- 17:57 Uhr: ➤ USA starten Impfkampagne für 12- bis 15-Jährige
- 17:24 Uhr Amazon stellt 75.000 Mitarbeiter ein - 100 Dollar Impfprämie
- 17:15 Uhr: Trotz Pandemie: Indiens Regierung baut prestigeträchtiges Parlament
- 16:51 Uhr: US-Bundesstaat Ohio verlost eine Millionen US-Dollar an Geimpfte
- 16:15 Uhr: Reiseverband warnt vor Flickenteppich bei Corona-Öffnungen
➤ USA starten Impfkampagne für 12- bis 15-Jährige
17:57 Uhr: Die USA haben damit begonnen, im grossen Stil Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen. Landesweit konnten sich am Donnerstag Zwölf- bis 15-Jährige mit dem Vakzin von Biontech und Pfizer impfen lassen. Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte die Impfungen für die rund 17 Millionen Kinder und Jugendlichen dieser Altersgruppe am Vorabend empfohlen.
"Obwohl die meisten Kinder mit COVID-19 nur milde oder gar keine Symptome haben, können einige Kinder schwer erkranken", erklärte CDC-Chefin Rochelle Walensky. Es habe auch einige wenige Todesfälle in der Altersgruppe gegeben. Eine Impfung von Kindern und Jugendlichen werde den USA helfen, die Pandemie hinter sich zu lassen.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte den Biontech-Pfizer-Impfstoff am Montag offiziell für Zwölf- bis 15-Jährige zugelassen. In einigen Gemeinden wurde deswegen bereits am Dienstag mit der Impfung von Kindern und Jugendlichen begonnen. Die meisten Regionen warteten aber die Impfempfehlung der CDC ab.
In der Europäischen Union prüft derzeit die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Amazon stellt zahlt Impfprämie an neue Mitarbeiter
17:24 Uhr: Der weltgrösste Online-Händler Amazon setzt seine Einstellungsoffensive fort - in den USA und Kanada sollen 75.000 neue Mitarbeiter für die Lager- und Lieferlogistik verpflichtet werden. Dabei bietet der Konzern nach eigenen Angaben vom Donnerstag 100 Dollar Prämie für Kandidaten, die bereits gegen Corona geimpft sind.
Die Pandemie hat die Nachfrage nach Amazons Lieferdiensten stark steigen lassen, das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr bereits Hunderttausende neue Beschäftigte eingestellt und ist inzwischen der zweitgrösste US-Arbeitgeber hinter dem Einzelhandelsriesen Walmart. Weltweit hatte Amazon Ende 2020 rund 1,3 Millionen Mitarbeiter.
Trotz Pandemie: Indiens Regierung baut prestigeträchtiges Parlament
17:15 Uhr: Trotz der schweren Corona-Pandemie in Indien lässt die Regierung weiter an einem neuen Parlamentsgebäude und anderen administrativen Gebäuden bauen. Zwölf Oppositionsparteien kritisierten dafür in einem Schreiben Premierminister Narendra Modi und forderten ihn auf, das Projekt zu stoppen. Das Geld solle besser für die Beschaffung von Sauerstoff und Impfstoff verwendet werden.
Indien erlebt derzeit eine heftige zweite Corona-Welle, die die Krankenhäuser überlastet. In dem Brief forderten die Oppositionsparteien auch kostenloses Essen für Arme, Gratisimpfungen und ein Aus für die umstrittenen Gesetze zur Liberalisierung der Landwirtschaft, die Anfang des Jahres zu massiven Bauernprotesten geführt hatten.
Für die Regierung von Modi ist das 2,3 Milliarden-Euro-Projekt (200 Mrd Rupien) wichtig fürs Prestige: Es soll zur 75-Jahr-Feier der Unabhängigkeit der grössten Demokratie der Welt 2022 fertig sein. Die Arbeiten gehen trotz eines Lockdowns weiter, während die meisten anderen Bauprojekte gestoppt sind.
Die Kritik an Modis Pandemie-Management wächst. Dieses Jahr erlaubte er grosse Wahlkampfveranstaltungen und ein Pilgerfest mit Millionen Gläubigen. Zuletzt wurden mehr als 362.000 Corona-Tagesneuinfektionen erfasst, wie Zahlen des Gesundheitsministerium am Donnerstag zeigen. In den vergangenen 24 Stunden starben nach offiziellen Angaben 4.120 Menschen mit oder an Corona, mehr als je zuvor in Indien.
US-Bundesstaat Ohio verlost eine Millionen US-Dollar an Geimpfte
16:51 Uhr: Im US-Bundesstaat Ohio kann eine Corona-Impfung künftig mit einer Million US-Dollar (830.000 Euro) belohnt werden - man muss dafür allerdings bei einer Impflotterie gewinnen. Alle Bürger, die mindestens ihre erste Impfung erhalten haben, können gewinnen, wie der Gouverneur des Bundesstaats, Mike DeWine, über Twitter erklärte. Die erste Auslosung solle am Mittwoch 26. Mai stattfinden, genauso in den vier Folgewochen. "Der Gewinner an jedem Mittwoch wird eine Million Dollar bekommen", schrieb er.
Viele Bundesstaaten und Kommunen in den USA haben bereits Anreize ausgelobt, damit sich möglichst viele Bürger gegen Corona impfen lassen. Zu den Anreizen gehören zum Beispiel Anleihen über 100 US-Dollar für bestimmte Altersgruppen, freier Eintritt in Museen sowie Freigetränke oder Snacks. Auch viele Arbeitgeber bieten Mitarbeitern Anreize, um sich impfen zu lassen. Der am Mittwoch (Ortszeit) von Ohio ausgelobte Lotteriegewinn für eine Impfung wäre aber wohl mit Abstand die bislang grösste Belohnung.
Der Gouverneur sagte, er rechne damit, dass ihn manche für "verrückt" erklären würden oder ihm Verschwendung von Staatsgeldern vorwerfen würden. "Aber wirklich, die einzige Verschwendung in diesem Stadium der Pandemie - in dem die Impfungen einfach erhältlich sind für alle, die wollen - ist ein Tod wegen COVID-19", schrieb DeWine. Ohio hat knapp 12 Millionen Einwohner.
Rund 42 Prozent der Bevölkerung, oder 4,9 Millionen Menschen, haben bislang mindestens die erste Impfung erhalten, wie aus Daten der Behörden hervorgeht. Damit liegt der Staat nur knapp unter der landesweiten Quote von gut 46 Prozent.
DeWine warb nachdrücklich für die Impfungen, um eine Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen. "Wir haben jetzt eine starke Waffe, die das Virus mit fast 100 prozentiger Wirksamkeit schlägt", sagte er. "Jeder hat jetzt Kontrolle über seine eigene Gesundheit, sein eigenes Schicksal", sagte er. DeWine kündigte an, dass Ohio ab 2. Juni fast alle wegen der Pandemie erlassenen Beschränkungen aufheben wird. Dazu gehören Kapazitätseinschränkungen für Restaurants und die Anordnung zum Tragen von Masken, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte.
Reiseverband warnt vor Flickenteppich bei Corona-Öffnungen
16:15 Uhr: Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat bei den Corona-Öffnungen in den verschiedenen Bundesländern ein einheitliches Vorgehen gefordert. Mit der neuen Corona-Einreiseverordnung sei jetzt die Quarantänepflicht für Geimpfte, Genesene und auch für negativ auf Covid-19-Getestete aufgehoben. "Jetzt ist es dringend erforderlich, auch für Deutschland Klarheit zu schaffen, damit die Menschen endlich planen können", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig dem "Handelsblatt" (Freitag).
Mit Blick auf mögliche Sommerurlaube im Inland fügte Fiebig hinzu, jetzt komme es auf jeden Tag an. "Ein Flickenteppich, bei dem niemand mehr weiss, was wo gilt, muss unbedingt vermieden werden - die Entwicklung der Corona-Pandemie immer im Blick."
Grosse Nachfrage nach elektronischem Corona-Impfnachweis in Thüringen
15:53 Uhr: In Thüringen gibt es einen regelrechten Ansturm auf den elektronischen Nachweis für Corona-Impfungen. Seit dem Start der Abrufmöglichkeit habe es rund 60.000 Anfragen danach gegeben, sagte Jörg Mertz, Leiter des Pandemiestabs bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Der Nachweis in Gestalt eines PDF-Dokuments mit QR-Code kann seit Mittwochvormittag auf dem Terminvergabeportal www.impfen-thueringen.de auf das Smartphone oder den PC heruntergeladen werden. Er enthält den Namen des Geimpften, den verabreichten Impfstoff und das Datum der beiden Einzelimpfungen. Auch der Papierausdruck ist möglich.
Den elektronischen Impfnachweis als Ergänzung zum Eintrag im gelben Impfausweis können all jene anfordern, die sich in den regionalen Impfstellen und den grossen Impfzentren Thüringens gegen COVID-19 haben immunisieren lassen. Für in Arztpraxen Geimpfte ist dies noch nicht möglich. Zur Vorbereitung auf die in den nächsten Wochen erwartete bundesweite Impf-App testet Thüringen den elektronischen Nachweis in einem Pilotprojekt, an dem auch Brandenburg beteiligt ist. Das Zertifikat soll fälschungssicher sein. Es gilt nur in Verbindung mit dem Personalausweis.
Experten: WHO und Länder haben bei Corona zu langsam reagiert
15:05 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im vergangenen Jahr zu langsam auf erste Alarmzeichen einer möglichen Gesundheitsbedrohung reagiert. Zu diesem Schluss kommt eine von der WHO bestellte unabhängige Expertenkommission. Auch Regierungen kommen in ihrem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht nicht gut weg: Viele Länder hätten den Monat Februar 2020 vertrödelt, statt Vorkehrungen gegen die Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 zu treffen, die global die Corona-Gesundheits- und Wirtschaftskatastrophe mit weitreichenden sozialen Folgen ausgelöst hat.
"Die Kommission kommt zu dem Schluss, dass das System, wie es zurzeit besteht, nicht dazu geeignet ist zu verhindern, dass sich mit einem neuen und hochansteckenden Erreger, der jeden Augenblick auftauchen könnte, eine Pandemie entwickelt", heisst es in dem Bericht.
China hatte Ende Dezember 2019 über die Häufung einer unbekannten Lungenkrankheit in Wuhan berichtet. Die WHO erklärte erst am 30. Januar eine "Notlage von internationaler Tragweite", die höchstmögliche Alarmstufe. Das verpflichtet Länder, Vorkehrungen zu treffen. Die WHO sprach aber erst am 11. März von einer Pandemie. Das hat nach den WHO-Gesundheitsvorschriften anders als die Erklärung der "Notlage" zwar eigentlich keine Konsequenzen. Im Rückblick war das aber erst der psychologisch notwendige Schub, um Regierungen richtig in Alarmbereitschaft zu versetzen.
Lambrecht erwartet vollständige Rückkehr zu Grundrechten in wenigen Wochen
14:20 Uhr: Bundesjustizministerin
Lambrecht sagte dem "Handelsblatt": "Ich möchte, dass es nun Veränderungen für uns alle gibt, nicht nur für Geimpfte und Genesene." Die vollständige Ausübung der Grundrechte für alle sei "eine Frage von wenigen Wochen, teilweise auch nur von Tagen, aber ganz bestimmt nicht mehr von einem halben Jahr", zeigte sie sich überzeugt.
Kritisch sieht die Ministerin aber eine vorschnelle Öffnung der Innengastronomie und Hotelbesuche, selbst wenn ein geimpfter Betreiber nur geimpfte Gäste einlässt. "Wir haben die Kontrolle über die Fallzahlen gerade erst zurückgewonnen und müssen weiterhin sehr vorsichtig sein", warnte sie.
Musiker Jan Delay dämpft Erwartung auf baldige Live-Auftritte
12:26 Uhr: Der Hamburger Musiker
"Wer jetzt im Alltag meint, sich über Beschränkungen hinwegsetzen zu müssen, gefährdet viele Menschen", warnte Delay. Er selbst habe sich in der Situation eingerichtet und die Lockdown-Zeit zum Schreiben neuer Songs genutzt. Am 21. Mai erscheint sein neues Album "Earth, Wind & Feiern".
Lauterbach: Vierte Corona-Welle vermeiden - Strenge Tests an Airports
11:52 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte
Das gilt aktuell für die Corona-Variante aus Indien B.1.617. Dem Tagesspiegel sagte Lauterbach: "Das Hauptproblem ist, dass die indische Variante hochansteckend ist. Das sehen wir daran, dass sie sich in der Community ausbreitet und nicht nur einzeln aus Indien eingeschleppt wird."
Ein weiteres Problem ist: Mindestens 20 Prozent der Bevölkerung würden "auf absehbare Zeit ohne Schutz sein, weil sie sich nicht impfen lassen können oder wollen", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post". "Wir brauchen deswegen schon jetzt strenge Tests an den Flughäfen und eine Quarantäne der Reisenden, bis das Testergebnis vorliegt für diejenigen, die aus Mutationsgebieten kommen."
Falls im Sommer und Herbst die Restaurants ihre Innenräume wieder öffnen dürften, würden sich dort die ungeimpften Menschen "unweigerlich anstecken", sagte Lauterbach. "Daher braucht es noch für eine sehr lange Dauer digitale Unterstützung durch die Corona-Warn-App oder die Luca-App, um die Infektionsketten nachzuverfolgen."
Das Kabinett hatte am Mittwoch angesichts rückläufiger Corona-Zahlen Sommerurlaub in Europa erleichtert. Die neue Einreiseverordnung baut insbesondere Hürden für den Urlaub von Familien ab. Eltern müssen demnach geimpft sein, Kinder hingegen nicht. Geimpfte und Genesene brauchen bei Einreisen keinen Test mehr und müssen auch nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt aber nicht bei der Ankunft aus einem Virusvariantengebiet.
Sommergala des Semperopernballs wegen Corona-Pandemie abgesagt
11:11 Uhr: Der Dresdner Semperopernball hat nun auch seine für Juni geplante Sommergala wegen Corona abgesagt. Die fortdauernden Beschränkungen infolge der Pandemie stellten keine sichere Perspektive für die Durchführung der Veranstaltung dar, teilte der Ballverein am Donnerstag in Dresden mit. Die Entscheidung schmerze sehr. Man habe über viele Monate gemeinsam mit der Intendanz und verschiedenen Abteilungen der Oper mit Leidenschaft, Kreativität und Zuversicht an Konzept und Programm gefeilt. Sechs Wochen vor dem Ereignis sei eine Absage aufgrund der weiterhin nicht planbaren Öffnungsperspektiven für Kulturveranstaltungen, Hotels und Gastronomie leider unausweichlich geworden.
Die als Benefiz-Veranstaltung konzipierte Gala am 25. Juni war als Ersatz für den wegen der Pandemie gestrichenen Opernball Ende Februar gedacht. Um eine Brücke zum nächsten Ball 2022 zu schlagen, sollten Künstler wie Rolando Villazón, Diana Damrau, René Pape, Roland Kaiser, die Staatskapelle Dresden und der Staatsopernchor auf der Bühne der Semperoper stehen. Der 16. Semperopernball soll nun am 28. Januar 2022 stattfinden.
Studie: Nebenwirkungen bei gemischter Corona-Impfung etwas häufiger
10:42 Uhr: Wer zwei unterschiedliche Corona-Impfstoffe bei seiner Erst- und Zweitimpfung erhält, hat eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für milde und moderate Nebenwirkungen nach der zweiten Dosis. Das geht aus vorläufigen Daten einer Studie der Universität Oxford hervor, die am Donnerstag im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht wurden. Anlass zur Sorge um die Patientensicherheit gebe es deswegen aber nicht, betonten die Wissenschaftler. Ob die Immunreaktion davon betroffen ist, könne noch nicht beurteilt werden. Daten dazu würden aber in den kommenden Monaten erwartet.
Untersucht wurden Fälle, bei denen im Abstand von vier Wochen entweder zuerst das Präparat von Astrazeneca verabreicht wurde und dann der Impfstoff von Biontech/Pfizer oder umgekehrt. In beiden Fällen war die Häufigkeit der leichten und moderaten Nebenwirkungen erhöht. "Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die Vergabe zweier unterschiedlicher Dosen zu vermehrten Arbeitsausfällen am Tag nach der Impfung führt", sagte Matthew Snape von der Uni Oxford, der die Studie leitet. Das sei etwa wichtig für die Planung von Impfungen bei Beschäftigten im Gesundheitsbereich.
Betrachtet wurden 830 Freiwillige im Alter von über 50 Jahren, die in vier Gruppen jeweils zwei Impfdosen gleicher Art und in unterschiedlicher Reihenfolge je zuerst das eine und dann das andere Präparat erhielten. Es sei möglich, dass die Nebenwirkungen bei jüngeren Menschen noch verbreiteter seien, hiess es in der Mitteilung weiter. Im April wurde die Studie um weitere Varianten mit den Impfstoffen Moderna und Novavax als Zweitdosis nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca oder Biontech/Pfizer erweitert - die Ergebnisse dazu stehen noch aus.
Corona-Variante aus Indien nur wenig in Deutschland verbreitet - Tendenz steigend
10:02 Uhr: Auf sehr niedrigem Niveau beobachtet das Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland einen wachsenden Anteil der in Indien entdeckten Corona-Variante. Die neu als besorgniserregend eingestufte Mutante B.1.617 sei bisher nur in wenigen Proben nachgewiesen, "aber ihr Anteil stieg in den letzten Wochen stetig an", heisst es in einem RKI-Bericht vom Mittwochabend. Ihr Anteil an den untersuchten Proben beträgt demnach weniger als zwei Prozent (Untervariante B.1617.1: 0,6 Prozent; B.1617.2: 0,9 Prozent). Das RKI betont, dass die absoluten Zahlen der Nachweise in der Woche vom 26. April bis 2. Mai lediglich im zweistelligen Bereich lägen: bei gut 30.
Bislang sei keine Abschwächung des hohen Anteils der in Grossbritannien entdeckten, deutlich ansteckenderen Variante B.1.1.7 zu beobachten, schreibt das Institut weiter. Diese macht wie schon in den Vorwochen mehr als 90 Prozent der untersuchten Proben aus. Die ebenfalls als besorgniserregend eingestuften Varianten B.1.351 (Südafrika) und P.1 (Brasilien) spielen weiter eine untergeordnete Rolle: Laut RKI lag ihr Anteil in den vergangenen Wochen konstant bei 0 bis 1 Prozent beziehungsweise bei 0 bis 0,3 Prozent. In Deutschland wird nur ein kleiner Teil der Proben auf Varianten untersucht.
Festivalleiterin: Pandemie wird langfristig Auswirkungen haben
09:25 Uhr: Mit dem Berliner Theatertreffen beginnt heute eines der renommiertesten Bühnenfestivals. In den kommenden Tagen werden mehrere Inszenierungen kostenlos online gezeigt. Wegen der Pandemie findet das Festival erneut im Internet statt. Nach Einschätzung von Festivalleiterin Yvonne Büdenhölzer wird die Coronakrise die Theater- und Kulturbranche noch auf längere Sicht prägen.
"Die Pandemie wird Auswirkungen haben, das ist keine Frage", sagte Büdenhölzer der Deutschen Presse-Agentur. Es habe einen sehr schnellen Digitalisierungsschub gegeben, der aber - wie etwa im Gesundheitssystem und Schulwesen - an seine Grenzen komme.
"Die digitale Entwicklung, die sich innerhalb des letzten Jahres an den Theatern vollzogen hat, würde man normalerweise in drei oder fünf Jahren durchmachen", sagte Büdenhölzer. Es sei der Beginn eines Transformationsprozesses. Die Berliner Theater sind seit mehr als einem halben Jahr geschlossen, das Theatertreffen sollte am Donnerstagabend (19:30 Uhr) erneut online eröffnet werden.
Büdenhölzer fürchtet auch finanzielle Auswirkungen der Pandemie auf die Kulturbranche. "Auch wenn die Bundesregierung grosszügige Förderstrukturen für die Kultur im Umgang mit der Pandemie geschaffen hat, werden die Verteilungskämpfe - gerade in der Fläche und bei den kleineren Institutionen - kommen", sagte sie.
Die Pandemie werde langfristige Auswirkungen auf den gesamten kulturellen Sektor haben. "Ich bin da nach wie vor auch in grosser Sorge gerade um kleine Theater und freie Institutionen, die vielleicht nicht wieder aufmachen können", sagte Büdenhölzer. "Und auch um die Solo-Selbstständigen aus der Kulturbranche, die schon anfangen, andere Berufe zu ergreifen."
RKI meldet 17.419 Corona-Neuinfektionen
08:15 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 17.419 Corona-Neuinfektionen registriert. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:08 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 21.953 Neuansteckungen gelegen.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 103,6 (Vortag: 107,8; Vorwoche: 129,1).
Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 278 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 250 Tote gewesen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.565.704 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3,2 Millionen an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 85.658.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,82 (Vortag: 0,83). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Neue deutschlandweite Einreise-Regeln
07:04 Uhr: Für Urlaubsrückkehrer und andere Einreisende nach Deutschland gelten von diesem Donnerstag an bundesweit einheitliche Corona-Regeln. Für vollständig Geimpfte und Genesene fallen Vorgaben zu Quarantäne und Test-Erfordernissen weg - ausser, man kommt aus einem Gebiet mit neuen, ansteckenderen Virusvarianten. Laut einer vom Kabinett beschlossenen Verordnung können auch Nicht-Geimpfte die bisher übliche Quarantäne von zehn Tagen nach Einreise vermeiden - wenn sie aus einem "Risikogebiet" mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 50 kommen. Dafür muss man belegen, dass man frisch negativ getestet ist. Gehen soll das auch durch Hochladen des Nachweises in der digitalen Einreiseanmeldung.
Die Regelung soll auch Reisen im Sommer in Europa erleichtern, etwa, wenn geimpfte Eltern zusammen mit nicht-geimpften Kindern reisen. Wie Reiseländer für deutsche Urlauber eingestuft werden, ist auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu sehen. Zentraler Faktor für die Einstufung als "Risikogebiet" sind mehr als 50 gemeldete Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Daneben gibt es "Hochinzidenzgebiete" ab der Schwelle von 200 sowie "Virusvariantengebiete" mit neuen Mutationen. Bei der Rückkehr aus Hochinzidenzgebieten soll es dabei bleiben, dass man die Quarantäne frühestens nach fünf Tagen durch einen negativen Test verkürzen kann. Rückkehrer aus Virusvariantengebieten müssen weiter für 14 Tage in häusliche Quarantäne gehen, die nicht per Test verkürzt werden kann.
IOC: "Grosse Mehrheit" der Olympia-Teilnehmer wird geimpft sein
06:10 Uhr: Das Internationale Olympische Komitee rechnet für die Sommerspiele in Tokio mit einer hohen Impfquote bei den Teilnehmern. "Eine grosse Mehrheit im Athletendorf wird geimpft sein", sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Dies schliesse neben den Sportlerinnen und Sportlern auch die Trainer und Betreuer ein, die während der Spiele im olympischen Dorf wohnen werden. Derzeit arbeite das IOC "auf Hochtouren, um Athleten zu helfen, die geimpft werden wollen", versicherte Adams.
Anfang des Monats hatte das IOC eine Vereinbarung mit Biontech und Pfizer für die Lieferung von Impfstoff für Olympia-Delegationen verkündet. Die Auslieferung der ersten Dosen des Vakzins soll Ende Mai beginnen. Die Spende von Impfstoffdosen für Spitzensportler werde die Versorgung der nationalen Bevölkerungen nicht beeinträchtigen, betonte Adams erneut.
Unklar bleibt, ob geimpfte Olympioniken während ihres Aufenthalts in Tokio grössere Freiheiten erhalten als Ungeimpfte. Bisher sind strikte Corona-Beschränkungen, tägliche Tests und die Einrichtung einer Olympia-Blase vorgesehen. Spätestens zwei Tage nach ihren Wettkämpfen müssen die Sportler Tokio wieder verlassen.
Bislang sind laut IOC 7.800 Athletinnen und Athleten für die Sommerspiele qualifiziert. Damit stehen mehr als 70 Prozent der insgesamt 11.000 Teilnehmer fest. Bis zum 29. Juni sollen weitere 20 Prozent der Plätze über Ranglisten sowie zehn Prozent über noch ausstehende Qualifikationswettbewerbe gefüllt werden. "Wir bewegen uns mit Volldampf voran. Die Spiele können stattfinden und werden stattfinden", sagte Adams.
Mehr zum Themenkomplex Coronavirus:
- Das sind die wichtigen Begriffe der Coronavirus-Pandemie
- Gesammelte Faktenchecks rund um das Coronavirus und COVID-19
- Händewaschen: Diese Fehler gilt es zu vermeiden
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.