Auch am Montag ist die Zahl der Corona-Nachweise und der mit dem Virus verbundenen Todesfälle angestiegen. Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat indes die grundsätzliche Quarantänepflicht für Einreisende gekippt. Alle News zum Coronavirus im Live-Blog.
- 22:50 Uhr: Gericht setzt Quarantänepflicht für Einreisende ausser Vollzug
- 20:33 Uhr: Zahl der Corona-Nachweise in Deutschland steigt auf über 170.400
- 17:47 Uhr:
Kemmerichs Demonstrations-Fauxpas: Beim nächsten Mal würde er seinen Mundschutz nicht ablegen - 16:35 Uhr: Grünen-Chef
Habeck kritisiertMerkels Corona-Management: "Autorität derKanzlerin erodiert" - 15:10 Uhr: NRW-Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann fordert ein Hygienekonzept für Schlachthöfe - 15:02 Uhr: Klare Ansage der DFL: "Bundesliga und 2. Bundesliga werden zuende gespielt"
Gericht setzt Quarantänepflicht für Einreisende ausser Vollzug
22:50 Uhr: Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat die grundsätzliche Quarantänepflicht für Menschen ausser Vollzug gesetzt, die aus dem Ausland in das Land einreisen. Das teilte die Justizbehörde am Montagabend mit. Der Senat setzte mit dem Beschluss den Paragrafen 5 der Niedersächsischen Verordnung über infektionsschützende Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus vom 8. Mai einstweilig ausser Vollzug. Er unterwirft aus dem Ausland Einreisende grundsätzlich einer Quarantänepflicht. Die Richter gaben dem Eilantrag des Eigentümers einer Ferienhausimmobilie in Schweden statt. Der Beschluss vom 11. Mai ist unanfechtbar, wie es hiess.
Innenministerium verhängt Arbeitsverbot gegen Mitarbeiter
22:30 Uhr: Das Bundesinnenministerium hat ein Arbeitsverbot gegen einen Mitarbeiter verhängt, der in seiner offiziellen Funktion die Corona-Massnahmen der Bundesregierung gegenüber Ländervertretern massiv kritisiert hat. Es gebe nun ein «Verbot zur Führung der Dienstgeschäfte» nach dem Bundesbeamtengesetz, hiess es am Montag aus dem Ministerium.
Ein Sprecher erklärte: «Es geht nicht darum, dass ein Mitarbeiter eine kritische Meinung äussert, sondern darum, dass er das unter dem Briefkopf des Bundesinnenministeriums tut und dadurch den Anschein erweckt, es handle sich um die Position des Hauses.» Das Bundesinnenministerium hatte sich schon am Sonntag öffentlich von dem Vorgang distanziert. Zuvor hatte das Online-Portal «Tichys Einblick» Teile des Papiers öffentlich gemacht.
Der Deutschen Presse-Agentur in Berlin liegen zwei Dokumente vor: eine 93-seitige Kurzfassung sowie eine 192 Seiten umfassende Langfassung, die neben Analysen des Mitarbeiters auch Mailverkehr mit Kollegen und Vorgesetzten umfasst. Zu Details dieser internen Kommunikation wollte sich ein Sprecher von Minister
Der Mitarbeiter schickte am Freitag zunächst eine E-Mail an führende Mitarbeiter des Innenministeriums, darunter einen Staatssekretär. Eine interne Analyse seines Referats ergebe «gravierende Fehlleistungen des Krisenmanagements», hiess es darin, «Defizite im Regelungsrahmen für Pandemien» und «Coronakrise erweist sich wohl als Fehlalarm». Das gleiche Papier hat er dann eine Stunde später offenbar an Mitarbeiter der Landesinnenministerien verschickt - er verweist nämlich auf die erste Mail: «in der Annahme Ihres Interesses gebe ich Ihnen unten stehende eMail als fachliche Information zur Kenntnis.»
Mehr als 170.400 Corona-Nachweise in Deutschland - mehr als 7500 Tote
20:33 Uhr: Bundesweit sind bis Montagabend über 170.400 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.15 Uhr: mehr als 169.800 Infektionen). Mindestens 7.509 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: 7443). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.
Die Reproduktionszahl lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montag bei 1,07 (Datenstand 11.5. 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter etwas mehr als eine Person ansteckt. Der Wert liegt seit dem 9. Mai über der kritischen Marke von 1. Er ist seit Sonntag ein wenig gesunken. Das RKI hat immer wieder betont, um die Pandemie abflauen zu lassen, müsse die Reproduktionszahl langfristig unter 1 liegen. Es wies aber darauf hin, dass noch nicht bewertet werden kann, ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt.
Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 145 600 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.
Thomas Kemmerich verteidigt seinen Demonstrations-Auftritt
17:47 Uhr: Thüringens FDP-Chef Thomas Kemmerich hat seine Teilnahme an einer Demonstration gegen die Anti-Corona-Massnahmen erneut verteidigt. "Warum ich in Gera war? Weil ich nicht will, dass Teile der Mittelschicht mit ihren Sorgen von der AfD vereinnahmt werden", schrieb Thüringens Ex-Kurzzeitministerpräsident am Montag bei Twitter.
Er sei an dem Tag wegen seiner Distanz zu den Rechten "niedergebrüllt" worden, schrieb der 55-Jährige.
Kemmerich gab zu, nicht durchgängig seinen Mundschutz getragen zu haben. "Dies würde ich beim nächsten Mal anders machen", schrieb er.
Putin: Russen müssen zurück an die Arbeit
17:20 Uhr: Russlands Präsident
Das kündigte Putin am Montag bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Online-Konferenz an. Die arbeitsfreie Zeit wurde Ende März eingeführt.
In Moskau arbeiten damit von diesem Dienstag an wieder eine halbe Million Menschen. In der Hauptstadt dürfen etwa Baustellen und Industriebetriebe öffnen.
Geschäfte bleiben aber geschlossen. Zudem gilt in vielen Städten eine Handschuh- und Schutzmaskenpflicht in Verkehrsmitteln und Supermärkten.
DFB-Pokal, 3. Liga und Frauen-Bundesliga gehen weiter
17:16 Uhr: Der Spielbetrieb im DFB-Pokal soll in der derzeitigen Coronakrise im Juni fortgesetzt werden. Vorbehaltlich einer politischen Erlaubnis sind die beiden Halbfinals für den 9. und 10. Juni geplant und das Finale in Berlin für den 4. Juli, wie der Deutsche Fussball-Bund (DFB) am Montag nach einer Präsidiumssitzung mitteilte.
Die 3. Liga soll frühestens am 26./27. Mai fortgesetzt werden. Das beschloss das Präsidium des DFB ebenfalls auf seiner Sitzung am Montag, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen. Die Saison war aufgrund der Coronavirus-Pandemie Mitte März unterbrochen worden.
Auch die Bundesliga der Frauen wird nach Auskunft ab dem 29. Mai fortgesetzt. Um die verbleibenden sechs Spieltage absolvieren zu können, bedarf es aber noch einer Genehmigung durch die Politik.
In der Frauen-Bundesliga führt derzeit der noch ungeschlagene VfL Wolfsburg vor dem FC Bayern München und der TSG 1899 Hoffenheim.
Habeck kritisiert Merkels Corona-Management: "Autorität der Kanzlerin erodiert"
16:35 Uhr: Angesichts der Proteste gegen Einschränkungen in der Corona-Krise hat Grünen-Chef Robert Habeck gefordert, den Bürgern die Gründe für Entscheidungen und die Lage besser zu erklären.
Erst mit dem vergangenen Wochenende sei auf der politischen Tagesordnung angekommen, was sich "da möglicherweise wieder zusammenbraut", sagte Habeck am Montag in Berlin. Schon zuvor hätten Politiker geduldiger erklären müssen, was notwendig ist und warum, und unter welchen Voraussetzungen gelockert werden könne. "Die Politik sollte vielleicht weniger immer nur darüber nachdenken, was im eigenen Bundesland, in welcher Branche, in welchem Bereich noch schnell getan werden muss, und das Grosse und Ganze damit aus den Augen verlieren."
Menschen hätten selbstverständlich das Recht, gegen staatliche Massnahmen zu demonstrieren, sagte Habeck. Die Grenze sei, wenn Leib und Leben und Meinungsfreiheit anderer gefährdet seien. Er habe volles Vertrauen, dass die Einsatzkräfte vor Ort die Situation angemessen beurteilten. Rechtsradikale, Verschwörungstheoretiker und Antisemiten missbrauchten die Demonstrationen für ihre Agenda. Die widersprüchlichen Bewegungen trieben die Gesellschaft auseinander.
"Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass die Autorität der Bundeskanzlerin in dem Masse erodiert", sagte er. Wenn die Länder das Krisengeschehen unterschiedlich interpretierten, sei dies nicht besonders effektiv und erwecke nicht den Eindruck von kontrolliertem Handeln. "Deswegen ist es wichtig, dass die Bundesregierung und namentlich die Bundeskanzlerin das Heft des Handelns zurück in die Hände bekommt."
Konkret fordern die Grünen, die neue Regel für Corona-Einschränkungen umzubauen in ein Ampel-System mit verschieden Stufen. Die derzeit geltende Regel besagt, dass ab 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche in einem Landkreis wieder strengere Regeln eingeführt werden müssen. Gesundheitsämter hätten teils angegeben, im Schnitt 35 Infektionen nachverfolgen zu können. Die Grenze von 50 sei daher "erklärungsbedürftig", sagte Habeck.
COVID-19-Klinik in Berlin fertiggestellt
15:43 Uhr: Auf dem Berliner Messegelände ist innerhalb weniger Wochen ein Corona-Reservekrankenhaus entstanden. Zunächst rund 500 Infizierte und COVID-19-Patienten könnten isoliert und behandelt werden, falls die Berliner Kliniken im Lauf der Pandemie an ihre Grenzen stossen sollten.
"Denn die Bilder aus Italien, Spanien und New York haben uns gezeigt, dass gut aufgestellte Krankenhaussysteme überlastet werden können", teilte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) zur offiziellen Eröffnung des neuen Behandlungszentrums am Montag mit. Insgesamt könnten dort bis zu 1000 Reservebetten entstehen.
Unter der Leitung des Ex-Chefs des Technischen Hilfswerks, Albrecht Broemme, sind Plätze für Allgemeinpflege sowie für die Beatmung von Patienten eingerichtet worden. Eine zum Baustart am 1. April leere Halle wurde durch Trennwände unterteilt. Insgesamt wurden unter anderem sechs Kilometer Sauerstoffleitungen verbaut. Ein CT-Gerät soll helfen, Lungenschäden durch COVID-19 früh zu erkennen. Die mobile Medizintechnik kann später auch für andere Zwecke eingesetzt werden. Eingeplant wurden Baukosten von mehr als 31 Millionen Euro.
Die Klinik geht laut Gesundheitsverwaltung nun in einen Bereitschaftsmodus, Personal stehe auf Abruf bereit. Tatsächlich ist die Zahl der bestätigten Neuinfektionen in Berlin in den vergangenen Wochen gesunken. Allerdings birgt die Lockerung der Eindämmungsmassnahmen aus Expertensicht auch das Risiko wieder zunehmender Ansteckungen.
Laumann: Schlachthöfe brauchen ein Hygienekonzept
15:10 Uhr: Nach zahlreichen Corona-Infektionen fordert Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann von Schlachthofbetreibern ein schlüssiges Hygienekonzept.
Dabei gehe es nicht allein um den Betrieb, sondern auch um die Wohnsituation der Arbeiter und um den Transport von der Wohnung zum Schlachthof, sagte Laumann am Montag in Düsseldorf. Verantwortung auf Subunternehmer zu verschieben, sei inakzeptabel.
Statt sich damit zu beschäftigen, wie Schlachthof-Schliessungen nach Corona-Infektionen vor Gericht kassiert werden könnten, sollten sich die Schlachthofbetreiber lieber mit Hygiene-Konzepten beschäftigen, unterstrich der Minister.
Die DFL stellt klar: "Spielen die Saison auf jeden Fall zuende"
15:02 Uhr: Steffen Schneekloth, Vizepräsident der Deutschen Fussball-Liga, sieht die Umsetzung des Bundesliga-Konzepts zur Fortführung der Saison nach den Infektionen bei Dynamo Dresden nicht in Gefahr.
"Die Spiele werden im Spielplan integriert, dann werden wir die Saison zu Ende spielen", sagte der Präsident von Holstein Kiel am Sonntagabend im "Sportclub" des NDR-Fernsehens. "Wir werden auf alle Fälle die Saison zu Ende spielen, und wenn es eben 'ne Woche später ist, ist es 'ne Woche später."
Rückkehr von Königin Elizabeth II. aus der Corona-Isolation ist ungewiss
14:47 Uhr: Schon seit Wochen verschanzt sich die Queen hinter den dicken Mauern von Schloss Windsor - und es könnten noch Monate vergehen, bis man sie wieder in der Öffentlichkeit sieht.
Die 94-jährige Elizabeth II. gehört wegen ihres Alters zur Hochrisikogruppe in der Coronakrise. Niemand wolle ihr Leben riskieren - schon gar nicht "mit Blick auf eine drohende zweite Infektionswelle" noch in diesem Jahr, zitierte die "Times" eine nicht näher genannte Quelle aus dem Umfeld der Königin. Es könnte der Zeitung zufolge die längste Abwesenheit der britischen Königin in ihrer 68-jährigen Regentschaft werden.
Der Royal-Experte Andrew Morton sagte der "Sun", dass die Königin möglicherweise nie mehr ihre Pflichten wie gewohnt ausüben werde. "Es ist schrecklich traurig", so der Biograf.
Das Virus werde nicht schnell verschwinden. "Es wird Monate, wenn nicht Jahre bei uns bleiben." Er könne sich nicht vorstellen, dass die Königin unter diesen Umständen je wieder Botschafter empfange oder reise.
Erster Sonderzug: Rumänische Kräfte sichern Pflege in Österreich
14:10 Uhr: Nach längerem Tauziehen ist am Montag in Österreich der erste Sonderzug mit Ganztags-Betreuungskräften aus Rumänien angekommen. An Bord des Nachtzuges, der Ungarn ohne Ausstiegsmöglichkeit durchquerte, waren rund 80 Pflegerinnen.
"Die 24-Stunden-Betreuerinnen sind eine grosse Unterstützung", sagte Europaministerin Karoline Edtstadler von der ÖVP.
In Österreich sind rund 33.000 Menschen auf eine Pflege rund um die Uhr angewiesen. Laut Wirtschaftskammer betreuen etwa 60.000 Pflegekräfte diese Personen. 99 Prozent davon stammten aus dem Ausland, rund die Hälfte der 24-Stunden-Pflegerinnen kommt demnach aus Rumänien.
Merkel verurteilt "Mutprobe" des unmaskierten Einkaufens
13:28 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auch angesichts der Demonstrationen gegen Auflagen in der Coronakrise erneut zur Vorsicht beim Umgang mit der Pandemie gemahnt.
Ihr sei berichtet worden, dass viele Menschen am Wochenende ohne Schutzmasken Einkaufen gewesen seien, sagte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen am Montag in einer Videoschalte des CDU-Präsidiums.
Zum Teil sei dieses Verhalten sogar als Mutprobe angesehen worden, kritisierte die Kanzlerin. Das Gebot sei aber immer noch, sich an die geltenden Abstandsregeln zu halten.
Merkel sagte demnach weiter, erst in zwei bis drei Wochen werde man wissen, wie sich die vergangene Woche beschlossenen Lockerungen der Corona-Beschränkungen auf die Infektionszahlen auswirkten.
Sie habe zudem angekündigt, sich an diesem Mittwoch im Bundestag bei der Regierungsbefragung erneut zu den für die Bundesregierung relevanten Masszahlen zur Einordnung des Pandemiegeschehens zu äussern.
Kroos-Klub Real Madrid nimmt das Training wieder auf
13:25 Uhr: Der spanische Rekordmeister Real Madrid hat am Montag zwei Monate nach dem Beginn des Corona-Lockdowns das Training wieder aufgenommen.
"Die Spieler trainieren seit 10.00 Uhr unter der Leitung von Zinédine Zidane und unter Einhaltung der strengen Gesundheitsvorschriften des Protokolls der Profi-Fussballliga", teilten die Königlichen auf ihrer Webseite mit.
Die Mannschaft mit dem deutschen Mittelfeldstar Toni Kroos machte zunächst individuell Übungen mit und ohne Ball. Zudem erfolgte das Training aufgeteilt in zwei Schichten und auf verschiedenen Spielfeldern.
Hunderte von Profis der spanischen Primera und Segunda División waren am Mittwoch zum ersten Mal seit Mitte März in die Trainingszentren ihrer jeweiligen Klubs gefahren. Dort wurden sie auf das Coronavirus getestet, zudem wurden allgemeinmedizinische Untersuchungen vorgenommen.
In der Schweiz öffnen Geschäfte und Restaurants
13:23 Uhr: In der Schweiz haben seit Montag alle Geschäfte sowie Restaurants wieder geöffnet. In den Lokalen dürfen nur vier Gäste an einem Tisch sitzen. Ausnahmen gelten für Familien mit Kindern.
Die Gäste können auf freiwilliger Basis ihre Personalien angeben, um im Fall eines positiven Coronatests mögliche Kontaktpersonen leichter finden zu können.
Im zweiten Schritt des Lockerungs-Fahrplans in der Coronakrise begann auch für viele Schüler der Unterricht wieder.
Ausserdem wurden Museen, Bibliotheken und Fitnesscenter wieder geöffnet. Auch der öffentliche Verkehr fuhr am Montag wieder weitgehend nach Normalfahrplan. Überall gelten Schutzmassnahmen wie Mindestabstand.
Hirschhausen: "Müssen Corona-Einschränkungen radikal akzeptieren"
13:08 Uhr: Der Arzt, Kabarettist und Moderator
"Man sollte sich sagen: Ich bin freiwillig zu Hause, weil ich das für sinnvoll halte und damit andere Menschen schütze. Und ich versuche, das Beste daraus zu machen", sagte der 52-Jährige der dpa. "Es klingt fast buddhistisch, aber der beste Trick ist: radikale Akzeptanz."
Je mehr psychische Energie wir damit vertrödelten, der Realität vorzuwerfen, dass wir uns das Ganze anders vorgestellt hätten, desto anstrengender werde es.
Die Bundesregierung sei bisher nicht konsequent genug gegen Verschwörungstheorien und Falschinformationen vorgegangen, kritisierte der TV-Moderator.
"Ich erlebe zwei Welten – eine offizielle und eine komplette Parallelwelt in den sozialen Medien." Dies sei enorm gefährlich, weil sich psychologisch jeder die Informationen suche, die zu seiner Weltsicht passten.
Es gebe eine Verstärkung und Verzerrung zugunsten von Hass, Hysterie und Populismus, beobachtet von Hirschhausen. "Von Menschen, die ich eigentlich für vernünftig gehalten habe, bekomme ich Videos weitergeleitet mit den krudesten Typen und Botschaften."
BKA-Chef Münch: So werden Verschwörungstheoretiker in der Coronakrise zur Gefahr
12:47 Uhr: Verschwörungstheoretiker haben das Thema Coronavirus nach den Worten des Chefs des Bundeskriminalamts, Holger Münch, "dankend aufgenommen".
In den ersten Wochen der Pandemie seien nicht unbedingt mehr solcher Inhalte kursiert, sagte Münch am Montag in Berlin - allerdings habe das Virus eine grössere Rolle gespielt.
Mit dem Aufkommen von Demonstrationen hätten vor allem Akteure aus dem rechten Spektrum versucht, die Proteste des bürgerlichen Lagers, das von den Corona-Massnahmen belastet sei, zu kapern, sagte Münch.
"Die Wahrscheinlichkeit, dass das zu einem wirklich ernsthaften Problem werden kann, steigt mit der Abnahme der Akzeptanz der Massnahmen einerseits oder der Frage, ob wir ein wirklich grosses wirtschaftliches Problem gerade für viele Bundesbürger bekommen."
Europa-SPD will den Sommerurlaub mit einem Hygienezertifikat retten
12:34 Uhr: Ein EU-weit einheitliches Hygienezertifikat für Hotels und Resorts soll nach einem Vorschlag der Sozialdemokraten im Europaparlament den Sommerurlaub in der Coronakrise retten.
"Menschen, die bereit sind, in den Urlaub zu fahren, werden nach einer Orientierung schauen, wie das Infektionsrisiko minimiert werden kann", heisst es in einem Positionspapier des SPD-Europapolitikers Ismael Ertug, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die Tourismusindustrie müsse deshalb Massnahmen vorlegen, die das Vertrauen stärken. Die EU-Kommission will am Mittwoch Richtlinien für die schwer von der Pandemie getroffene Tourismusbranche vorlegen.
Konfuses Öffenungsszenario in Spanien: "Das macht keinen Sinn"
12:20 Uhr: Nicht nur in Deutschland führen uneinheitlicher Beginn und unterschiedlich gelagertes Ausmass der schrittweisen Rückkehr in die Normalität vor Ausbruch des Coronavirus für Verwirrung und Unverständnis.
Spaniens Öffnungs-Prozedere kritisieren viele Bürger als ziemlich konfus. "Ich darf etwa nur alleine mit meinem Kind spazieren gehen, aber nicht zu dritt mit meinem Lebensgefährten. Wenn wir aber in einer Bar ein Eis essen gehen, dann dürfen wir alle drei zusammen raus. Das macht ja irgendwie keinen Sinn", sagte eine Deutsche, die in Palma auf der Balearen-Insel Mallorca lebt.
Die besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffene Festland-Region Madrid verbleibt zunächst in der "Phase 0". Sie besagt, dass lediglich die Ausgangsbeschränkungen leicht gelockert sind und kleine Geschäfte auf Terminbasis öffnen dürfen.
In anderen Regionen, etwa Katalonien oder Valencia, sind Lockerungen nur in wenigen Gebieten erlaubt. Auch die Metropole Barcelona muss "nachsitzen".
Die linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez will mit einem Vier-Stufen-Plan das Land bis Ende Juni zu einer "neuen Normalität" führen. Jedoch sollen die Regionen bei den Lockerungen - je nach Lage - mit verschiedenen Geschwindigkeiten voranschreiten.
R-Faktor übersteigt 1: Das RKI zieht keinen voreiligen Schluss
12:08 Uhr: Der Wiederanstieg der Reproduktionszahl über die kritische Marke von 1 erlaubt laut Robert-Koch-Institut (RKI) noch keine weitergehenden Schlussfolgerungen zum Infektionsgeschehen in Deutschland.
Es könne "weiterhin noch nicht bewertet werden, ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt", schreibt das Institut in seinem aktuellen Situationsbericht.
Demzufolge wird R nun auf 1,13 geschätzt. Das RKI verweist auf statistische Schwankungen, die durch die insgesamt niedrigeren Zahlen verstärkt würden.
Noch vergangene Woche hatte das RKI den R-Wert auf unter 1 geschätzt, im Bericht vom Freitag auf 0,83. In der Samstagsausgabe stieg er dann auf 1,1.
Bei dem Wert gibt das Institut immer auch eine Schwankungsbreite an. Der Anstieg des Wertes mache es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen "sehr aufmerksam zu beobachten", hiess es.
CDU wünscht sich Öffnung der Grenzen unter Einhaltung sicherer Corona-Standards
11:54 Uhr: In der CDU-Spitze wird eine zügige Öffnung der Grenzen zu den Nachbarländern als wünschenswert gesehen - bei gleichzeitigem Halten der Sicherheitsstandards.
Man müsse wieder zu einer "Schengen-Normalität" der offenen Binnengrenzen in der Europäischen Union zurückkommen, hiess es am Montag aus der CDU nach einer Videoschalte des Parteipräsidiums. Die Sicherheitsstandards müssten allerdings eingehalten werden, wurde zugleich betont.
Mehrere Ministerpräsidenten hätten in der Schalte über das Thema gesprochen. Dabei sei der Tenor für rasche Grenzöffnungen eindeutig gewesen.
CDU kritisiert Anti-Corona-Demos: Stimmungsmache aus Russland
11:40 Uhr: Die CDU-Spitze hat Kritik an Demonstrationen gegen Auflagen in der Coronakrise geübt, bei denen Teilnehmer teils ohne Distanz und gemeinsam mit Extremisten protestiert hatten.
Zwar sei das Recht auf Demonstration ein hohes Gut und stehe nicht in Frage, hiess es am Montag nach einer Videoschalte des CDU-Präsidiums aus der Partei. Demonstrationen ohne Distanz untereinander und ohne Distanzierung von mitlaufenden Extremisten seien aber besorgniserregend.
Bei den Aktionen protestierten Verschwörungstheoretiker und Impfgegner bis hin zu AfD- und Pegida-Anhängern angefeuert von Stimmungsmache aus Russland ohne Rücksicht auf Ansteckungsgefahren, wurde in der CDU kritisiert.
Klubs verlieren durch Spiele ohne Fans mehr als 91 Millionen Euro
11:31 Uhr: Die 36 Vereine der 1. Bundesliga und der 2. Bundesliga verlieren durch die Geisterspiele laut eines "kicker"-Berichts mehr als 91 Millionen Euro.
Für die Bundesligisten ergibt sich ein Verlust von 69.661 Millionen Euro, für die Klubs der 2. Liga 22.029 Millionen Euro, wie eine Berechnung des Fachmagazins auf Grundlage der Ticketeinnahmen aus der vergangenen Saison ergab.
Die Saison wird unter den Hygiene- und Sicherheitsauflagen des entsprechenden Corona-Konzepts der DFL ab dem 16. Mai mit dem 26. Spieltag in der Bundesliga und der 2. Bundesliga fortgesetzt.
Rosenheim atmet bezüglich der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus leicht durch
11:19 Uhr: Die Stadt Rosenheim hat in der Corona-Pandemie die Marke von 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tage wieder knapp unterschritten. Der Wert lag am Montag bei 49. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor.
Die Stadt hatte mehrfach an der Marke gekratzt, die Bund und Ländern als "Notbremse" im Lockerungs-Konzept vereinbart hatten. Bei einem Überschreiten sollen vor Ort entsprechende Massnahmen ergriffen werden.
Das BKA befürchtet unentdeckte Gewalt in Familien
11:01 Uhr: Bei der Polizei gehen nach Auskunft des Bundeskriminalamts (BKA) in der Coronakrise nicht mehr Hinweise auf Gewalt und Missbrauch in der Familie ein als sonst.
Diese Daten seien jedoch mit äusserster Vorsicht zu interpretieren, erklärte BKA-Chef Holger Münch am Montag in Berlin. Das Dunkelfeld sei gross und die Auflagen in der Corona-Pandemie könnten dazu beitragen, dass familiäre Konflikte eskalierten.
Zugleich seien Kinder weniger im Kontakt mit Menschen wie Erziehern, Lehrern oder Kinderärzten, an die sie sich normalerweise wenden könnten, sagte Münch. Es sei möglich, dass die Corona-Auflagen zu einer Zunahme von Gewalt führten, die die Polizei derzeit aber nicht beobachten könne.
FDP-Chef Lindner hat für Kemmerichs Demo-Auftritt "kein Verständnis"
10:49 Uhr: Die Teilnahme des Thüringer FDP-Vorsitzenden Thomas Kemmerich an einer Demonstration gegen Corona-Zwangsmassnahmen in Gera sorgt in seiner Partei für Kritik.
Parteichef
Ähnlich äusserte sich FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg. Sie sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Vorabmitteilung vom Sonntag: "Abstand zu halten von destruktiven Gegnern der liberalen Demokratie war schon vor Corona richtig und bleibt es für meine FDP."
Die Teilnahme an dem Protest sei Kemmerichs persönliche Entscheidung gewesen, sagte Teuteberg. Als solche sei sie auch "von ihm persönlich zu erklären". "Die Bundes-FDP ruft jedenfalls nicht zur Teilnahme an solchen Demonstrationen auf", stellte die Generalsekretärin klar.
Die Chefin der Jungen Liberalen, Ria Schröder, schrieb bei Twitter: "Corona verlangt uns allen viel ab, aber wer bewusst Hygienemassnahmen missachtet und sich mit Rechtsextremen einreiht, der ist nicht Mitte, sondern gefährdet uns alle und untergräbt die konstruktive Arbeit" der FDP.
Dem "Tagesspiegel" sagte die kommunalpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Kemmerich suche "offenbar nicht nur physisch die Nähe zur AfD und Verschwörungstheoretikern, sondern teilt offensichtlich auch deren Demokratie zersetzenden Kurs". "Er täte gut daran, die FDP zu verlassen", fügte sie hinzu.
Kemmerich war Anfang Februar im Thüringer Landtag mit Stimmen auch von CDU und AfD zum Ministerpräsidenten gewählt worden, was eine Welle der Empörung auslöste. Er trat kurz darauf wieder zurück. Anfang März wurde dann Bodo Ramelow erneut zum Regierungschef gewählt. Er führt seither eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung.
Die Gaststätten in Österreich sollen mit einem Hilfspaket von 500 Millionen Euro in der Coronakrise unterstützt werden.
Österreich hilft der Gastronomie mit Steuererleichterungen
10:42 Uhr: Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte am Montag unter anderem die Halbierung der Umsatzsteuer auf alkoholfreie Getränke auf zehn Prozent an. Allein dieser Schritt bringe den Wirten eine Entlastung von 200 Millionen Euro, sagte Finanzminister Gernot Blümel.
Ausserdem sollen die Pauschalierung sowie die steuerliche Absetzbarkeit von Geschäftsessen verbessert werden. Die 2014 eingeführte Schaumweinsteuer werde abgeschafft.
"Die Gastronomie ist Teil der österreichischen Seele", sagte Kurz. Nach einer Beispielrechnung der Regierung zahlt ein Gasthof mit 160.000 Euro Jahresumsatz aktuell 6.260 Euro Steuern. Künftig seien es 2.390 Euro.
Kreis Coesfeld reisst weiterhin die festgelegte Obergrenze an Corona-Neuinfektionen
10:25 Uhr: Im Kreis Coesfeld sind die Infektionszahlen nach einem Corona-Ausbruch in einem Fleischbetrieb weiter gestiegen.
Am Sonntag seien im Kreisgebiet 780 nachgewiesene Ansteckungen verzeichnet worden, 35 mehr als am Samstag, sagte ein Kreissprecher.
Laut Robert-Koch-Institut lag die Zahl der Neuinfektionen im Kreis bei knapp 96 und damit deutlich über der festgelegten Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Viele der von Montag an landesweit geplanten Lockerungen der Corona-Auflagen etwa für Gaststätten und Geschäfte werden damit im Kreis um eine Woche verscho1ben, wie der Kreis ankündigte.
Unter den Betroffenen im Kreis Coesfeld sind 230 Infizierte aus dem Westfleisch-Werk. 952 der rund 1.200 Mitarbeiter seien dort bereits getestet worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Der Standort bleibe weiter geschlossen.
RKI: Zahl der gemeldeten Corona-Infizierten in Deutschland steigt um 357
10:17 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Montag mit 169.575 angegeben - ein Plus von 357 seit dem Vortag.
Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 171.879 Infizierte.
Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 7.417 Todesfälle, die JHU 7.569 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 145.600.
Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):
- Baden-Württemberg: 33.190 / -97 / 1545
- Bayern: 44.368 / +103 / 2155
- Berlin: 6272 / +11 / 165
- Brandenburg: 3106 / +5 / 134
- Bremen: 1055 / +12 / 34
- Hamburg: 4780 / +8 / 204
- Hessen: 9012 / +14 / 412
- Mecklenburg-Vorpommern: 728 / +2 / 19
- Niedersachsen: 10.854 / +27 / 498
- Nordrhein-Westfalen: 35.132 / +168 / 1437
- Rheinland-Pfalz: 6313 / +22 / 195
- Saarland: 2665 / +2 / 142
- Sachsen: 4915 / +29 / 187
- Sachsen-Anhalt: 1643 / +3 / 48
- Schleswig-Holstein: 2957 / +19 / 124
- Thüringen: 2585 / +29 / 118
- Gesamt: 169.575 / +357 / 7417
Ifo-Umfrage: Zahlreiche Branchen planen Entlassungen oder Stellenstreichungen
09:02 Uhr: Die Coronakrise schlägt mehr und mehr auf den Arbeitsmarkt durch: Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts in München planen Unternehmen in zahlreichen Branchen, Beschäftigte zu entlassen oder befristete Verträge nicht zu verlängern. Im April beschlossen dies demnach 58 Prozent der Betriebe in der Gastronomie, 50 Prozent der Hotels und 43 Prozent der Reisebüros. In der Automobilbranche sind es demnach 39 Prozent der Firmen.
Überdurchschnittlich viele Kündigungen werden demnach etwa auch in Unternehmen, die Arbeitskräfte vermitteln ausgesprochen, hier sind es 57 Prozent. Bei Herstellern von Leder, Lederwaren und Schuhen sind es 48 Prozent. Im Schnitt haben laut Ifo-Umfrage bereits 18 Prozent der Betriebe in Deutschland Arbeitsplätze gestrichen.
Regional gibt es ebenfalls Unterschiede: Besonders viele Betriebe in Baden-Württemberg streichen Jobs, hier sind es laut Ifo 22 Prozent der Firmen, auch in Bayern gaben das 20 Prozent der Firmen an. Besonders wenige sind es im Saarland und in Rheinland-Pfalz mit jeweils elf Prozent.
Gesundheitsnotstand in Frankreich nicht rechtzeitig in Kraft
08:47 Uhr: Frankreich will den Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich verlängern. Allerdings wird das dazu passende Gesetz nicht rechtzeitig mit Beginn der schrittweisen Lockerungen in Kraft treten. Der Verfassungsrat will erst an diesem Montag über das Gesetz entscheiden, teilten Premierminister Édouard Philippe und der Präsidentenpalast mit. Das Inkrafttreten zweier Bestimmungen wird daher vorbehaltlich der Zustimmung des Verfassungsrates nach hinten verschoben.
Dabei handelt es sich um die Regelung, dass Menschen in Frankreich für Reisen mit mehr als 100 Kilometer Entfernung vom Wohnort einen triftigen Grund und eine Bescheinigung brauchen. Ausserdem betroffen ist die Regelung, dass die Metro in Paris zu Stosszeiten nur mit Bescheinigung genutzt werden darf. Für diese Bestimmung gilt allerdings am Montag und Dienstag ohnehin noch eine Toleranzfrist. Präsident Macron glaubt an das "französische Verantwortungsbewusstsein", dass die Bürger die Bestimmungen trotzdem einhalten.
Ab diesem Montag dürfen die Menschen in Frankreich nun wieder ohne Passierschein auf die Strasse. Die Geschäfte öffnen wieder, ausser Bars und Restaurants. Sport oder Spaziergänge sind ohne örtliche oder zeitliche Beschränkung erlaubt, einige Schülerinnen und Schüler sollen ab dieser Woche wieder zur Schule.
Expertin verteidigt Umgang mit Fussball-Corona-Fällen in Köln und Dresden
08:05 Uhr: Eine Gesundheitsexpertin hat die unterschiedlichen Konsequenzen der Corona-Fälle beim 1. FC Köln und Dynamo Dresden verteidigt. "Vertraut doch den Leuten, die das machen. Die haben die Ausbildung, die können auch entscheiden und die können genauso gut auch differenzieren, in einem Fall ist es so und im anderen so", sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, in der ARD-Sendung "Anne Will". "Die Fälle in Köln und in Dresden sind unterschiedlich", sagte Teichert.
Beim Bundesligisten 1. FC Köln waren nur die positiv auf das Coronavirus getesteten Personen in Quarantäne geschickt worden. Zweitliga-Schlusslicht Dynamo Dresden muss dagegen komplett für zwei Wochen in die Selbstisolation und darf nicht mehr trainieren. Der geplante Re-Start gegen Hannover 96 am kommenden Wochenende kann deswegen nicht stattfinden.
Experten: Coronakrise könnte Impfbereitschaft fördern
07:49 Uhr: Viele Menschen hoffen auf eine Impfung gegen das Coronavirus. Doch es gibt auch gegenteilige Ansichten: Bei den Protest-Demonstrationen am Wochenende gegen die staatlichen Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie waren auch Impfgegner mit dabei. Nach Ansicht des Experten Bernd Harder von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften könnte die Coronakrise Impfskeptiker trotzdem mittelfristig dazu bewegen, künftig mehr auf Schutzimpfungen zu vertrauen. "Weil sie sehen, wie eine Welt ohne Impfen aussehen könnte."
Ziemiak und Esken warnen vor ausufernden Corona-Protesten
07:18 Uhr: Am Wochenende haben Tausende Menschen in mehreren Städten gegen die staatlichen Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus protestiert. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak warnte vor einer Unterwanderung der Proteste. "Wir lassen nicht zu, dass Extremisten die Coronakrise als Plattform für ihre demokratiefeindliche Propaganda missbrauchen", sagte er der "Augsburger Allgemeinen".
Zwar nehme die CDU als Volkspartei die Sorgen der Bürger immer ernst. Und die Partei sei auch dankbar, dass die grosse Mehrheit der Deutschen die Einschränkungen mit viel Verständnis mittrage. "Aber klar ist auch, dass wir konsequent gegen diejenigen vorgehen, die jetzt die Sorgen der Bürger mit Verschwörungstheorien anheizen und Fake-News in Umlauf bringen."
Auch SPD-Chefin
Je länger die Beschränkungen andauerten, desto lauter werde die Debatte um ihre Angemessenheit, sagte Esken. "Diese Debatte ist berechtigt und muss von der Politik durchaus geführt werden, und auch Demonstrationen bleiben legitim, wenn alle sich an die Regeln halten." Gewalt gegen die Einsatzkräfte der Polizei sei aber ebenso wenig zu tolerieren wie tätliche Angriffe gegen Journalisten.
Erste Fitnessstudios in Nordrhein-Westfalen in der Nacht geöffnet
06:36 Uhr: In der Nacht auf Montag haben in Nordrhein-Westfalen die ersten Fitnessstudios wiedereröffnet. Die Kette McFit sperrte unter anderem im Kölner Stadtteil Kalk die Türen auf. "Ich glaube, das haben alle herbeigesehnt", sagte McFit-Gründer Rainer Schaller. Er betonte, dass es wichtig sei, die von der Politik vorgegeben Auflagen einzuhalten. Demzufolge muss zwischen den genutzten Geräten genügend Abstand sein, Duschen bleiben zu Beginn geschlossen.
Pence geht trotz Corona-Kontakt nicht in Quarantäne
06:03 Uhr: US-Vizepräsident
Interpol-Chef warnt vor Handel mit gefälschtem Corona-Impfstoff
06:02 Uhr: Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock warnt, dass sich Kriminelle die Entwicklung eines wirksamen Coronavirus-Medikaments zunutze machen könnten. Der illegale Handel mit gefälschten Produkten werde zunehmen, wenn ein Medikament in Sicht sei, das Heilung oder Linderung verspreche, sagte Stock der dpa. Ähnliches sei bereits bei gefälschten medizinischen Produkten wie Schutzmasken oder Desinfektionsmitteln zu sehen.
Die Kriminalität habe sich schnell an die Coronavirus-Pandemie angepasst, so Stock. "In dem Sinne, dass sie die neuen Ängste, Sorgen und Nöte der Menschen ausnutzt, um sich im Hinblick auf kriminelle Aktivitäten neu zu orientieren." Betroffen sei davon auch speziell das Gesundheitswesen - beispielsweise bei der Entsorgung kontaminierter Klinik-Abfälle.
"Wir sehen, dass organisierte Kriminelle in Asien gegenwärtig verstärkt versuchen, in diesen Markt einzudringen. Sie unterbieten sich im Preis, sie halten sich nicht an entsprechende Regularien und versuchen sozusagen, die legitime Wirtschaft zu unterwandern." Stock ging davon aus, dass diese Praktik auch in anderen Teilen der Welt zu einem Problem werden könnte.
Stadt Rosenheim wieder über Grenzwert von 50 Neuinfektionen
05:51 Uhr: In der bayerischen Stadt Rosenheim ist erneut die Marke von 50 Coronavirus-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschritten worden. Der Wert habe am Sonntag bei 50,5 gelegen, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mit.
Die Stadt Rosenheim hatte bereits am 7. Mai den Grenzwert gerissen, den Bund und Länder am vergangenen Mittwoch festgelegt hatten. Die aktuell erneut gestiegenen Fallzahlen seien durch eine Reihentestung in einer Asylbewerberunterkunft zu erklären, teilte das Landesamt mit.
Damit sind jetzt fünf Orte in Deutschland bekannt, in denen die vereinbarte Obergrenze überschritten wird:
- Stadt Rosenheim in Bayern,
- Landkreis Greiz in Thüringen,
- Landkreis Sonneburg in Thüringen,
- Landkreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen und
- Landkreis Steinburg in Schleswig-Holstein.
Im Landkreis Rosenheim und dem Landkreis Traunstein sind die Kennziffern mit 29,5 und 37,8 Neuinfektionen ebenfalls vergleichsweise hoch. Das Landesamt wolle künftig eine Frühwarngrenze bei 35 Fällen pro 100.000 Einwohnern einziehen, um die betroffenen Kommunen warnen zu können und dort rechtzeitig Massnahmen einzuleiten.
Reproduktionszahl in Deutschland erneut über eins
05:44 Uhr: Die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland hat sich möglicherweise den zweiten Tag in Folge beschleunigt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab in seinem Bericht für Sonntag die sogenannte Reproduktionszahl mit einem Wert über der kritischen Marke eins an. Bereits am Samstag hatte die Schätzung bei über eins gelegen.
Das RKI schätzte die jüngste Reproduktionszahl auf 1,13; am Samstag hatte sie 1,10 betragen. Noch am Freitag hatten die Experten den Wert auf 0,83 geschätzt. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung im Schnitt mit dem Erreger ansteckt.
Das Institut erläuterte jedoch, aufgrund statistischer Schwankungen, die durch die insgesamt gesunkenen Zahlen verstärkt würden, lasse sich noch nicht bewerten, "ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt".
Der Anstieg der geschätzten Reproduktionszahl mache es erforderlich, "die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten".
Kardiologe warnt Fussball-Profis vor Herzschäden
05:00 Uhr: Der Kardiologe Tienush Rassaf warnt vor Herzmuskelschäden bei unerkannt an Corona erkrankten Fussball-Profis sowie vor möglichen Folgeschäden durch das Virus. "Trotz aller Tests: Im Endeffekt bleibt ein Risiko", sagte der Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen der Deutschen Presse-Agentur.
"Wir wissen, dass Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung ein erhöhtes Risiko haben, an COVID-19 zu erkranken", sagte Rassaf: "Und wir wissen umgekehrt, dass SARS-CoV-2 zu lebensgefährlichen Herzmuskelerkrankungen führen kann." Leistungssport sei "eine Stress-Situation für den Körper", sagte der Professor, der zahlreiche Leistungssportler betreut: "Die Abwehrfunktion des Körpers ist in bestimmten Situationen geschwächt. Deshalb können die Organe Schaden nehmen, wenn der Körper von einem Virus befallen ist."
Kreditversicherer erwartet riesige Insolvenzwelle
04:45 Uhr: Der Kreditversicherer Euler Hermes schätzt, dass aufgrund der Coronakrise eine tiefe Rezession und Insolvenzwelle kommen wird. Weltweit dürften die Insolvenzen in diesem Jahr um 20 Prozent steigen, heisst es in einer Analyse der Allianz-Tochter. Haupttreiber seien die USA mit einem Anstieg von 25 Prozent und Europa mit 19 Prozent mehr Insolvenzen. Für Deutschland erwartet Euler Hermes mindestens zehn Prozent mehr Pleiten gegenüber dem Vorjahr, ohne staatliche Massnahmen noch wesentlich mehr.
"2020 bricht die Weltwirtschaft voraussichtlich doppelt so stark ein wie in der Finanzkrise", sagte Ludovic Subran, Chefvolkswirt von Allianz und Euler Hermes. "Die Verluste sind so hoch wie die Wirtschaftskraft (BIP) von Deutschland und Japan zusammen." Ein Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung um 3,3 Prozent oder neun Billionen US-Dollar sei zu erwarten. "Das hinterlässt Spuren wie bei einem Meteoriteneinschlag, die nicht von heute auf morgen wieder verschwinden."
Boris Johnson kündigt geringfügige Lockerung des Lockdowns an
04:28 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson will die Kontaktbeschränkungen für England lockern. "Die Zahl der Todesfälle ist tragisch, das Leiden immens", sagte Johnson in einer im Fernsehen übertragenen Rede am Sonntagabend. Trotzdem sei es gelungen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Daher könne nun in langsamen Schritten mit Lockerungen begonnen werden. Die britischen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland gehen indes ihren eigenen Weg und halten zunächst an den bestehenden Regeln fest.
Die Menschen in England werden nun nicht mehr dazu aufgerufen, zu Hhause zu bleiben, sondern "wachsam" zu sein. Wer nicht von zu Hause arbeiten könne, solle unter Beachtung der Abstandsregeln wieder zur Arbeit gehen, so Johnson. Öffentliche Verkehrsmittel sollten dabei möglichst gemieden werden. Von kommendem Mittwoch an seien wieder uneingeschränkt körperliche Betätigungen im Freien erlaubt, solange sie im Kreis des eigenen Haushalts bleiben.
Bislang durften die Briten nur einmal am Tag das Haus zum Sport oder Spazierengehen verlassen. Reisen innerhalb Englands, beispielsweise zu Nationalparks oder an die Küste werden ebenfalls wieder zugelassen. Anfang Juni könnten Läden und Schulen schrittweise öffnen. Einen Monat später wären Restaurants und Betriebe mit Publikumsverkehr an der Reihe, meinte der Premierminister.
Hochschulverband fordert Corona-Bonus bei schlechtem Abiturergebnis
01:15 Uhr: Der Deutsche Hochschulverband fordert einen Noten-Bonus für den Fall, dass das diesjährige Abitur infolge der Coronakrise schlechter ausfallen sollte als im Durchschnitt der letzten Jahre. "Für den Abiturjahrgang 2020 darf kein Nachteil entstehen", sagte Verbandspräsident Bernhard Kempen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Man müsse die besonderen Bedingungen berücksichtigen, unter denen das Abitur in diesem Jahr stattfinde. Das Coronavirus dürfe nicht den Lebenslauf eines ganzen Jahrgangs abwerten.
"Sollten die Leistungen der Schüler am Ende signifikant schlechter ausfallen als im Durchschnitt der letzten Jahre, dann erwarte ich einen Nachteilsausgleich", sagte Kempen. "Alles andere wäre ungerecht." Sollten zum Beispiel die Abiturnoten 2020 im Schnitt 0,4 oder 0,5 Punkte schlechter sein, müssten die Schüler einen Bonus bekommen. Dazu sei es nicht nötig, die Abitur-Zeugnisse zu ändern. "Denkbar wäre zum Beispiel, dass die Hochschulen bei den zulassungsbeschränkten Fächern einen angemessenen Bonus gewähren." Dazu müssten sich die Länder und die Hochschulrektoren auf eine bundesweit einheitliche Regelung einigen.
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