- 19:50 Uhr: ➤ Moskaus Bürgermeister besorgt über Corona-Lage in seiner Stadt
- 17:09 Uhr: Krankenhäuser: Zahl der Intensivbetten nicht manipuliert
- 15:50 Uhr: Bundestag verlängert Pandemie-Notlage
- 11:41 Uhr: Biontech-Vakzin schützt laut Studie auch vor Delta-Variante
➤ Moskaus Bürgermeister äussert sich besorgt wegen hoher Corona-Fallzahlen
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat sich wegen der vielen Corona-Infektionsfälle in seiner Stadt besorgt gezeigt. "Ziemlich viele Moskauer befinden sich auf Intensivstationen und werden künstlich beatmet", sagte Sobjanin am Freitag in einer vom Fernsehen übertragenen Rede. "Die Gefahr ist real", betonte er.
Die Behörden hätten erwartet, dass sich das Infektionsgeschehen in den Monaten April und Mai abmildern würde, wie es im vergangenen Jahr der Fall gewesen sei, sagte Sobjanin. "Aber jetzt sehen wir, dass sich dies in Richtung Juni, Juli verschiebt." Zugleich werde sichtbar, "wie aggressiv Covid ist", betonte Sobjanin. Es werde immer schwieriger, die Virus-Erkrankung zu behandeln.
Die Gesundheitsbehörden in der russischen Hauptstadt meldeten am Freitag 5.853 neue Infektionsfälle - der höchste Wert seit Mitte Januar. Insgesamt wurden in Russland seit Pandemie-Beginn mehr als fünf Millionen Corona-Infektionen nachgewiesen. Nach offiziellen Angaben starben in dem Land mehr als 125.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektionen. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus.
Sobjanin, der zu den engen Verbündeten von Kreml-Chef
Die weiteren Corona-News des Tages:
Krankenhäuser: Zahl der freien Intensivbetten nicht manipuliert
17:09 Uhr: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat den Vorwurf zurückgewiesen, die Zahl der freien Intensivbetten sei während der Corona-Pandemie falsch angegeben worden.
"Krankenhäuser haben die Zahl der Intensivbetten nicht manipuliert, diesen Verdacht äussert auch der Bundesrechnungshof nicht. Intensivbettenzahlen zu manipulieren ist auch gar nicht möglich, da die Ausgleichszahlungen an Bedingungen geknüpft sind, die die Krankenhäuser nicht beeinflussen können", sagte der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gass, der "Rheinischen Post" (Samstag).
Laut einer Mitteilung der DKG vom Freitag zählen zu den Bedingungen, dass das Krankenhaus bestimmten Notfallversorgungsstufen angehört, die Inzidenz im gesamten Landkreis bei mindestens 50 Fällen liegt und dass im gesamten Landkreis weniger als 25 Prozent der Intensivbehandlungsplätze frei sind.
"Es geht eben ausdrücklich nicht um die Quote freier Betten in einzelnen Krankenhäusern, die dann daraus theoretisch ein Vorteil erzielen könnten. Zudem haben wir mit dem Intensivregister eine transparente Datenbank, die uns aktuell und verlässlich die Zahl der Intensivbetten meldet", sagte Gass der Zeitung.
Der Bundesrechnungshof hatte in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht "eine massive Überkompensation aus Steuermitteln" bei Ausgleichszahlungen für Krankenhäuser festgestellt. Die Kliniken bekamen Geld für verschobene oder ausgesetzte planbare Aufnahmen, um freie Kapazitäten für COVID-19-Patientinnen und -Patienten zu schaffen. Die Ausgleichszahlungen des Bundes hätten allein im Jahr 2020 rund 10,2 Milliarden Euro betragen.
Das Gesundheitsministerium räumte in einer im Bericht zitierten Stellungnahme ein, dass es eine Überkompensation für Krankenhäuser gegeben haben könne - allerdings "allenfalls" bis zu einer Anpassungs-Verordnung im Juli 2020.
Niederlande: Ab Ende Juni wieder Massenveranstaltungen ohne Maske
16:48 Uhr: Die Niederlande wollen ab Ende Juni wieder Massenveranstaltungen ohne Schutzmasken zulassen. Voraussetzung ist allerdings, dass Teilnehmer einen Impfbeweis oder ein negatives Testergebnis vorweisen.
Das teilte die Regierung am Freitag in Den Haag mit. Besucher müssten dann auch nicht mehr 1,5 Meter Abstand halten. Damit wären ab Ende Juni auch wieder volle Stadien für Konzerte oder Fussballspiele möglich.
Zunächst sollen Veranstaltungen mit bis zu 25.000 Besuchern erlaubt werden, die höchstens 24 Stunden dauern. Ab Ende Juli sollen dann auch mehrtägige Veranstaltungen ohne eine maximale Besucherzahl möglich sein. Dann wären auch wieder Festivals möglich.
Die Regierung stützt ihre Entscheidung auf die Ergebnisse von einer Reihe von Feldversuchen in den vergangenen Monaten. Danach sind Veranstaltungen sicher, wenn Besucher vorher getestet werden und der Besucher-Zustrom kontrolliert wird.
Zur Zeit sind Veranstaltungen nur mit einer sehr begrenzten Zahl von Teilnehmern erlaubt. Die Zahl der Neuinfektionen in den Niederlanden geht zurück. Zur Zeit gibt es etwa 71 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Mehr als die Hälfte der Einwohner hat mindestens eine Impfdosis erhalten.
Lauterbach erwartet keine weitere Infektionswelle durch EM
15:59 Uhr: Die Fussball-EM wird nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten
Wenn dort nur etwa jeder fünfte Platz besetzt sei, könnten Infizierte vielleicht noch einige wenige anstecken, meinte Lauterbach, "aber eine Kettenreaktion ist unwahrscheinlich, es wird dadurch keine neue Welle geben". Lauterbach schlägt vor, die Sperrstunde der Kneipen und Restaurant zu verlängern. Anwohner sollten Verständnis für längere Öffnungszeiten aufzubringen: "Das hilft uns allen."
Problematisch sieht Lauterbach allerdings, dass die Europäische Fussball-Union (UEFA) das Wembleystadion in London nicht als Spielort gestrichen habe. England sei Coronavirus-Variantengebiet. "Dort dürfte man derzeit keine Spiele ansetzen", äusserte Lauterbach, "das hätte man komplett abschalten müssen." Auch Fan-Reisen von der Insel ins Ausland seien risikoreich.
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Bundestag verlängert Pandemie-Notlage
15:50 Uhr: Der Bundestag hat die "epidemische Lage von nationaler Tragweite" wegen der Corona-Pandemie verlängert. Sie dient als rechtliche Grundlage für Corona-Regelungen etwa zu Impfungen und Testkosten.
Dafür hatten Redner von Union und SPD geworben. Die Grünen hatten trotz Kritik Zustimmung angekündigt. Abgeordnete von FDP und AfD sowie der Linke wandten sich gegen eine Verlängerung. Abgestimmt wurde namentlich, es gab 375 Ja-Stimmen, 218 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen.
Die festgestellte Lage gibt dem Bund das Recht, direkt ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests, Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise.
Der Bundestag hatte die "epidemische Lage" erstmals am 25. März 2020 festgestellt. Ohne Verlängerung würde die epidemische Lage Ende Juni auslaufen. Nun wird sie maximal für drei Monate verlängert.
Im September soll es vor der Bundestagswahl noch eine Bundestagssitzung geben. Beraten werden soll das erwartete Ende der Pandemie-Notlage, wie es in Fraktionskreisen in Berlin hiess.
Lauterbach glaubt an Öffnung von Clubs im Herbst
15:22 Uhr: SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach glaubt an eine Öffnung von Clubs im Herbst. Gegenüber dem Nachrichtenportal "watson" sagte Lauterbach: "Ich glaube, dass im Herbst die Clubs öffnen können – aber eben nur für Geimpfte, Geteste und Genesene. Wenn ich alle teste, erwische ich zumindest die Superspreader. So können wir Ausbrüche wie im März 2020 in der "Trompete" in Berlin vermeiden. Die Tests werden wir deshalb weiter brauchen.“
Für Geimpfte, Getestete und Genesene werde das Nachtleben laut Lauterbach auch wieder sein wie vor der Pandemie: "Wir werden hier und da Ausbrüche haben, aber ich bin da zuversichtlich. Probleme wird es eher noch bei den Kindern geben, wenn wir sie nicht impfen können – und dann wieder 30 Kinder in einer Klasse ohne Maske sitzen."
EMA rät von Astrazeneca-Impfung bei bestimmter Bluterkrankung ab
15:11 Uhr: Die europäische Arzneimittelbehörde rät von der Verwendung des Astrazeneca-Impfstoffs bei Menschen mit einer seltenen Bluterkrankung ab.
Dabei gehe es um Personen mit einem sogenannten Kapillarlecksyndrom. Dies müsse auch in die Liste der Nebenwirkungen des Vakzins aufgenommen werden.
Die EMA untersucht ausserdem Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen nach Corona-Impfungen mit den Mitteln verschiedener Hersteller.
Malaysia verlängert "totalen Lockdown" bis Ende Juni
14:54 Uhr: Malaysia kämpft weiter gegen seine bisher schwerste Corona-Welle. Deshalb hat die Regierung in Kuala Lumpur angekündigt, den Anfang Juni verhängten "totalen Lockdown" um zwei Wochen zu verlängern. "Die Entscheidung wurde getroffen, weil die täglichen Zahlen noch immer sehr hoch sind", sagte Verteidigungsminister Ismail Sabri Yaakob am Freitag.
Ursprünglich sollten die strikten Massnahmen nur zwei Wochen gelten, nun sollen sie frühestens am 28. Juni aufgehoben werden. Die meisten Unternehmen sind ebenso wie Einkaufszentren und nicht wesentliche Geschäfte geschlossen. Zudem dürfen sich die Menschen nur noch in einem Umkreis von zehn Kilometern von ihren Häusern bewegen.
Das 32-Millionen-Einwohner-Land war zunächst glimpflich durch die Pandemie gekommen. Seit Oktober steigen die Zahlen jedoch. Zuletzt hatten die Behörden teilweise 9.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet - damit liegt Malaysia gemessen an der Einwohnerzahl an der Spitze der gesamten Asean-Region. Obwohl die Zahlen leicht gesunken sind, bestätigte das Gesundheitsministerium auch am Freitag fast 7.000 neue Fälle und 84 Tote in Verbindung mit COVID-19.
Britische Studie: 60 Prozent höhere Ansteckungsgefahr durch Delta-Variante
14:34 Uhr: Die Delta-Variante des Coronavirus könnte nach neuen Erkenntnissen der britischen Gesundheitsbehörden um 60 Prozent ansteckender sein als die bisher in Grossbritannien vorherrschende Alpha-Variante.
Laut einer Studie, die die Gesundheitsbehörde Public Health England am Donnerstag veröffentlichte, ist das Risiko einer Ansteckung im eigenen Haushalt im Vergleich zur Alpha-Variante wohl um 60 Prozent höher. Gesundheitsminister Matt Hancock war zuletzt noch von einer um 40 Prozent höheren Ansteckungsgefahr ausgegangen.
Die zuerst in Indien aufgetretene Delta-Variante hat sich in Grossbritannien zuletzt stark ausgebreitet. Nach Angaben von Public Health England wurden inzwischen 42.323 Fälle der Delta-Variante nachgewiesen. Das waren 29.892 Fälle mehr als noch vor einer Woche. Damit macht die Delta-Variante inzwischen mehr als 90 Prozent der Neuinfektionen in Grossbritannien aus.
Die Ausbreitung der Variante hat in Grossbritannien auch zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen geführt. Am Donnerstag wurden 7.393 Neuinfektionen gemeldet - so viele wie zuletzt im Februar. Die Zahl der Patienten, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, ist mit gut tausend aber weiter vergleichsweise niedrig. Nach Angaben von Gesundheitsminister Hancock waren die meisten der neu aufgenommenen Patienten zudem nicht geimpft.
Länder schickten Millionen Masken wegen Mängeln zurück
14:04 Uhr: Mehrere Bundesländer haben Medienberichten zufolge Millionen Corona-Masken aus dem Verkehr gezogen, die ihnen der Bund im vergangenen Jahr zur Verfügung gestellt hatte. Der NDR berichtete am Freitag nach einer eigenen Umfrage unter den Ländern, dass etwa Schleswig-Holstein vier Millionen Schutzmasken zurückgeschickt habe, die der Bund von Mai bis August 2020 geliefert habe. Sie hätten die FFP2-Norm nicht erfüllt, habe das Sozialministerium in Kiel auf Anfrage des Senders mitgeteilt.
Niedersachsen will dem Bericht zufolge jetzt ebenfalls vier Millionen Masken an den Bund zurückgeben. Im Rahmen einer Überprüfung hätten Zweifel an deren Verkehrsfähigkeit nicht abschliessend ausgeräumt werden können, habe das dortige Gesundheitsministerium erklärt.
In Rheinland-Pfalz lagerten laut dem zuständigen Landesamt "mehr als eine Million nicht verkehrsfähige FFP2 und FFP2-analoge Masken des Bundes", wie der NDR berichtete. Das Magazin "Der Spiegel" berichtete am Freitag nach einer Umfrage in den Ländern ebenfalls von Millionen zurückgeschickter Masken. So habe nach Tests Baden-Württemberg 4,6 Millionen aus dem Verkehr gezogen und Bayern 72.000 gesperrt.
Das Bundesgesundheitsministerium verwies am Freitag erneut darauf, dass wegen damals nicht vorhandener EU-zertifizierter Masken auf dem Markt andere Masken beschafft worden seien - deswegen könnten sie auch nicht EU-zertifiziert sein. Sie seien aber nach einem für die Pandemie entwickelten Verfahren für Infektionsschutz-Zwecke geprüft worden.
Insgesamt seien 230 Millionen Masken dieses Typs ausgeliefert worden, sagte ein Sprecher. Bei Reklamationen, die es gegeben habe, habe der Bund Nachprüfungen angeboten, dabei seien aber bisher keine Qualitätsmängel festgestellt worden. Länder hätten teils selbst nicht EU-zertifizierte Masken gekauft und Zweifeln direkt nachgehen können.
In der Bundesregierung gibt es weiter keine einheitliche Auffassung über die Prüfanforderungen an nicht EU-zertifizierte Masken. Ein Sprecher des Arbeitsministeriums machte deutlich, dass aus Sicht seines Ressorts ein höheres, am Arbeitsschutz orientiertes Verfahren für ein Inverkehrbringen erforderlich sei. Es gebe keinen Unterschied zwischen Arbeitsschutz- und Pandemiemasken. Der Arbeitsschutzstandard berücksichtigt laut Regierung etwa auch Prüfungen auf besonders hohe und niedrige Temperaturen und eine verlängerte Anlegeprüfung.
Kultusministerkonferenz empfiehlt Rückkehr zu Regelbetrieb an Schulen
13:12 Uhr: Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) hat angesichts rückläufiger Corona-Infektionszahlen eine Rückkehr zum "uneingeschränkten Regelbetrieb" nach den Sommerferien empfohlen. Das gab die KMK am Freitag nach virtuellen Beratungen bekannt. Die Konferenz sei überzeugt, dass der Präsenzunterricht "die notwendige Grundlage gemeinsamen Lehrens und Lernens" sei. Alle Schulen sollten deshalb mit dem Start des neuen Schuljahrs "dauerhaft" in den Regelbetrieb gehen.
Der Schritt sei aus Sicht der KMK dabei nicht an individuelle Impfungen von Kindern gekoppelt, betonten die Bildungsminister und -senatoren der Länder in ihrem Beschluss. Zugleich forderten sie aber allgemein, Kindern und Jugendliche bei entsprechenden Wünschen nach persönlicher Immunisierung "gleichberechtigt in die Bedarfsberechnungen zur Beschaffung von Impfstoff einzubeziehen".
Die KMK verwies zugleich auf die sich generell stark verbessernde Pandemielage. Zum einen habe sich das Infektionsgeschehen zuletzt positiv entwickelt, zum anderen seien Schulen nach Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts (RKI) "keine treibende Kraft" in der aktuellen Situation. Ferner sei zu beachten, dass ein "grosser Teil der Bevölkerung" bereits mindestens eine Impfung erhalten habe und bis zum Start des Schuljahrs vollständig geimpft sein werde.
EU-Staaten beschliessen wegen Virus-Varianten "Notbremse" für Sommerreisen
12:30 Uhr: Angesichts der Ausbreitung neuer Coronavirus-Varianten haben die EU-Mitgliedstaaten vor der Sommer-Reisesaison ihre Reiseempfehlungen angepasst. Die Botschafter der EU-Länder beschlossen am Freitag in Brüssel eine "Notbremse", die eine Wiedereinführung von Test- und Quarantänepflichten auch für vollständig geimpfte Reisende mit dem digitalen Corona-Zertifikat der EU ermöglicht. Im Gegenzug wurden Bestimmungen für die Einstufung von Risikogebieten etwas gelockert.
Nach der beschlossenen Empfehlung kann fortan jeder Mitgliedstaat entscheiden, die Notbremse zu ziehen. Dies gelte "insbesondere aufgrund einer hohen Verbreitung von SARS-CoV-2-Varianten", heisst es in dem Text, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Beschränkungen wie Test- oder Quarantänepflichten können demnach bei der Einreise aus bestimmten betroffenen Städten oder Regionen oder auch ganzen EU-Ländern verhängt werden.
"Ausnahmsweise und vorübergehend" sei dies auch für "Inhaber von Impfbescheinigungen oder Genesungsbescheinigungen" möglich, heisst es in dem Text. Auch von ihnen könne verlangt werden, "dass sie sich einem Test auf eine SARS-CoV-2-Infektion und/oder Quarantäne/Selbstisolierung unterziehen". Soweit möglich sollten "solche Massnahmen auf die regionale Ebene beschränkt werden".
Braun rechnet nicht mehr mit neuem harten Lockdown
12:13 Uhr: Kanzleramtschef
Die Gefahr einer vierten Corona-Welle wollte Braun allerdings gleichwohl nicht ausschliessen. Er verwies auf die zunehmende Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Dies gelte derzeit besonders für Grossbritannien, wo sich die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von elf Tagen wieder verdoppelt habe.
Im Herbst könnten daher auch in Deutschland die Infektionszahlen durchaus wieder ansteigen, warnte Braun. "Ob das wieder eine richtige Welle wird, hängt echt davon ab, wie viele Menschen sich in Deutschland impfen lassen", sagte der Kanzleramtschef. "Wenn wir eine Impfquote von 80 Prozent schaffen, glaube ich nicht, dass es noch einmal eine relevante Welle gibt."
Corona-Impfung für rund zehn Prozent der Jugendlichen empfohlen
12:02 Uhr: Rund eine halbe Million Jugendliche sollten sich wegen besonderer Risiken gegen das Coronavirus impfen lassen. Das geht aus Berechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland hervor. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Impfung bei 12- bis 17-Jährigen nur bei besonderen Vorerkrankungen. Die Liste umfasst zwölf Krankheiten, darunter Adipositas, Diabetes, Herzfehler, chronische Lungenerkrankungen und Trisomie 21.
Eine Auswertung des Zentralinstituts zeigt, dass etwa elf Prozent aller Jugendlichen in Deutschland in der fraglichen Altersgruppe mindestens eines dieser Risikomerkmale aufweisen. "Bei gesetzlich Versicherten ergeben sich bundesweit etwa 402.000 Impflinge", teilte das Institut am Freitag in Berlin mit. "Unter Berücksichtigung der Privatversicherten sind bundesweit etwa 452 000 potenzielle Impflinge betroffen." Knapp die Hälfte davon leidet unter Asthma.
Biontech-Vakzin schützt laut Studie auch vor Delta-Variante
11:41 Uhr: Der Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer schützt einer neuen Studie zufolge auch vor der zuerst in Indien aufgetretenen Corona-Variante Delta (B.1.617.2). Auch vor mehreren anderen Varianten wie beispielsweise der zuerst in Nigeria aufgetretenen Mutante B.1.525 schütze der Impfstoff, schreiben die Wissenschaftler um Pei Yong Shi von der University of Texas in Galveston im Fachjournal "Nature".
Für die Studie untersuchten die Forscher 20 Blutproben von 15 Menschen, die jeweils zwei Dosen des Impfstoffes von Biontech/Pfizer erhalten hatten, und testeten die Reaktion auf die verschiedenen Corona-Varianten. Die Wirksamkeit der Antikörper sei bei den Varianten zwar niedriger ausgefallen als bei einem im Januar 2020 isolierten Coronavirus-Typ, sie sei jedoch immer noch "robust", hiess es. Vorherige Studien und Datenerfassungen hatten ähnliche Ergebnisse erbracht.
Corona-Ausbruch in G7-Gipfel-Hotel: Deutscher Sicherheitsmann in Quarantäne
10:34 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch in einem Hotel beim G7-Gipfel in Cornwall hat sich ein Sicherheitsmann der deutschen Vorausdelegation von
In Berlin war am Donnerstagabend die Rede davon, dass zwei Mitglieder des Sicherheits-Vorauskommandos der Kanzlerin in dem betroffenen Hotel in St. Ives untergebracht waren. Ein Sprecher des britischen Premierministers
Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge wurde der Ausbruch bereits am Mittwoch festgestellt. Das Hotel sei daraufhin geschlossen worden, hiess es. Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden demokratischen Industrienationen wollen von Freitag bis Sonntag über Themen wie den Kampf gegen den Klimawandel und die Corona-Pandemie in dem Badeort Carbis Bay in der südwestenglischen Grafschaft Cornwall beraten.
Woidke: Tests sollen nicht verschwinden
08:49 Uhr: Trotz der deutlich sinkenden Inzidenzen in Brandenburg bleiben Schnelltests aus Sicht von Brandenburgs Ministerpräsident
"Ich weiss, das ist unbequem", sagte Woidke. "Aber auf der anderen Seite sind wir gut beraten, vorsichtig zu sein, gerade wenn wir jetzt den Blick aus Deutschland raus nach Grossbritannien schweifen lassen." Dort kämpft das Land aktuell mit der Ausbreitung der sogenannten Delta-Variante des Coronavirus, obwohl dort die Impfquote deutlich höher liegt als in Deutschland.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 18,6
08:29 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 2440 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:00 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 3165 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 18,6 an (Vortag: 19,3; Vorwoche: 29,7).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 102 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 86 Tote gewesen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.711.569 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.569.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, beträgt nun 89.687.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Donnerstagabend bei 0,79 (Vortag: 0,74). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 79 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
EU hat Millionen fehlerhafte Anti-Corona-Produkte sichergestellt
06:47 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in der EU massenhaft gefälschte und fehlerhafte Produkte zum Gesundheitsschutz sichergestellt worden. Durch Ermittlungen der EU-Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf seien rund 52 Millionen minderwertige Handgels, Schutzmasken und Testkits aufgespürt worden, erklärte die Behörde am Donnerstag in ihrem Jahresbericht für 2020. Dabei wurden demnach 1150 verdächtige Händler identifiziert.
"Seit März 2020 haben wir die wachsende Bedrohung durch gefälschte, minderwertige oder unsichere Produkte untersucht und darauf reagiert", erklärte Olaf-Generaldirektor Ville Itala. Die Produkte stammen demnach häufig aus Drittstaaten. "Viele Unternehmen sind opportunistisch, in dem Versuch, von der Pandemie zu profitieren, in eine Tätigkeit eingestiegen sind, ohne jegliche Erfahrung auf diesem Gebiet zu haben".
"Über Nacht sind in vielen EU-Ländern und ausserhalb lange Ketten von Zwischenhändlern entstanden, um die Identität der Betrüger zu verschleiern", fügte der stellvertretende Olaf-Chef Ernesto Bianchi hinzu. Das Ergebnis sind etwa Handgels, die gefährliche Mengen an Methanol enthalten, minderwertige Masken und nicht zertifizierte Testkits.
Zufrieden sind die EU-Betrugsbekämpfer laut Jahresbericht mit ihrem frühzeitigen Vorgehen gegen gefälschte Impfstoffe. "Noch bevor der erste Impfstoff verabreicht wurde, haben wir Alarm wegen Angeboten von gefälschten Impfstoffen geschlagen", erklärte Itala. Dadurch sei Betrug in diesem Bereich "soweit wir wissen" verhindert worden.
Im Jahr 2020 hat Olaf dem Bericht zufolge insgesamt 230 Betrugsuntersuchungen abgeschlossen und 375 Empfehlungen an nationale und EU-Behörden ausgesprochen. Die Behörde wird künftig eng mit der neu geschaffenen Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) zusammenarbeiten, die am 1. Juni ihre Arbeit aufgenommen hat und die ebenfalls für Betrugsfälle zuständig ist. Im Gegensatz zu Olaf verfügt EPPO über Strafverfolgungsbefugnisse.
Bundestag berät über Verlängerung epidemischer Lage
06:12 Uhr: Der Bundestag berät in seiner Plenarsitzung am Freitag (ab 09:00 Uhr) über die Verlängerung der Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite wegen der Corona-Pandemie. Diese Feststellung würde ansonsten Ende Juni auslaufen. Abschliessend beraten werden auch weitere Neuregelungen im Gesundheitsbereich, darunter die Pflegereform, Reformen im Krankenhausbereich und ein höherer Bundeszuschuss für die gesetzlichen Krankenkassen wegen der Corona-Krise.
Weitere Themen sind die Förderung der Ganztagsbetreuung an Grundschulen und die nach langem Ringen vereinbarten schärferen Transparenzregelungen für Abgeordnete. Dies soll dem Missbrauch des Mandats für finanzielle Eigeninteressen entgegenwirken. Abschliessend beraten wird auch das Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst.
G7 will eine Milliarde Corona-Impfdosen zur Verfügung stellen
05:32 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wollen die G7-Staaten mindestens eine Milliarde Impfdosen für andere Länder zur Verfügung stellen. Dazu sollen sowohl bereits hergestellte Impfdosen verteilt als auch die Herstellung weiterer finanziert werden, teilte die britische Regierung in der Nacht zum Freitag mit. Die Staats- und Regierungschefs wollen demnach auch einen Plan ausarbeiten, um die Impfstoffproduktion auszuweiten. Grossbritannien hat in diesem Jahr den Vorsitz in der Gruppe sieben führender Industriestaaten inne, die sich von Freitag bis Sonntag im südwestenglischen Cornwall treffen.
Der britische Premierminister Boris Johnson kündigte an, dass sein Land 100 Millionen Impfdosen aus seinem Überschuss beisteuern werde, den Grossteil über die Impfstoffinitiative Covax. Bis Ende September würden 5 Millionen Dosen für die ärmsten Länder bereitgestellt, die übrigen 95 Millionen dann im Verlaufe des kommenden Jahres. Grossbritannien hatte sich derart mit Impfstoff eingedeckt, dass es seine Bevölkerung damit mehrfach durchimpfen könnte. Bisher hat das Land kaum Impfstoffe exportiert - das rief scharfe Kritik hervor.
"Wegen des erfolgreichen britischen Impfprogramms sind wir nun in der Lage, einige unserer überzähligen Dosen mit denen zu teilen, die sie benötigen", sagte Johnson. Dies sei ein wichtiger Schritt zum Sieg über das Virus. Grossbritannien habe mit der Entwicklung und Finanzierung des Impfstoffs von Astrazeneca die Führung im Kampf gegen die Pandemie übernommen, sagte Johnson. Bisher seien mehr als eine halbe Milliarde Dosen, zum Selbstkostenpreis verteilt, in 160 Ländern weltweit gespritzt worden.
Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden angekündigt, die Vereinigten Staaten würden bis spätestens Ende Juni 2022 insgesamt 500 Millionen Impfdosen spenden. Aus deutschen Regierungskreisen hiess es zu möglichen zusätzlichen Angeboten von Impfdosen-Spenden für ärmere Länder, Deutschland habe in dem Bereich bereits sehr viel getan und sei "einer der grossen Unterstützer". Geld sei vorhanden, nun müsse die Logistik ermöglicht werden, um die Impfstoffe "in die Arme der Menschen" zu bekommen. Wichtig sei dafür, eine lokale Produktion aufzubauen, etwa in Afrika, auch damit bei einer möglichen neuen Pandemie ausreichend Kapazitäten vor Ort vorhanden seien.
Zwei Corona-Fälle auf erster Kreuzfahrt von Nordamerika seit Pandemie-Beginn
04:44 Uhr: Auf dem ersten Kreuzfahrtschiff, das seit Beginn der Corona-Pandemie von Nordamerika aus in See gestochen ist, hat es zwei Ansteckungen mit dem Coronavirus gegeben. "Zwei Gäste, die sich eine Kabine an Bord der Celebrity Millennium teilten, wurden positiv auf COVID-19 getestet", erklärte der Veranstalter Royal Caribbean am Donnerstag (Ortszeit). Beide Infizierten zeigen demnach keine Krankheitssymptome und befinden sich in Quarantäne.
Den Angaben zufolge hatten alle 600 Passagiere und 650 Besatzungsmitglieder der "Celebrity Millenium" vor Beginn der Reise sowohl einen Nachweis über eine Corona-Impfung als auch ein negatives Testergebnis vorgewiesen. Das Schiff war am Samstag vom niederländischen Teil der Karibik-Insel St. Martin aus in See gestochen und sollte auf Barbados, Aruba und Curaçao anlegen. Laut Royal Caribbean wurden die Corona-Infektionen bei vorgeschriebenen Tests zum Ende der Kreuzfahrt festgestellt.
Spahn plant Impfkampagne offenbar ohne deutschen Corona-Impfstoff Curevac
03:12 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant laut eines Medienberichts den Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac nicht mehr für die laufende Impfkampagne ein. Das habe Spahn den Gesundheitsministern der Länder während der vergangenen Ministerkonferenz gesagt, berichtete der "Mannheimer Morgen" (Freitagsausgabe) unter Verweis auf Regierungskreise. Demnach sprach Spahn von einer "der grösseren Enttäuschungen".
Curevac hat wie das Mainzer Unternehmen Biontech einen modernen mRNA-Impfstoff entwickelt. Das Mittel der Tübinger galt lange als höchst vielversprechend. Noch im April hatte das Unternehmen angegeben, auf eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA im Mai zu hoffen. Die Bundesregierung plante daraufhin bereits für das zweite Quartal 2021 die ersten Impfungen mit dem Curevac-Vakzin ein.
Der Gesundheitsminister Baden-Württembergs, Manfred Lucha (Grüne) sprach diese Woche allerdings von "Komplikationen" beim Zulassungsprozess und berief sich auf Angaben Spahns. Demnach hatte der Bundesgesundheitsminister in vertraulichen Gesprächen nun August als frühest möglichen Zeitpunkt für eine EU-Zulassung genannt.
Infolge der Äusserungen Luchas habe auch Curevac seinen Zeitplan korrigiert, berichtete der "Mannheimer Morgen". Eine Sprecherin des Unternehmens verwies demnach auf Probleme beim Einreichen der finalen Datensätze, welche die EMA für eine Zulassung verlangt. Das Bundesgesundheitsministerium zog daraus offenbar Konsequenzen - und strich den Impfstoff vorerst aus seiner Planung.
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