• 17:19 Uhr: ➤ Corona-Notlage: Rumänien verschärft Vorsichtsmassnahmen
  • 17:02 Uhr: Trotz Impfdurchbrüchen im Sport: "Schutzwirkung exzellent"
  • 14:25 Uhr: Namen von Ungeimpften in türkischem Dorf über Moschee ausgerufen
  • 13:36 Uhr: Markus Söder: SPD, Grüne und FDP in der Pflicht für Corona-Rechtsrahmen

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➤ Corona-Notlage: Rumänien verschärft Vorsichtsmassnahmen

Rumänien verschärft angesichts einer Corona-Notlage die Vorsichtsmassnahmen für die nächsten 30 Tage. Ab diesem Montag gilt landesweit eine Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen wie auch im Freien. Die Regierung beschloss am Freitag weiterhin, dass Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen zwei Wochen lang geschlossen werden.

Zugang zu allen Geschäften, Gaststätten und Kultureinrichtungen haben nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete. Nur Lebensmittelläden und Apotheken stehen allen offen - ebenso die Kirchen.

Nachts gelten Ausgangsbeschränkungen: Von 22:00 Uhr Ortszeit (21:00 Uhr MEZ) bis 05:00 Uhr morgens dürfen nur noch Geimpfte oder Genesene frei ihre Wohnungen verlassen. Wer nicht dazu gehört, muss einen triftigen Grund nachweisen. Negative Corona-Testnachweise allein berechtigen nicht dazu, nachts auf die Strasse zu gehen. Bars und Tanzlokale werden geschlossen.

Die Regierung will auch eine Impfpflicht für Beamte und öffentliche Bedienstete durchsetzen. Ministerpräsident Florin Citu darf dies aber nicht per Verordnung verfügen, weil er nur noch kommissarisch im Amt ist. Das Parlament hat ihm das Misstrauen ausgesprochen.

Eine Neuregelung zur Impfpflicht müsste in dieser Situation vom Parlament gebilligt werden. Die übrigen Corona-Massnahmen sind bereits gesetzlich vorgesehen. Die beschränkt handlungsberechtigte Regierung darf beschliessen, ab wann sie gelten.

Rumäniens Gesundheitswesen wird seit Tagen mit der Versorgung einer steil anwachsenden Zahl von COVID-19-Patienten kaum noch fertig. Dutzende schwer kranker Patienten wurden bereits in Nachbarländer gebracht, weil es auf den Intensivstationen keinen Platz mehr gibt.

Die 14-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen stieg zuletzt auf 999,9 pro 100.000 Einwohner und blieb eine der höchsten in der EU. Die Todesrate an und mit COVID-19 blieb weltweit mit Abstand die höchste: 20,33 pro eine Million Einwohner, errechnete das Portal "ourworldindata.org".

Die weiteren Corona-News des Tages

Biontech-Impfstoff laut Unternehmen bei Kindern zu knapp 91 Prozent wirksam

17:38 Uhr: Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer hat nach Konzernangaben bei Kindern eine Wirksamkeit von knapp 91 Prozent. Laut einem von Pfizer bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereichten Dokument beträgt der Schutz vor einer COVID-19-Erkrankung bei Fünf- bis Elfjährigen 90,7 Prozent. Die Angaben basieren auf einer Untersuchung mit 2.250 Teilnehmern. Ein schwerer Krankheitsverlauf wurde nicht registriert.

Ein Expertengremium der FDA wird sich am kommenden Dienstag mit der Frage befassen, ob der Biontech-Pfizer-Impfstoff für Fünf- bis Zwölfjährige zugelassen werden soll. Bislang gibt es in den USA für das Vakzin eine Notfallzulassung ab zwölf Jahren und eine vollständige Zulassung ab 16 Jahren.

Die US-Regierung bereitet bereits eine grossangelegte Impfkampagne für die rund 28 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren vor. Biontech und Pfizer haben auch in der EU eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffes für diese Altersgruppe beantragt.

Trotz Impfdurchbrüchen im Sport: "Schutzwirkung exzellent"

17:02 Uhr: Die steigenden Zahlen von Corona-Infektionen trotz Impfung wie in der Fussball-Bundesliga zuletzt bei Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann oder Hoffenheims Spieler Christoph Baumgartner sind nach Ansicht von Experten kein Grund zur Beunruhigung.

"Es scheint mir, bei der Einordnung dieser Fälle liegen teilweise Missverständnisse in Bezug auf die Funktion und Effektivität von Impfungen vor", sagte Nationalmannschaftsarzt Tim Meyer am Freitag auf der Webseite der Deutschen Fussball Liga DFL. "Trotz hoher Schutzwirkung schützen Impfungen in der Regel nicht zu 100 Prozent." Das würde sie auch bei anderen Erkrankungen nicht tun.

Leif Erik Sander von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité in Berlin betonte, "dass das Hauptziel der Impfung der Schutz vor Erkrankung, insbesondere vor schwerer Erkrankung ist".

Somit seien Impfdurchbrüche - Infektionen trotz Impfung - kein Argument zu sagen, "die Impfung funktioniere nicht". Meyer ist ebenfalls überzeugt: "Nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand ist die Schutzwirkung von Impfungen gegenüber schweren Verläufen exzellent und gegenüber Ansteckungen mindestens gut."

AfD-Partei- und Fraktionschef Tino Chrupalla mit Corona infiziert

16:39 Uhr: Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der AfD, Tino Chrupalla, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 46-Jährige sei positiv auf COVID-19 getestet worden und befinde sich derzeit in häuslicher Quarantäne, teilte die AfD-Bundestagsfraktion am Freitag mit.

Er könne daher nicht an der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestags am kommenden Dienstag teilnehmen. In welchem Zusammenhang sich Chrupalla infiziert hatte, wurde nicht mitgeteilt.

Er weise nur leichte Symptome auf, hiess es in Parteikreisen. Chrupalla hatte die Frage, ob er sich gegen das Coronavirus habe impfen lassen, stets offen gehalten und betont, Impfen sei eine private Sache. Die Ko-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel hatte dagegen im Bundestagswahlkampf preisgegeben, dass sie nicht geimpft sei.

Corona-Fall Julian Nagelsmann "relativ fidel" - Vertrauen in Assistenten

15:26 Uhr: Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann fühlt sich nach seiner Corona-Infektion auf dem Weg der Besserung. Eine Prognose für seine Rückkehr an die Seitenlinie kann der 34-Jährige aber nicht abgeben. "Ich bin ganz guter Dinge, schnell wieder zurückzukommen", sagte Nagelsmann aus seiner häuslichen Isolation bei einer Video-Konferenz vor dem Heimspiel in der Fussball-Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen die TSG 1899 Hoffenheim.

"Ich bin wieder relativ fidel." Es gehe ihm "deutlich besser" als am Abend zuvor, es gebe aber "noch keine genaue Prognose" für die Rückkehr.

Nagelsmann hatte am Mittwochabend beim 4:0 in der Champions League gegen Benfica Lissabon an der Seitenlinie gefehlt. Als Grund war dafür von Vereinsseite ein grippaler Infekt genannt worden. Am Donnerstag wurde bei dem 34-Jährigen dann trotz vollständiger Impfung eine Corona-Infektion öffentlich gemacht.

Gegen Hoffenheim werden erneut seine Assistenten Dino Toppmöller, Xaver Zembrod und Benjamin Glück an der Seitenlinie in der Verantwortung stehen. "Ich vertraue meinen Leuten, dass sie die richtigen Worte wählen", sagte Nagelsmann, der digital keine Halbzeitansprache halten wird, aber beim Spiel mit seinen Co-Trainern permanent in Kontakt sein wird.

Wie und wo er sich infiziert hat, weiss Nagelsmann nicht. "Ich kann es mir auch nicht zu 100 Prozent erklären, ich war auch etwas erschrocken. Ich dachte, ich habe einen grippalen Infekt", erläuterte er. In den Tagen vor dem am Ende positiven Abstrich am Mittwoch sei er stets negativ getestet worden. Nagelsmann hat nach eigener Aussage keine coronabedingten Symptome, eine Erkältung habe er schon vor der Dienstreise nach Portugal gehabt.

Ukraine: Nadija Sawtschenko mit gefälschtem Impfzertifikat erwischt

14:53 Uhr: Der ehemals in Russland inhaftierten ukrainischen Nationalheldin Nadija Sawtschenko droht in ihrer Heimat eine Haftstrafe. Die 40-Jährige wurde in Kiew mit einem gefälschten COVID-19-Impfzertifikat erwischt, wie Innenminister Denys Monastyrskyj am Freitag bestätigte. Sie sei mit ihrer Schwester aus der Türkei mit einem Flugzeug eingereist. Beide müssen nun mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe rechnen.

Sawtschenko selbst äusserte sich zunächst nicht dazu. Ein Impfzertifikat befreit in der Ukraine von einer Quarantäne nach der Einreise. In der aktuellen Corona-Welle verzeichneten die Behörden am Freitag mit 23.785 Infektionen und 614 Toten neue Negativrekorde. Gleichzeitig ist die Impfbereitschaft trotz vorhandener Impfstoffe niedrig. Nur knapp 17 Prozent der Ukrainer sind vollständig geimpft.

Sawtschenko geriet 2014 bei Kämpfen im ostukrainischen Gebiet Luhansk gegen prorussische Separatisten in Gefangenschaft und wurde an Russland übergeben. Dort wurde die Ex-Berufssoldatin in einem international beachteten Prozess wegen Mordes zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt. 2016 kam die Ex-Parlamentsabgeordnete nach einem Gefangenenaustausch schliesslich wieder frei.

Namen von Ungeimpften in türkischem Dorf über Moschee ausgerufen

14:25 Uhr: Um mehr Menschen zur Impfung gegen das Coronavirus zu bewegen, haben Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde in der Türkei zu fragwürdigen Mitteln gegriffen. In einem Dorf in der östlichen Provinz Mus seien die Namen der nicht oder nicht vollständig Geimpften über die Lautsprecher der dortigen Moschee ausgerufen und zur Impfung aufgefordert worden.

Das berichtete das türkische Nachrichtenportal Ntv am Freitag. In der gesamten Provinz seien zudem Gesundheitsteams unterwegs, die von Tür zu Tür gingen und für eine Impfung werben.

Auch in der Türkei gilt keine generelle Impfpflicht. Derzeit meldet das Gesundheitsministerium täglich rund 30.000 Neuinfektionen landesweit. In der Provinz Mus sind offiziellen Angaben zufolge bisher etwa 57 Prozent der über 18-Jährigen geimpft.

Zuletzt waren auf 100.000 Einwohner 180 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb einer Woche registriert worden. Betrachtet man die restlichen türkischen Provinzen, liegt Mus damit im Mittelfeld.

Coronawelle erwischt Grossbritannien: 100.000 Neu-Infektionen pro Tag erwartet

Grossbritannien ächzt unter einer neuen Coronawelle. Das Land verzeichnete am Mittwoch mit knapp 50.000 Fällen die höchste Anzahl an Corona-Neuinfektionen in Europa. Erst im Juli hatte die Regierung unter Boris Johnson die Coronaregeln im grössten Landesteil England abgeschafft.

Michael Müller: Länder brauchen in Pandemie einheitlichen Rechtsrahmen

13:54 Uhr: Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten haben in der Pandemiebekämpfung einen weiter bundeseinheitlichen Rechtsrahmen für die Länder gefordert. Die Erfolge in der Bekämpfung der Coronakrise habe man mit teils harten Einschränkungen "schmerzhaft" errungen, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Michael Müller (SPD), nach Abschluss der MPK-Jahrestreffens am Freitag. Man dürfe jetzt mit Blick auf den Herbst und Winter kein Risiko eingehen.

"Wir brauchen einen bundeseinheitlichen Rechtsrahmen", betonte Berlins scheidender Regierender Bürgermeister in Königswinter. Es müsse entweder die bestehende Regelung verlängert oder eine Übergangslösung geschaffen werden. Der neue Bundestag, der sich am kommenden Dienstag konstituiere und die Noch-Bundesregierung seien in der Pflicht.

Markus Söder: SPD, Grüne und FDP in der Pflicht für Corona-Rechtsrahmen

13:36 Uhr: Nach dem einstimmigen Votum der Länder für den bundesweiten Rechtsrahmen für Corona-Schutzmassnahmen sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder SPD, Grüne und FDP in der Pflicht. "Leider kommt Corona mit grosser Wucht zurück. Die neue Ampel-Mehrheit darf sich nicht wegducken", sagte der CSU-Chef am Freitag nach dem Ende der Ministerpräsidentenkonferenz im nordrhein-westfälischen Königswinter.

"Wir müssen vorsichtig bleiben, um gut durch den Herbst und Winter zu kommen. Ohne Rechtsgrundlage des Bundes wären die Bürgerinnen und Bürger schutzlos."

Zuvor hatten sich die Ministerpräsidenten bei ihrer Jahrestagung dafür ausgesprochen, es sei von "grösster Bedeutung, dass den Ländern auch nach einem etwaigen Ende der Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite für einen befristeten Zeitraum die Möglichkeit eingeräumt wird, zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19 weiterhin erforderliche und geeignete Massnahmen zu treffen".

Gesundheitsministerium: Ball bei epidemischer Lage liegt im Parlament

13:24 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant nach Angaben eines Ministeriumssprechers keinen Vorstoss für eine weitere bundesweite Regelung nach einem möglichen Auslaufen der nationalen Corona-Notlage.

"Der Ball liegt jetzt nicht bei uns im Haus, sondern in den Fraktionen und im Parlament", sagte der Sprecher am Freitag in Berlin. Spahn habe betont, dass er fachlich beratend zur Seite stehe, wenn das gewünscht sei.

Gefragt nach der aktuellen Lage in den Krankenhäusern und auf Intensivstationen verwies der Ministeriumssprecher auf den aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI). "Wir beobachten momentan (...) auf allen Ebenen mit dem Ansteigen der Infektionszahlen eine Verschärfung der Situation". Gleichwohl bewege man sich weiterhin in etwa auf einem Plateau, "wo man noch keine erhöhte Dynamik ableiten kann".

Länder fordern rechtliche Absicherung von Corona-Schutzmassnahmen

13:12 Uhr: Die Ministerpräsidenten wollen weiterhin einen bundesweit einheitlichen Rechtsrahmen zur Absicherung von Corona-Schutzmassnahmen. Vorsicht und Schutzmassnahmen seien weiter geboten, begründete der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (CDU), am Freitag den Beschluss zum Ende der Jahrestagung in Königswinter.

Angesichts eines markanten Anstiegs der Neuinfektionszahlen in den vergangenen Tagen hätten die Ministerpräsidenten darauf reagiert, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) es infrage gestellt habe, die Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite über den 25. November hinaus zu verlängern.

"Wir brauchen eine Regelung, wir brauchen eine sichere Rechtsgrundlage, damit auch niedrigschwellige Basisschutzmassnahmen in den kommenden Herbst- und Wintermonaten möglich sind", beschrieb Laschet die Position der MPK. Dazu zählten etwa die sogenannten 2- und 3G-Regeln, Masken, Abstand, Lüften sowie Kontaktdatenerhebungen. "3G" steht für Geimpfte, Genesene und Getestete.

"Wenn jedes Land das selbst festlegen muss, führt das zu Verwerfungen", mahnte Laschet. "Deshalb ist eine bundeseinheitliche Regelung erforderlich." Die Länderchefs erwarteten, dass der Bundestag gemeinsam mit der scheidenden und der entstehenden Bundesregierung sowie den Ländern bis zum 25. November Klarheit schafften. Die Länder hätten dann auch noch eigene Regeln zur Umsetzung. "Aber die prinzipielle Option, die muss durch Bundesrecht hergestellt werden."

Die Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite ist die Grundlage für Verordnungen und zentrale Corona-Massnahmen in Deutschland. Zwar haben die Länder auch die Möglichkeit, solche Massnahmen über Beschlüsse ihrer Landesparlamente aufrechtzuerhalten. Mehrere Ministerpräsidenten warnten aber am Rande der MPK vor einem "Flickenteppich" und damit verbundener mangelnder Akzeptanz.

Zudem forderten die Ministerpräsidenten den Bund auf zu prüfen, wie die Fälschung von Impf,- Genesenen- und Testbescheinigungen lückenlos strafrechtlich geahndet werden könne.

Kassenärzte: Grosses Interesse an Auffrischungsimpfungen

12:50 Uhr: Die Corona-Auffrischungsimpfungen werden nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gut angenommen. "Die bisherigen Rückmeldungen zeigen, dass das Interesse an Booster-Impfungen gemäss der Stiko-Empfehlung durchaus gross ist", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Man empfehle, die Impfung gemäss der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) wahrzunehmen.

"Die Versorgung mit Impfstoffen ist insgesamt ausreichend. Mittlerweile sind genügend Impfstoffe vorhanden, so dass jeder, der sich impfen lassen möchte, dies auch zeitnah machen kann." Die KBV vertritt rund 181.000 in Praxen tätige Ärzte und Psychotherapeuten.

In Deutschland haben nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Freitag bisher 1,5 Millionen Menschen eine Auffrischungsimpfung bekommen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt sie ab 70 - laut Statistischem Bundesamt gibt es rund 13 Millionen Menschen in Deutschland, die 70 und älter sind. Empfohlen wird die sogenannte Booster-Impfung (boost: Englisch für auffrischen, verstärken) auch für Pflegepersonal und medizinisches Personal mit direktem Kontakt zu Patienten, für Menschen, die den Impfstoff von Johnson & Johnson bekommen haben, und für Personen mit einem geschwächten Immunsystem.

Kroatien und Bulgarien ab Sonntag Corona-Hochrisikogebiete

12:06 Uhr: Mit Kroatien und Bulgarien stuft die Bundesregierung ab Sonntag zwei weitere EU-Länder als Corona-Hochrisikogebiete ein. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag mit. Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist und aus einem Hochrisikogebiet einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Bisher sind Rumänien, Litauen und Slowenien die einzigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, für die das gilt.

Weltweit stehen rund 70 Länder ganz oder teilweise auf der Risikoliste des RKI. Neben Kroatien und Bulgarien kommen am Sonntag auch Kamerun, Singapur und die Republik Kongo hinzu. Gestrichen werden Kenia, Kosovo, Irak und Honduras.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

Corona-Ausbruch an Schule nach Zirkusaufführungen

11:44 Uhr: Nach Zirkusaufführungen in der Freien Waldorfschule in Freiburgs Stadtteil St. Georgen ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Für einen grossen Teil der Schüler gilt nun Fernlernunterricht. Bis Donnerstag wurden 44 Fälle registriert, darunter 30 Schülerinnen und Schüler, eine Lehrkraft und 13 Folgefälle in Familien und bei Besuchern, wie das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald am Freitag bestätigte.

Bislang seien keine schweren Verläufe bekannt. Der Ausbruch wird auf mehrere Zirkusaufführungen zurückgeführt, die zwischen dem 8. und 10. Oktober in der Schule veranstaltet wurden.

Nach Angaben der Behörde fanden die Veranstaltungen mit einem 3G-Konzept statt. Sie geht von einer Aerosolbildung während der Veranstaltungen aus. Insgesamt könnten 1.500 Zuschauer betroffen sein. Nach Informationen der "Badischen Zeitung" trugen Schüler auf der Bühne und einige Zuschauer keine Maske; der Schule zufolge hatten einige Zuschauer ein gesundheitliches Attest.

Länder-Mehrheit für rechtliche Absicherung von Corona-Schutz in Sicht

11:12 Uhr: In der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) zeichnet sich nach den Worten des stellvertretenden Vorsitzenden Michael Müller (SPD) eine Mehrheit für eine weitere rechtliche Absicherung der Corona-Schutzmassnahmen ab. "Ich gehe davon aus, dass es - vielleicht nicht ganz einstimmig - aber doch eine grosse Mehrheit gibt der Länderkollegen, die sagen: Ja, genau das brauchen wir - mindestens eine Übergangsregelung", sagte Berlins scheidender Regierender Bürgermeister am Freitag in einem ARD-Interview.

Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder beenden am Freitag auf dem Petersberg in Königswinter bei Bonn ihre Jahrestagung. Müller sagte vor Beginn der Beratungen, man habe in der Corona-Pandemie insbesondere durch den Impffortschritt viel erreicht.

"Nur: Wir können uns nicht zurücklehnen." Das sehe man auch im internationalen Vergleich. "Wir wollen das vermeiden, gerade weil wir so einen schweren Weg hinter uns haben, aber jetzt soviel erreicht haben, wollen wir das nicht leichtfertig verspielen."

Bisher habe es mit der Bundesbeschlussfassung einen einheitlichen rechtlichen Rahmen für alle Länder gegeben. "Und insofern haben wir gesagt, in den letzten Monaten und auch jetzt: Es ist gut, dass wir gerade in der Situation vor dem Winter weiter diesen Rechtsrahmen haben, der allen gleichermassen eben ermöglicht, die Massnahmen, die wir für sachgerecht halten, auch umsetzen zu können."

Die MPK habe jetzt einen Vorschlag formuliert und werde darüber am Freitag noch weiter beraten. Darin werde festgehalten, dass man nicht von heute auf morgen einen Ausstieg aus der Beschlusslage wolle, sondern sich zumindest Übergangsmassnahmen wünsche oder zumindest bestimmte einzelne Massnahmen auf Bundesebene, die es ermöglichten, mit den Abstands- und Hygieneregeln, Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen weiterarbeiten zu können. "Das ist uns wichtig", sagte Berlins Regierungschef. Die Länder bräuchten Rechtssicherheit für ihre Corona-Schutzmassnahmen.

Fast 70 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft

10:42 Uhr: Fast 70 Prozent der Menschen in Deutschland sind mindestens einmal geimpft. Das sind knapp 57,4 Millionen Menschen (69,1 Prozent), wie aus den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervorgeht. 66,1 Prozent der Gesamtbevölkerung (54,9 Millionen Menschen) ist inzwischen vollständig geimpft. Am Donnerstag wurden in Deutschland rund 192 700 Dosen verabreicht.

Bei aktuell im Mittel rund 124.400 Impfungen pro Tag wird laut Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums im Schnitt rechnerisch mehr als eine Person pro Sekunde geimpft.

Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen. So hiess es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu 5 Prozentpunkte höher sein dürfte.

IfW erwartet hohe Kosten für ungeimpfte Corona-Patienten

10:29 Uhr: Für die stationäre Behandlung ungeimpfter Corona-Patienten erwarten Wissenschaftler des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in diesem Winter stark steigende Kosten. Diese wären bei einer höheren Impfquote vermeidbar, wie das Institut mitteilte. Im Winter drohen den Berechnungen zufolge Ausgaben von rund 180 Millionen Euro pro Woche für die Krankenhausbehandlung von Menschen mit einer COVID-19-Erkrankung.

Seit August liege der Anteil ungeimpfter Personen an den stationären Corona-Behandlungen bei durchschnittlich fast 85 Prozent. Die Behandlungskosten pro Patient betragen nach Angaben der AOK durchschnittlich 10.200 Euro.

Damit ergeben sich nach der Berechnung der Kieler Wissenschaftler für die Monate August und September 2021 Ausgaben von mehr als 160 Millionen Euro für die stationäre Behandlung von ungeimpften und an Corona erkrankten Erwachsenen. Unter Einbeziehung von erwarteten Nachmeldungen durch das Robert-Koch-Institut (RKI) steige die Summe auf rund 180 Millionen Euro.

Im Winter könnten die Ausgaben auf 180 Millionen Euro pro Woche steigen, sollte die Impfquote nicht zulegen und die Prognose des RKI von einer 7-Tage-Inzidenz von 400 pro 100.000 Einwohnern eintreten. Die Autoren rechnen auch mit einer Steigerung der durchschnittlichen Behandlungskosten, da die Intensivbetten zunehmend mit Jüngeren belegt werden könnten, die eine höhere Überlebenschance hätten, was die die Behandlungsdauer verlängere.

Hoffenheims Christoph Baumgartner vor Bayern-Spiel positiv auf Corona getestet

09:45 Uhr: Offensivspieler Christoph Baumgartner von der TSG 1899 Hoffenheim ist trotz vollständigen Impfschutzes positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der österreichische Nationalspieler befinde sich nun in häuslicher Isolation und zeige keine Symptome, teilte der Fussball-Bundesligist am Freitagmorgen via Twitter mit.

Im Auswärtsspiel beim FC Bayern München am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wird die TSG damit höchstwahrscheinlich ohne den 22-Jährigen auskommen müssen. Zuletzt war auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann trotz vollständigen Impfschutzes positiv getestet worden.

Australiens Bienen-Importe wegen Corona-Pandemie in Gefahr

08:58 Uhr: Australische Bienenzüchter fürchten angesichts der Corona-Pandemie um die Zukunft ihrer Tiere. Auf dem Kontinent gibt es noch keine Varroamilben, die ganze Bienenvölker vernichten können. Folglich haben diese keine Resistenz gegen den Schädling entwickelt. Eine gewisse Abwehr besitzen aber einige europäische Bienenvölker - sie weisen ein sogenanntes VSH-Merkmal ("Varroa Sensitive Hygiene") auf.

Um den Genpool der eigenen Bienenvölker zu stärken, importiert Australien Bienenköniginnen aus Europa. Jedoch sorgt die Corona-Pandemie auch für ein Problem: Verzögerungen bei der Post.

"Sie kommen tot an, sie kommen gestresst an oder sie kommen einfach gar nicht an", zitierte der australische Sender ABC zuletzt den Präsidenten des australischen Verbands der Bienenköniginnenzüchter, Richard Sims. Eine Sendung mit 250 Königinnen sei sieben Tage verschollen gewesen, fast alle seien gestorben. Viele Regionen Australiens waren zuletzt monatelang im Corona-Lockdown.

Zehn Bienenköniginnen aus den Niederlanden waren zwar unbeschädigt in Australien angekommen, der Transport innerhalb des Landes dauerte allerdings zehn Tage. "Die Bienen haben überlebt, aber waren in einem schwachen Zustand", sagte Züchterin Corinne Jordan der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Wir haben sie künstlich befruchtet und hoffen, dass sie stark genug sind."

Die importierten Bienen seien extrem wichtig, um die australischen Artgenossen gegen die Milben zu wappnen, auch wenn sie noch nicht dort nachgewiesen wurden. "Die Situation kann sich jederzeit ändern", mahnte Jordan.

In der Regel hat jeder Bienenstock eine Königin, die als einzige Eier legt. Die europäischen Königinnen mit VSH-Merkmal sollen auf diese Weise widerstandsfähige Bienenvölker schaffen. Arbeiterinnen mit VSH-Merkmal erkennen von der Milbe befallene Bienenbrut und entfernen diesen Nachwuchs. Der Schädlingsbefall wird somit reduziert.

Bienen sind wie in Europa auch für die australische Landwirtschaft sehr wichtig als Bestäuber. "Wir wollen nun neue Technologien testen, um die Temperatur der Boxen, in denen die Königinnen verschickt werden, zu überprüfen. Und mit GPS-Tracking wissen wir dann, wo die Lieferungen feststecken", sagte Jordan.

Sozialgerichte erwarten Klagen wegen "Long COVID"

08:05 Uhr: Die Sozialgerichte in Bayern erwarten eine Corona-Klagewelle - auch wegen der möglichen Spätfolgen einer Infektion. "Long COVID ist ja ein Begriff. Man kann davon ausgehen, dass deswegen Klagen bei den Sozialgerichten eingehen", sagte der Präsident des Landessozialgerichtes, Günther Kolbe, der Münchner "Abendzeitung". "Das Gleiche gilt für die Rentenversicherung, wenn es um die Erwerbsminderung infolge von Long COVID geht. Diese Angelegenheiten werden uns laufend beschäftigen."

Bislang seien im Zusammenhang mit Corona schon viele Verfahren anhängig, sagte Kolbe der Zeitung - "und da wird noch mehr erwartet". In vielen Fällen werde Corona als Berufskrankheit anerkannt. Bundesweit seien das bis August 2021 schon 103.000 Fälle. Ausserdem sei Corona in 10.000 Fällen als Arbeitsunfall anerkannt worden. "Diese Fälle werden uns auch in Zukunft beschäftigen, ob ein Versicherungsfall anerkannt ist oder nicht."

Neuseeland ändert Corona-Strategie und setzt 90-Prozent-Impfziel

07:23 Uhr: Das Corona-Vorzeigeland Neuseeland hat angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante einen neuen Fahrplan im Kampf gegen das Virus angekündigt. Lockerungen der Corona-Einschränkungen sollen in Kraft treten, wenn 90 Prozent der Bevölkerung geimpft seien, teilte die Regierung am Freitag mit.

Ministerpräsidentin Jacinda Ardern sagte, sie sei anfangs dagegen gewesen, ein Impfziel zu setzen. Niemand solle zurückgelassen werden. "Die Delta-Variante hat es uns sehr schwer gemacht, unsere Strategie des Ausmerzens beizubehalten. Ihre Tentakel haben unsere Gemeinden erreicht und es schwer gemacht, sie abzuschütteln." Wenn das Impfziel erreicht sei, werde Neuseeland zu einer Strategie "der Minimierung und des Schutzes" übergehen. Bislang greifen schon beim Auftreten weniger Fälle strikte Beschränkungen wie etwa örtliche Lockdowns.

Nach Erreichen des Impfziels solle ein Ampelsystem eingeführt werden, das sich nach der Zahl der Fälle und der Belastung des Gesundheitssystems richte. Bei Grün beispielsweise dürften dann bestimmte, bislang als Hochrisiko-Geschäfte eingestufte Lokale für vollständig Geimpfte öffnen. Die Impfungen seien wie eine Rüstung. "Wenn Sie die Dinge tun wollen, die sie lieben, dann müssen sie sich impfen lassen", sagte Ardern. Sie räumte auch ein, dass mit der neuen Strategie mehr Corona-Fälle auftauchen könnten als bisher.

Bis Freitag waren etwa 68 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig geimpft. Insgesamt hat das Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern bislang rund 5000 Infektionen verzeichnet. 28 Menschen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben. Neuseeland hat lange eine sogenannte Null-COVID-Strategie verfolgt. Ardern hatte aber zuletzt bereits eingestanden, dass diese mit der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante kaum noch realisierbar ist.

Am Donnerstag hatte Neuseeland erstmals seit Beginn der Pandemie eine dreistellige Anzahl Corona-Neuinfektionen registriert. Die Behörden meldeten 102 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden.

RKI registriert 19.572 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 95,1

06:31 Uhr: Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt derzeit rasch an. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 95,1 an. Er hat damit erstmals seit Mitte Mai die 90 überschritten.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 85,6 gelegen, vor einer Woche bei 68,7 (Vormonat: 65,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 19.572 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.518 Ansteckungen gelegen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03:23 Uhr wiedergeben, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 116 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 65 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.437.280 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Donnerstag mit 2,45 an (Mittwoch 2,34). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen grosser regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.192.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 94.991.

Klaus Holetschek für Verlängerung der epidemischen Lage

05:10 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert die Verlängerung der epidemischen Lage durch den Bundestag. Sonst "könnte das Infektionsschutzgesetz nicht mehr ohne weiteres angewendet werden", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Testnachweis- und Maskenpflicht hätten dann keine ausdrückliche Rechtsgrundlage mehr. "Das müssen wir unbedingt vermeiden - denn mit Blick auf möglicherweise steigende Infektionszahlen im Winter werden wir weiter Schutzmassnahmen brauchen."

Die Ministerpräsidenten der Länder beraten am Freitag darüber. Einer Beschlussvorlage zufolge wollen sie auf einen rechtssicheren Rahmen dringen, um Corona-Schutzmassnahmen aufrechterhalten zu können.

Die epidemische Lage wurde vom Bundestag im März 2020 festgestellt und mehrfach verlängert. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich kürzlich dafür ausgesprochen, die bundesweite Corona-Notlage am 25. November auslaufen zu lassen. Die Länder könnten laut Infektionsschutzgesetz aber über die Landtage die Notwendigkeit weiterer Corona-Massnahmen feststellen.

Schlagersänger Tony Marshall erholt sich von COVID-Erkrankung

03:45 Uhr: Schlagersänger und Entertainer Tony Marshall (83, "Der letzte Traum") erholt sich im Krankenhaus von einer COVID-Erkrankung. Er befinde sich auf dem Weg der Besserung und nicht in Intensivbehandlung, bestätigte seine Familie der Deutschen Presse-Agentur. Auch seine Frau Gabriele sei krank gewesen. Während Tony Marshall wegen einer Vorerkrankung aber noch stationär begleitet werde, habe die 83-Jährige die Erkrankung mit mildem Verlauf in häuslicher Pflege auskuriert und sei genesen.

Die drei erwachsenen Kinder des Paares sind "dankbar, dass es diesen Impfschutz gibt, und überzeugt, dass die Infektion ohne Impfung einen ganz anderen Verlauf hätte nehmen können". Dass die Familie die Corona-Infektion öffentlich machte, erklärte sie mit dem medialen Druck der vergangenen Tage. Im Namen des Künstlers dankte die Familie für die Anteilnahme, appellierte jedoch an alle - insbesondere die Medien - Marshall Ruhe und Zeit zur Genesung zuzugestehen.

RKI warnt vor beschleunigtem Anstieg der Corona-Fallzahlen

01:20 Uhr: Die Corona-Fallzahlen in Deutschland könnten nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) in der kommenden Zeit dynamisch anwachsen. "Es ist damit zu rechnen, dass sich im weiteren Verlauf des Herbstes und Winters der Anstieg der Fallzahlen noch beschleunigen wird", schreibt das Institut in seinem neuen Wochenbericht zur Pandemie, der am Donnerstagabend erschienen ist. Auch Intensivmediziner schlagen Alarm, weil mangels Pflegepersonals viele Intensivbetten nicht mehr betrieben werden könnten.

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) teilte am Donnerstagabend mit, es sei in der kommenden Zeit "mit einer spürbaren Einschränkung in der Versorgung der Bevölkerung zu rechnen". Derzeit seien 22.207 Intensivbetten als betreibbar gemeldet, zu Jahresbeginn seien es 26.475 gewesen. Die vergangenen Monate hätten zu einer Verschlechterung der Stimmung und zu weiteren Kündigungen von Stammpflegekräften geführt, so die Divi.

"Eine absehbar schwere Herbst- und Winterwelle" mit vielen COVID-19-Patienten, aber auch Erkrankten mit anderen Atemwegsinfektionen wie Grippe könne die Intensivmedizin in Deutschland "erneut an und über ihre Grenzen bringen", wurde Stefan Kluge zitiert, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

"Die eigentliche 4. Welle hat jetzt begonnen und nimmt weiter Fahrt auf", schrieb Divi-Experte Christian Karagiannidis bei Twitter. Es gebe noch immer eine sehr enge Korrelation zwischen Inzidenz und Neuaufnahmen auf Intensivstationen. Dort ist die Zahl der COVID-19-Patienten laut Divi-Intensivregister mittlerweile wieder auf rund 1.540 angestiegen (Stand: Donnerstag).

Laut RKI-Bericht sind wieder vermehrt Ausbrüche in medizinischen Einrichtungen sowie in Alten- und Pflegeheimen bekannt geworden. Erstmals seit der Woche vom 3. bis 9. Mai sei die Sieben-Tage-Inzidenz bei Menschen über 90 Jahren vergangene Woche wieder auf über 50 gestiegen. Mit Hygienemassnahmen und zunehmender Durchimpfung seien solche Ausbrüche zwar deutlich zurückgegangen, sie träten aber weiterhin auf und beträfen auch Geimpfte, hiess es. Hochaltrige sind besonders gefährdet, bei einer Corona-Infektion schwere und tödliche Verläufe zu erleiden.

Allgemein schreibt das RKI, es sei "erwartbar", dass mit der Zeit mehr Impfdurchbrüche verzeichnet werden, Erkrankungen bei vollständig Geimpften mit Corona-Nachweis durch einen PCR-Test. Das liege daran, dass immer mehr Menschen geimpft seien und sich das Virus derzeit wieder vermehrt ausbreite. "Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, als vollständig geimpfte Person mit dem Virus in Kontakt zu kommen." Schwere Krankheitsverläufe sind laut RKI bei Geimpften sehr selten.

Aufgefallen war in Deutschland ein hoher Anteil von Infektionen nach der Einmalimpfung mit Johnson & Johnson. Menschen, die diesen Impfstoff bekommen haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission mittlerweile unabhängig vom Alter, den Schutz mit einer zusätzlichen Dosis mRNA-Impfstoff zu verbessern.

Deutlich höhere Inzidenzen als Senioren verzeichneten laut RKI-Bericht wie bereits in den Vorwochen jüngere Altersgruppen, in denen die Impfquoten niedriger sind. Bei den Kindern und Jugendlichen von 10 bis 14 Jahren waren es vorige Woche 182 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner. Aber auch bei Menschen im mittleren Alter (35 bis 44) lagen die Inzidenzen über dem Durchschnitt.

"Insbesondere bei jetzt deutlich steigenden Fallzahlen sollte unabhängig vom Impf-, Genesenen- oder Teststatus das grundsätzliche Infektionsrisiko und der eigene Beitrag zur Verbreitung von SARS-CoV-2 reduziert werden", appellierte das RKI. Alle Menschen wurden aufgerufen, weiter die Verhaltensregeln zum Schutz vor Ansteckungen einzuhalten (Abstand, Hygiene, Maske, Lüften, Corona-Warn-App).

Unnötige enge Kontakte sollten laut RKI-Empfehlung reduziert und "Situationen insbesondere in Innenräumen, bei denen sogenannte Super-Spreading-Events auftreten können" möglichst gemieden werden.

Grundschulverband befürwortet anhaltende Corona-Tests bei Kindern

01:00 Uhr: Der Grundschulverband befürwortet angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen Schutzmassnahmen auch in den kommenden Wochen. "Die Testung von Kindern und Schulpersonal muss bis auf Weiteres fortgeführt werden", sagte der Verbandsvorsitzende Edgar Bohn den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).

Ein Ende der Maskenpflicht im Unterricht sei zwar aus pädagogischer Sicht sinnvoll an den Grundschulen, aber in der aktuellen Situation "nur dann vertretbar, wenn dies mit flankierenden Massnahmen abgesichert wird". So müsse durch den Einsatz von Raumluftanlagen "grösstmögliche Sicherheit gewährleistet sein". Zudem müssten bei einem Anstieg der Erkrankungen die notwendigen Massnahmen schnell ergriffen werden, etwa das erneute Tragen von Masken.

Das weitere Vorgehen in der Coronakrise im Herbst und im Winter ist Thema der Ministerpräsidentenkonferenz, die am Freitag endet.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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