- 17:05 Uhr: ➤ Virologe Drosten: "Kommen um ernsthaften Lockdown nicht herum"
- 15:35 Uhr: Ökonom: Alle impfbereiten Deutschen können bis Ende Juli geimpft sein
- 11:51 Uhr: "Risiko sehr klein": 30 Blutgerinnsel bei 18 Millionen Astrazeneca-Impfungen in Grossbritannien
- 10:35 Uhr: WHO Europa: Langsame Impfkampagnen ziehen Pandemie in die Länge
- 10:29 Uhr: Kritischer Wert überschritten: Schärfere Corona-Bestimmungen in München
➤ Virologe Drosten: "Kommen um ernsthaften Lockdown nicht herum"
17:05 Uhr: Der Virologe
"Dass gegen diese aggressivere Variante ein Teil-Lockdown mit abgestuftem Massnahmenkatalog nicht durchgreift, haben wir in Paris und London gesehen." Dort seien die Inzidenzen sowie die Zahl schwerer und oft auch tödlicher Krankheitsverläufe immer weiter gestiegen. Noch bestehe die Chance, eine solche Entwicklung in deutschen Grossstädten abzuwenden, sagte Drosten. "Dazu ist jetzt aber politisches Handeln und auch die Unterstützung möglichst vieler Menschen notwendig."
Auch die Virologin Melanie Brinkmann vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum warnte, wenn alles so weiterlaufe wie bisher, "wird jeder in seinem ganz direkten Umfeld Menschen kennen, die im Krankenhaus waren, gestorben sind, unter Langzeitschäden leiden". Sie sei wütend, dass nicht früher reagiert wurde auf die Warnungen der Wissenschaft, sagte sie dem "Spiegel".
"Wir könnten jetzt schon bei Zehner-Inzidenzen sein, wenn die Politiker bei der Bund-Länder-Konferenz im Januar ernst genommen hätten, was wir ihnen gesagt haben", beklagte Brinkmann. Dass die Ministerpräsidenten stattdessen auf Lockerungen setzten, mache sie fassungslos. "Innerhalb von vier Wochen kriegen wir die Zahlen massiv runter, wenn die Menschen kaum Kontakte haben", sagte Brinkmann. "Je stärker alle auf die Bremse treten, desto kürzer währt der Lockdown."
Die weiteren Corona-News des Tages:
Ökonom: Alle impfbereiten Deutschen können bis Ende Juli geimpft sein
15:35 Uhr: Grosse Teile der deutschen Bevölkerung können schon weit vor dem Ende des Sommers geimpft sein - sogar dann, wenn Astrazeneca nicht mehr weiter eingesetzt wird. Das sagte Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, dem "Spiegel". "Es ist realistisch, alle impfbereiten erwachsenen Deutschen bis Ende Juli durchgeimpft zu haben. Dafür müssen nur zwei Bedingungen erfüllt werden: Der Impfstoff muss kommen, und er muss verimpft werden."
Der Wirtschaftsprofessor kommt anhand von Daten des Gesundheitsministeriums zu dieser Schlussfolgerung: Laut seiner Aufstellung sollen bis Anfang Juli 107 Millionen Impfdosen in Deutschland angekommen sein, Ende Juli sogar über 140 Millionen. "Ich war selbst überrascht, wie viel Impfstoff kommen soll", sagte Dullien dem "Spiegel".
Er geht davon aus, dass sich 52,5 Millionen Deutsche impfen lassen wollen - das wären drei von vier Erwachsenen. Für sie würden 95 Millionen Impfdosen benötigt. Ab Mitte April soll nämlich auch der Johnson&Johnson-Impfstoff hinzukommen und von diesem braucht es nur eine Dosis. "Rein rechnerisch könnte man das Ziel bis Ende Juli sogar ganz ohne einen weiteren Einsatz des Astrazeneca-Impfstoffs erreichen", sagte der Forscher.
Die Biontech-Lieferungen sollen ausserdem im zweiten Quartal steigen, auch Moderna soll mehr liefern. Das würde nach Dulliens Berechnungen dazu führen, dass Angela Merkels Impfziel locker erreicht werden kann. Sie hatte gesagt, jeder Bundesbürger solle bis Ende des Sommers ein Impfangebot bekommen. "Bis zum 23. September sollen laut Projektion insgesamt 215 Millionen Dosen geliefert sein, das wären genug für 118 Millionen Menschen", sagte der Forscher.
Allerdings muss dafür genauso schnell geimpft werden wie die Dosen in Deutschland ankommen: Derzeit liegt die Zahl bei unter 300.000 am Tag und müsste laut Dullien auf 500.000 Dosen und mehr steigen. Im Schnitt sollten pro Tagen 670.000 Nadeln in Oberarmen landen, damit im Frühsommer aller geimpft sein könnten - das könnte auch entscheidend dazu beitragen, die dritte Welle abzuflachen, wie Sebastian Dullien sagte.
"Risiko sehr klein": 30 Blutgerinnsel bei 18 Millionen Astrazeneca-Impfungen in Grossbritannien
11:51 Uhr: In Grossbritannien sind bei mehr als 18 Millionen Impfungen mit Astrazeneca insgesamt rund 30 Fälle von seltenen Blutgerinnseln gemeldet worden. Das teilte die britische Arzneimittelbehörde MHRA in einem aktuellen Bericht mit. "Das Risiko, diesen speziellen Typ von Blutgerinnseln zu bekommen, ist sehr klein", heisst es darin.
Es seien bislang (Stand: 24. März) 22 Fälle der auch in Deutschland aufgetretenen Hirnvenenthrombosen und acht andere Arten von Thrombosen gemeldet worden. In einem anderen Dokument der Behörde wurden insgesamt 24 Fälle der Hirnvenenthrombosen aufgeführt - eine Erklärung für diese Differenz gab es zunächst nicht. "Auf Basis dieser fortlaufenden Untersuchung sind die Vorteile der Impfungen gegen COVID-19 weiterhin grösser als die Risiken", schreiben die Experten der MHRA.
In Deutschland hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Dienstag beschlossen, dass das Präparat in der Regel nur noch Menschen ab 60 gespritzt werden soll - ausser jüngere wollen es nach Klärung mit dem Arzt auf eigenes Risiko. Hierzulande waren bis Anfang der Woche 31 Verdachtsfälle von Hirnvenenthrombosen nach einer Astrazeneca-Impfung gemeldet worden, wie das Paul-Ehrlich-Institut kürzlich berichtete. Bislang haben knapp drei Millionen Menschen eine erste Dosis des Mittels bekommen. Das bedeutet, dass es in Deutschland bezogen auf eine Million Geimpfte wesentlich häufiger einen Verdacht auf Hirnvenenthrombose gab als in Grossbritannien. Über die Gründe dafür kann nur spekuliert werden.
In Grossbritannien sind insgesamt bereits mehr als 31 Millionen Menschen erstgeimpft worden, mehr als 18 Millionen davon mit Astrazeneca. Die Infektionslage im Land hat sich seither deutlich verbessert, die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 55 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Auch die Zahl der neuen täglichen Todesfälle ist massiv gesunken.
In Indien: Mehr als 81.000 Corona-Fälle an einem Tag
11:08 Uhr: Mehr als 81.000 Corona-Neuinfektionen sind in Indien in den vergangenen 24 Stunden erfasst worden - 9.000 mehr als am Tag davor. Das zeigen offizielle Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums am Freitag. Es handelt sich dabei um den höchsten Wert seit einem halben Jahr.
Die Zahl der Corona-Fälle war in Indien in den vergangenen Wochen immer schneller angestiegen. Trotzdem leben viele Menschen wieder so, als gebe es keine Pandemie mehr. Zuletzt wurde teils das Frühlingsfest Holi mit grossen Menschenansammlungen und ohne Masken gefeiert. Auch bei Veranstaltungen für die Parlamentswahlen in den Bundesstaaten wurden Corona-Regeln missachtet. Noch im Januar gab es teils weniger als 10.000 erfasste Fälle an einem Tag, beim Höchststand im vergangenen Sommer waren es teils knapp 100.000 pro Tag.
Indien hatte am Donnerstag seine Impfkampagne ausgeweitet und alle ab 45 Jahren dürfen sich impfen lassen. Allerdings liegt die Kampagne derzeit noch deutlich hinter dem von der Regierung angestrebten Ziel, bis Sommer 300 Millionen der mehr als 1,3 Milliarden Menschen im Land impfen zu lassen. Seit dem Impfstart im Januar wurden 68 Millionen Dosen verabreicht.
Indien gilt auch als Apotheke der Welt und das Land produziert viel Impfstoff für den Export. Aber angesichts der rasch steigenden Fallzahlen wurde dieser nun eingeschränkt. Davon betroffen ist auch die UN-Initiative Covax, die ärmere Länder mit Impfdosen versorgen soll.
Ministerrat im Saarland beschliesst Umsetzung zu Corona-Lockerungen
10:56 Uhr: Der Ministerrat im Saarland hat die Umsetzung der geplanten Öffnungen mit verstärktem Testen in der Corona-Pandemie ab kommenden Dienstag (6. April) beschlossen. Das teilte die Staatskanzlei in Saarbrücken am Freitag mit. Die neue, am Donnerstabend beschlossene Verordnung enthalte ein stringentes Management, das auch eine Notbremse vorsehe.
Es sei abhängig vom Infektionsgeschehen und von der Situation der Krankenhausversorgung. "An die Stelle der reinen Kontaktbeschränkungen werden Testauflagen treten", sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Hinter diesem Systemwechsel stecke das Ziel, die Pandemie mit weniger Grundrechtseinschränkungen ebenso wirkungsvoll einzudämmen, ohne das Risiko einer gefährlichen COVID-19-Infektion einzugehen.
Das Saarland will nach monatelangem Lockdown vom 6. April an Öffnungsschritte gehen: Unter anderem Theater, Kinos, Fitnessstudios und die Aussengastronomie sollen wieder aufsperren - Voraussetzung für Gäste und Nutzer ist ein negativer Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Im Freien dürfen maximal zehn Personen zusammenkommen, wenn sie negativ getestet worden sind.
Wegen Nebenwirkungen: Schweden stoppt Verabreichung des AstraZeneca-Impfstoffs teilweise
WHO Europa: Langsame Impfkampagnen ziehen Pandemie in die Länge
10:35 Uhr: Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO moniert, dass die schleppenden Impfkampagnen die Corona-Pandemie in die Länge ziehen. Die Bereitstellung der Impfstoffe sei "inakzeptabel langsam", teilte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge in Kopenhagen mit. "Lassen Sie es mich klar ausdrücken: Wir müssen den Prozess beschleunigen, indem wir die Produktion hochfahren, die Hindernisse für die Verabreichung der Impfstoffe verringern und jetzt jedes einzelne Fläschchen gebrauchen, das wir auf Lager haben."
Solange der Umfang der Impfungen gering bleibe, müssten dieselben sozialen und gesundheitlichen Corona-Massnahmen wie in der Vergangenheit Anwendung finden, um die Verspätungen der Impfpläne auszugleichen. Impfungen zusammen mit fortgesetzten Massnahmen würden die Pandemie letztlich zu einem Ende bringen.
Die WHO Europa rechnet insgesamt mehr als 50 Länder zur europäischen Region. In diesem Gebiet haben nach WHO-Angaben bislang nur rund 10 Prozent der Gesamtbevölkerung ihre erste Impfdosis erhalten, lediglich 4 Prozent sind vollständig geimpft.
Eine Beschleunigung beim Impfen sei nun entscheidend. Die Zahl der Neuinfektionen in der europäischen WHO-Region nehme in jeder Altersgruppe mit Ausnahme der Über-80-Jährigen zu, erklärte Kluges Büro. Mit insgesamt 1,6 Millionen neuen Fällen und fast 24.000 damit in Verbindung stehenden Todesfällen habe man in der vergangenen Woche wieder in der Mehrheit der Länder eine Zunahme der Ansteckungen erlebt. Die Situation sei so besorgniserregend wie seit mehreren Monaten nicht mehr.
Städte- und Gemeindebund: Unterrichtsbesuch nur mit Corona-Test
10:31 Uhr: Der Städte- und Gemeindebund hat ein Unterrichtsverbot für Schüler gefordert, die keinen Corona-Test machen wollen. "Wer sich nicht testen lassen möchte, sollte nach den Osterferien nicht am Schulunterricht in Präsenz teilnehmen dürfen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir brauchen jetzt keine Diskussionen, sondern konkrete Massnahmen."
In den vergangenen Tagen hatten mehrere Bundesländer bereits eine Testpflicht beschlossen. Derzeit wird darüber diskutiert, wie es an den Schulen nach den Osterferien weitergeht.
Biontech: Weitere Auswertung bestätigt Wirksamkeit
10:30 Uhr: Neue Daten bestätigen nach Herstellerangaben die gute Wirkung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer. Demnach liegt die Wirksamkeit im Untersuchungszeitraum von sieben Tagen bis sechs Monaten nach der zweiten Impfdosis bei 91,3 Prozent. Dabei geht es um das Verhindern von Corona-Erkrankungen. Die Daten stammen von mehr als 12.000 geimpften Probanden, die ihre zweite Impfung bereits vor mehr als einem halben Jahr erhalten haben, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Noch sind die Ergebnisse aber nicht von Experten begutachtet und in einem Fachjournal veröffentlicht.
Eine weitere Auswertung der Daten zeigte laut Biontech und Pfizer, dass in Südafrika, wo B.1.351 die vorherrschende Virusvariante ist, eine Wirksamkeit von 100 Prozent erreicht wurde. Alle neun COVID-19-Fälle traten dort in der Placebo-Gruppe auf. In Deutschland ist diese Variante mit einem Anteil von 0,8 Prozent aber kaum verbreitet.
"Die Ergebnisse, die die guten Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten erneut bestätigen, sind ein wichtiger Schritt, besonders mit Blick auf die Dauer der Impfwirkung", sagte Biontech-Vorstandschef und Mitbegründer Ugur Sahin. Die Unternehmen wollen die Daten nun bei einer anerkannten Fachzeitschrift einreichen.
Kritischer Wert überschritten: Schärfere Corona-Bestimmungen in München
10:29 Uhr: München stehen schärfere Corona-Bestimmungen bevor. Den nun dritten Tag in Folge wurde am Freitag der kritische Wert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschritten. Dieser lag nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) am frühen Morgen (Stand 03.08 Uhr) bei 104,3 - und stieg in der Landeshauptstadt damit gegenüber dem Vortag (102,7) erneut leicht an.
Damit greift mit einem zeitlichen Puffer ab Ostersonntag die sogenannte Corona-Notbremse. Diese sieht unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 Uhr und 5 Uhr vor. Museen und viele Geschäfte müssten dann wieder schliessen. Auch Kontakte müssen eingeschränkt werden.
Ein Grossteil der bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte hat weiterhin den Inzidenzwert von 100 überschritten. Spitzenreiter am Freitag war der Landkreis Kulmbach mit 336,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche. Auch hier waren die Zahlen gestiegen. Im bundesweiten Vergleich der am stärksten betroffenen Städte und Landkreise bedeutete dies Platz acht. Den niedrigsten Wert im Freistaat hat weiter der Landkreis Schweinfurt mit 32,9. Bayernweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 104,3.
RKI: 21.888 Corona-Neuinfektionen und 232 neue Todesfälle
05:30 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 21.888 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 232 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Freitag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 21.573 Neuinfektionen und 183 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 134,0 - und damit etwa so hoch wie am Vortag (134,2).
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.855.061 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.548.200 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 76.775.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,99 (Vortag: 0,97). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Corona-Impfungen ermöglichen Lockerungen in Alten- und Pflegeheimen
04:30 Uhr: Einige Bundesländer haben vor Ostern in Alten- und Pflegeheimen die Corona-Regeln angesichts hoher Impfquoten gelockert. So wurden beispielsweise nach Angabe der zuständigen Ministerien vor kurzem in Bayern, Hessen oder Schleswig-Holstein die Corona-Regeln in den Einrichtungen abgemildert.
In Mecklenburg-Vorpommern können Bewohner laut Sozialministerium seit Donnerstag je nach Impffortschritt im Heim öfter Besucher empfangen und auch untereinander mehr unternehmen. In der Tagespflege in Thüringen sind laut Landesverordnung vom Mittwoch wiederum Gruppenangebote in der Tagespflege in Abhängigkeit von der Infektionslage möglich. In Mecklenburg-Vorpommern wurden nach Behördenangaben nahezu alle impfwilligen Bewohner der Einrichtungen zweitgeimpft. Ähnliches gilt laut Kassenärztlicher Vereinigung (KV) in Thüringen.
Dass in den Einrichtungen Besuchsmöglichkeiten erweitert und wohnbereichsübergreifende Gruppenangebote angeboten werden dürfen, geht auf den Beschluss der letzten Bund-Länder-Runde zurück. Voraussetzung ist demnach etwa, dass es keinen Corona-Ausbruch in dem Heim gibt und die Zweitimpfung der Bewohner zwei Wochen zurückliegt.
Klare Mehrheit der Deutschen für Ausgangsbeschränkungen
03:15 Uhr: Eine klare Mehrheit der Deutschen ist für nächtliche Ausgangsbeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich angesichts steigender Infektionszahlen 56 Prozent dafür aus, solche Massnahmen bundesweit zu ergreifen. 37 sind dagegen, 7 Prozent machten keine Angaben.
Je älter die Befragten, desto grösser sind die Sympathien für Ausgangsbeschränkungen. Von den 18- bis 24-Jährigen sind nur 36 Prozent dafür, unter den über 55-Jährigen sind es 66 Prozent. Von den Wählern der im Bundestag vertretenen Parteien sind nur die der AfD mehrheitlich (56 Prozent) gegen nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Am stärksten ist die Unterstützung dafür bei den Anhängern von CDU/CSU (71 Prozent), Grünen (70) und SPD (69) vor den Wählern der Linken (60) und der FDP (53).
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Sonntag in der ARD-Sendung "Anne Will" gesagt, Ausgangsbeschränkungen könnten in Regionen mit besonders hohen Infektionszahlen ein ganz wirksames Mittel sein". In Berlin und Hamburg traten am Freitag solche Massnahmen neu in Kraft. In beiden Städten gelten sie zwischen 21 und 5 Uhr.
In Hamburg dürfen Bewohner die Wohnung bis zum 18. April in diesem Zeitraum nicht mehr ohne triftigen Grund verlassen. Ausnahmen gelten beispielsweise für berufliche Tätigkeiten, Gassigehen mit dem Hund oder Sport im Freien, allerdings immer nur für eine Person. Bei Verstössen gegen die Ausgangsbeschränkung droht ein Bussgeld. In Berlin dürfen sich Menschen in der Nacht nur noch alleine oder zu zweit im Freien aufhalten.
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