• 19:33 Uhr: ➤ Sorgen vor erneuten Schulschliessungen im Herbst
  • 14:35 Uhr: Weltärztebund-Chef: "Werden Corona nie wieder los"
  • 11:53 Uhr: Lauterbach wirft UEFA Versagen beim Umgang mit Corona-Pandemie vor
  • 11:10 Uhr: Spahn will Kliniken zur Meldung weiterer Daten verpflichten
  • 08:11 Uhr: RKI registriert 745 Neuinfektionen - Inzidenz wieder über 6
  • 07:30 Uhr: Zypern nun Corona-Hochinzidenzgebiet und ganz Spanien Risikogebiet
  • 07:00 Uhr: Ministerpräsident Hans für Corona-Lockerung bei Impfangebot für alle

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➤ Sorgen vor erneuten Schulschliessungen im Herbst

Mit Blick auf das kommende Schuljahr haben sich Politiker verschiedener Parteien für die Aufrechterhaltung von Corona-Schutzmassnahmen und Impfungen ausgesprochen, um erneute Schulschliessungen zu verhindern. Der Bildungsdirektor der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Andreas Schleicher, warnte davor, Schülerinnen und Schüler wieder ins sogenannte Homeschooling zu schicken.

Bis zum nächsten Schuljahr müssten Schulen technisch so umgerüstet werden, dass der Unterricht auch bei schwieriger Infektionslage ungestört fortgeführt werden könne, sagte Schleicher, der auch für den internationalen Schulleistungsvergleich Pisa verantwortlich ist, im "Interview der Woche" von MDR Aktuell. "Diese Schulschliessungen dürfen sich einfach nicht wiederholen."

Eine grosse Zahl junger Menschen sei während der Krise "völlig durchs Raster gefallen", stellte der Bildungsexperte fest. Die Pandemie habe die sozialen Benachteiligungen noch einmal deutlich verstärkt. Schleicher warb dafür, jüngere Kinder und Kinder aus "sozial benachteiligten Schichten" nun gezielt zu fördern.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte am Sonntag im hessischen Völkershausen, ihm sei wichtig, dass jetzt alles getan werde, was an Vorbereitung möglich sei, um nach den Sommerferien Präsenzunterricht an jeder Schule, für jede Schülerin und Schüler möglich zu machen. Ähnlich äusserte sich Unionskanzlerkandidat und CDU-Chef Armin Laschet im ARD-"Sommerinterview". Präsenzunterricht sei die einzige Garantie für manche Kinder, dass sie echte Bildungschancen haben, sagte er.

Bundesfamilien- und Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) sprach sich für die Beibehaltung der Maskenpflicht an den Schulen aus. Verschiedene Länder haben das zumindest für die ersten Wochen des neuen Schuljahres auch schon angekündigt, um Übertragungen durch Reiserückkehrer einzudämmen. Lambrecht sagte der "Welt am Sonntag", stundenlanges Maskentragen in den Klassenräumen sei sehr belastend, aber noch notwendig, um einen sicheren Schulbetrieb zu gewährleisten.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) warnte in der "Bild am Sonntag" vor neuen Schulschliessungen und sprach sich für die Impfung von jungen Menschen aus, wenn diese das wollten. "Wenn wir es durch Impfungen der 12- bis 17-Jährigen schaffen, dass wir Einschränkungen im Schulbetrieb vermeiden, dann ist das ein gewichtiges Argument", sagte Schäuble. Er plädierte auch dafür, in geschlossenen Räumen weiter Masken zu tragen, bevor man riskiere, wieder Schulen schliessen zu müssen.

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die Ständige Impfkommission habe bislang keine Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ausgesprochen. "Ich halte es jedoch für selbstverständlich, in einer Situation, in der sich die Delta-Variante unter Kinder und Jugendlichen verstärkt ausbreitet, fortwährend zu überprüfen und Empfehlungen gegebenenfalls anzupassen." Hans plädierte zudem für die Fortführung der regelmässigen Tests in den Schulen.

Die weiteren Corona-News:

Frankreich: Macron verkündet neue Massnahmen gegen vierte Corona-Welle

22:30 Uhr: Angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante in Frankreich verkündet Präsident Emmanuel Macron in einer Fernsehansprache am Montagabend neue Schutzmassnahmen. Diese werden am Morgen bei einer Sondersitzung der Regierung beschlossen. Im Gespräch ist vor allem eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal.

Die Regierung hatte erst vor rund zweieinhalb Monaten einen Zeitplan für die allmähliche Lockerung der strikten Corona-Beschränkungen vorgestellt. Inzwischen aber ist die Delta-Variante auch in Frankreich auf dem Vormarsch und sorgt für einen rapiden Anstieg der Infektionen: Am Samstag wurden fast 4.700 Fälle registriert, nach 3.000 Fällen eine Woche zuvor. Der wissenschaftlichen Beirat der Regierung geht davon aus, dass bis zu 95 Prozent der Franzosen immunisiert sein müssen, um die Epidemie in den Griff zu bekommen.

Südafrika verlängert strikte Corona-Restriktionen

21:12 Uhr: Aufgrund kontinuierlich hoher Infektionszahlen verlängert Südafrika seine strikten Corona-Beschränkungen für weitere zwei Wochen. Die Ansteckungszahlen blieben angetrieben von der neuen Delta-Variante extrem hoch, begründete Präsident Cyril Ramaphosa die Entscheidung am Sonntagabend in einer TV-Rede.

Besonders betroffen ist das Ballungszentrum um die Hauptstadt Pretoria und Wirtschaftsmetropole Johannesburg, wo sich die Gesundheitsinfrastruktur an der Kapazitätsgrenze befindet. Reisen sind dort nur noch geschäftlich erlaubt. Aber auch in anderen Regionen breite sich die Delta-Variante rasant aus, so Ramaphosa.

Die Restriktionen sehen neben nächtlichen Ausgangsbeschränkungen nach 21 Uhr auch ein Alkoholverbot sowie weitgehende Versammlungsverbote im Freien vor. Öffentliche Schulen, die sich derzeit in den Ferien befinden, sollen um eine zusätzliche Woche, bis zum 26. Juli, geschlossen bleiben. Restaurants dürfen hingegen unter strengen Vorgaben wieder öffnen.

Südafrika ist zahlenmässig das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Afrika. Bislang wurden dort fast 2,2 Millionen Fälle dokumentiert. Gut 64.000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion. Geimpft sind nur knapp 3 Millionen der insgesamt knapp 60 Millionen Einwohner.

Die bisherigen Einschränkungen haben verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft. Millionen Menschen kämpfen ums Überleben, Armut und Nahrungsmittelunsicherheit haben sich in vergangenen Monaten dramatisch verschärft. Bereits vor der Epidemie steckte Afrikas zweitgrösste Volkswirtschaft in einer schwierigen Lage.

Steinmeier: Politik muss alles für Präsenzunterricht nach Ferien tun

15:57 Uhr: Nach Ansicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier muss die Politik alles daran setzen, im kommenden Schuljahr Präsenzunterricht für die Schüler in Deutschland zu ermöglichen. "Was mir sehr wichtig ist: Dass wir jetzt alles tun, alles tun, was an Vorbereitung möglich ist, um nach den Sommerferien wirklich einen Präsenzunterricht an jeder Schule, für jede Schülerin und Schüler möglich zu machen", sagte Steinmeier am Sonntag im hessischen Völkershausen. Zuvor hatte er eine Gesprächsrunde zusammen mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), Hessens Regierungschef Volker Bouffier und mehreren Schülern.

Patientenschützer begrüssen Zählung von Corona-Krankenhausfällen

15:42 Uhr: Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Pläne zur genaueren Erfassung von Klinikaufenthalten im Zusammenhang mit Corona begrüsst. "Der Blick allein auf die Intensiv-Therapie reicht nicht aus", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Es brauche verlässliche Daten für die Situation auf allen Stationen. "Ergänzt mit der Impfrate lässt sich so die Pandemielage besser beurteilen."

Das Bundesgesundheitsministerium hatte zuvor bekannt gegeben, dass künftig alle Krankenhauseinweisungen von Patienten mit COVID-19 gemeldet werden müssen. Bisher liegen lediglich zentrale Daten zu den Patienten auf Intensivstationen vor. Über eine neue Verordnung sollen die Kliniken nun auch dazu verpflichtet werden, Aufnahmen von Corona-Patienten auf anderen Stationen zu melden. Ein solches System gibt es beispielsweise auch in Grossbritannien.

Immungeschwächte Israelis können dritte Corona-Impfung erhalten

15:07 Uhr: Immungeschwächte Personen in Israel können sich von sofort an mit einer dritten Dosis gegen das Coronavirus impfen lassen. Der israelische Gesundheitsminister Nitzan Horowitz sagte dem Sender Kan am Sonntag, für solche bereits zweimal geimpften Patienten stehe der Impfstoff des Anbieters Moderna zur Verfügung.

Israel hatte bisher fast ausschliesslich Impfstoff des Anbieters Biontech/Pfizer verwendet. Dieser geht jedoch Ende des Monats zur Neige. Regierungschef Naftali Bennett sagte jedoch zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung, er habe sich mit Pfizer-Chef Albert Bourla darauf geeinigt, die nächste Lieferung vorzuziehen. Diese solle nun am 1. August eintreffen.

Horowitz sagte, das Virus werde "uns noch lange begleiten". Man müsse mithilfe einer "Corona-Routine" einen Weg finden, ohne zu starke Einschränkungen in seinem Schatten zu leben.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel ist zuletzt wieder deutlich gestiegen. Die meisten der neuen Fälle stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Diese war zuerst in Indien entdeckt worden und gilt als besonders ansteckend.

Fast 5,7 Millionen der 9,3 Millionen Landesbewohner (mehr als 61 Prozent) haben bereits eine erste Corona-Impfung erhalten, rund 5,2 Millionen Menschen (rund 56 Prozent) auch die zweite Dosis. Die Impfkampagne in Israel war besonders zu Beginn sehr erfolgreich, schritt schnell voran und sorgte damit international für Aufsehen.

Weltärztebund-Chef: "Werden Corona nie wieder los"

14:35 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet damit, dass Masken nicht mehr aus dem Alltag verschwinden werden. Auf die Frage, ob er einen Zeitpunkt sehe, an dem Corona als ganz normale Erkrankung angesehen werden könne, sagte Montgomery am Sonntag im ARD-"Europamagazin", der Punkt sei erreicht, wenn 85 Prozent der Bevölkerung durch Impfung und Durchmachen der Erkrankung immunisiert seien. "Wir werden aber Corona nie wieder los. Wir werden in bestimmten Situationen immer Masken tragen müssen, Hände waschen müssen, Abstand halten und wir werden regelmässig nachimpfen müssen, wie wir das von der Grippe ja auch kennen", fügte er hinzu.

Mit Blick auf den deutlichen Anstieg der Ansteckungszahlen in Grossbritannien und die dort geplante Aufhebung der Corona-Beschränkungen sagte Montgomery, er halte es für "völlig unverantwortlich, bei diesen Inzidenzwerten und bei einer stockenden Impfkampagne (...) derartige Lockerungsübungen zu machen." Er frage sich, wieviele Menschen sich am Abend beim EM-Finale im Wembley-Stadion anstecken würden. "Und mir graust ein bisschen davor."

Linke fordert Stopp für weitere Corona-Lockerungen

13:07 Uhr: Die Linke hat sich deutlich gegen weitere Corona-Lockerungen ausgesprochen. Lockerungen seien dann richtig, wenn ein Grossteil der Bevölkerung vollständig geimpft sei - erst dann sinke das Risiko schwerer Krankheitsverläufe, sagte Co-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. "Doch diese Zeit ist noch nicht gekommen." Es brauche ein Moratorium - also einen Aufschub - weiterer Lockerungen, forderte sie.

"Nur so gewinnen wir die Zeit, die nötigt ist, damit mehr Menschen den vollen Impfschutz bekommen, bevor die vierte Welle einschlägt." Die Pandemie sei immer noch da. Der Schutz der Gesundheit stehe nach wie vor an erster Stelle, sagte Hennig-Wellsow. "Wir sollten daher nicht den Fehler von Boris Johnson in Grossbritannien machen und wichtige Schutzmassnahmen wie die Maskenpflicht vorzeitig aufheben." Die Linke-Vorsitzende sprach sich dafür aus, "noch eine ganze Weile" an Massnahmen wie Abstand und Masken festzuhalten und auf Grossveranstaltungen zu verzichten.

Lauterbach wirft UEFA Versagen beim Umgang mit Corona-Pandemie vor

11:53 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat der Europäischen Fussball-Union erneut Versagen beim Umgang mit der Corona-Pandemie bei der Europameisterschaft vorgeworfen und das Hygienekonzept der Bundesliga gelobt. "Auf dieser EM liegt ein Schatten, und die UEFA hat durch ihre ignorante Vorgehensweise Todesfälle zu verantworten. Das muss so klar gesagt werden. Die UEFA hat in meinen Augen versagt", sagte der Politiker im Magazin "11Freunde" (Sonntag). Dieses Turnier signalisiere, dass Corona vorbei wäre, aber Corona sei nicht vorbei. "Die EM hat sich für dieses fatale Signal missbrauchen lassen", kritisierte er.

Insbesondere die Zulassung von mehr als 60.000 Zuschauern beim Endspiel in London zwischen Italien und England am Sonntagabend (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV, bei uns im Live-Ticker) sieht der 58-Jährige als Gefahr. "Wembley ist komplett ausser Kontrolle geraten", sagte Lauterbach. Die Engländer würden sich in einer Phase der Pandemie befinden, in der sie sehenden Auges einen sehr grossen Teil der erwachsenen Bevölkerung chronisch krank machen könnten. Nach seiner Meinung wäre es sinnvoll gewesen, "die Zuschauerzahl auf ein Fünftel der Kapazität zu senken".

Dagegen lobte Lauterbach das Konzept der Deutschen Fussball Liga (DFL). "In Kombination mit Schnelltests und der Devise, dass nicht mehr als jeder fünfte Platz besetzt wird, dürfte man dieses Konzept als sicher betrachten – da bin ich mir sehr sicher", sagte der Politiker.

Nach einem Beschluss der Länder dürfen bis zum Start der Bundesliga-Saison bis zu 25.000 Zuschauer in die Stadien. Voraussetzung dafür ist, dass Personen, die nicht geimpft oder nach einer Corona-Erkrankung genesen sind, einen negativen Corona-Test vorlegen müssen. Zudem sind die geltenden Hygieneregeln und das Abstandsgebot einzuhalten.

Steinmeier: Sehnsucht nach Begegnung in Zeiten der Pandemie

10:56 Uhr: Nach fast eineinhalb Jahren Corona-Pandemie erkennt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Sehnsucht nach Begegnungen und Gesprächen. "Wir sehnen uns - und Sie alle auch - nach Begegnungsmöglichkeiten und Gesprächen, die so lange in der Pandemiezeit nicht haben stattfinden können", sagte Steinmeier am Sonntag bei der dritten Wanderung seiner "#schrittfuerschritt"-Tour.

Es sei bei der Diskussion über die richtigen Massnahmen gegen die Pandemie auch zu Entfremdungen gekommen. "Wir haben uns ein bisschen voneinander entfernt in diesen Zeiten", sagte Steinmeier. Das Virus werde in irgendeiner Form bleiben, die Pandemie aber gehe hoffentlich zu Ende. Der Bundespräsident appellierte, sich wieder Schritt für Schritt anzunähern. Steinmeier wird bei seiner Wanderung von Thüringen nach Hessen unter anderem von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) begleitet.

Spahn will Kliniken zur Meldung weiterer Daten verpflichten

10:11 Uhr: Kliniken sollen künftig umfassendere Daten zu COVID-Patienten melden als bisher. "Neben den bereits sehr genau zu meldenden Daten zur Belegung der Intensivstationen, braucht es noch bessere Informationen zu allen in den Kliniken behandelten COVID-Fällen. So kann das Infektionsgeschehen besser überblickt werden", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Sonntag und bestätigte einen Bericht der "Bild am Sonntag", wonach Krankenhäuser über eine erweiterte Meldeverordnung verpflichtet werden sollen, mehr Daten zur Verfügung zu stellen.

Dem Bericht zufolge müssen künftig für alle im Krankenhaus behandelten Corona-Patienten Alter, Art der Behandlung und Impfstatus gemeldet werden. "Da die gefährdeten Risikogruppen bereits geimpft sind, bedeutet eine hohe Inzidenz nicht automatisch eine ebenso hohe Belastung bei den Intensivbetten", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der Zeitung. Deshalb benötige man nun detailliertere Informationen. "Wir wollen wissen, wer erkrankt und wie gut er geschützt ist. Nur so können wir zeitnah abschätzen, wie hoch die Belastung für das Gesundheitssystem wird und wie gut die Impfungen wirken."

Ab wann genau die neuen Regeln gelten sollen, konnte der Ministeriumssprecher noch nicht sagen. Die Verordnung werde nun aber zügig auf den Weg gebracht.

RKI registriert 745 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz wieder über 6

08:11 Uhr: Erstmals seit rund zwei Wochen ist die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland wieder über den Wert von 6,0 geklettert. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntagmorgen lag bei 6,2 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner (Vortag: 5,8; Vorwoche: 5,0).

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 745 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.13 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 559 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden sechs Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es sieben Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.736.165 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.634.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.231.

Zypern nun Corona-Hochinzidenzgebiet und ganz Spanien Risikogebiet

07:30 Uhr: Das Mittelmeerland Zypern gilt seit Sonntag als Hochinzidenzgebiet mit einem besonders hohen Corona-Infektionsrisiko. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt daher vor nicht notwendigen touristischen Reisen auf die Ferieninsel. Urlauber müssen nun nach einer Rückkehr aus Zypern in eine zehntägige Quarantäne gehen, die sie aber nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test vorzeitig beenden können.

Ausserdem gilt ganz Spanien einschliesslich der Balearen und Kanaren wegen steigender Corona-Zahlen nun als Risikogebiet. Es bestehe das erhöhte Risiko einer Infektion, hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) die Einstufung am Freitag begründet. Bisher waren nur einzelne Regionen Spaniens als Risikogebiet ausgewiesen worden. Vom Bundesgesundheitsministerium hiess es zu der neuen Einstufung: "Risikogebiet heisst nicht Urlaubsverbot." Allerdings sollten Spanien-Urlauber "aufpassen" und sich bei ihrer Rückkehr auf das Coronavirus testen.

Spanien-Rückkehrer müssen die digitale Einreiseanmeldung vornehmen. Zudem bringt die Einstufung als Risikogebiet zwar grundsätzlich eine Quarantänepflicht mit sich. Diese kann aber durch ein negatives Testergebnis beziehungsweise einen Genesenen- oder Impfnachweis vermieden werden.

Ministerpräsident Hans für Corona-Lockerung bei Impfangebot für alle

07:00 Uhr: Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) fordert eine weitere Lockerung der Corona-Regeln bei deutlich steigender Impfquote. "Wenn alle ein vollständiges Impfangebot erhalten haben und die Impfung vor schweren Verläufen auch neuerer Varianten schützt, müssen wir unsere Corona-Massnahmen schrittweise wieder zurücknehmen", sagte der Regierungschef der Zeitung "Welt am Sonntag".

Der CDU-Politiker sprach sich dafür aus, bei der Bewertung der Corona-Entwicklung nicht mehr nur auf den Inzidenzwert zu blicken. "Je mehr Menschen geimpft und getestet sind, desto mehr verliert der Inzidenzwert allein an Aussagekraft", erklärte Hans. Deshalb sollte im Herbst der Fokus mehr auf die Intensivbettenbelegung in den Krankenhäusern gerichtet werden.

Ministerpräsident Bouffier warnt vor zu schnellen Corona-Lockerungen

07:00 Uhr: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) warnt vor zu schnellen und zu umfassenden Lockerungen der Corona-Massnahmen. "Zunächst sollten wir zumindest drei Monate abwarten, denn dann wissen wir besser, welche Auswirkungen die Delta-Variante und die Reiserückkehrer haben", sagte Bouffier der Zeitung "Welt am Sonntag". "Ich halte daher eine weitere Maskenpflicht in Abwägung zu den möglichen Auswirkungen für eine geringere Einschränkung."

FDP-Fraktion fordert geordneten Ausstieg aus der Corona-Sonderlage

06:15 Uhr: Die FDP fordert die Bundesregierung auf, noch bis zum Ende der parlamentarischen Sommerpause ein Konzept für den geordneten Ausstieg aus Sonderregelungen in der Corona-Pandemie vorzulegen. Sonst drohe, dass die epidemische Lage von nationaler Tragweite nur deswegen nicht aufgehoben werden könne, weil seit März 2020 "ein nur schwer überschaubares Gewirr von Regelungen entstanden ist", die an einen solchen Ausnahmezustand anknüpften, heisst es in einem Papier der FDP-Bundestagsfraktion. "Oberste Pflicht in einer jeden Ausnahmesituation ist es, zum Normalzustand zurückzukehren, sobald dies möglich ist", fordern die Liberalen. Das Papier lag der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag in Berlin vor.

Schäuble mahnt wegen Corona zu Vorsicht: "Übertreibt es nicht"

02:14 Uhr: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat an die Menschen in Deutschland appelliert, sich in der Corona-Pandemie weiterhin achtsam zu verhalten. "Ich sehe mit grosser Sorge, was im Fussballstadion von Wembley oder in manchen Urlaubsorten los ist", sagte Schäuble der "Bild am Sonntag". Wer sich unvernünftig verhalte und keine Vorsichtsmassnahmen einhalte, setze alle der Gefahr einer vierten Welle aus. "Deshalb: Liebe Leute, freut euch, dass wir wieder essen gehen, Leute treffen können, aber übertreibt es nicht", mahnte der Parlamentspräsident.

Schäuble warnte zugleich vor neuen Schulschliessungen und sprach sich für die Impfung von Jugendlichen aus. "Man sollte Jüngere impfen, wenn sie es wollen. Wenn wir es durch Impfungen der 12- bis 17-Jährigen schaffen, dass wir Einschränkungen im Schulbetrieb vermeiden, dann ist das ein gewichtiges Argument", betonte Schäuble.

Er betonte: "Und bevor wir riskieren, wieder Schulen schliessen zu müssen, bin ich dafür, in geschlossenen Räumen weiter Masken zu tragen. Für mich wäre es entsetzlich, wenn wir wieder zu einem Lockdown kämen, der die Jüngsten trifft." Kitas, Schulen und Unis zu schliessen sei alles andere als harmlos. "Die Einschränkungen für die Kinder und Jugendlichen sind massiv", machte der Bundestagspräsident deutlich.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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