- 16:36 Uhr: ➤ EMA genehmigt Auffrischungsimpfung mit Biontech
- 14:52 Uhr: Kinderärzte lehnen Maskenpflicht an Schulen klar ab
- 12:25 Uhr: Deutlicher Rückgang der Corona-Infektionszahlen in Israel
- 10:49 Uhr: Neuseeland rückt vorsichtig von Null-COVID-Strategie ab
- 04:07 Uhr: RKI registriert 3.088 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz und Hospitalisierungsquote steigen leicht
➤ EMA gibt grünes Licht für Auffrischungsimpfung mit Biontech-Impfstoff
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus mit dem Biontech-Impfstoff genehmigt.
Eine Booster-Impfung mit dem Corona-Vakzin des Mainzer Unternehmens und seines US-Partner Pfizer komme für Menschen ab 18 Jahren in Betracht, erklärte die EMA am Montag. Die dritte Impfung soll demnach frühestens sechs Monate nach Verabreichung der zweiten Dosis erfolgen.
Einige Länder haben bereits damit begonnen, Auffrischungsimpfungen für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen anzubieten. In Deutschland werden etwa Bewohner und Beschäftigte von Pflegeheimen sowie medizinisches Personal erneut geimpft.
Befürworter einer Drittimpfung argumentieren, eine zusätzliche Impfdosis erhöhe den Schutz vor einer Infektion. Kritiker fordern dagegen, zuerst nicht gegen das Coronavirus geimpfte Menschen etwa in Entwicklungsländern zu immunisieren.
Neben den Unternehmen Biontech und Pfizer hat auch der US-Impfstoffhersteller Moderna eine Zulassung für eine Drittimpfung in der EU beantragt.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Argentinien: Mehr Zuschauer als erlaubt bei Fan-Rückkehr im Fussballstadion
22:30 Uhr: Bei der Rückkehr von Zuschauern im argentinischen Profifussball ist es Medienberichten zufolge zu einer deutlichen Überschreitung der zulässigen Kapazitätsgrenze gekommen. So sollen mehr als 50.000 Zuschauer am Sonntagabend im Estadio Monumental in Buenos Aires die Partie zwischen River Plate und Boca Juniors (2:1) gesehen haben. Zugelasssen waren bei einer Auslastung von 50 Prozent aber nur 36.000 Zuschauer.
Indonesien verkündet teilweise Öffnung von Urlaubsinsel Bali
19:35 Uhr: Reisende aus ausgewählten Staaten dürfen ab kommender Woche wieder die beliebte indonesische Urlaubsinsel Bali besuchen. Flugpassagiere aus Südkorea, China, Japan, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Neuseeland dürfen ab dem 14. Oktober wieder über den internationalen Flughafen in Denpasar einreisen, teilte die Regierung am Montag mit. Sie müssen sich demnach auf eigene Kosten für acht Tage in Hotel-Quarantäne begeben.
Ob die Lockerungen auch für Touristen gelten oder nur für Ausländer, die eine Aufenthaltsgenehmigung nachweisen können, blieb unklar. Australischen Staatsbürgern bleibt die Einreise weiterhin verwehrt.
Krankenhausverband fordert ethische Leitplanken für Corona-Impfung
17:28 Uhr: Angesichts von Millionen ungeimpften Menschen in Deutschland fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft die Aufstellung ethischer Leitplanken zur Corona-Impfung.
"Es liegt in der politischen Verantwortung der Regierung, hier durch den Ethikrat Leitplanken einziehen zu lassen", sagte der Chef der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gass, am Montag in Berlin. Die Bundesregierung solle dem Ethikrat einen entsprechenden Auftrag erteilen. Eine gute Basis könne die Stellungnahme des Ethikrats zur Masern-Impfpflicht sein.
Der Ethikrat hatte sich 2019 gegen die damals geplante Einführung einer Masern-Impfpflicht für Kinder in Kitas und Schulen, aber für eine Impfpflicht für Berufsgruppen in besonderer Verantwortung ausgesprochen. Seit März 2020 ist ein Nachweis einer Immunisierung gegen Masern für Kinder bei der Aufnahme in Kitas und Schulen vorgeschrieben. Für Lehr- und Erziehungskräfte gilt diese Pflicht auch.
Gass forderte bezüglich der Corona-Impfung "Klarheit, wohin der Weg führt". Damit würde die Akzeptanz einer politischen Entscheidung für oder gegen eine Impfpflicht gestärkt. "In der jetzigen Situation werden sowohl die Arbeitgeber als auch die Beschäftigen mit dieser Frage allein gelassen", kritisierte er. Derzeit sind 68,2 Prozent der Bevölkerung mit mindestens einer Dosis geimpft. 64,7 Prozent der Gesamtbevölkerung sind vollständig geimpft.
Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte, dass es keine Impfpflicht geben werde. Gerade für bestimmte Berufsgruppen sei eine Impfung aber sehr wohl sehr sinnvoll.
Viele Krankenhäuser berichten seit Wochen von einer Dauerbelastung durch zahlreiche schwere COVID-Fälle, wobei fast nur Ungeimpfte betroffen seien.
Klage wegen Sputnik-Impfung: Linken-Politiker will vor Bundesverwaltungsgericht ziehen
17:03 Uhr: Nach dem Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) in Kassel, demzufolge "Sputnik-V"-Geimpfte keinen Anspruch auf ein deutsches Impfzertifikat haben, will der unterlegene Kläger in die nächste Instanz gehen.
"Die Entscheidung verstösst eklatant gegen den Gleichheitsgrundsatz", sagte der ehemalige Linken-Bundestagsabgeordnete Diether Dehm am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Er hatte sich im Mai in Moskau und im Juli in San Marino mit dem russischen Vakzin impfen lassen und beim Gesundheitsamt des Landkreises Fulda die Ausstellung eines deutschen Impfzertifikates beantragt.
Der Landkreis lehnte das mit der Begründung ab, der Impfstoff "Sputnik V" gehöre nicht zu den vom Paul-Ehrlich-Institut aufgelisteten Impfstoffen. Der VHG gab dem Landkreis am vergangenen Freitag Recht. Dehm will nach eigenen Angaben nun vor das Bundesverwaltungsgericht ziehen.
Die Europäische Union habe beschlossen, dass Menschen, in deren Herkunftsländern das russische Vakzin zugelassen ist, sich innerhalb der EU frei bewegen könnten, erklärte Dehm am Montag. Menschen, deren Herkunftsländer den Impfstoff nicht zugelassen haben, bleibe dies hingegen verwehrt.
"Es ist absurd, dass beispielsweise ein mit "Sputnik V" vollständig geimpfter Ungar in einer deutschen Gaststätte, die sich auf die 2G-Regel verpflichtet hat, speisen darf und ein Deutscher - in diesem Fall ich - nicht."
Der Linken-Politiker kritisierte darüber hinaus, dass "Sputnik V" in Deutschland nicht zugelassen ist. "Es sind viele Menschen ums Leben gekommen, die von dem Impfstoff profitiert hätten." Während es in Deutschland phasenweise an Impfstoff gemangelt habe, habe "Sputnik V" nicht zur Verfügung gestanden.
Er pflichte Bayerns Ministerpräsident
Betrugsverdacht: Durchsuchungen in hessischen Corona-Testzentren
16:30 Uhr: Polizei und Staatsanwaltschaft in Kassel ermitteln wegen des Verdachts des gewerbsmässigen Betrugs gegen den Inhaber von zwei Corona-Testzentren in Kassel und Baunatal.
Wie die Ermittlungsbehörden in einer gemeinsamen Erklärung am Montag mitteilten, wurden in diesem Zusammenhang am vergangenen Freitag die zwei Testzentren sowie weitere Geschäfts- und Privaträume des Beschuldigten durchsucht.
Der Mann wird demnach verdächtigt, für die Monate ab April 2021 Leistungen gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen in noch unbekannter Höhe zu Unrecht abgerechnet zu haben. Für die für April bis Juni 2021 abgerechneten Tests habe er von der Kassenärztlichen Vereinigung bereits einen mittleren sechsstelligen Betrag erhalten.
Den Anteil der mutmasslich zu Unrecht abgerechneten Leistungen schätzen die Ermittler auf mindestens 52.000 Euro. Für diese Summe wurde ein sogenannter Vermögensarrest zur Sicherung von Forderungen gegen den Beschuldigten erlassen.
Die Auszahlung von weiteren Geldern für bereits in Rechnung gestellte Testleistungen ab Juli 2021 konnte den Angaben zufolge verhindert werden. Der Beschuldigte wurde vorläufig festgenommen und nach Abschluss der polizeilichen Massnahmen wieder auf freien Fuss gesetzt.
Umfrage: 2G-Regel trifft auf deutlich weniger Zustimmung als 3G
16:03 Uhr: In der deutschen Bevölkerung trifft die 2G-Regel auf deutlich weniger Zustimmung als 3G. Insgesamt 83 Prozent halten die 3G-Regel, wonach nur vollständig geimpfte, genesene oder negativ getestete Menschen Zutritt zu bestimmten Einrichtungen oder Veranstaltungen bekommen, für eine angemessene Massnahme zur Eindämmung des Coronavirus, wie aus einer am Montag in Berlin veröffentlichten Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervorgeht.
Die 2G-Regel, die nur Geimpfte und Genesene einschliesst, wird von 56 Prozent befürwortet.
Insgesamt werden die Menschen, was Corona betrifft, offensichtlich sorgenfreier. Sie sind auch deutlich weniger beunruhigt über die Auswirkung einer Corona-Infektion. Insbesondere die Sorge um die eigene Gesundheit wird so gering wie noch nie seit Aufnahme dieses Punkts in den Fragenkatalog im Juni 2020 eingestuft.
So geben aktuell nur zwölf Prozent der Befragten an, über körperliche Auswirkungen einer Infektion beunruhigt oder sehr beunruhigt zu sein. Bei den über 60-Jährigen liegt dieser Wert mit 16 Prozent etwas höher.
Die Menschen in Deutschland werden zum Ende des Sommers und Beginn des Herbsts zudem sozial aktiver. Immer weniger Befragte wollen ihr Zuhause nicht verlassen sowie seltener Freunde und Familie treffen, um sich vor einer möglichen Ansteckung zu schützen.
Während Ende Juni noch 50 Prozent der Befragten angaben, ihr Zuhause seltener zu verlassen, und 64 Prozent erklärten, seltener Freunde und Familie zu treffen, sind es derzeit nur noch 30 beziehungsweise 44 Prozent.
Kein Schnelltest mehr vor Einreise nach England notwendig
15:58 Uhr: Bei der Einreise nach England gibt es für vollständig geimpfte Reisende seit Montag eine Hürde weniger. Anders als bislang ist für sie kein Schnelltest vor der Überquerung der Grenze mehr notwendig, wie aus den Einreiseregeln der britischen Regierung hervorgeht.
Allerdings besteht weiterhin die Pflicht, über einen der offiziell zertifizierten Anbieter einen kostenpflichtigen PCR-Test zu buchen, der an Tag Zwei nach der Einreise gemacht werden muss. Dieser kostet üblicherweise mindestens 50 Pfund (umgerechnet rund 58 Euro).
Auch diese Vorgabe soll sich allerdings noch im Laufe des Oktobers ändern: Dann soll ein günstigerer Schnelltest nach der Einreise ausreichen.
Kritiker bemängeln, damit verliere Grossbritannien die Kontrolle über die Einschleppung gefährlicher Varianten, da Schnelltests nicht sequenziert werden können. Allerdings wird aktuell nur ein Bruchteil der Einreise-PCR-Tests entsprechend untersucht.
Für die meisten geimpften Einreisenden gilt keine Quarantäne-Pflicht mehr. Nur Menschen, die aus Ländern auf der sogenannten roten Liste ankommen, müssen in eine zehntägige, teure Hotel-Quarantäne gehen. Auf dieser Liste stehen derzeit viele afrikanische, südamerikanische und asiatische Staaten.
Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Corona-Politik und haben teilweise etwas schärfere Regeln.
Kinderärzte bekräftigen Ablehnung von Maskenpflicht an Schulen
14:52 Uhr: Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat seine Forderung nach einem Ende der Maskenpflicht an Schulen bekräftigt. Dafür sei jetzt der richtige Zeitpunkt, sagte der Verbandssprecher, der Berliner Kinderarzt Jakob Maske, am Montag im Deutschlandfunk.
Kinder und Jugendliche hätten genug gelitten, zurückgesteckt und Rücksicht auf ältere Altersgruppen genommen. "Jetzt ist endlich wieder Zeit, normalen Unterricht zu machen, normal durch Mund und Nase atmen zu können, ohne dass hier eine Beschränkung durch die Maske da ist."
Die Virologin Melanie Brinkmann vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung hatte die Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen mit Verweis auf die hohe Anzahl Nicht-Geimpfter, darunter Kinder, "verfrüht" genannt. In mehreren Bundesländern wurden Maskenregeln für Schüler inzwischen gelockert.
Natürlich würden sich Viren dadurch wieder schneller verbreiten, sagte Maske. "Aber wir sind wenig besorgt, weil Kinder sehr, sehr, sehr selten wirklich schwer erkranken." Sie sollten aber weiter durch Impfungen des Schulpersonals und der Lehrer geschützt werden. "Wann wollen wir denn zur Normalität zurückkehren? Wollen wir jetzt immer Maske tragen?", fragte der Kinderarzt.
Infektionen gebe es immer. Corona sei für diese Altersgruppe relativ harmlos. "Wir wollen das nicht herunterspielen, es gibt einzelne schwere Verläufe, gar keine Frage, aber es ist ein im Moment für Kinder harmloser Infekt."
64,7 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft
14:20 Uhr: In Deutschland sind nun 64,7 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft. Die dafür nötigen Impfdosen bekamen nach Daten des Bundesgesundheitsministeriums vom Montag bislang knapp 53,8 Millionen Menschen.
Mindestens eine erste Impfung bekommen haben mittlerweile 68,2 Prozent aller Einwohner. Bei den meisten eingesetzten Impfstoffen sind zwei Dosen für einen vollständigen Schutz nötig.
Unter den Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren sind laut Robert Koch-Institut (RKI) inzwischen 42,1 Prozent mindestens einmal und 35 Prozent vollständig geimpft. Bei Erwachsenen haben 78,9 Prozent mindestens eine erste Spritze bekommen, vollständig geimpft sind 75,2 Prozent.
Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen knapp 798.000 Menschen bekommen. Sie wird unter anderem älteren Menschen und Risikogruppen angeboten, bei denen die vollständige Impfung schon mindestens sechs Monate zurückliegt.
Österreich hält vorerst an kostenlosen Corona-Tests fest
13:50 Uhr: In Österreich bleiben entgegen ursprünglichen Plänen kostenlose Corona-Tests vorerst möglich. Der Gesundheitsausschuss werde am Dienstag Zuschüsse für Impfungen, für Rettungseinsätze, für Schutzausrüstungen und für Testungen bis Ende März beschliessen, teilte das Gesundheitsministerium am Montag in Wien mit.
Weiterhin würden die Corona-Massnahmen laufend beurteilt. "Die Lage kann sich daher auch jederzeit ändern", hiess es aus dem Ministerium. Eigentlich wäre die Finanzierung der Gratis-Tests im Oktober ausgelaufen. Das gilt nun nur für die Selbsttests aus den Apotheken.
In Deutschland sind ab 11. Oktober Schnelltests, die Ungeimpfte oft beim Zugang zu Restaurants oder Veranstaltungen brauchen, in der Regel selbst zu zahlen. Das soll Menschen motivieren, sich impfen zu lassen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Österreich aktuell bei etwa 143, in Deutschland bei etwa 65.
Deutlicher Rückgang der Corona-Infektionszahlen in Israel
12:25 Uhr: Rund zwei Monate nach Beginn der Kampagne für eine dritte Corona-Impfung geht die Zahl der Neuinfektionen in Israel deutlich zurück. 2.653 neue Fälle meldete das Gesundheitsministerium am Montag für den Vortag. Ende August und Anfang September wurden an einzelnen Tagen mehr als 11.000 Neuinfektionen registriert - der höchste Wert seit Pandemiebeginn. Damals wurde allerdings auch mehr getestet.
Rund 61 Prozent der rund 9,4 Millionen Einwohner sind laut Ministerium zweifach geimpft, rund 38 Prozent dreifach. Voraussetzung für die dritte Spritze ist, dass die zweite Impfung mindestens fünf Monate zurückliegt. Israel hat Ende Juli als erstes Land weltweit damit angefangen, dritte Impfungen zu verabreichen. Hintergrund der Entscheidung sind Zahlen des Gesundheitsministeriums, wonach die Effektivität der Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat.
Aktuell gibt es laut Ministerium 564 schwerkranke Corona-Patienten. Im September hatte die Zahl zeitweise bei mehr als 700 gelegen. Die überwiegende Mehrheit der Schwerkranken ist laut Ministerium ungeimpft.
Ministerpräsident Naftali Bennett sagte am Sonntag bei der Sitzung des Corona-Kabinetts: "Die Nachricht ist gut: Wir haben angefangen, die Delta-Variante zu stoppen, aber es wäre sehr gefährlich, jetzt unachtsam zu werden."
Um die Infektionszahlen weiter zu senken, erhöht die Regierung derzeit den Druck auf zweifach Geimpfte: Von dieser Woche an soll der sogenannte Grüne Pass, der den Zugang zum öffentlichen Leben erleichtert, nur noch bis zu sechs Monate nach der zweiten Impfung gelten. Nach diesem Zeitraum ist eine dritte Spritze als Auffrischung notwendig.
Auch wer positiv auf Corona getestet wurde, muss spätestens sechs Monate danach noch eine Impfung erhalten. Nach Zahlen des Gesundheitsministeriums könnten von der neuen Regelung mehr als eine Million Menschen betroffen sein.
Arbeitsmarktforscher: 2022 Höchststand bei Erwerbstätigen
11:29 Uhr: Nach der Corona-Krise rechnen Experten der Bundesagentur für Arbeit im nächsten Jahr mit einem Beschäftigungs-Rekord in Deutschland. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten könnte 2022 um 550.000 auf 34,42 Millionen steigen, erwartet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer am Montag in Nürnberg veröffentlichten Prognose. Das wären mehr als vor Beginn der Pandemie.
Die Forscher rechnen damit, dass in der zweiten Jahreshälfte 2022 fast alle Wirtschaftszweige zusätzliches Personal suchen werden, insbesondere in den Bereichen Gastronomie und Tourismus, Luft- und Landverkehr sowie Kultur-, Sport- und Messeveranstalter. Die Zahl der Arbeitslosen könnte laut IAB-Prognose im Jahresdurchschnitt 2022 um 290.000 auf 2,3 Millionen sinken. Das würde einer Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent entsprechen, nur noch geringfügig höher als 2019.
Dementsprechend werden viele Firmen nach IAB-Einschätzung wieder vermehrt Engpässe am Arbeitsmarkt spüren. "Das betrifft derzeit in Teilen auch Bereiche wie das Gastgewerbe, die während der Lockdowns viel Beschäftigung verloren haben und nun in kurzer Zeit wieder aufstocken müssen", sagte Forschungsbereichsleiter Enzo Weber.
Die Berechnungen basieren auf der Annahme, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 2,2 Prozent und im kommenden um 3,8 Prozent wächst.
Neuseeland rückt vorsichtig von ehrgeiziger Null-COVID-Strategie ab
10:49 Uhr: Neuseeland rückt vorsichtig von seiner ehrgeizigen Null-COVID-Strategie ab. Premierministerin Jacinda Ardern sagte am Montag, die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus habe sich als "Wendepunkt" erwiesen. In Auckland habe das Coronavirus auch mit dem strengen Lockdown der vergangenen Wochen nicht ausgemerzt werden können. "Selbst mit den langfristigen Beschränkungen, die wir hatten, haben wir offensichtlich nicht die Null erreicht", sagte sie.
Ardern kündigte an, die Strategie noch nicht unmittelbar aufzugeben. Die Regierung werde die Beschränkungen in Auckland aber leicht lockern, auch wenn die Zahl der neuen Fälle nicht zurückgegangen sei. Sie fügte hinzu, dass diese Strategie-Änderung erst durch die deutliche Steigerung der Impfquote möglich geworden sei.
Die Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt Auckland bleibt demnach bis auf Weiteres weitgehend abgeriegelt. Ab Mittwoch sollen in Neuseelands einwohnerreichsten Stadt Treffen draussen mit bis zu zehn Menschen aber wieder erlaubt sein. Jede Woche will die Regierung nun weitere Lockerungen prüfen. In den kommenden Wochen könnten also weitere Geschäfte und Schulen wieder öffnen. Ende September hatten bereits einige Geschäfte wie Restaurants mit Lieferdienst wieder geöffnet.
Neuseeland hatte Mitte August einen landesweiten Lockdown verhängt, um einen Ausbruch der hochansteckenden Delta-Variante einzudämmen. Nach drei Wochen wurden die Beschränkungen im Rest des Landes weitgehend wieder aufgehoben, weil sich herausstellte, dass sich der Ausbruch auf Auckland beschränkte. Dort hatten am Wochenende 2000 Menschen bei einer ungenehmigten Demonstration gegen die Verlängerung des Lockdowns protestiert.
Neuseeland ist seit Beginn der Pandemie weitgehend vom Rest der Welt abgeschottet. Bis zu dem Delta-Ausbruch im August war das Leben der Neuseeländer monatelang beinahe normal. Der Inselstaat galt daher weltweit als Vorbild im Kampf gegen Corona: In dem Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern gab es seit Beginn der Pandemie nur 27 Todesfälle durch COVID-19.
Corona führt zu mehr illegaler Prostitution
05:30 Uhr: Die Corona-Zeit hat viele Prostituierte in Deutschland in die Illegalität abwandern lassen. Hedwig Christ von der Beratungsstelle Kassandra in Nürnberg betrachtet das mit Sorge: "Wir hören von Frauen, die illegal arbeiten, dass die Kunden mehr verlangen." Andere Prostituierte wollten sich nach den Erfahrungen in den vergangenen beiden Jahren jetzt beruflich verändern und einen krisenfesten Job suchen.
Trotz der Lockerungen der Corona-Massnahmen in allen Bundesländern sind viele Prostitutionsstätten nach Angaben des Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen nach wie vor geschlossen, weil die Geschäfte zu schlecht liefen oder Prostituierte fehlten.
RKI registriert 3.088 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz und Hospitalisierungsquote steigen leicht
04:07 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist etwas gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 64,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 64,2 gelegen, vor einer Woche bei 61,7. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3.088 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 3.022 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden sieben Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es zehn Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.255.388 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI zuletzt am Freitag mit 1,65 an. Der Vergleichswert der Vorwoche ist geringfügig niedriger. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen grosser regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.032.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93.793.
246 Tage im Lockdown: Melbourne mit traurigem Rekord
01:33 Uhr: Gut eineinhalb Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie hat die australische Millionenmetropole Melbourne einen unrühmlichen Rekord aufgestellt. Die Hauptstadt des Bundesstaats Victoria an der Ostküste komme inzwischen auf zusammengezählt 246 Tage im Lockdown-Modus, berichtete der australische Rundfunksender ABC. Damit habe Melbourne dem bisherigen Rekordhalter Buenos Aires den Rang abgelaufen.
In Victoria haben die Corona-Neuinfektionen zuletzt drastisch zugenommen, vergangene Woche purzelte gar ein Rekordwert nach dem anderen. Dabei befindet sich die Region seit fast zwei Monaten in einem strikten Lockdown - zum sechsten Mal bereits. Nicht nur im Grossraum Melbourne mit seinen rund fünf Millionen Einwohnern liegen deshalb bei vielen Menschen die Nerven blank, zumal der Lockdown noch mehrere Wochen andauern soll.
Nachdem 80 Prozent der Bevölkerung mittlerweile zumindest eine erste Impfdosis erhalten haben, wurden die Regeln vergangene Woche trotz der vielen Neuinfektionen leicht gelockert. Inzwischen dürfen sich die Menschen wieder in einem Radius von 15 statt wie bisher 10 Kilometern um ihren Wohnsitz bewegen. Zudem sind Golf und andere kontaktfreie Sportarten im Freien wieder erlaubt.
Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern hatte lange eine Null-COVID-Strategie verfolgt und mit geschlossenen Aussengrenzen und extrem rigiden Massnahmen versucht, das Virus auszumerzen. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante mussten mehrere Regionalregierungen aber einräumen, dass die Strategie nicht mehr aufgeht. Inzwischen liegt der Fokus der Behörden darauf, eine möglichst hohe Impfquote zu erreichen.
Berlin und Bayern lockern Maskenpflicht an Schulen
00:02 Uhr: In zwei Bundesländern greifen ab Montag Lockerungen bei der Maskenpflicht an Schulen. In Berlin wird dann die Maskenpflicht im Unterricht bis zur sechsten Klasse aufgehoben, in Bayern müssen an den Schulen dann im Unterricht generell keine Masken mehr getragen werden.
Über die Aufhebung der Pflicht wird seit Tagen erbittert gestritten. Ärztevertreter hatten eine generelle Fortsetzung der Massnahme an Schulen als unangemessen bezeichnet. Befürworter der Pflicht halten hingegen eine Aufhebung angesichts der hohen Zahl an Ungeimpften und der Infektionslage gerade unter jungen Menschen für verfrüht. Das Coronavirus geht nach RKI-Daten besonders stark bei Kindern ab dem Vorschulalter und Jugendlichen bis 19 Jahren um.
Die Frage der Gefährdung von Kindern und Jugendlichen durch COVID-19 wird schon seit langem kontrovers diskutiert. Befürworter strengerer Sicherheitsmassnahmen an Schulen argumentieren, dass auch Kinder schwer erkranken könnten, und weisen auf mögliche Langzeitfolgen ("Long COVID") hin. Kinder- und Jugendmediziner hatten Anfang September dagegen in einem offenen Brief für weniger strenge Massnahmen geworben: Es sei wissenschaftlicher Konsens, dass Kinder und Jugendliche selbst nur in seltenen Fällen schwer erkranken und in der Regel schnell genesen würden.
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