- 18:15 Uhr: ➤ Grossbritannien wird wieder als Corona-Risikogebiet eingestuft
- 15:57 Uhr: WHO fordert Nationen auf Impfstoff an arme Länder zu spenden, anstatt Kinder zu impfen.
- 12:36 Uhr: Rund 13.000 Corona-Infektionen bei vollständig Geimpften
- 10:09 Uhr: Neuer Impfrekord in Deutschland: Über 1,3 Millionen Dosen an einem Tag verabreicht
- 08:07 Uhr: Balearen-Regierungschefin erteilt Party-Sommer auf Mallorca eine Absage
➤ Grossbritannien wird wieder als Corona-Risikogebiet eingestuft
Die Bundesregierung stuft Grossbritannien trotz niedriger Infektionszahlen ab Sonntag wieder als Corona-Risikogebiet ein. Grund ist das "zumindestens eingeschränkte Vorkommen" der zuerst in Indien festgestellten Virusvariante, wie das Robert Koch-Institut am Freitag im Internet bekanntgab.
Nach Ansicht britischer Experten ist B.1.617.2 noch leichter übertragbar als die bisher in dem Land vorherrschende sogenannte britische Variante B.1.1.7. Das sagte der Premierminister Boris Johnson am Freitag in London. Noch sei nicht klar, um wie viel schneller sich die Variante verbreite, so der konservative Politiker weiter. Im schlimmsten Fall stünden dem Land schwere Entscheidungen bevor.
Das Expertengremium SAGE, das die Regierung berät, geht davon aus, dass sich B.1.617.2 um bis zu 50 Prozent schneller ausbreiten könnte als B.1.1.7. Nach Zahlen der Gesundheitsbehörde Public Health England hat sich die Zahl der nachgewiesenen Fälle der mit der Variante Infizierten innerhalb einer Woche auf gut 1.300 verdoppelt.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Hamburg will schärfere Strafen für falsche Impfpässe
17:22 Uhr: Hamburg setzt sich im Bund dafür ein, die Fälschung von Impf- und PCR-Testbescheinigungen einer Urkundenfälschung gleichzustellen und damit auch härter bestrafen zu können.
Bisher werde die Fälschung von Gesundheitszeugnissen im Strafrecht anders behandelt als die Fälschung von Urkunden, sagte Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. "Der Strafrahmen ist bei entsprechenden Fällen weitaus niedriger und der Straftatbestand enthält noch weitere Unstimmigkeiten." Hier bestehe Reformbedarf.
In einem Antrag für die Justizministerkonferenz im Juni soll der Bund deshalb auffordert werden, die Regelungen zu überprüfen "und diese Unwucht zu beseitigen", sagte Gallina. "Ziel muss es sein, falsche Gesundheitszeugnisse und Urkundenfälschung gleichzustellen und die Regelungen auf Reformbedarf zu überprüfen."
Vor dem Hintergrund des Wegfalls von Corona-Einschränkungen für vollständig Geimpfte werden im Internet gefälschte Impfpässe zum Kauf angeboten. Da es sich um ein falsches Gesundheitszeugnis handelt, sieht das Strafgesetzbuch einen Strafrahmen von maximal einem Jahr Freiheitsstrafe vor.
Besonders schwere Fälle, etwa banden- oder gewerbsmässige Begehung, sind nicht vorgesehen. Auch der Versuch bleibt straflos. Anders sieht es bei der Urkundenfälschung aus, die in besonders schwerem Fall mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden kann.
Auch an der unterschiedlichen Einstufung der verschiedenen Corona-Testbescheinigungen zeige sich die Unsinnigkeit der geltenden Rechtslage, kritisiert die Hamburger Behörde.
So stellten etwa die für Friseurbesuche und Veranstaltungen einsetzbaren betrieblichen Corona-Testbescheinigungen und ein Grossteil der Schnelltests keine Gesundheitszeugnisse dar, da sie nicht von Ärzten ausgestellt werden. Eine Fälschung wäre somit Urkundenfälschung. Die Fälschung von PCR-Tests und Impfbescheinigungen, die mehr Sicherheit bieten und einer Behörde vorgelegt werden sollen, dagegen nicht.
Gesundheitsminister Spahn gegen Corona geimpft - mit Astrazeneca
16:53 Uhr: Bundesgesundheitsminister
Er habe sich nach einem Gespräch mit dem Arzt bewusst dafür entschieden, erklärte er nach Angaben eines Sprechers. Für den kompletten Schutz brauche Spahn nur eine Impfung, da er bereits eine Corona-Erkrankung durchgemacht habe, sagte der Sprecher weiter.
"Nach diesen langen Monaten der Pandemie fühlt es sich gut an, geimpft und damit geschützt zu sein. Alle bei uns zugelassenen Impfstoffe wirken sehr gut und sind sicher", betonte Spahn. "Ich kann nur jedem empfehlen, der ein Impfangebot bekommt, sich auch impfen zu lassen." Der Weg raus aus der Pandemie führe nur über mehr Impfungen und geringere Inzidenzen.
Sachsen hebt Impfpriorisierung in Arztpraxen ab 24. Mai auf
16:19 Uhr: Sachsen hat angekündigt, die Impfpriorisierung mit allen zugelassenen Impfstoffen in Arztpraxen ab dem 24. Mai aufzuheben. Damit können Ärzte ohne Bindung an die Impfverordnung frei entscheiden, welche Patienten sie zuerst impfen, teilte das sächsische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Impfpriorisierung werde in den Impfzentren und bei den mobilen Teams jedoch beibehalten.
"Mit unserer Entscheidung wollen wir die Arztpraxen so weit wie möglich bei Organisation und Terminvergabe entlasten, damit sie mit grösstmöglicher Flexibilität Impfungen vornehmen können", erklärte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Ärzte könnten sehr gut einschätzen, wer bevorzugt geimpft werden sollte. Köpping bat um Geduld, da noch nicht genug Impfstoff für alle zur Verfügung stehe.
Um die Impfungen in den Praxen zu beschleunigen rief das Ministerium dazu auf, nicht unbedingt notwendige Arztbesuche bis zu den Sommerferien zu vermeiden und Behandlungen zu verschieben. Dazu zählten insbesondere Routine-Kontrolluntersuchungen oder Besprechungen von Laborbefunden. Notfälle oder dringende Behandlungen würden weiterhin versorgt.
Auch andere Bundesländer hatten die Priorisierung in Arztpraxen für alle Impfstoffe bereits aufgehoben. In Baden-Württemberg und Berlin fällt sie ab Montag weg. Bayern plant eine Aufhebung im Laufe der nächsten Woche.
WHO-Chef fordert Impfstoff für ärmere Länder statt für Kinder
15:57 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat an reiche Nationen appelliert, Corona-Impfstoff an ärmere Länder zu spenden statt jetzt damit Kinder zu impfen.
Derzeit stünden nur 0,3 Prozent des globalen Angebots an Impfstoffen Ländern mit niedrigem Einkommen zur Verfügung, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. In vielen Ländern seien noch nicht einmal medizinisches Personal und Pflegerinnen gegen COVID-19 geschützt.
"Ich verstehe, warum manche Länder ihre Kinder und Jugendlichen impfen wollen. Aber zu diesen Zeitpunkt bitte ich sie dringend, dies zu überdenken," sagte Tedros. Die Dosen sollten besser der Initiative Covax zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt, an dem die WHO führend beteiligt ist, hat eine gerechte globale Verteilung von Impfstoffen zum Ziel.
Bundesfamilienministerin
Indien beginnt mit Einsatz von Sputnik-V-Vakzin
15:42 Uhr: In Indien wird nun auch der russische Corona-Impfstoff Sputnik V eingesetzt. Die ersten Impfungen mit dem Vakzin hätten am Freitag im zentralindischen Hyderabad begonnen, teilte der russische Staatsfonds RDIF mit.
Sputnik V sei damit der "erste im Ausland hergestellte Impfstoff, der in Indien genutzt wird". Eine zweite Charge werde in den kommenden Tagen in Indien erwartet. Die indischen Behörden hatten Sputnik V Mitte April eine Notzulassung erteilt.
Mehrere in Indien ansässige Pharmafirmen, darunter Virchow Biotech und Hetero Biopharma, wurden zudem Lizenzen für eine örtliche Produktion des russischen Vakzins erteilt. Ziel der Unternehmen ist es, insgesamt mehr als 850 Millionen Impfstoffdosen pro Jahr herzustellen.
Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern gehört zu den derzeit am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern der Welt. Den dritten Tag in Folge meldeten die Behörden des Landes am Freitag den Tod von mehr als 4.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen stieg um mehr als 343.000.
Wegen der dramatischen Lage geriet Premierminister Narendra Modi zuletzt zunehmend in die Kritik. Seine Regierung hatte ursprünglich angekündigt, bis Ende Juli 300 Millionen Menschen gegen COVID-19 zu impfen. Von diesem Ziel ist der Subkontinent allerdings weit entfernt. Bisher erhielten in Indien, dem weltweit grössten Impfstoffhersteller, nur 38,2 Millionen Einwohner eine Impfung.
"Trimm dich"-Vater Hollmann nach Corona-Infektion gestorben
14:58 Uhr: Wildor Hollmann, der Vater der "Trimm dich"-Bewegung in Deutschland, ist tot. Dies teilte die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) am Freitag mit. Der höchstdekorierte deutsche Sportmediziner starb demnach am Donnerstag (13. Mai) an den Folgen einer Corona-Infektion.
Der weltbekannte Internist, Kardiologe und Forscher konnte sich davon nicht mehr erholen. Hollmann, Ehrenpräsident der DGSP, wurde 96 Jahre alt.
Hollmann studierte in Köln Medizin. Nach Gründung des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin erhielt er einen Lehrstuhl für Kardiologie und Sportmedizin an der dortigen Deutschen Sporthochschule (DSHS).
Als Prorektor, Dekan und Rektor des medizinisch-naturwissenschaftlichen Fachbereichs der DSHS verhalf er der Institution in über 14 Jahren Forschungs- und Leitungsarbeit zu internationalem Ruf.
DGSP-Präsident und Olympiaarzt Prof. Bernd Wolfarth würdigte das Wirken des Verstorbenen: "Die bereits 1958 von Prof. Hollmann verfasste Definition von Sportmedizin ist noch heute gültig und wird seitdem in seiner englischen Fassung vom Weltverband der Sportmediziner*innen (FIMS) geführt. Seine sportmedizinische Pionierarbeit hat Generationen von Wissenschaftler*innen und Mediziner*innen geprägt und seine Forschungserkenntnisse gelten noch heute als Meilensteine in vielen Bereichen der Sportmedizin." Hollmann war auch Ehrenpräsident der FIMS.
Weiter steigende Infektionszahlen: Japan weitet Corona-Notstand aus
14:30 Uhr: Exakt zehn Wochen vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) hat Japan den Corona-Notstand auf drei zusätzliche Regionen ausgeweitet.
In den Präfekturen Hokkaido, Okayama und Hiroshima werden die Restriktionen zunächst bis zum 31. Mai verschärft, erklärte Premierminister Yoshihide Suga am Freitag. In diesen drei Regionen sei "die Bevölkerung relativ gross und die Zahl der neuen Fälle steigt sehr schnell an."
Tatsächlich erreichte die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag den Wert von 35,6 Fällen pro 100.000 Einwohnern, es ist der höchste Stand seit dem 12. Januar und der zweithöchste seit Ausbruch der Pandemie.
Die japanische Regierung hatte erst am 7. Mai den Notstand unter anderem für Tokio abermals verlängert. Insgesamt gelten schärfere Restriktionen damit nun in neun der 47 Präfekturen des Landes.
Die Krankenhäuser sind bereits überfüllt. Die Infektionszahlen geben allerdings nicht den wahren Stand wider. Nur die positiven Fälle aus den öffentlichen Kliniken, die vom Gesundheitsamt gemeldet werden, fliessen in die Statistik ein. Alle anderen bleiben unberücksichtigt.
Die Olympischen Spiele sind wegen der Corona-Pandemie bereits um ein Jahr verschoben worden. Grosse Teile der japanischen Bevölkerung sind weiterhin skeptisch, wünschen sich eine abermalige Verschiebung oder Absage.
Quarantäne-Pflicht bei Einreise fällt in Italien weg
13:41 Uhr: Für Italien-Urlauber aus Deutschland und anderen europäischen Ländern entfällt am Sonntag die bisher notwendige Corona-Quarantäne nach der Ankunft. Das teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Rom mit.
Künftig sei für Einreisen aus den Ländern der Europäischen Union, dem Schengenraum sowie Grossbritannien und Israel nur noch ein negativer Test erforderlich. Bisher musste man fünf Tage in Quarantäne und am Ende einen zweiten Test machen.
Das 60-Millionen-Einwohner-Land zählte am Donnerstag in 24 Stunden rund 8000 Corona-Neuinfektionen und etwa 200 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus. Von Montag an werden voraussichtlich fast alle Regionen Italiens zur Gelben Zone mit moderatem Corona-Risiko gehören.
Giffey: Kinder und Jugendliche müssen vorrangig geimpft werden
13:11 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Kindern und Jugendlichen vorrangig ein Impfangebot zu machen, sobald der Impfstoff für diese Gruppe zugelassen ist.
"Sie müssen mit Vorrang ein Impfangebot bekommen, sobald der Impfstoff für sie zugelassen ist. Das sind wir Erwachsenen der jungen Generation schuldig", sagte Giffey am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Kinder und Jugendliche hätten in der Pandemie auf vieles verzichtet, erklärte die Familienministerin. Die Bundesländer müssten nun zügig alles vorbereiten, um den drei Millionen Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren schnell ein Angebot zu machen.
Auch Eltern und Fachkräfte, die mit Kindern in Kontakt sind, müssten eine Möglichkeit haben, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Denn sie würden Kinder "wie ein Kokon" schützen, sagte Giffey. Bis dahin müsse auch sichergestellt sein, dass Familien, etwa über Testmöglichkeiten, wieder in den Urlaub fahren könnten, um Kraft zu tanken, erklärte die Familienministerin.
Um die genannten Gruppen möglichst schnell zu impfen, sei es wichtig, alle Potenziale auszuschöpfen. "Dazu gehören die Impfzentren, Kinder- und Jugendarztpraxen aber auch Impfungen vor Ort in Schulen, Familien- und Jugendzentren durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst", sagte Giffey. Besonders in sozialen Brennpunkten müsse es mobile Impfteams geben, auch das Impfen an Orten wie Moscheen hält die Ministerin für sinnvoll.
Darüber hinaus müssten Eltern, die dem Impfen skeptisch gegenüberstehen, mit Informationen davon überzeugt werden, sich selbst und ihre Kinder impfen zu lassen, sobald das möglich sei, sagte Giffey.
Berliner Cafés und Restaurants dürfen Pfingsten draussen wieder öffnen
13:05 Uhr: Viele Berlinerinnen und Berliner haben schon lange darauf gewartet, dass Cafés und Restaurants zumindest im Freien wieder Gäste bedienen dürfen. Am Dienstag hatte der Senat entsprechende Lockerungen für die Aussengastronomie in Aussicht gestellt, am Freitag hat er sie nun nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beschlossen - für die Zeit ab Freitag vor Pfingsten (21. Mai).
Voraussetzung ist neben einem vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie obligatorischen Hygienekonzept, dass die Sieben-Tage-Inzidenz bis dahin weiter stabil unter 100 liegt. Dann greift die Bundes-Notbremse nicht mehr, die solche Lockerungen bisher verbietet. Gäste müssen ausserdem einen negativen Corona-Test nachweisen oder vollständigen Impfschutz haben. In den Innenräumen dürfen Gaststätten weiterhin keine Gäste bewirten. Für die Hotels in der Hauptstadt sind noch keine Öffnungsschritte geplant.
Am Freitag lag der Inzidenzwert in der Hauptstadt nach den Daten des Robert-Koch-Instituts bei 71,5, am Donnerstag bei 83,4 und zuletzt am Montag noch oberhalb der 100er-Marke. Nur wenn der Wert, der anzeigt, wie viele Neuinfektionen es pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gegeben hat, fünf Werktage in Folge unter der Schwelle bleibt, sind Lockerungen am übernächsten Tag möglich. Das wäre in Berlin erstmals am nächsten Mittwoch möglich.
Spahn: Inzidenzwert unter 100 gibt Zuversicht
12:48 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die weiter sinkende Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland als ermutigend bezeichnet.
Die Tatsache, dass die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit dem 20. März wieder unter die Schwelle von 100 gesunken sei, gebe Anlass zur Zuversicht, sagte er am Freitag beim Besuch der Bundeswehrapotheke im niedersächsischen Quakenbrück. Die Lage sei aber bundesweit sehr unterschiedlich, denn es gebe Landkreise mit einem Inzidenzwert von 35, aber auch solche mit über 200.
Spahn betonte, ihm sei es wichtig, dass, wenn bei einer Inzidenz unter 100 geöffnet werde, dies zuerst im Aussenbereich geschehe. Dies gelte für die Aussengastronomie oder kleine Konzerte oder ein Fussballspiel mit ausgedünnter Teilnehmerzahl und Abstands- und Hygienekonzept. "Ich kann nur bei den Ländern und Landkreisen dafür werben, dass wir insbesondere bei der Innengastronomie warten, bis wir unter 50er Inzidenzen sind." Wenn sich mehrere Menschen länger im Innenraum ohne Maske aufhielten, sei dies die Mischung, die es dem Virus leicht mache, sich zu verbreiten.
Rund 13.000 Corona-Infektionen bei vollständig Geimpften
12:36 Uhr: In Deutschland wurden bisher rund 13.000 vollständig Geimpfte noch positiv auf das Coronavirus getestet. Das entspricht bei insgesamt mehr als acht Millionen Zweitimpfungen etwa 0,16 Prozent. Es sei aber nicht klar, ob die Erkrankung bei vollem Impfschutz, also mehr als 14 Tage nach der zweiten Impfung, auftrat oder in den Tagen davor, erklärte das Gesundheitsministerium am Freitag.
Impfungen können Corona-Infektionen zwar in den meisten Fällen verhindern, allerdings nicht zu hundert Prozent. Man geht ausserdem davon aus, dass der Körper nach der zweiten Impfung rund zwei Wochen braucht, um den vollen Impfschutz aufzubauen.
Nach der ersten Impfung wurden nach Daten des Gesundheitsministeriums rund 44.000 COVID-19-Fälle gemeldet. Das entspricht bei mehr als 28,5 Millionen Erstgeimpften etwa 0,15 Prozent. 662 zweifach Geimpfte und rund 2000 einfach Geimpfte starben.
Mann buchte 3.000 Impftermine in Bielefelder Impfzentrum
10:38 Uhr: Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat seit Anfang Januar 34 "besondere Vorkommnisse" an und in den Impfzentren des Landes registriert, wie das Innenministerium auf dpa-Anfrage mitteilte. Dazu gehörten neben Bedrohungen oder Diebstählen auch Cyberangriffe.
Besonders dreist ein Fall, der bereits Ende März bekannt wurde: Die Polizei ermittelte einen Mann, der im Bielefelder Impfzentrum 3000 Impftermine ausgemacht hatte. "Die falsch gebuchten Termine konnten rechtzeitig erkannt und neu vergeben werden", heisst es in einem aktuellen Bericht des Gesundheitsministeriums an den Landtag.
Weil Termine blockiert wurde, kam es bei den Corona-Impfungen in Bielefeld dennoch zu Verzögerungen. Der Mann hatte offenbar eine Lücke im Buchungsportal ausgenutzt und die Plafform mit mehreren Tausend Profilen von Personen geflutet, die es in Wahrheit gar nicht gibt. Das berichtete die Lokal-Nachrichtenseite "Ruhr 24" unter Berufung auf eine Sprecherin der Stadt.
Eine "örtliche oder zeitliche Häufung" sei bei den Einsätzen nicht festzustellen, betonte das Innenministerium mit Blick auf alle Vorfälle in dem Bundesland. Es handele sich zudem um eine erste Zählung - und keine finalisierte Statistik. Demnach gab es neun verdächtige Personen, sechs Bedrohungssachverhalte, fünf Sachbeschädigungen, drei Diebstahlsdelikte, zwei Körperverletzungen beziehungsweise Beleidigungen und drei Cyberangriffe.
Neuer Impfrekord in Deutschland: Über 1,3 Millionen Dosen an einem Tag verabreicht
10:09 Uhr: In Deutschland sind am Mittwoch so viele Corona-Impfdosen verabreicht worden wie an keinem Tag zuvor. Wie das Impfdashboard des Bundesministeriums für Gesundheit und des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Freitagmorgen vermeldete, waren es genau 1.353.453 Dosen.
"Grosser Schritt nach vorn: Neuer Tagesrekord für Deutschland mit 1,35 Mio Impfungen am Mittwoch", twitterte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Der vorrige Rekord vom 5. Mai lag bei 1,13 Millionen verabreichten Vakzinen gegen das Coronavirus. Laut Spahn seien am Mittwoch und am Donnerstag zusammen fast 2 Prozent der Deutschen geimpft worden.
Damit sind nun 35,9 Prozent (29,8 Millionen) der Menschen in Deutschland mindestens einmal und 10,6 Prozent (8,8 Millionen) vollständig geimpft. Laut RKI hatte es vor dem neuen Tagesrekord in den vergangenen Wochen bereits drei Tage gegeben, an denen über eine Million Impfspritzen gesetzt wurden. Insgesamt wurden demnach bis einschliesslich Donnerstag etwa 38,6 Millionen Impfdosen verabreicht.
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 40,4 Prozent. Sachsen liegt mit 31,1 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück.
Die Impfkampagne in Deutschland hatte Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft.
Briten wollen indische Variante mit Massentests und Impfen eindämmen
09:41 Uhr: Nach einem Anstieg von Fällen der indischen Corona-Variante B.1.617.2 will die britische Regierung mit gezielten Massentests in betroffenen Regionen die Ausbreitung verhindern. Im Nordwesten von England sowie in London würden mobile Teams gezielt Tests anbieten und die Nachverfolgung von Kontakten verstärken, wie die britische Regierung mitteilte. Ausserdem sollen noch mehr Proben gensequenziert werden.
Man lote derzeit auch Möglichkeiten aus, wie Impfungen möglichst effektiv eingesetzt werden könnten, sagte der für die Impfkampagne zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi am Freitag dem Sender Sky News. So könnten entweder zweite Impfdosen vorgezogen oder in den Regionen auch jüngere Altersgruppen geimpft werden, die eigentlich noch nicht an der Reihe sind.
Laut Statistiken von Public Health England hat sich die Zahl der in Grossbritannien nachgewiesenen Fälle der Variante B.1.617.2 innerhalb einer Woche auf gut 1300 Fälle verdoppelt. Allerdings soll es noch keine Klarheit darüber geben, ob sich die Mutante der Wirkung von Impfstoffen entzieht oder schwerere Erkrankungen hervorruft.
Balearen-Regierungschefin erteilt Party-Sommer auf Mallorca eine Absage
08:07 Uhr: Die Regierungschefin der Balearen, Francina Armengol, hat einem Party-Sommer auf Mallorca eine vorläufige Absage erteilt. "Erst mit einer höheren Impfrate können wir das Nachtleben wieder öffnen", sagte Armengol den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Durch zu schnelle Öffnungsschritte würden wir die grossen Opfer, die unsere Bevölkerung bei der Bekämpfung der Pandemie erbracht hat, gefährden."
Priorität habe jetzt der verantwortungsvolle Tourismus, sagte die Regierungschefin. "Wir wünschen uns viele Familien, Sport-, Kultur- und Gastronomietouristen." Schwierig sei es hingegen mit Partyurlaub. "Das Nachtleben folgt später, wahrscheinlich nicht mehr in diesem Sommer", stellte Armengol klar.
Die Regierungschefin versprach grundsätzlich eine sichere Sommersaison 2021. "Unsere Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen Monaten grosse Opfer gebracht, um ein niedriges Infektionsgeschehen zu erreichen", sagte sie den Funke Medien. Seit sieben Tagen liege die Inzidenz unter 25. "Damit können wir die Sicherheit für die Touristen und die einheimische Bevölkerung garantieren."
Dabei profitieren die Behörden laut Armengol auch von den Erfahrungen mit der Öffnung für deutsche Touristen seit Ostern, die "sehr positiv" gewesen seien. Eine Prognose, wie viele Touristen in diesem Jahr die vier Balearen-Inseln besuchen werden, wagte die Regierungschefin nicht. Zumindest gehe sie davon aus, dass die Sommersaison sehr viel besser sein werde als im vergangenen Jahr.
Die Corona-Pandemie bezeichnete Armengol auch als "Chance, in der Krise etwas Positives zu gestalten". "Für die Balearen ist die Pandemie eine Chance, den Exzesstourismus hinter uns zu lassen", sagte die Regierungschefin.
Griechenland lockert Corona-Regeln und Reisebeschränkungen
07:43 Uhr: Griechenland lockert ab Freitag zahlreiche Corona-Beschränkungen. Zusätzlich zur Aufhebung eines Reiseverbots innerhalb des Landes sollen auch Museen wieder öffnen dürfen. Zudem müssen Bürger künftig das Verlassen ihrer Wohnungen nicht mehr per SMS bei den Behörden anmelden. Wer auf eine der griechischen Inseln mit dem Schiff oder Flugzeug reist, muss aber einen Impfnachweis oder einen negativen Corona-Test vorlegen.
Die dritte Welle der Corona-Pandemie hatte Griechenland besonders hart getroffen. Die Mehrheit der rund 10.000 Corona-Todesfälle entfiel auf die vergangenen Monate. Griechenland, dessen Wirtschaft stark vom Tourismus abhängt, hat seine Impfkampagne vor der Sommersaison beschleunigt. Obwohl die Behörden weiterhin mehr als 2000 Neuinfektionen pro Tag registrieren und die Krankenhäuser ausgelastet sind, durften bereits am Montag alle Schulen wieder öffnen.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt unter 100
06:37 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) erstmals seit dem 20. März wieder die Schwelle von 100 unterschritten. Nach Stand des RKI-Dashboards von 04:56 Uhr lag der Wert am Freitag bei 96,5 (20. März: 99,9).
Am Vortag hatte das RKI die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 103,6 angegeben, am Freitag vor einer Woche mit 125,7. Einen Höchststand hatte die bundesweite Inzidenz während der dritten Welle am 26. April mit 169,3 erreicht. Der bisher höchste Inzidenz-Wert hatte bei 197,6 am 22. Dezember vergangenen Jahres gelegen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.336 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 18.485 Neuansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 190 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 284 Tote gewesen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.577.040 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.259.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 85.848.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,87 (Vortag: 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 87 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Maas hält Sommerurlaub für möglich
05:56 Uhr: Angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Corona-Pandemie wird nach den Worten von Aussenminister Heiko Maas (SPD) im Sommer wieder Urlaub möglich sein.
"Wir dürfen uns Hoffnung machen, dass sich das Leben bald wieder normalisiert, wenn die Infektionszahlen weiter sinken und die Impfkampagne Fortschritte macht", sagte Maas den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er erwarte dann wieder ein Leben "in normaleren Verhältnissen", so Maas. "Und das schliesst Sommerurlaub ein." Dies könne auch für Nicht-Geimpfte gelten. Eine abermalige Rückholaktion für Bundesbürger, die wegen der Pandemie im Ausland stranden, lehnte der Minister ab.
Hausärzte-Chef zweifelt an Startdatum für Impfpass
05:32 Uhr: Der Deutsche Hausärzteverband zweifelt an der geplanten Einführung eines digitalen Impfpasses bis Ende Juni. Es deute wenig darauf hin, dass der Ausweis bis zum Beginn der Reisesaison im Sommer flächendeckend verfügbar sein werde, sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt der "Augsburger Allgemeinen". "Da darf man mit Blick auf bürokratische Vorgaben und weitere leidvolle Verkomplizierungen schon Zweifel haben, ob den vollmundigen Ankündigungen dann auch zeitnah Taten folgen werden."
Unabhängig davon dürfe Hausarztpraxen "keinesfalls noch mehr Bürokratie aufgebürdet werden", sagte der Ärztefunktionär. Die Mediziner bräuchten Zeit für Patienten, aber "ganz gewiss nicht, um uns als Passamt der Republik zu verdingen". Umso wichtiger sei, dass der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkannte gelbe Impfausweis als Nachweis gültig bleibe.
Deutschland will gemeinsam mit der EU noch im Juni einen digitalen Corona-Impfnachweis einführen. Bei bereits vorher vollständig Geimpften soll der Impfstatus aus dem analogen Impfpass übertragen werden. Jedoch sind bereits gefälschte Impfpässe im Umlauf.
Bayerns Innenminister Herrmann: Harte Strafen für Impfpass-Fälscher
05:01 Uhr: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will die Fälschung von Impfausweisen hart bestrafen. "Das ist kein Bagatelldelikt, sondern Urkundenfälschung", sagte Herrmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Gleichzeitig sieht er den Bund und die Europäische Union in der Pflicht. "Es ist höchste Zeit, dass bald ein elektronischer Impfausweis zur Verfügung steht, der fälschungssicher ist", sagte der CSU-Politiker. "Ich hoffe, dass das sehr schnell auf Bundes- oder EU-Ebene realisiert wird."
Auch Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat schon davor gewarnt, gefälschte Impfausweise herzustellen oder zu nutzen. Dies sei eine Straftat, die mit einer empfindlichen Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe geahndet werden könne. Menschen, die eine vollständige Impfung nachweisen können, kommen in den Genuss zahlreicher Lockerungen, etwa bei der nächtlichen Ausgangssperre. In Thüringen gibt es bereits so einen elektronischen Nachweis. Die Behörden dort berichteten am Donnerstag von einem regelrechten Ansturm.
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