mit Patienten ein. "Jetzt, da die dritte Impfung angeboten wird, kommen viele Menschen auf uns zu, die eine Auffrischung haben möchten, aber noch keinen Anspruch darauf haben", sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Das führt zu Diskussionen, die aber in den Beratungsgesprächen in unseren Praxen geklärt werden."
Im Moment liegt die Altersgrenze für die dritte Impfung bei 80 Jahren. "Ob die Hausärztinnen und Hausärzte auch jüngeren Patienten diese Auffrischungsimpfung anbieten, ist dann jeweils abhängig von der persönlichen Konstitution und dem Vorliegen schwerer Krankheiten", erklärte er. Gesunde Personen unter 80 Jahren würden in der Regel derzeit kein Angebot bekommen.
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