Während die Schulen in Göttingen vorerst zu bleiben, müssen Einreisende aus Schweden in Niedersachsen für zwei Wochen in Quarantäne. Papst Franziskus ruft weiter zur Vorsicht auf. Heiko Maas möchte die Reisewarnung ab dem 15. Juni aufheben. Der Virologe Streeck plädiert für "mehr Mut" im Sommer. Alle News vom 7. Juni.

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  • 20:47 Uhr: Schulen in Göttingen bleiben nach Corona-Ausbruch geschlossen
  • 15:29 Uhr: Schweden-Rückkehrer müssen in Niedersachsen in Quarantäne
  • 14:00 Uhr: Papst warnt: Glaubt nicht zu früh an einen Sieg
  • 11:29 Uhr: Maas: Keine Rückholaktionen für infizierte Deutsche aus Urlaubsländern
  • 09:23 Uhr: Richterbund: Gerichtsverfahren stauen sich nach Coronakrise
  • 08:00 Uhr: Virologe Streeck plädiert für "mehr Mut" im Sommer

Top-News: Schulen in Göttingen bleiben nach Corona-Ausbruch geschlossen

20:47 Uhr: Die Schulen in Göttingen bleiben nach dem jüngsten Corona-Ausbruch in der Stadt eine weitere Woche geschlossen. Der Präsenzunterricht wurde bis einschliesslich Freitag untersagt, wie die Stadt am Sonntagabend mitteilte. Auch zwei Kindertagesstätten bleiben noch zu. Zuvor hatte sich der Göttinger Elternrat gegen eine allgemeine Öffnung ausgesprochen. Die Entscheidung, ob die Schüler am Präsenzunterricht teilnehmen oder zu Hause lernen, solle alleine von den Erziehungsberechtigten getroffen werden, forderte der Elternrat.

Zuvor hatte es zahlreiche Neuinfektionen in einem Hochhaus am Rande der Innenstadt gegeben. Die Stadt geht davon aus, dass Regelverstösse bei Privatfeiern von Grossfamilien die Ursache sind. Nach dem Corona-Ausbruch sind in Göttingen sämtliche Schulen und einige Kindertagesstätten geschlossen worden. Die Schulen sollten ursprünglich am Montag unter strengen Auflagen wieder öffnen.

Unter den Infizierten sind viele Schulkinder. In dem Hochhaus lässt die Stadt einen Massentest unter den Bewohnern durchführen. Bis Samstagabend waren 300 der 600 offiziell gemeldeten Bewohner untersucht worden. Die abschliessenden Testergebnisse wurden bis Sonntagabend noch nicht mitgeteilt.

Sozialdezernentin Petra Broistedt hatte von Verstössen gegen die Abstands- und Hygienevorschriften bei den privaten Feiern gesprochen und diese als «uneinsichtiges, unverantwortliches Verhalten» bezeichnet.

Die Zahl der aktuell an Covid-19 erkrankten Menschen in Stadt und Landkreis Göttingen stieg am Sonntag um 21 auf 226. Die Gesamtzahl bestätigter Infektionen mit dem Coronavirus stieg auf 1025, davon 312 im Stadtgebiet.

Weitere Corona-Meldungen des Tages im Live-Blog:

Scharfe Kritik wegen neuer Quarantänepflicht in Grossbritannien

16:58 Uhr: Die ab diesen Montag geltende Quarantänepflicht für Einreisende nach Grossbritannien ist Kritikern zufolge "voller «Luftlöcher". Die 14-tägige Selbstisolation sei "übereilt und nicht durchführbar", teilte die Kampagne Quash Quarantine am Sonntag mit. Ihr gehören nach eigenen Angaben 500 Reiseunternehmen an.

"In dieser nicht praktikablen, schlecht durchdachten und wirtschaftlich schädlichen Regierungspolitik gibt es mehr Löcher als in einem Sieb", zitierte der "Telegraph" den stellvertretenden Leiter der Kampagne, Paul Charles. Auch Airlines hatten sich bereits über die Regelung beschwert. Sie fürchten dadurch weitere Einbussen.

Mit der Massnahme soll eine zweite Infektionswelle verhindert werden. Grossbritannien hat die meisten Corona-Toten in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät auf die Pandemie reagiert zu haben.

RKI meldet 301 Neuinfektionen - Rund 170.000 Menschen genesen

15:44 Uhr: Rund 170.000 Menschen in Deutschland haben nach den erfassten Daten inzwischen eine Corona-Infektion durchgemacht und sind wieder genesen. Gut 8.600 Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19 wurden vom zuständigen Robert Koch-Institut (RKI) seit Januar registriert.

Experten gehen allerdings auch für Deutschland von einer merklichen Dunkelziffer nicht erfasster Infektionen aus - unter anderem, weil diese oft mild bis symptomlos verlaufen und daher nicht bemerkt werden.

Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt 301 Corona-Infektionen. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 183.979 Menschen in Deutschland nachweislich mit SARS-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Sonntag meldete (Datenstand 07.06. 0 Uhr). Am Sonntag zuvor (31.5.) waren 286 Neuinfektionen gemeldet worden.

Schweden-Rückkehrer müssen in Niedersachsen in Quarantäne

15:29 Uhr: Wer aus Schweden an seinen Wohnort in Niedersachsen zurückkehrt, muss wegen der Corona-Entwicklung in dem skandinavischen Land in eine zweiwöchige Quarantäne. Das hat das Gesundheitsministerium in Hannover am Sonntag mitgeteilt.

Hintergrund sei, dass es in Schweden in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Infizierte pro 100.000 Einwohner gegeben habe. Die Rückkehrer müssen demnach unverzüglich in die eigene Wohnung oder an ihren gewöhnlichen Aufenthaltsort und dort 14 Tage bleiben - selbst Einkäufe sind untersagt. Ausserdem muss das Gesundheitsamt informiert werden.

In der Coronakrise hatte in den deutschen Bundesländern zwischenzeitlich eine generelle Quarantäne-Regelung für Menschen gegolten, die aus dem Ausland nach Deutschland kamen. Dies wurde zwischenzeitlich aber wieder gelockert oder aufgehoben.

Masken achtlos wegwerfen soll in Frankreich teurer werden

14:47 Uhr: Wer in Frankreich gebrauchte Masken, Handschuhe oder anderen Müll auf die Strasse wirft, muss dafür voraussichtlich bald tief in die Tasche greifen. Die Regierung plant eine Erhöhung der Strafe von 68 auf 135 Euro. "Der Plastikmüll aus der COVID-19-Krise erinnert uns daran, dass saubere Ozeane mit sauberen Bürgersteigen beginnen", schrieb die Staatssekretärin im Umweltministerium, Brune Poirson, am Sonntag auf Twitter. Ein Verordnungsentwurf sieht nun eine Verdopplung der Strafe vor.

Medienberichten zufolge wurden in Frankreich in den letzten Wochen vermehrt Masken gegen Corona oder Handschuhe auf den Bürgersteig geworfen. "Gebrauchte Masken, Handschuhe und Taschentücher sind potenziell infizierte Abfälle", hatte Poirson Ende Mai der Zeitung "Ouest France" gesagt.

In einigen Fällen könnte die Strafe sogar auf bis zu 750 Euro erhöht werden. Der Entwurf betrifft dem "Journal du Dimanche" zufolge auch Zigarettenkippen, Dosen und anderen Müll, der achtlos weggeworfen wird.

Papst warnt: Glaubt nicht zu früh an einen Sieg

14:00 Uhr: Papst Franziskus hat vor dem voreiligen Gefühl eines Sieges über das Coronavirus gewarnt. "Man darf nicht zu früh Siegeslieder anstimmen", sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag. "Bleiben Sie vorsichtig!", mahnte der 83-jährige Franziskus nach seinem traditionellen Angelus-Gebet vor Gläubigen auf dem Petersplatz.

Er forderte die Menschen in seiner Ansprache vom Fenster des Apostolischen Palastes auf, sich weiter an die Corona-Regeln der Behörden zu halten.

Er freue sich, dass Italien die akute Phase der Viruswelle überstanden habe, sagte er. Doch in anderen Ländern der Erde wüte die COVID-19-Krankheit weiter, sagte der Argentinier, ohne Einzelstaaten zu nennen.

"Am letzten Freitag ist in einem Land pro Minute ein Mensch gestorben - furchtbar!" Er sei den betroffenen Menschen, den Kranken und ihren Familienangehörigen in Gedanken nahe.

Der Petersdom und der Platz davor waren im März zum Gesundheitsschutz geschlossen worden. Inzwischen sind beide für eine begrenzte Zahl von Besuchern wieder geöffnet.

Spahn für "Gesundheits-Nato" zur Pandemie-Bekämpfung

12:48 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn schlägt ein europäisches Bündnis zur gegenseitigen Unterstützung im Pandemiefall und bei anderen Gesundheitskrisen vor. Die neue Allianz könne eine Art "Gesundheits-Nato" sein, sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" (Montag).

Um schnell handlungsfähig zu sein, wenn in einem Mitgliedstaat ein Virus ausbreche, brauche es gemeinsame Strukturen, die auf Experten, Ärzte, Ressourcen zugreifen könnten. Dann müsse man auch nicht 27 Mal nationale Reserven mit Schutzmasken anlegen, sondern könne eine europäische Reserve aufbauen.

Wegen der Knappheit und der Verteuerung von Schutzkleidung und Masken in der Coronakrise hatte die EU-Kommission schon im März den Aufbau einer solchen strategischen Reserve für alle EU-Staaten angekündigt. Konkret funktioniert das so, dass die EU die Anschaffung voll finanziert, einzelne EU-Staaten aber Kauf und Lagerung übernehmen.

Auch soll der europäische Katastrophenschutz drastisch ausgebaut werden und künftig auch über eigene Flugzeuge, Hubschrauber und Feldlazarette verfügen. Das Budget für das Programm RescEU soll um zwei Milliarden Euro aufgestockt werden, wie der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic Anfang Juni sagte.

Lockerungen im arabischen Raum nach Einschränkungen wegen Corona

12:03 Uhr: Nach dem weitgehenden Stillstand des öffentlichen Lebens wegen der Corona-Pandemie kehren mehrere Länder im arabischen Raum wieder schrittweise zum gewöhnlichen Alltag zurück.

Unter anderem kündigten Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen an, um Wirtschaft und Tourismus langsam wiederzubeleben - trotz vielerorts steigender Infektionszahlen.

In Ägypten - mit 100 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land in Nordafrika - haben sich nach offiziellen Angaben mehr als 32.600 Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert. Vor einer Woche hatte das Land mit mehr als 1.500 Neuinfektionen den höchsten Anstieg an einem Tag seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Die Zahl der Krankenhäuser, die Corona-Patienten behandeln, wurde auf landesweit 340 erhöht.

Auch die Staaten am Persischen Golf lockern ihre Einschränkungen. In Saudi-Arabien sind seit etwa einer Woche wieder Inlandsflüge und Zugfahrten erlaubt. Auch Einkaufszentren, Restaurants und Cafés sind regulär geöffnet. Bis zu 50 Personen dürfen sich wieder treffen.

Zwar bleiben Schönheitssalons, Friseure, Sportanlagen und Kinos weiterhin geschlossen, ab dem 21. Juni soll das tägliche Leben landesweit - mit Ausnahme von Mekka - aber wieder uneingeschränkt laufen.

Maas: Keine Rückholaktionen für infizierte Deutsche aus Urlaubsländern

11:29 Uhr: Die Bundesregierung wird nach Angaben von Aussenminister Heiko Maas (SPD) im Sommer keine Urlauber mit Coronavirus-Infektionen nach Deutschland zurückholen. "Wer sich im Urlaub infiziert, kann jedenfalls nicht davon ausgehen, dass wir ihn nach Deutschland zurückbringen", sagte Maas der "Bild am Sonntag".

"Natürlich stehen in akuten Notfällen unsere Auslandsvertretungen immer bereit, konsularisch zu unterstützen. Aber: Die Bundesregierung wird im Sommer nicht noch einmal Flieger schicken können, um deutsche Urlauber heimzuholen."

Maas hatte am Mittwoch angekündigt, die weltweite Reisewarnung wegen der Coronavirus-Pandemie ab dem 15. Juni aufzuheben - zunächst aber nur für viele europäische Länder. "Wir wollen uns darauf verlassen können, dass unsere Bürger, wenn sie reisen, die grösstmögliche Sicherheit haben mit Blick auf die Ausbreitung des Virus", bekräftigte Mass in der "BamS".

Hendrik Streeck
Hendrik Streeck plädiert für mehr Mut in den Sommermonaten. © Federico Gambarini/dpa
An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fliessen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäss dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Fast 110.000 Corona-Tote in den USA

11:09 Uhr: In den USA ist die Zahl der Corona-Toten auf fast 110.000 gestiegen. 749 Menschen seien in den vergangenen 24 Stunden an den Folgen ihrer Corona-Infektion gestorben, hiess es am Sonntag auf der Website der Johns-Hopkins-Universität. Die Zahl der registrierten Infektionsfälle stieg demnach landesweit auf 1,9 Millionen. Etwa 500.000 Menschen sind bereits wieder genesen.

Gemessen an der absoluten Zahl der Infektions- und Todesfälle sind die USA weltweit das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Auf dem Höhepunkt der Ansteckungswelle im April wurden in den Vereinigten Staaten etwa 3000 Corona-Tote pro Tag registriert. Inzwischen ist dieser Wert auf etwa tausend pro Tag gesunken. Täglich werden noch rund 20.000 Neu-Infektionen gemessen.

Israel: Immer mehr Schulen schliessen wieder

09:33 Uhr: Angesichts eines Neuanstiegs von Corona-Infektionen müssen immer mehr Schulen in Israel wieder schliessen. Mehr als 100 Schulen und Kindergärten blieben am Sonntag nach einer Mitteilung des Bildungsministeriums geschlossen. Die israelische Arbeitswoche beginnt sonntags.

Bei 330 Schülern und Lehrern ist bisher der Erreger SARS-CoV-2 nachgewiesen worden, mehr als die Hälfte davon in Jerusalem. Mehr als 16.000 Schüler und Lehrer sind in häuslicher Quarantäne. Abschlussfeiern zum Ende des Schuljahrs sollen nur noch in eingeschränkter Form stattfinden. Die Regierung will ausserdem weitere geplante Lockerungsmassnahmen neu überdenken.

Nach der Infektion eines arabischen Abgeordneten im israelischen Parlament mussten sich am Samstag als Vorsichtsmassnahme vier weitere Knesset-Mitglieder in Heimquarantäne begeben. Die Mitglieder der Vereinigten Arabische Liste waren mit ihrem Parteifreund in Kontakt gewesen.

Richterbund: Gerichtsverfahren stauen sich nach Coronakrise

09:23 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie haben sich bei der Justiz viele Verfahren aufgestaut, die in den kommenden Monaten nachgeholt werden müssen. Während des Notbetriebs hätten die Gerichte zwar wichtige Strafprozesse, dringende Haftsachen sowie Eilverfahren bearbeitet, in den allermeisten Fällen hätten sie Verhandlungen bis Ende April aber absagen müssen, sagte Richterbund-Geschäftsführer Sven Rebehn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntag).

Im Mai seien die Verhandlungstermine vielerorts immerhin schon wieder auf die Hälfte des Üblichen oder mehr gestiegen. "Es dürfte aber noch bis zum Jahresende dauern, ehe alle verschobenen Termine parallel zu den laufenden Eingängen abgearbeitet sind."

Rebehn wies darauf hin, dass es längst nicht überall ausreichend Gerichtssäle gebe, die gross genug für die geltenden Abstandsregeln sind. "Hinzu kommt, dass auch viele Anwälte jetzt stark ausgelastet sind, was eine zügige Terminierung von Verfahren zusätzlich erschwert."

Verstoss gegen Virus-Auflagen: Harte Strafen gegen Fussballer in China

08:20 Uhr: Sechs Fussballer des chinesischen U-19-Teams sind für ein halbes Jahr suspendiert worden, weil sie gegen Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus verstossen haben. Die Spieler hätten das bis Samstag laufende Trainingscamp in Shanghai unerlaubt verlassen, um etwas trinken zu gehen, wie der chinesische Fussballverband nach Angaben der Staatsmedien vom Sonntag berichtete. "Es war ein schwerer Verstoss gegen die Vorschriften für das Team zur Kontrolle der Epidemie und hat die Mannschaft negativ beeinflusst."

Die Spieler dürfen bis zum 30. November weder bei ihren Clubs, noch auf nationaler Ebene spielen. Während einer der sechs Fussballer in Japan spielt, sind die anderen zusätzlich von ihren Clubs bestraft worden, indem ihnen für die Zeit das Gehalt gesperrt wurde. Auch wurden gegen zwei Spieler Geldstrafen von 200.000 und 300.000 Yuan verhängt, umgerechnet 25.000 beziehungsweise 37.000 Euro.

Virologe Streeck plädiert für "mehr Mut" im Sommer

08:00 Uhr: Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie sieht der Virologe Hendrik Streeck eine Chance während der Sommermonate. Es könne möglicherweise eine Teilimmunität in der Bevölkerung aufgebaut werden, die dann den weiteren Verlauf der Pandemie abschwäche, sagte der Bonner Professor der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sollten uns über den Sommer ein bisschen mehr Mut erlauben", so Streeck.

Derzeit zeigten Studien, dass bis zu 81 Prozent der Infektionen asymptomatisch verliefen. Das heisst, die Infizierten haben keine oder kaum Symptome. "Die Zahl der COVID-19-Erkrankten auf den Intensivstationen ist derzeit rückläufig", sagte Streeck. "Es besteht eine Chance, dass wir über den Sommer die Anzahl der Personen mit Teilimmunität erhöhen können." Die Hoffnung auf einen Impfstoff könne sich als trügerisch erweisen. Also solle man sich darauf einstellen, mit dem Virus zu leben.

Bankenpräsident: Coronakrise beschleunigt Filialabbau

08:00 Uhr: Die Corona-Krise wird das Filialsterben bei Deutschlands Banken nach Einschätzung von Bankenpräsident Martin Zielke beschleunigen. "Wir werden nach dieser Krise viel mehr Menschen haben, die offener sind für andere Zugangs- und Vertriebswege. Der seit Jahren anhaltende Trend zur Digitalisierung wird einen grossen Schub bekommen", sagte der Commerzbank-Chef in seiner Funktion als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) der Deutschen Presse-Agentur.

"Die Zahl der Filialen ist seit Jahren rückläufig. Hier wird es nochmal eine Beschleunigung geben. Dabei orientieren sich die Banken an den Bedürfnissen der Kunden."

RKI meldet 301 Neuinfektionen in Deutschland

05:00 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 301 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 183.979 Menschen in Deutschland nachweislich mit SARS-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Sonntagmorgen meldete (Datenstand 07.06. 0 Uhr).

Bislang starben nach RKI-Angaben in Deutschland 8.668 nachweislich mit dem Virus Infizierte, damit stieg die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stunden um 22. Etwa 169.100 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden, das sind 300 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, bleibt nach aktuellsten RKI-Angaben unter der kritischen Marke von 1,0, nämlich bei 0,87 (Datenstand 6.6. 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 0,68 gelegen.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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