Heute ist es soweit: Österreichs "Corona-Ampel" geht an den Start. Nach wie vor sind viele Fragen zu dem neuen Warnsystem offen - unter anderem auch die konkreten Massnahmen, die bei den verschiedenen Farbstufen künftig in Kraft treten sollen.

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In Österreich startet am Freitag ein Corona-Warnsystem in Form einer vierfarbigen Ampel. Die Infektionslage in jeder Region soll wöchentlich bewertet werden und im Internet in einer Farbstufe von Grün (niedriges Risiko) über Gelb und Orange bis Rot (sehr hohes Risiko) erscheinen. Für jede Stufe sollen konkrete Massnahmen gelten.

Ein Kriterium ist dabei wie bei der Corona-Obergrenze in Deutschland die Entwicklung der Fallzahlen in den vorherigen sieben Tagen, zusätzlich wird aber die Auslastung der Krankenhäuser, die Nachverfolgbarkeit der Ansteckungsketten und das Verhältnis durchgeführter Tests zur Zahl der positiven Nachweise berücksichtigt.

Nachdem eine Expertenkommission wöchentlich die Lage bewertet, soll die tatsächliche Entscheidung über die Ampelfarbe aber bei der Regional- und Bundespolitik liegen.

Corona-Massnahmen der Farbstufen bisher nicht bekannt

Welche Massnahmen konkret durch die jeweiligen Farbstufen ausgelöst werden sollen, blieb bis vor dem Start der Ampel offen. Mit der ersten Veröffentlichung der "Corona-Ampel" am Freitag sollen auch die entsprechenden Regeln angezeigt werden.

Die gesetzliche Grundlage für Massnahmen wie etwa Betretungsverbote kann jedoch erst Ende September vom Parlament beschlossen werden, nachdem das Verfassungsgericht die Corona-Verordnung aus dem Frühjahr teils kassierte hatte.

Österreich will zweiten Lockdown verhindern

Eine rote Ampel soll dabei nach Aussage von Gesundheitsminister Rudolf Anschober nicht automatisch einen weiteren Lockdown zur Folge haben. Der Grünen-Politiker kündigte an, dass erst die Regierung und der Hauptausschuss des Parlaments herangezogen werden sollen.

Das Bildungsministerium hatte bereits verschiedene Massnahmen in den Schulen je nach Ampelfarbe angekündigt: So soll bei einer roten Ampel etwa auf Heimunterricht umgestellt werden.

Die Corona-Zahlen in Österreich sind zuletzt deutlich gestiegen. Am Donnerstag wurde mit 403 erfassten Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 seit dem Vortag ein neuer Höchststand seit dem Sommer erreicht.

Rund 3500 Menschen gelten als aktiv erkrankt. "Diese Zahl ist zu früh zu hoch", warnte Anschober am Montag. (dpa/lag)

Corona-Betroffene klagen gegen Ischgl

Der bei Touristen beliebte Urlaubsort war lange einer der Schwerpunkte der Coronakrise in Europa. Die Behörden des österreichischen Urlaubsorts sollen unzureichend auf die Coronavirus-Gefahr reagiert haben. Auf den Ort rollt eine massive Klagewelle zu: Etliche Erkrankte und Hinterbliebene wollen auf Schadensersatz klagen.
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