• 18:43 Uhr: Hochansteckende Corona-Variante in Flensburg bestätigt
  • 14:05 Uhr: Niederlande: Krawalle bei erster Ausgangssperre
  • 12:23 Uhr: Bund kauft neues Corona-Medikament für Deutschland
  • 10:22 Uhr: Britische Regierung rudert bei Aussage zu höherer Sterblichkeit durch Corona-Mutante zurück
  • 06:25 Uhr: 12.257 Corona-Neuinfektionen und 349 neue Todesfälle gemeldet
  • 04:00 Uhr: Erstmals in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante könnte zu erneuten Infektionen führen

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➤ Hochansteckende Corona-Variante in Flensburg bestätigt

18:43 Uhr: Die hochansteckende Mutation des Corona-Virus ist in Flensburg nachgewiesen worden. Um wie viele Fälle es sich genau handelt, konnte ein Stadtsprecher am Sonntag nicht sagen. Anfang dieser Woche war von rund 30 Verdachtsfällen mit der Variante aus Grossbritannien berichtet worden. Die Stadt werde entsprechend reagieren, eine neue Allgemeinverfügung werde erarbeitet. Zuvor hatte das "Flensburger Tageblatt" (online) darüber berichtet.

Nach Angaben des Sprechers trat ein Teil der Fälle in der Belegschaft eines Betriebes unter Leiharbeitern auf. Es gebe aber auch davon einige unabhängige Fälle in der Stadt im Norden Schleswig-Holsteins. Wie es den Betroffenen gesundheitlich geht, sei nicht bekannt.

Die sich rasant in Grossbritannien ausbreitende Variante ist Experten zufolge nicht nur leichter übertragbar, sondern möglicherweise auch tödlicher als die bislang vorherrschende. Sie ist bereits in diversen Ländern, darunter auch Dänemark, nachgewiesen worden.

Spahn: Deutschland erhält ab kommende Woche monoklonale Antikörper

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigte für kommende Woche an, dass Deutschland monoklonale Antikörper gegen das Coronavirus erhält. Sie sollen wie eine passive Impfung wirken und in Deutschland als erstes EU-Land zunächst in Unikliniken eingesetzt werden.

Die weiteren Corona-News des Tages im Live-Ticker:

Schweden untersagt Einreisen aus Norwegen wegen Corona-Variante

16:39 Uhr: Schweden verbietet vorübergehend Einreisen aus dem Nachbarland Norwegen, nachdem es Infektionsfälle mit der erstmals in Grossbritannien nachgewiesenen Variante des Corona-Virus in der Region um die Hauptstadt Oslo gegeben hat. Das Verbot tritt am Sonntag um Mitternacht (23:00 GMT) in Kraft und gilt bis zum 14. Februar, wie Innenminister Mikael Damberg nach einer Kabinettssitzung am Sonntag mitteilte.

Norwegens Regierung hatte am Samstag nach dem Ausbruch der erstmals in Grossbritannien festgestellten Corona-Variante die vorübergehende Schliessung der meisten Einkaufszentren in zehn Gemeinden um Oslo verhängt, darunter auch die Hauptstadt selbst. In der Region leben fast eine Million Menschen.

Die Schliessung der Geschäfte könnte dazu führen, dass Norweger nach Schweden reisen und zu einer erhöhten Ausbreitung der Infektion beitragen, erklärte Damberg. Das schwedische Aussenministerium riet zudem von allen nicht notwendigen Reisen nach Norwegen ab.

Schweden hatte zuvor ein ähnliches Verbot für Grossbritannien und das benachbarte Dänemark verhängt. Die zuerst in Grossbritannien entdeckte Virusvariante gilt als schneller übertragbar. Die Einreiseverbote für diese beiden Länder wurden bis zum 14. Februar verlängert, wie Damberg hinzufügte. Ausgenommen von den Verboten seien schwedische Staatsbürger sowie Menschen, die in Schweden leben oder arbeiten, und Menschen mit "zwingenden familiären Gründen", so Damberg.

Party in Wittstock aufgelöst - Polizisten mit Flaschen beworfen

15:08 Uhr: Feiern trotz Corona-Pandemie: Polizisten haben am Samstagabend eine Geburtstagsparty mit acht Teilnehmern im brandenburgischen Wittstock aufgelöst - und wurden mit Flaschen beworfen. Die Gäste des 40-Jährigen Geburtstagskindes mussten die Wohnung verlassen, wie die Polizeidirektion Nord am Sonntag mitteilte.

Im Anschluss daran traten und schlugen den Angaben zufolge "zwei Sympathisanten" der Feierenden auf die Polizisten ein. Die beiden wurden zu Boden gebracht und fixiert. Dabei wurden die Polizisten aus einem Wohnblock heraus mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen.

Verletzte gab es nicht, hiess es. Es gab Strafanzeigen, gegen die Partyteilnehmer wurden Verstösse gegen Massnahmen zur Corona-Eindämmung geahndet.

Corona-Ausbruch bei Airbus - Quarantäne für rund 500 Mitarbeiter

14:58 Uhr: Beim Flugzeughersteller Airbus in Hamburg hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Insgesamt 21 Mitarbeiter seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, sagte Martin Helfrich, Pressesprecher der Gesundheitsbehörde, auf dpa-Anfrage. Für rund 500 Mitarbeiter wurde Quarantäne angeordnet. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.

Die Ursache der Fälle werde noch untersucht, teilte Airbus mit. Ob es sich um eine hochansteckende Mutation des Virus handelt, kann die Gesundheitsbehörde frühestens Mitte der Woche sagen. Mit mehr als 12.000 Mitarbeitern ist Airbus der grösste industrielle Arbeitgeber Hamburgs.

Niederlande: Krawalle bei erster Ausgangssperre

14:05 Uhr: Die coronabedingte Ausgangssperre hat in den Niederlanden zu Protesten und Krawallen geführt. In der Kleinstadt Urk nördlich von Amsterdam hatten Dutzende Menschen am späten Samstagabend gegen die Sperrstunde protestiert, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Sie hätten Steine und Feuerwerkskörper auf Polizisten geworfen und Polizeiautos demoliert. Jugendliche steckten nach Polizeiangaben ein Corona-Testzentrum des Gesundheitsamtes in Brand. Zwei Personen wurden festgenommen und Dutzende Geldstrafen verhängt.

Landesweit hat die Polizei nach eigenen Angaben in der ersten Nacht der Sperrstunde mehr als 3.600 Geldstrafen verhängt und 25 Personen festgenommen. Auch in Stein im Süden des Landes gab es Zusammenstösse mit der Polizei, als die Beamten eine illegale Party mit etwa 100 Besuchern beenden wollten.

Am Samstagabend war erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie eine Ausgangssperre in Kraft getreten. Die Bürger müssen von 21.00 bis 4.30 Uhr in ihren Wohnungen bleiben. Verstösse werden mit Geldbussen von je 95 Euro bestraft.

Polizei in London geht gegen illegale Party mit 300 Feiernden vor

12:34 Uhr: Mit einer Hundestaffel und einem Hubschrauber ist die Polizei in London gegen eine illegale Party mit 300 Gästen vorgegangen. Die Beamten seien bei der Feier auf Widerstand gestossen und hätten eine Tür aufbrechen müssen, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Noch an Ort und Stelle seien 78 Teilnehmern Strafen in Höhe von je 200 Pfund (rund 225 Euro) wegen Verstosses gegen die Corona-Regeln aufgebrummt worden. Dutzende Gäste seien über Zäune geflohen.

Einsatzleiter Roy Smith kritisierte die Feiernden scharf. "Die Beamten waren wieder einmal gezwungen, ihre eigene Gesundheit zu gefährden, um es mit einer grossen Gruppe unglaublich egoistischer Menschen aufzunehmen, die auf engstem Raum zusammengepfercht waren", sagte Smith. Auch am vorigen Wochenende hatte die Polizei in London Partys mit Hunderten Teilnehmern aufgelöst.

Wegen der Corona-Pandemie gelten in England weitreichende Ausgangs- und Reisebeschränkungen. Treffen mit Mitgliedern anderer Haushalte sind nur in Ausnahmen erlaubt.

Bund kauft Antikörper-Medikament für Deutschland

12:23 Uhr: Laut Gesundheitsminister Jens Spahn hat Deutschland ein neues Corona-Medikament gekauft, mit dem auch schon US-Präsident Donald Trump behandelt worden sein soll.

"Ab nächster Woche werden die monoklonalen Antikörper in Deutschland als erstem Land in der EU eingesetzt. Zunächst in Uni-Kliniken", sagte Spahn. Eine Anwendung erfolge nach individueller Nutzen-Risiko-Abschätzung der behandelnden Ärzte. Insgesamt habe der Bund 200.000 Dosen der Arznei für 400 Millionen Euro eingekauft.

Den Angaben zufolge hat sich das Ministerium Kontingente von zwei der sogenannten monoklonalen antikörperhaltigen Arzneimittel gesichert. Es handele sich zum einen um den Antikörper Bamlanivimab, der vom US-Pharmaunternehmen Eli Lilly entwickelt wird, zum anderen um die die beiden gleichzeitig zu verabreichenden Antikörper Casirivimab/Imdevimab des US-Herstellers Regeneron.

Monoklonale Antikörper werden künstlich im Labor hergestellt. Monoklonal bedeutet, dass die eingesetzten Antikörper alle gleich sind und das Virus an einem fest definierten Ziel angreifen.

Die Arznei wird vom US-Biotechunternehmen Regeneron hergestellt und enthält zwei künstlich erzeugte Antikörper, die an ein Schlüsselprotein des Coronavirus andocken können und so verhindern, dass das Virus in Körperzellen eindringt. "Die Gabe dieser Antikörper kann Risikopatienten in der Frühphase helfen, dass ein schwerer Verlauf verhindert wird", erläuterte Spahn.

Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" wurde Ex-US-Präsident Donald Trump mit dieser Form der Antikörper behandelt, kurz nachdem seiner Corona-Infektion diagnostiziert wurde.

Die drei Phasen der Impfstofftestung.
Die drei Phasen der Impfstofftestung, die Dauer bezieht sich auf Durchschnittwerte. Beim Coronavirus kann die Entwicklung und Zulassung bei gleichbleibender Sicherheit beschleunigt werden, weil zeitgleich getestet, geprüft und ausgewertet wird. Darüber hinaus stehen wegen der laufenden Pandemie auch ausreichend freiwillige Testpersonen zur Verfügung. © 1&1

Verschärfung der Corona-Einreiseverordnung: Fruchthandel warnt vor Versorgungsengpass bei Obst und Gemüse

12:19 Uhr: Der Deutsche Fruchthandelsverband sieht die Versorgung mit Obst und Gemüse aus dem Ausland gefährdet. Grund sei die Verschärfung der Corona-Einreise-Verordnung durch die Bundesregierung, teilte der Verband am Sonntag in Bonn mit. Innerhalb von wenigen Stunden seien die Einreisebedingungen auch für die Fahrer von Lebensmitteltransporten so verschärft worden, dass es kaum noch möglich sei, Obst und Gemüse zum Beispiel aus Spanien nach Deutschland zu importieren.

Verbandsgeschäftsführer Andreas Brügger sagte der dpa, die Fahrer aus den festgelegten Hochrisikogebieten wie Portugal und Spanien müssten seit Sonntag bei Grenzübertritt einen negativen PCR-Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sei. In der Praxis sei das kaum machbar. "Spanien ist zurzeit mit einem Anteil von rund 30 Prozent eines der Hauptlieferländer für Obst und Gemüse", erläuterte Brügger.

Gemeinsam mit anderen Verbänden habe man die Bundesregierung frühzeitig auf die möglichen Konsequenzen hingewiesen, "leider ohne Ergebnis". Der Verband forderte europaweit verbindliche Regelungen, wie sie mit der Green-Lanes-Richtlinie der Europäischen Union bereits definiert seien.

Die Richtlinie sieht Grenzübergänge innerhalb der EU mit Sonderfahrspuren vor, die eine schnelle Durchfahrt von Güterfahrzeugen ermöglichen. "Wir brauchen auch in Corona-Zeiten einen Versorgungskorridor für frisches Obst und Gemüse, sonst drohen leere Regale im Handel", sagte Brügger.

Bundespolizei verschärft Corona-Kontrollen am Frankfurter Flughafen

12:11 Uhr: Die Bundespolizei am grössten deutschen Flughafen Frankfurt hat die Kontrollen bei Flügen aus Hochrisikogebieten der Corona-Pandemie verschärft. "Insgesamt führen wir heute bei 17 landenden Maschinen aus fünf Ländern Sonderkontrollen durch", sagte der Sprecher der Bundespolizei, Reza Ahmari, am Sonntag. Am Vormittag seien bereits vier Flugzeuge überprüft worden. "Bisher lief alles reibungslos." Der Schwerpunkt liege auf Fliegern aus Spanien, hiess es.

Konkret kontrollieren die Beamten, ob ein entsprechendes Einreiseformular digital ausgefüllt wurde. Wenn nicht, müsse das manuell nachgeholt werden, erklärte der Sprecher. Zudem müssen alle einreisenden Passagiere einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen. Dieser könne auch im Transitbereich nachholt werden. Wer sich jedoch einem Test verweigere, werde zurückgewiesen.

Die Überprüfungen finden nach Angaben der Bundespolizei noch vor der eigentlichen Grenzkontrolle statt - und zwar direkt an den Flugzeugen. Alle Massnahmen werden demnach in enger Abstimmung mit den Gesundheitsämtern, der Landespolizei Hessen sowie dem Flughafenbetreiber und den betreffenden Airlines vorgenommen.

Sogenannte Hochinzidenzgebiete sind Länder mit deutlich höheren Infektionszahlen als Deutschland. Dazu zählen in der Regel Länder mit einem Inzidenzwert über 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche (Deutschland derzeit: 111). Es können aber auch weitere Länder unter dieser Marke unter bestimmten Bedingungen zu Hochinzidenzgebieten erklärt werden.

In diese seit Sonntag geltende Kategorie fallen neben anderen Ländern auch die Urlaubsländer Spanien, Portugal und Ägypten, die USA, das Nachbarland Tschechien und mehrere Balkanländer.

Rettende Spritze: Olympia-Macher hoffen auf Corona-Impfungen

12:00 Uhr: Für die Rettung der Sommerspiele in Tokio klammern sich die Olympia-Macher immer mehr an die Hoffnung auf rechtzeitige Corona-Impfungen für die Athleten. Angesichts wachsender Zweifel an der Austragung des Mega-Events schwor IOC-Chef Thomas Bach alle 206 Nationalen Olympischen Komitees zum Durchhalten ein, der Ringe-Zirkel appelliert verstärkt an die Impfbereitschaft.

Zudem will das Internationale Olympische Komitee dem britischen "Telegraph" zufolge mithilfe einer Impf-Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ärmere Länder Vakzine für Tokio-Teilnehmer sicherstellen.

Der Deutsche Olympische Sportbund startete eine Umfrage zur Einstellung seiner Sportler zur Corona-Impfung. "Das IOC hofft sehr, dass die überwiegende Mehrzahl der Athleten und Betreuer geimpft anreisen werden", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann der "Bild am Sonntag".

Er rechne damit, dass sich die Impfstoff-Knappheit in zwei bis drei Monaten entspannt. "Diejenigen, die sich als Botschafter unseres Landes hinter der Fahne für Deutschland versammeln, sollten dann auch drankommen können", sagte Hörmann.

Fast 25 Millionen Menschen in USA bisher mit Corona infiziert

11:45 Uhr: In den USA haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie vor einem Jahr fast 25 Millionen Menschen mit dem SARS-CoV-2-Virus angesteckt. Die Zahl der bisher registrierten Toten im Zusammenhang mit dem Virus stieg auf knapp 417 500, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore am Sonntagvormittag (MEZ) hervorging.

Die Zahl der Toten binnen 24 Stunden erreichte am Samstag demnach 3332. Der bisherige Höchstwert an Corona-Toten wurde am 12. Januar mit 4462 verzeichnet. Zudem registrierten die Behörden für Samstag 172 650 Neuinfektionen. Der bisherige Tagesrekord lag am 2. Januar bei 298 031 neuen Fällen.

Das Land mit rund 330 Millionen Einwohnern verzeichnet in absoluten Zahlen gemessen weltweit die meisten Infektionsfälle und Toten im Zusammenhang mit dem Corona-Virus.

Angriff auf Polizisten bei Corona-Party

11:31 Uhr: Bei einer Party im Landkreis Osnabrück haben Feiernde Polizisten angegriffen und verletzt. Die Beamten hatten nach einem Hinweis sechs erheblich alkoholisierte Männer zwischen 20 und 44 Jahren in einer Partyhütte in Belm angetroffen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Die Personen hätten sich unkooperativ und aggressiv gezeigt. Zur Feststellung der Identität sollte ein Partygast den Angaben zufolge mit zur Wache genommen werden. Dieser habe sich geweigert.

Als er zum Streifenwagen geführt werden sollte, griffen vier Männer die Polizisten an, hiess es. Die Beamten setzten Pfefferspray ein und nahmen alle Feiernden in Gewahrsam. Ein 21-Jähriger habe dabei einen 29 Jahre alten Polizisten so stark am Knie verletzt, dass dieser dienstunfähig gewesen sei. Die Polizei ermittelt wegen Verstosses gegen die Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

Neue Virus-Mutation tödlicher? Britische Regierung rudert zurück

10:22 Uhr: Nach überraschenden Aussagen des britischen Premierministers über eine mögliche höhere Sterblichkeit mit einer Coronavirus-Variante rudert die Regierung nun etwas zurück.

Es sei "nicht wirklich sicher, wie tödlich" die Mutation B.1.1.7 ist, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag dem Sender Sky News. Studien hätten unterschiedliche Daten ergeben. Das Risiko bestehe aber, dass mehr Menschen wegen der zuerst in Südostengland entdeckten Variante sterben. Erwiesen sei, dass diese sich schneller übertrage.

Johnson hatte am Freitag gesagt, es gebe "einige Hinweise" dafür, dass die neue Variante mit einer höheren Sterblichkeit verbunden sei. Dies betreffe Männer in ihren Sechzigern. Wissenschaftler hatten sich über Johnsons Aussagen verwundert gezeigt. Es sei zu früh für eine Aussage, es lägen noch nicht ausreichend Daten vor, so die Experten.

Italiens Regierungschef kritisiert Impfstoff-Hersteller

10:18 Uhr: Wegen der verzögerten und verringerten Corona-Impfstoff-Lieferungen hat Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte die Hersteller öffentlich scharf angegriffen. Er nannte Reduzierungen bei Pfizer-Biontech und Astrazeneca besorgniserregend.

Auf Facebook schrieb Conte am Samstagabend: "Diese Verlangsamungen der Lieferungen stellen schwere Vertragsverletzungen dar, die in Italien und anderen europäischen Ländern enorme Schäden verursachen (...)". Es gebe "direkte Auswirkungen auf das Leben und die Gesundheit der Bürger" sowie auf Italiens von der Pandemie stark angegriffene Wirtschaft.

Nach den Lieferproblemen bei Pfizer-Biontech hatte vergangene Woche der britisch-schwedische Konzern Astrazeneca angekündigt, zunächst weniger Dosen an die EU abzugeben als geplant. Die Zulassung dieses Impfstoffs wird in Kürze erwartet.

"Wenn sich die Reduzierung der im ersten Quartal zu verteilenden Dosen um 60 Prozent bestätigt, würde das bedeuten, dass in Italien 3,4 Millionen Dosen statt 8 Millionen geliefert würden", schrieb der Jurist Conte. Gesundheitsminister Roberto Speranza habe mit Astrazeneca gesprochen. Conte kündigte den Einsatz rechtlicher Instrumente an, wie man es bei Pfizer-Biontech schon tue. Rom wolle Druck machen zur Einhaltung der Verträge.

Italiens Gesundheitsbehörden hatten schon Mitte Januar die Ankündigung des US-Pharmakonzerns Pfizer, der mit dem deutschen Partner Biontech kooperiert, zur zeitweisen Senkung der Corona-Impfdosen kritisiert. In dem Mittelmeerland mit seinen 60 Millionen Einwohnern wurden bis Samstag nach offiziellen Angaben über 1,34 Millionen Impfdosen gespritzt.

Bericht: Innenministerium warnt vor Störaktionen während Impfkampagne

10:01 Uhr: Das Bundesinnenministerium warnt laut einem Medienbericht vor massiven Störaktionen während der Corona-Impfkampagne. Es seien bereits "mehrere mutmassliche Ausforschungsversuche bezüglich deutscher Impfstoffhersteller bekannt geworden", zitierten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben) aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen. Die Gefahr von Cyberangriffen müsse "als hoch eingestuft" werden.

Als potenzielle Ziele für Spionage und Sabotage durch fremde Nachrichtendienste gelten demnach Einrichtungen zur Erforschung, Produktion und Zulassung von Impfstoffen. Das Ministerium warnt dem Bericht zufolge auch vor Störaktionen von Verschwörungstheoretikern.

Die Grünen-Innenpolitikerin Irene Mihalic sagte den Funke-Zeitungen, der Sturm auf das US-Kapitol habe gezeigt, "wie schnell absurde Verschwörungserzählungen in Gewalt umschlagen" könnten. Ihr Parteikollege Konstantin von Notz warnte, der Cyberangriff auf die europäische Arzneimittelbehörde EMA habe gezeigt, dass die Gefahr von IT-Angriffen, Spionage und Sabotage durch ausländische Nachrichtendienste "sehr real" sei.

Erster inländischer Corona-Fall in Neuseeland seit zwei Monaten registriert

09:31 Uhr: In Neuseeland ist erstmals seit mehr als zwei Monaten wieder eine inländische Corona-Infektion nachgewiesen worden. Wie die Gesundheitsbehörden des Landes am Sonntag mitteilten, wurde das Coronavirus bei einer 56-Jährigen festgestellt, die vor knapp einem Monat von einer Europareise nach Neuseeland zurückgekehrt war. Den Corona-Test nahm sie demnach zehn Tage nach dem Ende ihrer zweiwöchigen Pflicht-Quarantäne nach der Einreise vor.

Die 56-Jährige war am 30. Dezember von einer viermonatigen Reise durch Europa zurückgekehrt. Nach offiziellen Angaben hielt sie sich vor allem in Spanien und den Niederlanden auf. Nach ihrer Einreise sei sie für zwei Wochen in einem Quarantäne-Hotel isoliert worden, das sie am 13. Januar verlassen habe. Zwei Corona-Tests an der Frau während ihrer Isolation seien negativ ausgefallen.

12.257 Corona-Neuinfektionen und 349 neue Todesfälle gemeldet

06:25 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 12.257 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Ausserdem wurden 349 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Sonntagmorgen bekanntgab. Vergangenen Sonntag hatte das RKI 13.882 Neuinfektionen und 445 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

Der Höchststand von 1.244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Sonntagmorgen bei 111,1. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.134.936 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 24.01., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 51.870. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1 807 500 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,01 (Vortag: 0,97). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fliessen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäss dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Kassenärzte bitten um Geduld bei Buchung von Corona-Impfterminen

05:00 Uhr: Die Kassenärzte bitten um Geduld bei den weiter anlaufenden Terminbuchungen für Corona-Impfungen in den Bundesländern. "Ein Wettrennen um Impftermine ist nicht notwendig", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur. "Jeder, der sich impfen lassen möchte, wird auch geimpft werden."

Momentan sei der Impfstoff noch knapp, doch die Situation werde sich in den kommenden Wochen und Monaten entspannen. Seine Bitte laute daher: "Buchen Sie in Ruhe Ihre beiden Termine. Das ist in der Regel nicht nur telefonisch, sondern auch online möglich."

Bei der bundesweiten Service-Telefonnummer 116 117 der Kassenärzte können sich Bürger auch über Corona-Impfungen informieren. Anrufer werden in den meisten Bundesländern an Call Center geleitet, die Fragen zum Impfen beantworten und teils auch Termine vermitteln.

Daneben gibt es das Internetportal www.116117.de mit einer Übersicht über die je nach Land vorgesehenen Buchungsmöglichkeiten für Termine. Die KBV rät, es zunächst per Online-Buchung zu versuchen - vor allem dann, wenn die Zahl der Impfberechtigten ausgeweitet wird. Falls in kurzer Zeit Tausende gleichzeitig anrufen, führe dies zu Wartezeiten.

Italiens Corona-Zahlen sinken - Erleichterungen in der Lombardei

04:22 Uhr: Nach etwas sinkenden Corona-Zahlen treten in einigen Teilen Italiens Erleichterungen bei den COVID-Beschränkungen in Kraft. Die wirtschaftsstarke Lombardei mit ihren rund zehn Millionen Einwohnern ist seit Sonntag keine Rote Zone mit strengen Ausgangsverboten mehr, sondern wurde eine Risiko-Stufe herabgesetzt - auf orange.

Viele Läden dürfen dort wieder öffnen. Den Erlass dazu hatte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Samstag in Rom unterschrieben. Sizilien im Süden und die Autonome Provinz Bozen im Norden bleiben rote Hochrisiko-Gebiete.

Ein Grossteil Italiens gehört ohnehin als Orange Zone ins Mittelfeld. Dort sollen die Menschen in der Regel ihre Orte nicht verlassen. Restaurants und Bars dürfen Gäste nicht mehr am Tisch bedienen, erlaubt ist nur zeitweiser Ausser-Haus-Verkauf.

Erstmals in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante könnte zu erneuten Infektionen führen

04:00 Uhr: Die erstmals in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante 501Y.V2 könnte sich womöglich stärker ausbreiten als die in Deutschland bisher hauptsächlich verbreitete Sars-CoV-2-Variante. Zudem könnten Antikörper-Therapien und Impfstoffe deutlich an Wirksamkeit gegen diesen Erregertyp einbüssen.

Von diesen Ergebnissen berichten Wissenschaftler in zwei Fachartikeln, die vor der Veröffentlichung noch nicht durch unabhängige Fachkollegen begutachtet wurden. Die Forscher schreiben weiter, dass die Mutationen auch dazu führen könnten, dass sich COVID-19-Genesene mit der neuen Variante ein zweites Mal anstecken.

Die Coronavirus-Variante 501Y.V2 - auch als B.1.351 bekannt - wurde in Südafrika zuerst entdeckt und ist mittlerweile in zahlreichen Ländern, auch in Deutschland, nachgewiesen. Sie zeichnet sich unter anderem durch mehrere Mutationen aus, die das sogenannte Spike-Protein des Virus verändern. Dieses Eiweiss nutzt das Virus, um sich an die Körperzellen anzuheften und schliesslich in sie einzudringen.

Die Gruppe um Gard Nelson von der Firma ImmunityBio in Culver City (Kalifornien, USA) untersuchte die Auswirkungen der genetischen Veränderungen nun mit Hilfe von Computersimulationen. Sie bezogen drei Mutationen in einer zentralen Region des Spike-Proteins in ihre Untersuchung ein.

Die Analyse zeigte, dass das Virus dank der drei Mutationen noch besser an die Zellen anheften kann als etwa die mutierte britische Variante, für die ebenfalls eine bessere Übertragbarkeit angenommen wird. Die effektivere Bindung macht das Virus also ansteckender.

Alle Corona-Meldungen vom 23. Januar zum Nachlesen finden Sie hier.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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