- 17:23 Uhr: ➤ Verdacht auf Corona-Mutation: Rund 3.000 Mitarbeiter von Klinikum Bayreuth unter Quarantäne
- 17:16 Uhr: Bericht: Seehofer prüft weitere Einreise-Einschränkungen
- 16:39 Uhr: Söder stellt Lockerungen an Schulen und Kitas in Aussicht
- 15:11 Uhr: Verwaltungsgerichtshof kippt 15-Kilometer-Regel in Bayern
- 14:11 Uhr: Merkel zeigt sich nach einem Jahr Corona-Pandemie kritisch
- 12:03 Uhr: Ski-Touristen umgehen Einreiseverbot und feiern Après-Ski in Österreich
- 06:57 Uhr: Infektiologe hält auch vierte und fünfte Welle für möglich
➤ Verdacht auf Corona-Mutation: Rund 3.000 Mitarbeiter von Klinikum Bayreuth unter Quarantäne
17:23 Uhr: Nach dem Auftauchen der in Grossbritannien entdeckten Corona-Mutante gilt am Klinikum Bayreuth für etwa 3.000 Mitarbeiter eine Quarantäneanordnung.
Alle Beschäftigten unterliegen nach Anordnung der Gesundheitsbehörden ab sofort einer sogenannten Pendelquarantäne, wie die Klinik am Dienstag mitteilte. Sie dürfen noch ohne öffentliche Verkehrsmittel zur Arbeit und nach Hause pendeln, im häuslichen Umfeld müssen sie aber eine Quarantäne einhalten.
Patienten werden nur noch in absoluten Notfällen aufgenommen und erst nach zwei negativen Testergebnissen entlassen, wie das Klinikum in der oberfränkischen Stadt am Dienstag mitteilte. "Aktuell ist die Lage in dem Bayreuther Grosskrankenhaus angespannt, aber unter Kontrolle", hiess es.
In der Klinik gibt es elf Verdachtsfälle auf die als deutlich ansteckender geltende Variante des Coronavirus. Ein abschliessendes Ergebnis werde aber erst in zehn bis 14 Tagen erwartet. Insgesamt sind laut Klinik 99 Mitarbeiter des Klinikums derzeit positiv auf Corona getestet. Eine Reihentestung von bislang mehr als 2.800 Mitarbeitern habe am Wochenende 18 positive Fälle ergeben.
"Sie alle sind in Quarantäne und nicht im Dienst", hiess es weiter. Das Virus sei im Klinikum auf mehreren Stationen ausgebrochen. Nach und nach sollen alle Patienten auf das Coronavirus getestet werden. Stand Dienstag wurden laut Klinikum 80 COVID-19-Patienten behandelt, davon elf intensiv.
Die weiteren Corona-News vom 26. Januar:
Irland verlängert Lockdown bis zum 5. März
19:39 Uhr: Irland hat seinen Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis zum 5. März verlängert. Das sagte der irische Premier Micheál Martin am Dienstag in Dublin an. Für die kommenden sechs Wochen gelte weiterhin, dass die Menschen zuhause bleiben und sich nicht ausserhalb eines Radius von fünf Kilometern rund um ihren Wohnort bewegen sollten. Derzeit sind wegen des Lockdowns Geschäfte, Schulen und die Gastronomie weitestgehend geschlossen. Einreisende aus Hochrisikogebieten wie Brasilien oder Südafrika müssen sich fortan in eine 14-tägige Quarantäne begeben, das gleiche gilt für Menschen, die ohne negativen Corona-Test ins Land reisen.
Die Corona-Fallzahlen waren in Irland rund um den Jahreswechsel sprunghaft angestiegen. Experten machten dafür unter anderem auch Lockerungen an den Weihnachtsfeiertagen verantwortlich. Mittlerweile ist jedoch auch die ansteckendere, in Grossbritannien zuerst entdeckte Virus-Variante B.1.1.7 weit verbreitet. Derzeit sinken die Zahlen jedoch wieder. Pro 100.000 Einwohnern zählte Irland in den vergangenen 14 Tagen mehr als 1.300 neue Fälle.
Geburtstagsparty wegen Corona aufgelöst - Gäste aus ganz Deutschland
17:37 Uhr: Die Polizei hat in Wiesbaden eine Geburtstagsparty mit fast 40 Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet aufgelöst.
Es seien jegliche Hygienebestimmungen der Corona-Verordnungen missachtet worden, teilte die Stadt am Dienstag mit. Bei dem Treffen seien auch mehrere Kleinkinder und Säuglinge dabei gewesen.
Gegen die Beteiligten seien Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden. Alle Feiernden, die ausserhalb des Wiesbadener Stadtteils Kastel wohnten, erhielten bei der Kontrolle am Sonntag einen Platzverweis.
Bericht: Seehofer prüft weitere Einreise-Einschränkungen
17:16 Uhr: Angesichts der Risiken durch Mutationen des Coronavirus denkt die Bundesregierung nach Informationen der "Bild"-Zeitung über weitere Einschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr nach.
"Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Massnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren", sagte Bundesinnenminister
Zu konkreten Plänen für neue Einreise-Regelungen wollte sich das Bundesinnenministerium am Dienstag zunächst nicht äussern. Unklar blieb daher, unter welchen Voraussetzungen härtere Massnahmen beschlossen werden könnten.
Zu den Massnahmen gehören Seehofer zufolge "deutlich schärfere Grenzkontrollen", besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, "aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu Null".
Laut "Bild" fügte er hinzu: "Die Menschen, die in Deutschland harte Einschränkungen akzeptieren, erwarten von uns, dass wir sie bestmöglich vor einer Explosion der Infektionszahlen schützen."
Seehofer hatte im März 2020 zur Eindämmung der Pandemie vorübergehend an mehreren Grenzabschnitten stationäre Kontrollen angeordnet. Diese wurden am 15. Juni wieder beendet.
Aktuell muss, wer aus Gebieten mit besonders hohen Infektionszahlen oder aus einem sogenannten Corona-Mutationsgebiet nach Deutschland reisen will, einen negativen Corona-Test vorweisen.
WHO: Zeitraum für Verabreichung von Moderna-Impfdosen kann gestreckt werden
16:59 Uhr: Impfexperten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) halten auch beim Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna eine Vergrösserung des zeitlichen Abstands zwischen den für eine Immunisierung notwendigen zwei Dosen für vertretbar.
In Ausnahmesituationen, etwa bei Versorgungsengpässen, könnte die zweite Dosis auch noch sechs Wochen nach der ersten verabreicht werden, erklärte die Expertengruppe Sage am Dienstag in Genf. Empfohlen werde aber ein Zeitabstand von 21 bis 28 Tagen.
Ähnlich hatte sich Sage Anfang Januar bereits im Fall des Impfstoffs von Biontech/Pfizer geäussert. Dieser ist bislang das einzige Vakzin, dem die WHO eine Notfallzulassung erteilt hat. Allgemein wird damit gerechnet, dass der Impfstoff von Moderna bald ebenfalls grünes Licht bekommt.
Die WHO-Experten lehnten gleichzeitig eine Bevorzugung von international Reisenden bei den COVID-19-Impfungen ab. Angesichts des derzeit "begrenzten Angebots" an Vakzinen widerspräche dies dem "Gerechtigkeitsprinzip", erklärten sie. Zudem sei bislang unklar, ob Impfungen das Übertragungsrisiko reduzierten.
Söder stellt Lockerungen an Schulen und Kitas in Aussicht
16:39 Uhr: Bayerns Ministerpräsident
"Fakt ist, wenn keine höheren Einträge kommen, die Zahlen sinken, wenn es kein Durchlaufen von Mutationen gibt, dann gibt es auch eine Aufhellung im Februar", sagte der CSU-Chef am Dienstag nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München.
Für die Regierung in Bayern hätten in dem Fall Schulen und Kitas Priorität, "weil es für die Schüler ganz wichtig ist, doch wieder einen geregelten und vernünftigen Unterrichtsmodus auf den Weg zu bringen", sagte Söder.
Er kündigte daher für Anfang Februar einen bayerischen Schulgipfel mit Eltern, Lehrern, Schülern und Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) an. Dabei soll auch über ein Corona-Testkonzept für Lehrer und Schüler gesprochen werden.
Söder warnte aber davor, aufgrund aktuell guter Tendenzen bei den Corona-Zahlen zu früh nachzulassen. "Es ist nicht die Zeit für Lockerungen", so der 54-Jährige. Auch in anderen Ländern zeige sich, dass gerade die "letzten Meter" im Kampf gegen hohe Infektionszahlen schwierig und anstrengend seien. Es gelte daher der Rat, "das Wasser zu halten, anstatt den Mund wässrig zu machen".
Fast 100 Fälle von mutierten Corona-Varianten in Schweden registriert
16:06 Uhr: Die zunächst in England aufgetretene mutierte Variante des Coronavirus ist in Schweden mittlerweile fast 100 Mal nachgewiesen worden.
Bislang seien 95 Fälle der britischen Variante registriert worden, sagte Staatsepidemiologe Anders Tegnell am Dienstag auf einer Online-Pressekonferenz. Von der aus Südafrika stammenden Virus-Variante gebe es bisher drei Fälle in Schweden. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese mutmasslich schneller übertragbaren Mutanten häufiger auftreten werden, sei hoch. Insgesamt sei die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Land deutlich niedriger als zu den schlimmsten Zeiten, sagte Tegnell.
Aus Sorge vor der in Grossbritannien entdeckten Virus-Variante hat Schweden die Grenzen für Einreisende aus Grossbritannien und auch aus seinen Nachbarländern Dänemark und Norwegen vorübergehend bis zum 14. Februar geschlossen.
Die zuerst in England entdeckte Variante gilt als schneller übertragbar. Unabhängig davon verlängerte die schwedische Regierung am Dienstag die Massnahme, dass sie von nicht-notwendigen Reisen ausserhalb des EU-, Schengen- und Europäischen Wirtschaftsraums abrät. Diese Massnahme gilt nun bis zum 15. April und damit auch über Ostern.
Schweden ist in der Coronakrise einen vielbeachteten Sonderweg mit vergleichsweise lockeren Massnahmen gegangen. Das skandinavische EU-Land hat bislang rund 556.000 Corona-Infektionen sowie knapp 11.250 damit in Verbindung stehende Todesfälle registriert. Auf die Bevölkerung des Zehn-Millionen-Einwohner-Landes heruntergerechnet sind das etwa doppelt so hohe Werte wie in Deutschland.
RKI: Zwei Prozent der Bevölkerung in Deutschland gegen Corona geimpft
15:45 Uhr: Rund einen Monat nach dem Start der Corona-Impfkampagne haben zwei Prozent der Einwohner in Deutschland die erste Dosis erhalten.
Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervor. Demnach wurde nun mehr als 1,6 Millionen Menschen das Mittel einmal verabreicht (Stand 10:00 Uhr).
Je nach Bundesland variiert die Impfquote deutlich: In Mecklenburg-Vorpommern haben 3,2 Prozent die erste Dosis bekommen, in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen je 1,6 Prozent.
Bei den meisten Geimpften handelt es sich laut RKI-Statistik um Pflegeheimbewohner, alte Menschen und Personal in Krankenhäusern und Altenheimen. Mehr als 283.000 Menschen haben die zweite Dosis bekommen, die etwa drei Wochen nach der ersten gespritzt werden soll.
Verwaltungsgerichtshof kippt 15-Kilometer-Regel in Bayern
15:11 Uhr: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat das Verbot von touristischen Tagesausflügen über einen Umkreis von 15 Kilometern hinaus in Bayern vorläufig gekippt.
Die textliche Festlegung eines solchen Umkreises sei nicht deutlich genug und verstosse gegen den Grundsatz der Normenklarheit, entschied das Gericht am Dienstag. Gegen den Beschluss zu einem Eilantrag eines Antragstellers aus Passau gibt es keine Rechtsmittel.
Die 15-Kilometer-Regel wurde Anfang Januar für alle Bewohner von Corona-Hotspots beschlossen. Nach Auffassung der Münchner Richter ist für die Betroffenen der räumliche Geltungsbereich des Verbots nicht hinreichend erkennbar. Das Gericht ging dabei nicht auf die vom Antragsteller aufgeworfene Frage der Verhältnismässigkeit der Massnahme ein. Auf diese sei es nicht mehr angekommen.
Die Entscheidung gilt ab sofort bis zu einer Entscheidung in der Hauptsache. Der Antragssteller scheiterte aber mit seinem Versuch, auch die von Kommunen verhängte Einreisesperre für touristische Tagesausflüge per Eilantrag zu kippen. Im Alpenraum hatten mehrere bei Touristen beliebte Kommunen solch ein Verbot verhängt.
Darüber hinaus wies das Gericht einen Eilantrag einer Privatperson gegen die FFP2-Masken-Pflicht zurück. Diese Masken böten voraussichtlich gegenüber medizinischen oder sogenannten Community-Masken einen erhöhten Selbst- und Fremdschutz, argumentierten die Richter. Deshalb bestünden gegen ihre Eignung und Erforderlichkeit zur Bekämpfung der Corona-Pandemie keine Bedenken. Gesundheitsgefährdungen seien vor allem wegen der begrenzten Tragedauer nicht zu erwarten. Grundsätzlich seien die Aufwendungen für die Anschaffung der Masken zumutbar.
In der Vorwoche hatten die obersten bayerischen Verwaltungsrichter eine Corona-Massnahme des Freistaats vorläufig gekippt: Das Gericht sah keine Grundlage für ein landesweites Alkoholverbot im öffentlichen Raum.
Kolumbianischer Verteidigungsminister mit Corona-Infektion gestorben
14:46 Uhr: Der kolumbianische Verteidigungsminister Carlos Holmes Trujillo ist an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Es habe Komplikationen gegeben, "während er gegen eine COVID-19-Erkrankung kämpfte", sagte Präsident Ivan Duque in einem im Onlinedienst Twitter veröffentlichten Video am Dienstag.
Der 69-jährige Trujillo war am 11. Januar ins Krankenhaus eingeliefert worden und vier Tage später auf die Intensivstation eines Militärkrankenhauses in Bogotá verlegt worden.
Fernando Navarro, ein früherer General der kolumbianischen Armee, wird neuer Verteidigungsminister. Kolumbien hat seit dem Beginn der Pandemie mehr als zwei Millionen Corona-Infektionsfälle und fast 52.000 Tote registriert.
Söder: "Nicht die Zeit für Lockerungen" - Kritik am Impftempo
14:35 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vor dem Hintergrund sinkender Corona-Zahlen vor überstürzten Lockdown-Lockerungen gewarnt.
Die Tendenz bei den Zahlen sei positiv, sagte Söder am Dienstag nach einer Videoschalte des Kabinetts in München. Unter Verweis auf das mutierte Virus warnte Söder aber, "toxisch" wäre eine Verbreitung der Mutation parallel zu einer überstürzten Lockerung. "Wir dürfen jetzt nicht nachlassen, es ist noch nicht vorbei", betonte er. "Es ist nicht die Zeit für Lockerungen."
Die Strategie sei komplett richtig, die Massnahmen wirkten, sagte Söder mit Blick auf die deutlich gesunkene Zahl bayerischer Landkreise und Städte, die noch über den kritischem Wert an Neuinfektionen lägen.
Söder mahnte aber, es gebe keinen Anlass zur Entwarnung, man sei noch zu weit vom Zielwert bei den Zahlen entfernt. Niemand wolle einen "Jo-Jo-Effekt". "Was macht es für einen Sinn, ein Geschäft für drei Wochen zu öffnen, wenn man es dann wieder schleissen muss?" Ein schnelles Hin und Her hätte auch fatale Folgen für die Akzeptanz der Bevölkerung, warnte der Regierungschef.
Auch den schleppenden Verlauf der Corona-Impfungen in Deutschland kritisierte Söder. Zur Beschleunigung sprach er sich für ein Exportverbot in andere Regionen der Erde aus. "Ich bin der Meinung, Impfstoff, der in Europa produziert wird, sollte jetzt auch in Europa verwendet werden", sagte Söder. Hier müsse auch die Frage geklärt werden, was im Fall der Nichterfüllung der Lieferverträge geschehe.
Er appellierte an Bund und EU, zu klären, dass die Impfstofflieferungen besser würden. Es entstehe grosse Verärgerung und sei auch ein psychologisches Problem, wenn der Impfstoff nicht in ausreichendem Masse vorhanden sei. Für ein Land wie Deutschland könne nicht akzeptiert werden, dass die Impfungen so langsam verliefen.
Merkel zeigt sich nach einem Jahr Corona-Pandemie kritisch
14:11 Uhr:
150.000 Corona-Patienten wurden 2020 im Krankenhaus behandelt
13:31 Uhr: Die Kliniken in Deutschland haben im vergangenen Jahr nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft rund 150.000 Corona-Patienten behandelt. Die Zahl nannte Hauptgeschäftsführer Georg Baum am Dienstag bei einer Pressekonferenz. 28.000 Patienten seien intensivmedizinisch versorgt worden. "Der Scheitel ist hoffentlich erreicht gewesen Anfang Januar mit der Belastung der Intensivstationen." Aktuell würden rund 4600 Menschen auf Intensivstationen behandelt. Die Zahl ist den Angaben zufolge in den vergangenen zwei Wochen um 20 Prozent gesunken. "Der Lockdown wirkt, er macht sich bemerkbar, gleichwohl darf jetzt nicht der Eindruck entstehen, es ist jetzt alles in Ordnung", sagte Baum. Die Kliniken stünden weiter unter hoher Belastung.
Die Krankenhausgesellschaft forderte mit Blick auf das laufende Jahr, das weiterhin vom Coronavirus dominiert sein werde, "kurzfristige Finanzhilfen" und kritisierte die bisherigen Hilfen in der zweiten Corona-Welle als "unsicher und unzureichend". Der Verband verwies auf Einnahmeausfälle durch weniger Überweisungen in die Kliniken. Viele Patienten verzichteten derzeit auf einen planbaren Krankenhausaufenthalt. Die Kliniken hätten zudem Behandlungen zurückgefahren, um Personal auf die Behandlung von Covid-19-Erkrankten zu konzentrieren oder um Personalausfälle zu kompensieren.
Nur zwei weitere Fälle von Virus-Mutation an Berliner Humboldt-Klinikum
13:22 Uhr: Am Berliner Vivantes Humboldt-Klinikum sind zwei weitere Fälle der britischen Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Insgesamt seien damit 24 Fälle bekannt, darunter 14 Patienten und 10 Mitarbeiter. Das sagte der Leiter des Gesundheitsamts Reinickendorf, Patrick Larscheid, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Er sprach von einer "erfreulichen Nachricht", denn es stünden momentan keine weiteren Testergebnisse aus. Es waren rund 1.700 Mitarbeiter und knapp 400 Patienten untersucht worden.
Der Virus-Typ B.1.1.7 war bisher vor allem in Grossbritannien aufgetreten. Die Variante ist Experten zufolge leichter übertragbar und womöglich auch tödlicher als die bislang vorherrschende. Weil in dem Krankenhaus in der vergangenen Woche Infektionen mit dem Virus bekannt wurden, war ein Aufnahmestopp verhängt worden.
Studie: Schulschliessungen verschärfen Ungerechtigkeit im Bildungswesen
12:37 Uhr: Schulschliessungen verschärfen einer Studie zufolge die Nachteile von Kindern aus sogenannten bildungsfernen Familien. Das berichtete das "Handelsblatt" am Dienstag unter Berufung auf eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Die Autoren berufen sich demnach auf Erkenntnisse aus Belgien, wo der Lernverlust in neun Wochen Homeschooling mehr als einem halben Schuljahr entsprochen habe. Zudem habe die Ungleichheit dort stark zugenommen.
Dem Bericht zufolge wertet die Verfasserin des IW die Ergebnisse aus Belgien als "Indiz", das die Lockdowns im Schulbereich auch hierzulande die Bildungsungerechtigkeit weiter verschärfen. Es würden "ähnliche Effekte" erwartet. Das Institut forderte laut "Handelsblatt" massive Anstrengungen. Unter anderem sollten "Chancenbeauftragte" individuelle Förderangebote organisieren.
Von der Leyen fordert Hersteller von Corona-Impfstoffen auf zu liefern
12:29 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen aufgefordert, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Europa habe "Milliarden investiert, um die Entwicklung der weltweit ersten COVID-19-Impfstoffe zu unterstützen", sagte von der Leyen am Dienstag in ihrer per Video übertragenen Rede für das Weltwirtschaftsforum. "Und jetzt müssen die Firmen liefern, sie müssen ihre Verpflichtungen einhalten."
Der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca hatte am Freitag massive Probleme mit den angekündigten Liefermengen für die EU bekannt gegeben. Brüssel hat bei dem Unternehmen insgesamt bis zu 400 Millionen Dosen bestellt. Am Freitag könnte die EU den Impfstoff für ihren Markt zulassen. Es wäre der dritte Impfstoff nach Biontech/Pfizer und Moderna, der in der EU eingesetzt werden könnte.
Zuvor hatten auch schon Biontech und Pfizer vorübergehend geringere Lieferungen wegen Problemen in einem belgischen Werk angekündigt. Bei Astrazeneca hegt Brüssel den Verdacht, dass das Unternehmen andere Abnehmer wie Grossbritannien ausserhalb der EU mit ungekürzten Mengen beliefert. Von der Leyen bekräftigte nun, dass die Kommission einen "Transparenzmechanismus für den Export von Impfstoff" in Länder ausserhalb der EU plant.
Steinmeier ruft zu verstärkten Anstrengungen in Kampf gegen Corona auf
12:19 Uhr: Bundespräsident
Der Bundespräsident ging auf die besonders schwierige Lage gerade für Studierende ein. Die Corona-Massnahmen verlangten den Menschen "enorm viel ab - auch Ihnen, den Jungen, die hinaus wollen ins Leben und stattdessen seit Monaten zu Hause sitzen", sagte er. "Sie alle starten unter wirklich sehr schwierigen Umständen ins Leben."
Die Hochschulen seien verwaist, Lehre und Studium gebe es fast nur noch digital, Mensen, Bibliotheken und Labore seien geschlossen, sagte Steinmeier. Kontakte seien eingeschränkt und Auslandsaufenthalte kaum möglich. Steinmeier dankte den Studierenden für den "Kraftakt", den sie tagtäglich stemmten. Gefragt seien nun "sehr viel Kreativität, Improvisationstalent und starke Nerven".
Als positiv hob Steinmeier hervor, dass es Universitäten und Hochschulen gelungen sei, "Lehre und Studium praktisch komplett auf digitale oder hybride Formate umzustellen". Dafür danke er.
Ski-Touristen umgehen Einreiseverbot und feiern Après-Ski in Österreich
12:03 Uhr: Der international bekannte Wintersportort St. Anton am Arlberg hat die Anreise meist junger Menschen als angebliche Arbeitskräfte kritisiert. "Die kommen unter dem Deckmantel der Arbeitssuche", sagte Bürgermeister Helmut Mall am Dienstag auch mit dem Blick auf Vermieter, die ihr Quartier zur Verfügung stellten. Insgesamt geht Mall von mehr als 100 Angereisten aus, die nicht wirklich auf Jobsuche sind.
Viele von denen, die trotz der verpflichtenden Corona-Quarantäne aus Deutschland, Dänemark, Schweden und anderen europäischen Ländern anreisten, seien später auf den Skipisten anzutreffen. Dort bildeten sie teils grössere Gruppen. "Das wollen wir nicht", so der Bürgermeister. Zusammen mit der Polizei werde nun verstärkt kontrolliert, hiess es.
Krankenhausverband fordert Konsequenzen aus Corona-Ausbruch in Berliner Klinik
10:25 Uhr: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat nach dem Corona-Ausbruch in der Berliner Humboldt-Klinik bessere Schutzvorkehrungen im Gesundheitssystem gefordert. Die Schliessung von ganzen Krankenhäusern müsse die Ausnahme bleiben, sagte Hauptgeschäftsführer Georg Baum am Dienstag im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Andernfalls breche die medizinische Versorgung zusammen. So müsse die auch Teststrategie verändert werden, Kliniken müssten nach eigenem Ermessen testen dürfen.
Hintergrund ist die Schliessung der Berliner Humboldt-Klinik, in dem sich die neue britische Corona-Mutation unter Patienten und Mitarbeitern verbreitete. Das Krankenhaus nimmt keine neuen Patienten mehr auf, rund 1500 Mitarbeiter aus dem medizinischen und nicht medizinischen Bereich stehen unter Quarantäne. Es dürfe keinen zweiten Ausbruch in einer Berliner Klinik geben, sagte Baum.
Deutschlands Kommunen fordern Lockerungen der Corona-Beschränkungen
10:09 Uhr: Deutschlands Kommunen fordern baldige Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Es brauche eine "klare, abgestufte Exitstrategie aus dem Lockdown", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Die Infektionszahlen seien derzeit zwar noch zu hoch, "aber sie sinken", betonte er. Deshalb sei die Politik gefordert, "jetzt klare Perspektiven aufzuzeigen: Ab welchen Inzidenzwerten sollen welche Lockerungen gelten?"
Das werde natürlich regional unterschiedlich sein, sagte Landsberg weiter. Im Vordergrund müssten aber überall die Perspektiven für Kitas und Grundschulen stehen. Das erwarteten die Eltern, die mit Homeoffice und Homeschooling längst an ihrer Leistungsgrenze angelangt seien.
"Auch die Wirtschaft braucht diese Signale für eine solide Planung", forderte Landsberg. Der Eindruck, der Staat könne alles und überall über Monate durch Zahlungen ausgleichen, sei "realitätsfern". Beim Einzelhandel und in der Gastronomie, aber auch im Kulturbereich sei die Lage dramatisch.
Konkret forderte Landsberg, dem Einzelhandel "durch mehr verkaufsoffene Sonntage zusätzliche Perspektiven zu eröffnen". Der boomende Onlinehandel müsse "angemessen an der Finanzierung der kommunalen Infrastruktur, die er nutzt, zum Beispiel durch eine Paketversandsteuer, beteiligt werden".
Lindner schlägt Stufenplan bei möglichen Corona-Lockerungen vor
09:54 Uhr: FDP-Chef
Daneben sprach sich der FDP-Politiker erneut für eine Stärkung der Rolle des Bundestags in der Pandemiebekämpfung aus. "Die Bundeskanzlerin geht lieber in die Bundespressekonferenz, als sich einer Debatte im Bundestag zu stellen", kritisierte Lindner. Altmaier widersprach, der Bundestag könne jederzeit über alle Aspekte der Pandemie debattieren.
Astrazeneca: Berichte über schwachen Impfschutz bei Senioren falsch
08:08 Uhr: Der britische Pharmahersteller Astrazeneca hat Berichte über eine sehr geringe Wirksamkeit seines Impfstoffs bei Senioren zurückgewiesen (siehe 06:35 Uhr). Berichte, dass das Mittel bei Menschen über 65 nur eine Wirksamkeit von 8 Prozent habe, seien "komplett falsch", teilte ein Sprecher am Dienstagmorgen mit.
Astrazeneca verwies unter anderem darauf, dass die Notfallzulassung der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) ältere Menschen mit einschliesse. Eine Studie habe gezeigt, dass der Impfstoff auch bei Senioren eine starke Immunantwort auslöse. Allerdings heisst es in einer weiteren Studie, dass es wegen geringer Fallzahlen noch zu wenig Daten zur Wirksamkeit bei älteren Menschen gebe.
Laut einem Bericht des "Handelsblatt" soll der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca eine Wirksamkeit von nur acht Prozent bei älteren Menschen haben. Die Zeitung bezieht sich dabei auf Koalitionskreise. Auch die "Bild"-Zeitung berichtete darüber.
Infektiologe hält auch vierte und fünfte Welle für möglich
06:57 Uhr: Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner hält in der Corona-Pandemie nicht nur eine dritte, sondern auch eine vierte und fünfte Welle für möglich. Womöglich würden diese aber flacher als die erste und zweite Welle verlaufen. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir eine riesige dritte Welle bekommen, weil wir relativ früh mit dem Lockdown eingegriffen haben", sagt der Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, der mit seinem Team vor einem Jahr die bundesweit ersten Corona-Patienten behandelt hatte.
"Solange es keine Durchimpfung in der Bevölkerung gibt und solange wir nicht sommerliche Temperaturen draussen haben, sollten wir uns aber an den Gedanken gewöhnen, dass es vielleicht auch eine vierte und fünfte Welle geben kann", sagte Wendtner der Deutschen Presse-Agentur weiter. "Wir haben es mit unserem Verhalten selbst in der Hand. Die Kunst wird darin liegen, dass wir von diesen Wellen nicht ganz so viel mitbekommen und sie flach halten. Und das funktioniert, wenn wir uns eher früher als später konsequent dazu entschliessen, Einschränkungen zu akzeptieren." Diese könnten dann auch eher auf ein erträglicheres Mindestmass reduziert werden.
Das Wichtigste sei es nun, zügig mit dem Impfen voran zu kommen. "Wir müssen quasi im Akkord impfen. Es darf keine Anstrengung zu gross sein, um zum frühestmöglichen Zeitpunkt einen Grossteil unserer Bevölkerung zu erreichen. Das ist das A und O in dieser Pandemie. Wir dürfen hier auch im Sommer nicht vergessen, dass danach der Herbst kommt."
Für offene Fragen und Zweifel an der Impfung müsse es mehr Aufklärung geben. Die Impfstoffe hätten alle üblichen Testphasen durchschritten, die Nebenwirkungen seien sehr gering. Jeder könne etwa mit Mund-Nasen-Schutz, Abstand und auch Impfung dazu beitragen, dass die Pandemie unter Kontrolle komme und einschränkende Massnahmen gelockert werden könnten. "Das ist noch mal ein Appell an die Vernunft und an die Solidarität. Nur gemeinsam können wir es schaffen."
Impfstoff von Astrazeneca wirkt offenbar kaum bei Über-65-Jährigen
06:35 Uhr: Die Bundesregierung erwartet Medienberichten zufolge eine Zulassung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca in der EU nur für Menschen unter 65 Jahren. Grund der möglichen Nicht-Zulassung des Impfstoffs für Senioren sei offenbar niedrige Wirksamkeit in dieser Altersgruppe, schreiben sowohl "Bild" als auch "Handelsblatt" unter Berufung auf interne Gespräche zwischen der Bundesregierung und den Bundesländern beziehungsweise auf Koalitionskreise. Bei dem Vakzin werde nur mit einer Wirksamkeit von acht Prozent bei den über 65-Jährigen gerechnet. Das Präparat des britisch-schwedischen Pharmakonzern wird voraussichtlich am Freitag von der EU-Arzneimittelbehörde EMA zugelassen.
Eine Sprecherin von Astrazeneca wies jedoch die Berichte über eine Wirksamkeit des Impfstoffs von nur unter acht Prozent bei Menschen über 65 als "völlig unkorrekt" zurück. Sie verwies auf im November vom Fachmagazin "The Lancet" veröffentlichte Daten, wonach Ältere eine starke Reaktion des Immunsystems auf das Mittel gezeigt hätten. Bei 100 Prozent von "älteren Erwachsenen" seien demnach nach der zweiten Impfdosis spezifisch gegen das Coronavirus gerichtete Antikörper erzeugt worden.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung hatten Bund und Länder bislang geplant, den Astrazeneca-Impfstoff für ältere Menschen einzusetzen, die zu Hause leben und aus Alters- oder Krankheitsgründen die Impfzentren nicht aufsuchen können. Das Vakzin ist einfacher zu transportieren als etwa der Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer.
Laut "Handelsblatt" prüft das Bundesgesundheitsministerium wegen der angeblich niedrigen Wirksamkeit des Astrazeneca-Präparats bei Senioren bereits, ob die nach Alter gestaffelte Impfreihenfolge angepasst werden muss. Für den Impfplan der Regierung ergebe sich möglicherweise die Folge, dass in der Altersgruppe der 65- bis 75-Jährigen mehrere Millionen eingeplante Dosen fehlen könnten, schrieb die Zeitung.
Astrazeneca steht in der EU bereits in der Kritik, weil das Unternehmen kürzlich angekündigt hatte, weniger Dosen als geplant an die Europäische Union liefern zu können. Als Grund nannte die Firma Probleme in einer Produktionsstätte. Wie gross die Ausfälle sein werden, teilte Astrazeneca zunächst nicht mit.
6400 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
06:10 Uhr: In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 6400 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 6408 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.148.077.
Nach Angaben des RKI wurden zudem 903 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 52.990.
Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI auf rund 1.844.000. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Dienstag 107,6 und war damit etwas niedriger als am Vortag. Der Wert geht seit Wochen zurück, liegt aber immer noch deutlich über dem von der Bundesregierung gesetzten Ziel von unter 50. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums.
Wegen der hohen Infektionszahlen hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Bundesländer am Dienstag vergangener Woche den derzeitigen harten Lockdown bis zum 14. Februar verlängert und zugleich verschärft.
Antisemitismus während der Pandemie
Wenn in den sozialen Medien über die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus gestritten wird, sind die Argumente nicht immer rational. Auch antisemitische Verschwörungstheorien sind immer wieder zu hören und zu lesen. Für jüdische Verbände und Organisationen ist das zunehmend ein Grund zur Sorge.
"Corona hat das alles verschlimmert, die Hemmschwellen sinken immer weiter, es wird versucht, Geschichte umzuschreiben und zu verharmlosen", sagte Pinchas Goldschmidt, Präsident der Europäischen Konferenz der Rabbiner, der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist keine Frage, in diesem Klima fühlen sich Juden zunehmend unsicher, trauen sich nicht mehr auf die Strasse und isolieren sich. Das ist absolut inakzeptabel."
Antisemitische, holocaustrelativierende Handlungen müssten konsequent verfolgt werden, betonte auch Rüdiger Mahlo, Repräsentant der Claims Conference in Deutschland. Die Organisation vertritt die Ansprüche von Holocaust-Überlebenden. Die Überlebenden müssten erleben, "wie Holocaust-Leugnung und -Verzerrung sowie antisemitische Ausfälle im Zuge der Pandemie verstärkt um sich greifen", beklagte Mahlo im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Schwere Ausschreitungen in den Niederlanden am zweiten Abend in Folge
05:45 Uhr: In mehreren niederländischen Städten ist es am zweiten Abend in Folge zu schweren Ausschreitungen wegen der nächtlichen Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie gekommen. In den Grossstädten Amsterdam und Rotterdam sowie in anderen Orten ging die Polizei am Montag gewaltsam gegen Randalierer vor. Bis zum späten Abend wurden insgesamt mehr als 70 Menschen festgenommen, wie der öffentlich-rechtliche Sender NOS meldete.
In der Hafenstadt Rotterdam schlugen Randalierer Schaufenster ein und plünderten Geschäfte. Die Sicherheitskräfte setzten dort laut NOS einen Wasserwerfer ein, um Demonstranten auseinanderzutreiben. Bürgermeister Ahmed Aboutaleb erliess ein Notstandsdekret mit erweiterten Vollmachten für Festnahmen.
Ausschreitungen gab es auch in Amersfoort, Den Bosch, Den Haag, Geleen und Haarlem. In Geleen schleuderten randalierende junge Leute Feuerwerkskörper, wie die örtliche Polizei mitteilte. Bilder in den Onlinenetzwerken zeigten, wie Randalierer einen Laden in Den Bosch plünderten. In Haarlem wurde solchen Aufnahmen zufolge ein Pressefotograf von wütenden Demonstranten mit einem Ziegelstein am Kopf verletzt.
Die Ausgangssperre zwischen 21.00 Uhr und 04.30 Uhr war am Samstag in Kraft getreten. Verstösse werden mit einem Bussgeld von 95 Euro geahndet. Es ist die erste Ausgangssperre in dem EU-Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Sie soll zunächst bis zum 9. Februar in Kraft bleiben und bei der Eindämmung der besonders ansteckenden Coronavirus-Variante helfen, die zuerst in England festgestellt worden war.
In mehreren Städten der Niederlande war es bereits am Sonntag zu Ausschreitungen und Plünderungen gekommen. Dabei wurde auch ein Coronavirus-Testzentrum in Brand gesteckt. Die Polizei nahm am ersten Tag der Ausschreitungen laut Medienberichten rund 250 Menschen fest. Ministerpräsident Mark Rutte verurteilte die Randale und sprach von "krimineller Gewalt".
Mitte Januar hatte die Regierung in Den Haag bereits den Lockdown bis zum 9. Februar verlängert. Schulen, Restaurants und die meisten Geschäfte sind geschlossen. Zudem darf sich nicht mehr als ein Gast bei einem anderen Haushalt aufhalten. Ausnahmen gelten für Menschen, die sich zur Arbeit begeben müssen, für Beerdigungen und das Ausführen von Hunden.
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