- 22:44 Uhr: ➤ US-Expertengremium spricht sich für Biontech-Impfung für Kinder aus
- 16:18 Uhr: Intensivmediziner warnen vor Corona-Winter mit steigenden Fallzahlen
- 14:38 Uhr: Kretschmann verrät: Aufstand der Länderchefs gegen Spahns Pandemie-Pläne
- 12:58 Uhr: Maskenpflicht am Sitzplatz in Schleswig-Holsteins Schulen endet
- 12:45 Uhr: RKI registriert 10.473 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 113,0
➤ US-Expertengremium spricht sich für Biontech-Impfung für Kinder aus
Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren ausgesprochen. Das entschieden die Teilnehmer des Gremiums bei einer Sitzung am Dienstag. Die Entscheidung ist nicht bindend, die FDA folgt den Fachleuten aber in der Regel. Eine endgültige Entscheidung der FDA wird noch in dieser Woche erwartet. Im Anschluss muss sich formell auch noch die Gesundheitsbehörde CDC damit befassen.
Eine Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA könnte nach Angaben des Weissen Hauses dann bereits im November starten. Die Regierung werde innerhalb weniger Tage nach einer Zulassung 15 Millionen Dosen Impfstoff an Kinderärzte, Kliniken und Apotheken ausliefern, hiess es. Auch in Europa haben das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder dieser Altersgruppe beantragt.
Die weiteren Corona-News des Tages
Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber mit Corona infiziert
19:10 Uhr: Bayerns Ex-Ministerpräsident
Die Infektion sei bei einem Test am Samstag festgestellt worden, berichtete der Sprecher. "Er ist doppelt mit AstraZeneca geimpft, das ist der Fall eines Impfdurchbruches." Bis Ende nächster Woche müsse Stoiber nun in Quarantäne bleiben, bislang habe sich niemand aus seinem Umfeld angesteckt.
Wo wiederum Stoiber sich infiziert hat, ist unklar. Er habe mehrfach Termine mit mehreren Teilnehmern gehabt, sagte sein Sprecher. "Da kann man das im Nachhinein nicht mehr nachverfolgen." Alle Beteiligten seien aber ebenso wie das Gesundheitsamt informiert worden.
Hohe Corona-Zahlen auf den Färöern - lokale Beschränkungen eingeführt
17:21 Uhr: Aufgrund von rekordhohen Neuinfektionszahlen haben die zum dänischen Königreich zählenden Färöer lokale Beschränkungen eingeführt. Die täglichen Corona-Zahlen auf der kleinen Inselgruppe im Nordatlantik sind nach Angaben des färöischen Rundfunksenders KVF in der vergangenen Woche deutlich angestiegen, und zwar von 13 Fällen am Montag auf 99 am Sonntag. Damit gibt es derzeit 379 aktive Fälle auf den Inseln.
Wie die dänische Nachrichtenagentur Ritzau am Dienstag berichtete, wurden deshalb nun Schüler einiger Schulen nach Hause und in den Fernunterricht geschickt. Die Behörden empfahlen, Freizeitaktivitäten zu begrenzen. Die Infektionen betreffen demnach vor allem Kinder und Jugendliche in den nördlichen Gemeinden Klaksvík, Eystur und Fuglafjørdur.
Dank ihrer abgeschiedenen Lage sind die Färöer bislang relativ gut durch die Corona-Zeit gekommen. Während der gesamten Pandemie gab es auf den Inseln mit ihren rund 53.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bislang 1.714 nachgewiesene Corona-Fälle. Nur zwei Menschen starben in Verbindung mit einer Infektion mit dem Coronavirus. Rund 70 Prozent der färöischen Bevölkerung sind mittlerweile vollständig geimpft.
Biontech baut ab Mitte 2022 in Afrika Produktionsstätte für mRNA-Impfstoffe
16:41Uhr: Das Pharmaunternehmen Biontech will Mitte kommenden Jahres mit dem Bau einer Produktionsstätte für mRNA-Impfstoffe in Afrika beginnen. Zunächst sei eine Fertigungsstrasse mit einer Kapazität für etwa 50 Millionen COVID-19-Impfstoffdosen pro Jahr geplant, gab das Unternehmen am Dienstag in Mainz bekannt. Es wurde eine Absichtserklärung mit der ruandischen Regierung und dem Institut Pasteur de Dakar im Senegal unterzeichnet. Einen genauen Standort für die Produktionsstätte nannte Biontech noch nicht.
Nach und nach sollen demnach die Produktionskapazitäten erweitert werden und "weitere Fertigungsstrassen sowie Produktionsstätten zum Netzwerk auf dem Kontinent hinzugefügt werden", hiess es. Dies werde künftig die Herstellung von hunderten Millionen mRNA-basierten Impfstoffdosen ermöglichen.
Bereits im August hatte der Mainzer Impfstoffhersteller erklärt, dass er den Aufbau "nachhaltiger Produktionsmöglichkeiten für Impfstoffe" in Ruanda und Senegal evaluieren werde. Dabei soll es nicht nur um Corona-Impfstoffe, sondern auch um mRNA-basierte Malaria- und Tuberkuloseimpfstoffe gehen.
Intensivmediziner warnen vor Corona-Winter mit steigenden Fallzahlen
16:18 Uhr: Intensivmediziner erwarten in den kommenden Wochen eine erneute Zunahme der Corona-Patienten in den Krankenhäusern. Damit sei saisonal bedingt und mit Blick auf steigende Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen zu rechnen, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Die Auffrischungsimpfungen könnten in diesem Zusammenhang "einen sehr wichtigen Part in der Bekämpfung der Pandemie" spielen, sagte Marx.
Die dritte Impfung rege das Immunsystem an, neue und weitere Antikörper zu bilden, sagte der Mediziner den Zeitungen. Damit werde "die Hochrisikogruppe der Älteren und Immunsupprimierten besser geschützt". Auch das medizinische Personal in den Kliniken sei bereits zum dritten Mal geimpft "oder aufgerufen, dies zu tun", betonte der Mediziner.
Die Linken-Chefin
Corona-Lage in Russland: Mehr als 90 Prozent der Klinikbetten belegt
15:31 Uhr: Angesichts der dramatischen Corona-Lage in Russland kommen immer mehr Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenze. Rund 90 Prozent der für Corona-Patienten geschaffenen Betten seien belegt, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko am Dienstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. In einigen Regionen seien die Kapazitäten noch einmal erhöht worden. Landesweit stünden damit 292.000 Klinik-Betten bereit, sechs Prozent mehr als eine Woche zuvor. Jeder zehnte Patient befinde sich in einem ernsten Zustand.
Am Dienstag wies die offizielle Statistik einen neuen Negativstand aus: 1.106 Menschen starben demnach innerhalb eines Tages mit dem Virus - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020. Binnen 24 Stunden wurden 36.400 Neuinfektionen registriert.
Aktuell seien mehr als 1,3 Millionen Menschen in dem flächenmässig grössten Land der Erde mit rund 146 Millionen Einwohnern erkrankt, sagte Muraschko.
Ministerpräsident Michail Mischustin zufolge sollen zusätzlich umgerechnet 693,9 Millionen Euro in die Bekämpfung der Pandemie gesteckt werden, um etwa weitere Krankenhausbetten in besonders betroffenen Regionen zu schaffen. «Hauptaufgabe ist es, das Leben unserer Bürger so gut wie möglich zu schützen», sagte er.
Die Behörden wollen mit arbeitsfreien Tagen die Lage in den Griff bekommen. In einigen Regionen begannen sie bereits am Montag. In grösseren Städten wie Moskau und St. Petersburg gelten zudem weitreichende Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Der Kreml sieht als Hauptgrund für die Infektionslage die geringe Impfquote. Erst ein Drittel der Bevölkerung ist laut Statistik vollständig geimpft.
Kretschmann verrät: Aufstand der Länderchefs gegen Spahns Pandemie-Pläne
14:38 Uhr: Der Vorstoss für eine Beendigung der epidemischen Lage ist nach Ansicht des baden-württembergischen Ministerpräsidenten
Seit Tagen wird über dieses Thema kontrovers diskutiert, nicht zuletzt angesichts der derzeit steigenden Infektionszahlen in Deutschland und auch in Baden-Württemberg. Kritiker befürchten einen "Flickenteppich" an Massnahmen und Regelungen, wenn die "epidemische Lage nationaler Tragweite" ausläuft. Das Robert-Koch-Institut hatte die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Sonntag erstmals seit Mai mit einem klar dreistelligen Wert bekanntgegeben.
Der Bundestag hatte die "epidemische Lage von nationaler Tragweite" Ende August für weitere drei Monate verlängert. Sie läuft automatisch aus, wenn sie vom Parlament nicht erneut verlängert wird. Die "epidemische Lage" gibt Bundes- und Landesregierungen Befugnisse, um Verordnungen zu Corona-Massnahmen wie Maskenpflicht, Abstands- und Kontaktbeschränkungen oder zur Impfstoffbeschaffung zu erlassen.
Afrika bekommt bis zu 110 Millionen Moderna-Dosen geliefert
13:49 Uhr: Die Afrikanische Union erhält bis zu 110 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs vom US-Konzern Moderna. Bis Jahresende sollen die ersten 15 Millionen davon ausgeliefert sein. Der Corona-Beauftragte der Afrikanischen Union (AU), Strive Masiyiwa, begrüsste die Ankündigung am Dienstag als grossen Schritt vorwärts.
Bisher seien insgesamt 17 Millionen Dosen von Corona-Impfstoffen ausgeliefert worden, in den kommenden drei Wochen werde man auf 35,2 Millionen Dosen kommen, sagte er auf einer Pressekonferenz der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC. Die AU kauft die Impfstoffe zentral für die Länder der Union, die Bestellungen aufgeben müssen.
Die Mastercard-Stiftung werde zudem die Kosten für die Lieferung von knapp 17 Millionen Dosen übernehmen, die im November ausgeliefert werden sollen. In Afrika mit seiner Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen sind bisher erst rund fünf Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Um rund 60 Prozent der Bevölkerung zu impfen, werden Schätzungen zufolge etwa 1,6 Milliarden Dosen benötigt. Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC knapp 8,6 Millionen COVID-Infektionen dokumentiert, von denen knapp 217.000 tödlich waren. Die Dunkelziffer dürfte nach Expertenansicht auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Bewohnern aber höher liegen.
Maskenpflicht am Sitzplatz in Schleswig-Holsteins Schulen endet
12:58 Uhr: An den Schulen in Schleswig-Holstein gilt ab November keine Maskenpflicht mehr am Sitzplatz. Für nicht geimpfte und nicht genesene Kinder und Jugendliche bleibe die Testpflicht bestehen, kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag in Kiel an. "Wir bitten herzlich darum, dass alle verantwortungsbewusst mit dem Schritt umgehen." Sollte es in einer Lerngruppe zu einer Infektion kommen, gelten dort für fünf Tage eine tägliche Testpflicht und eine Maskenpflicht.
Nach den Herbstferien hatten die Mädchen und Jungen in den Schulgebäuden zunächst weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Begründet hatte das Bildungsministerium die Massnahme mit dem erhöhten Infektionsrisiko durch Reiserückkehrer nach den zweiwöchigen Ferien. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Montag in Schleswig-Holstein auf 58,0. Eine Woche zuvor hatte die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen noch 32,6 betragen.
Aktuelle Corona-Zahlen in Deutschland: Inzidenz steigt weiter
12:45 Uhr: Der nun schon fast zwei Wochen anhaltende Anstieg der 7-Tage-Inzidenz in Deutschland setzt sich fort. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Dienstagvormittag (Datenstand: 26.10., 00.00 Uhr) mit 113,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 110,1 gelegen, vor einer Woche bei 75,1. Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI 10.473 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 6.771 gelegen.
Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95 245 (Vortag: 95.117). Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.483.203 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Dienstag mit 2,95 (Montag: 2,77) an. Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen grosser regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Hongkong will Corona-Einreisebeschränkungen weiter verschärfen
12:27 Uhr: Obwohl Hongkong seit mehr als zwei Monaten keinen grösseren Corona-Ausbruch registriert hat, verschärft die Finanzmetropole ihre Einreisebeschränkungen erneut. Regierungschefin Carrie Lam kündigte am Dienstag an, geltende Quarantäne-Ausnahmen für bestimmte Gruppen aufzuheben. Der Schritt soll den Reiseverkehr mit Festland-China wieder ermöglichen. Internationale Reisende müssen dagegen nach der Einreise eine 14- bis 21-tägige Hotel-Quarantäne absolvieren.
Ausnahmen von der Quarantäne gibt es bislang unter anderem für Diplomaten und Geschäftsführer. Diese könnten nun fallen. Lam ging nicht darauf ein, welche Besuchergruppen nun von der Ausnahmeregelung ausgenommen werden sollen. Sie erklärte aber, nur wichtige Arbeiter, darunter Lkw-Fahrer zwischen Hongkong und Festland-China, dürften ohne Quarantäne reisen.
Verheerendes Zeugnis: Welt ist in der Pandemie unfair und gespalten
12:15 Uhr: Die Corona-Pandemie hat nach Expertenmeinung eine ungerechte, kaputte und gespaltene Welt entlarvt. Die Länder seien gemeinsam weder in der Lage, die Corona-Pandemie in naher Zukunft zu beenden, noch eine ähnliche Pandemie zu verhindern, schreiben die unabhängigen Experten des Gremiums zur Überwachung der Bereitschaftsplanung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie legten ihren Bericht am Dienstag bei der Gesundheitskonferenz "World Health Summit" in Berlin vor. "COVID-19 hat eine kaputte Welt entlarvt, die ungerecht, ohne Rechenschaftspflicht und gespalten ist", heisst es darin.
Während die Corona-Pandemie weltweit Hunderttausende Menschenleben kostete, seien die Länder nicht in der Lage gewesen, eine gemeinsame Lösung zu finden. Ob jemand die Chance hat, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, hänge nicht vom Bedarf, sondern davon ab, ob das Heimatland für den Impfstoff zahlen könne.
Es gebe ein grundlegendes Missverständnis, wonach Solidarität allein etwas mit Wohlwollen und Hilfe für Schwächere zu tun habe, heisst es in dem Bericht. Dabei gehe es viel mehr um eine faire Behandlung und die gemeinsamen Interessen der Erdenbewohner. "Reiche Länder spenden medizinische Mittel, statt den Aufbau von Herstellerkapazitäten zu fördern, Technologie zu teilen und fairere Patentschutz-Vorgaben zu akzeptieren", kritisiert der Bericht.
Die WHO moniert seit langen, dass reiche Länder sich bei den Corona-Impfstoffen zuerst bedient haben und schon Auffrischimpfungen anbieten, während in vielen Ländern selbst Gesundheitspersonal noch händeringend auf die Chance einer ersten Impfdosis wartet. Die WHO hatte 2020 zwar mit Unterstützung der reichen Länder das solidarische Impfprojekts Covax ins Leben gerufen. Es sollte Forschungsgelder für Impfstoffe bündeln und dann für eine faire Verteilung in aller Welt sorgen. Doch scherten reiche Länder aus und schlossen parallel mit Herstellerfirmen Lieferverträge. Deshalb konnte Covax nicht genügend Impfdosen kaufen, um ärmere Länder zu bedienen.
66,3 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft
11:40 Uhr: 66,3 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das sind rund 55,1 Millionen Menschen, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervorgeht. Demnach haben 76,8 Prozent aller Erwachsenen und 40,3 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 den vollen Impfschutz. Fast 57,5 Millionen Menschen oder 69,2 Prozent der Gesamtbevölkerung wurden mindestens einmal gegen Corona geimpft. Eine Auffrischungsimpfung haben bislang 1,6 Millionen Menschen erhalten.
Durchschnittlich wurden in den vergangenen sieben Tagen etwa 125.000 COVID-Schutzimpfungen pro Tag in Deutschland vorgenommen - am Montag waren es 96.000, darunter rund 38.000 Zweitimpfungen und 36.000 Auffrischungen.
Wegen zu weniger Pflegekräfte stehen 4.000 weniger Intensivbetten zur Verfügung
10:30 Uhr: Deutschland hat seit Jahresbeginn nach Angaben von Medizinern etwa 4.000 Intensivbetten verloren. Grund dafür sei, dass viele Pflegekräfte wegen der Belastungen ihren Beruf beendet oder ihre Arbeitszeit reduziert hätten, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, am Dienstag bei "MDR Aktuell". Man werde zwar alle COVID-19-Patienten versorgen können. "Aber wenn die Zahlen wieder deutlich nach oben gehen, werden wir wieder Operationen absagen. Das ist natürlich nicht das, was wir wollen."
Mit etwa 1.600 COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen sei die Lage derzeit bewältigbar, sagte Marx weiter. Man wisse aber, dass sich das Virus im Herbst und Winter wieder ausbreiten wird. Entsprechend rechne man mit einer Zunahme im Winter. "Das macht uns schon Sorge." Bereits am Donnerstag hatte die Divi mitgeteilt, derzeit seien 22.207 Intensivbetten als betreibbar gemeldet, zu Jahresbeginn seien es 26.475 gewesen.
Auch wegen Olympia: China stellt Millionenstadt unter Corona-Quarantäne
10:05 Uhr: Im Kampf gegen eine neue Corona-Infektionswelle stellt China die Millionenstadt Lanzhou unter Quarantäne. Die vier Millionen Einwohner der Stadt im Nordwesten des Landes dürften ihre Wohnungen nur noch in Notfällen verlassen, erklärte die Stadtverwaltung am Dienstag. Ein- und Ausgänge sollten überwacht werden. Insgesamt meldete China am Dienstag 29 neue lokale Corona-Infektionen, sechs davon in der Provinz Gansu.
Bereits am Vortag waren in der Hauptstadt Peking gut hundert Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele neue Corona-Beschränkungen verhängt worden. Die Bewohner Pekings wurden aufgefordert, die Stadt nur noch in dringenden Fällen zu verlassen und auf grössere Menschenansammlungen zu verzichten. Der für kommenden Sonntag geplante Marathon in Peking wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Mehrere Wohnkomplexe wurden abgeriegelt.
Im Vergleich zu anderen Ländern sind die landesweit registrieren Fälle zwar sehr wenig. Die chinesische Regierung verfolgt aber seit Beginn der Pandemie eine strikte Null-COVID-Strategie: Die Behörden reagieren mit Massentests und gezielten Lockdowns auf neue Infektionsfälle. Vor den Olympischen Winterspielen, die am 4. Februar beginnen, soll ein grösserer Corona-Ausbruch im Land unbedingt verhindert werden.
Wie Staatsmedien berichteten, wurde die aktuelle Welle durch eine Einschleppung aus dem Ausland ausgelöst. Eine chinesische Reisegruppe, die in mehreren Provinzen unterwegs war, verbreitete das Virus dann seit vergangener Woche im Land.
Papua-Neuguinea vor der Corona-Katastrophe - Massenbegräbnis geplant
09:41 Uhr: Papua-Neuguinea steuert nach Ansicht von Experten auf eine Corona-Katastrophe zu. Die Infektionszahlen in dem Pazifikstaat sind zuletzt dramatisch gestiegen - während gleichzeitig weniger als ein Prozent der neun Millionen Einwohner vollständig gegen das Virus geimpft ist. Im Port Moresby General Hospital sei die Leichenhalle mittlerweile restlos überfüllt, berichtete der Sender Radio New Zealand am Dienstag. Dort stapelten sich rund 300 Leichen, während die Räumlichkeiten nur für maximal 60 Tote angelegt seien.
Der Chef der Pandemiebekämpfung in Papua-Neuguinea, David Manning, habe nun ein Massenbegräbnis von 200 Leichen gestattet, um die Situation zu entschärfen. Berichten zufolge soll die Beerdigung noch in dieser Woche stattfinden. Trotz der eskalierenden Lage wollten die Behörden aber derzeit noch keinen Lockdown anordnen und setzten stattdessen auf "eine wirksame medizinische Reaktion" und die Impfkampagne, so die örtliche Zeitung "The National" am Dienstag.
Jedoch sei das Gesundheitssystem extrem schwach, hinzu komme eine weit verbreitete Impfskepsis, gepaart mit der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante, teilte das Rote Kreuz mit.
Lauterbach warnt vor Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen in NRW
08:25 Uhr: Niemand will Schulschliessungen in diesem Winter. Deshalb warnt SPD-Gesundheitsexperte
Ob die Maskenpflicht fällt, will die Landesregierung in dieser Woche entscheiden. "Japan zeigt mit konsequenter Maskenpflicht, dass die vierte Welle auch ohne Lockdown bekämpft werden kann", sagte Lauterbach. "Schulschliessungen müssen in diesem Winter unbedingt vermieden werden."
Sollte die Maskenpflicht aufgehoben werden, hat Lauterbach eine andere Lösung, um Schulschliessungen zu verhindern: Dreimal pro Woche testen - vor dem Unterricht. Sonst drohe ein Schulausfall wegen zu hoher Fallzahlen, befürchtet der SPD-Politiker: "Masken sind die bessere Lösung. Schulschliessungen sind für die Kinder und Jugendlichen ein Problem, nicht aber die Masken."
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Dienstag, sie könne es nachvollziehen, dass vielerorts an den Schulen die Maskenpflicht aufgehoben worden sei oder nun aufgehoben werde. Das Tragen von Masken beeinträchtige den normalen Unterricht und sei für die Schüler belastend.
"Allerdings sollte bei einer Lockerung der Maskenpflicht weiter oder sogar vermehrt in den Schulen getestet werden", mahnte auch Karliczek. "Das gilt gerade in der Zeit nach den Herbstferien."
Stiko-Chef nennt Debatte um Kimmichs Impf-Status "Unfug"
07:26 Uhr: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat die Debatte um den Impf-Status von FC Bayern-Profi Joshua Kimmich als "grenzenlosen Unfug" kritisiert. "Es ist die persönliche Entscheidung von
Der Stiko-Chef rief dazu auf, Impf-Skeptiker und Menschen mit Bedenken zu überzeugen, statt sie unter Druck zu setzen. "Überzeugungsarbeit ist oft langwierig, aber ich glaube, dass man so noch viele Menschen für die Impfungen gewinnen kann. Formalen Druck auf Ungeimpfte habe ich immer kritisch gesehen", sagte Mertens.
"Jetzt rächt es sich": Politiker und Experten wollen Booster-Impfungen intensivieren
06:45 Uhr: Angesichts steigender Corona-Inzidenzen haben sich Politiker und Experten für mehr Dritt-Impfungen gegen COVID-19 bei Älteren und Risikogruppen ausgesprochen. Die sogenannten Booster-Impfungen können in der Regel sechs Monate nach dem zweiten Piks verabreicht werden, damit weitere Antikörper gebildet werden. "Booster-Impfungen für die vulnerablen Gruppen werden gerade mit Blick auf die steigenden Zahlen dringend gebraucht", sagte Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes der niedergelassenen Ärzte, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ/Dienstag). "Leider ist das nicht bundesweit einheitlich geregelt, so dass es mancherorts zu Verzögerungen kommt."
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstag): "In Anbetracht der steigenden Fallzahlen auch bei Älteren ist eine neue Impfkampagne zur Nutzung der Booster-Impfungen in dieser Altersgruppe jetzt unbedingt nötig." Linken-Chefin Susanne Hennig-Wellsow forderte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mehr Tempo bei den Auffrischungen. "Drittimpfungen müssen jetzt so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden, die aktuellen Coronazahlen sind erschreckend." Hennig-Wellsow betonte, "für die dritte Impfung muss genauso geworben werden wie weiterhin auch für die erste und zweite".
Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, er messe "der Booster-Impfung einen sehr wichtigen Part in der Bekämpfung der Pandemie bei". Dies gelte für Patientinnen und Patienten wie für das Krankenhauspersonal.
Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, beklagte den "schleppenden Verlauf" bei den Drittimpfungen. "Die Kassenärztlichen Vereinigungen tragen die Verantwortung dafür, dass nach gut drei Monaten gerade mal zwölf Prozent der über 70-Jährigen ein drittes Impfangebot erhalten haben", sagte Brysch der NOZ. "Jetzt rächt es sich, dass gerade auf Druck der Kassenarztfunktionäre die Impfzentren und mobilen Teams grösstenteils abgeschafft wurden."
Aktuelle Corona-Fallzahlen verzögern sich
06:15 Uhr: Wer sich über die aktuellen Corona-Fallzahlen informieren möchte, muss sich gedulden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schreibt auf der Dashboard-Webseite, wo alle wichtigen Kennzahlen dargestellt werden, dass die Daten derzeit aktualisiert werden. "Die Fallzahlen sind ab dem frühen Vormittag abrufbar", heisst es bei dem Hinweis weiter.
Thailand meldet kurz vor der Öffnung sinkende Neuinfektionen
06:02 Uhr: Wenige Tage vor der Öffnung für den internationalen Tourismus hat Thailand erstmals seit Monaten weniger als 8000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Die Behörden meldeten am Dienstag 7706 neue Fälle - das ist der niedrigste Wert seit dem 8. Juli. 66 Menschen starben in Zusammenhang mit COVID-19.
Der Verlauf des jüngsten Ausbruchs in dem südostasiatischen Urlaubsland mit 70 Millionen Einwohnern war lange ungewöhnlich: Zwar waren die Zahlen seit August - als ein Höchstwert von mehr als 23 000 Neuinfektionen verbucht worden war - gesunken, jedoch stagnierten sie wochenlang zwischen 9000 und 12 000 neuen Fällen am Tag.
Die Regierung hatte vor zwei Wochen angekündigt, seine Grenzen am 1. November für vollständig Geimpfte aus zehn Ländern zu öffnen, darunter auch aus Deutschland. Vor wenigen Tagen wurde die Liste auf 46 Länder ausgeweitet. Nun dürfen etwa auch Touristen aus Österreich und der Schweiz wieder in das für seine Strände, Tempel und tropischen Dschungel bekannte Urlaubsparadies einreisen.
Voraussetzung sind ein PCR-Test vor der Abreise, ein PCR-Test nach der Ankunft, die Buchung eines spezialisierten Hotels für die erste Nacht und eine Krankenversicherung, die Reisende im COVID-Fall abdeckt. Zudem müssen sich Urlauber vor der Abreise mindestens 21 aufeinanderfolgende Tage in einem der berechtigten Staaten aufgehalten haben und für den neuen "Thailand Pass" registrieren, der das komplizierte bisherige Verfahren des "Certificate of Entry" ersetzen wird. Ungeimpfte müssen weiterhin zehn Tage in Hotelquarantäne.
Arbeitsrechtler: Kimmich kann auch ohne Impfung im Stadion spielen
05:32 Uhr: Der Impfstatus von Nationalspieler Joshua Kimmich wird den Bayern-Star nach Einschätzung des Arbeitsrechtlers Gregor Thüsing nicht daran hindern, weiter im Profifussball anzutreten. Zwar müsse sich der 26-Jährige vor den Partien auf Corona testen lassen, für eine Impfung bestehe aber keine rechtliche Verpflichtung, sagte der Professor für Arbeitsrecht an der Universität Bonn der Deutschen Presse-Agentur. Anders sei das etwa bei Zuschauern. Ihnen kann nach aktueller Gesetzeslage der Zutritt zum Stadion verweigert werden, wenn sie weder genesen noch geimpft sind.
Mittelfeldspieler Kimmich hatte am Samstag nach dem Heimsieg der Bayern gegen Hoffenheim im TV-Sender Sky bestätigt, dass er noch ungeimpft sei. Es gebe "ein paar Bedenken - gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht", erklärte der Profi des FC Bayern München. Fachleute halten diese für unbegründet. Gleichzeitig schloss Kimmich eine Impfung nicht grundsätzlich aus. Es sei "sehr gut möglich, dass ich mich in Zukunft impfen lasse", sagte er.
"Er wäre freilich ein Vorbild, wenn er das tun würde. Aber Vorbild zu sein, ist nun mal keine Rechtsverpflichtung, sondern eine eher moralische Verpflichtung", sagte Thüsing. Auch nach Einschätzung des Arbeits- und Sportrechtlers Martin Schimke fehlt den Vereinen die Rechtsgrundlage, um ihre Profis zur Impfung zu verpflichten. Das könne sich erst im Fall einer gesetzlichen Impfpflicht oder zumindest einer Pflicht für die entsprechende Berufsgruppe ändern.
US-Experten beraten über Biontech für Kinder - Was sagt die Stiko?
04:45 Uhr: Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA soll am Dienstag (zwischen 14:30 und 23:00 Uhr MESZ) über eine mögliche Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer bei Kindern diskutieren. Die Empfehlung für eine Verwendung bei Fünf- bis Elfjährigen ist für die endgültige Entscheidung zwar nicht bindend, die FDA folgt den Fachleuten aber in der Regel. Die endgültige Entscheidung der FDA könnte innerhalb von Stunden oder Tagen nach der Empfehlung der Berater folgen. Im Anschluss muss sich formell auch noch die Gesundheitsbehörde CDC damit befassen.
Eine Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA könnte nach Angaben des Weissen Hauses schon im November starten. Die Regierung werde innerhalb weniger Tage nach einer Zulassung 15 Millionen Dosen Impfstoff an Kinderärzte, Kliniken und Apotheken ausliefern, hiess es.
Auch in Europa haben Biontech und Pfizer eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder dieser Altersgruppe beantragt, wie sie Mitte Oktober mitteilten. Demnach übermittelten sie der EU-Arzneimittelbehörde EMA die entsprechenden Daten.
Eine klinische Studie zeigte nach Angaben von Biontech/Pfizer, dass der Impfstoff für Kinder dieser Altersgruppe "gut verträglich" sei und eine "starke Immunantwort" einen Monat nach der zweiten Dosis hervorrufe. Verglichen mit Erwachsenen und Jugendlichen wurde den Fünf- bis Elfjährigen eine deutlich geringere Dosis des Vakzins verabreicht. Den zweiten notwendigen Piks erhielten sie nach 21 Tagen. An der Studie nahmen 2.268 Kinder der Altersgruppe teil.
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