• 22:18 Uhr: ➤ Spahn: Für Geimpfte wird es keinen erneuten Lockdown geben
  • 17:47 Uhr: Ärztegewerkschaft fordert neue Impfkampagne
  • 15:28 Uhr: Womöglich Tausende unwirksame Impfungen in niedersächsischem Impfzentrum
  • 13:52 Uhr: Lauterbach: "Ungeimpfte gefährden sogar Geimpfte"
  • 09:48 Uhr: Söder warnt vor "Pandemie der Ungeimpften"
  • 06:29 Uhr: RKI registriert 2.480 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 23,5

Mehr aktuelle Informationen zum Coronavirus finden Sie hier

➤ Spahn: Für Geimpfte wird es keinen erneuten Lockdown geben

Nach den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn allen Geimpften Hoffnung auf einen entspannteren Herbst und Winter gemacht. "Für diese drei von vier Erwachsenen, die sich haben impfen lassen, wird es keinen erneuten Lockdown geben", sagte der CDU-Politiker in einem ARD-"Extra" am Dienstagabend. Das sei aktuelle Rechtslage und bundesgesetzlich geregelt. Die Geimpften könnten sich sicher sein, dass es für sie keine neuen Beschränkungen gebe.

Spahn appellierte erneut an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Noch seien nicht genügend Menschen geimpft, um eine sehr starke Belastung oder Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden.

Die weiteren Corona-News:

USA versprechen Mexiko bis zu 8,5 Millionen Impfdosen

20:02 Uhr: Mexiko soll nach Angaben von Aussenminister Marcelo Ebrard bis zu 8,5 Millionen weitere Dosen Corona-Impfstoff aus den USA bekommen. 3,5 Millionen Dosen des Präparats von Moderna und bis zu 5 Millionen Dosen des Mittels von Astrazeneca würden in den kommenden Wochen erwartet, erklärte Ebrard am Dienstag.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hatte Mexikos Präsidenten Andrés Manuel López Obrador den Angaben zufolge in einem Telefonat am Montag darüber informiert. Es war zunächst unklar, ob es sich um eine Spende handelte. Die USA hatten dem Nachbarland bereits mehr als vier Millionen Impfdosen gespendet. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, sagte am Dienstag, es gebe noch keine endgültige Entscheidung, wie viel Impfstoff Mexiko bis wann erhalten werde.

Um die gemeinsame Grenze wieder öffnen zu können, treibt Mexiko seine Impfkampagne in der Grenzregion voran. Laut López Obrador sollen spätestens in einem Monat alle volljährigen Bewohner dort vollständig geimpft sein. Die Grenze wurde wegen der Corona-Pandemie im März 2020 für nicht notwendigen Landverkehr geschlossen.

Mexiko erlebt derzeit eine dritte Welle der Pandemie. Insgesamt wurden in dem nordamerikanischen Land, in dem rund 126 Millionen Menschen leben, bisher mehr als 244.000 Todesfälle offiziell bestätigt - die viertmeisten weltweit. Die Dunkelziffer dürfte zudem sehr hoch sein. Gut 21 Prozent der Bevölkerung sind bislang komplett geimpft. Das Mittel von Moderna ist in Mexiko bisher nicht zugelassen, soll laut Ebrard aber bald der siebte dort zugelassene Impfstoff werden.

US-Immunologe: Corona-Impfung im Kampf gegen Varianten wichtig

19:18 Uhr: Der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hat angesichts der Gefahr durch Varianten des Coronavirus erneut zum Impfen aufgerufen. Wenn man zulasse, dass das Virus weiter frei - besonders unter den Ungeimpften - zirkuliere, gebe man ihm die Möglichkeit, weiter zu mutieren, sagte Fauci am Dienstag dem Sender MSNBC. "Daran besteht kein Zweifel."

Es sei ein Glück, dass der aktuelle Impfstoff auch bei der Delta-Variante gut gegen eine schwere Erkrankung schütze. Es sei aber offen, ob das bei neuen Varianten weiter der Fall sein werde.

Impfverweigerer würden häufig damit argumentieren, dass sie dieses Risiko nur für sich selbst eingingen, sagte Fauci. "Sie sind sich nicht im Klaren darüber, dass sie selbst dann, wenn sie keine Symptome haben, zulassen, dass sich das Virus weiter ausbreitet." Dieses Verhalten habe nicht nur Auswirkungen auf einen selbst, sondern auch auf alle anderen.

Mit Blick auf den Streit um Maskenpflichten etwa in Schulen betonte Fauci, dass individuelle Freiheiten zwar wichtig seien. "Aber ich denke, dass wir uns jetzt in einer so ernsten Situation befinden, dass es unter bestimmten Umständen eine Pflicht geben sollte." Durch die Ausbreitung der Delta-Variante ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA wieder stark gestiegen - auf rund 100.000 Fälle im Sieben-Tage-Schnitt.

Ärztegewerkschaft fordert neue Impfkampagne

17:47 Uhr: Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat die laufende staatliche Impfkampagne kritisiert und eine neue gefordert, um das Impftempo in Deutschland zu erhöhen.

"Die Werbekampagne zur Corona-Schutzimpfung geht an vielen Ungeimpften vorbei", sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Slogan "Ärmel hoch!" sei vielleicht am Beginn der Kampagne sinnvoll gewesen, jetzt jedoch erweise er sich "immer mehr als Rohrkrepierer", zitiert das Blatt die Gewerkschaftschefin.

Laut Johna ist eine zielgruppengerechte Ansprache nötig, die auch jüngere Menschen erreicht, die in den sozialen Medien unterwegs seien. "Es reicht einfach nicht, weit verbreiteten Fehlinformationen und Impf-Mythen lediglich mit Frage-Antwort-Katalogen oder gar mit Patriotismus-Appellen zu begegnen." Die Impf-Aufklärung müsse sehr viel einfallsreicher und überzeugender sein und dabei die ganze Breite der Medien umfassen. "Das bedeutet dann auch, mit Hilfe von bekannten Multiplikatoren beispielsweise auf den grossen Messengerkanälen Fake News zu entlarven und
für das Impfen zu werben."

Auch die SPD-Gesundheitspolitikerin Bärbel Bas sagte im ARD-"Mittagsmagazin": "Es braucht eine andere Kampagne, es braucht aufsuchende Angebote." In ihrer Heimatstadt Duisburg etwa fahre man dahin, wo die Menschen sich aufhielten, und das Impfangebot werde angenommen.

Experte: Impfstoff-resistente Corona-Varianten sind unausweichlich

15:48 Uhr: Ein britischer Experte hält die Entstehung von Corona-Varianten, die sich der Wirkung der derzeit verfügbaren Impfstoffe entziehen, nur für eine Frage der Zeit. "Es ist unausweichlich, dass wir Escape-Varianten bekommen werden", sagte der Mikrobiologe und Gesundheitsexperte Paul Hunter von der Universität East Anglia am Dienstag in einer parteiübergreifenden Expertenanhörung in London. Als Mutanten mit sogenanntem Immun-Escape werden Varianten bezeichnet, die zumindest teilweise resistent gegen die Wirkung der derzeit verwendeten Corona-Impfstoffe sind.

Hunter geht davon aus, dass es in den kommenden Jahren saisonale Corona-Wellen geben wird - auch durch Mutationen, die sich in gewissem Masse der Wirkung der Impfstoffe entziehen. Jeder Brite werde sich im Schnitt alle vier bis fünf Jahre infizieren, schätzt er.

Devi Sridhar, Professorin für Global Public Health an der Universität Edinburgh, fügte hinzu: "Wir haben bereits Alpha, Beta und Delta gesehen, es ist unausweichlich." Die Impfstoffe hätten die Pandemie transformiert, aber nicht gelöst.

Bei der aktuell in Grossbritannien, Deutschland und vielen anderen Ländern überwiegend grassierenden Delta-Variante gilt die Wirkung der Impfstoffe nach wie vor als zuverlässig, allerdings als etwas schwächer als bei der Wildform und der Alpha-Variante. Insbesondere nach nur einer Impfdosis fällt der Impfschutz ersten Analysen zufolge schwächer aus. Daher gilt ein vollständiger Impfschutz als entscheidend.

Womöglich Tausende unwirksame Impfungen in niedersächsischem Impfzentrum

15:28 Uhr: In einem Impfzentrum in Ostfriesland könnten womöglich viel mehr unwirksame Corona-Impfungen verabreicht worden sein als ursprünglich befürchtet. Wie das niedersächsische Landesgesundheitsamt und der Landkreis Friesland am Dienstag mitteilten, könnte ein Mitarbeiterin dort im Frühjahr bis zu 8.557 Spritzen lediglich mit Kochsalzlösung aufgezogen haben.

Bislang war lediglich von einer geringen Zahl von möglichen Fällen ausgegangen worden. Alle Betroffenen werden nun umgehend informiert und nachgeimpft.

Laut Behörden ergaben sich durch die polizeilichen Ermittlungen gegen die Verursacherin, die bereits im April aufgefallen war, Hinweise auf eine womöglich wesentlich grössere Dimension. Demnach geht es um Impfungen im Impfzentrum des Landkreises Friesland in Schortens zwischen dem 5. März und dem 20. April, jeweils zu bestimmten Zeiten. Ob tatsächlich Impfstoff durch Kochsalzlösung ersetzt wurde, ist unklar. Die Ermittler sprachen von einer "Gefahr".

Ärztepräsident fordert neue langfristige Corona-Strategie

15:16 Uhr: Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert angesichts steigender Impfquoten eine Neuausrichtung der Corona-Politik. "Notwendig ist eine Langfrist-Strategie, wie wir auf Dauer mit dem Virus koexistieren können", sagte der Chef der Bundesärztekammer am Dienstag anlässlich der Bund-Länder-Beratungen zum Kurs im Herbst. "Wir können unser gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben nicht immer wieder aufs Neue stilllegen." Statt "simpler Lockdown-Politik mit dem Holzhammer im Sinne blosser Kontaktreduzierung" brauche es zielgenauere und wissenschaftlich basierte Anti-Corona-Massnahmen.

Reinhardt sprach sich für ein bundesweit einheitliches Ampelsystem mit verschiedenen Indikatoren aus. Entscheidend für die Beurteilung der Gefahrenlage seien neben der Zahl der Neuinfektionen schwere Klinikfälle, die Zahl der tatsächlich an Covid-19 Erkrankten, die Rate positiver Tests, die Impfquote und die Altersstruktur der Infizierten. Die meisten Daten lägen vor, man müsse sie nur nutzen.

Dauerhafte Einschränkungen nur für Ungeimpfte müssten eine "Ultima Ratio" bleiben, wenn sich eine Überlastung der Kliniken nicht anders verhindern lasse. Entscheidender sei jetzt, dass Bund und Länder die Impfkampagne neu justierten. "Die Aufforderung "Ärmel hoch" allein reicht nicht mehr aus", sagte der Ärztepräsident mit Blick auf das Kampagnen-Motto. Es brauche Klarheit, warum sich manche nicht impfen lassen wollten, um Gruppen gezielt ansprechen zu können. "Es ist doch nicht jeder zweite Deutsche überzeugter Impfgegner." Nötig sei auch verstärkte Aufklärung. "Wir dürfen radikalen Impfgegnern nicht länger die Meinungsführerschaft in den sozialen Netzwerken überlassen."

NRW-Landesregierung schliesst weiteren Lockdown aus

14:43 Uhr: Die schwarz-gelbe Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat ausgeschlossen, dass es noch einmal zu weitreichenden coronabedingten Einschränkungen des wirtschaftlichen, öffentlichen und privaten Lebens im Land kommen wird. "Wir wollen, müssen und werden einen neuen Lockdown verhindern", versicherte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag in einer Sondersitzung des Düsseldorfer Landtags zur Pandemie.

Bei diesem Kurs zeigte die Regierungskoalition grosse Einigkeit. Da die Corona-Pandemie das Gesundheitssystem nicht überlastet habe, dürfe es ein so weitreichendes Herunterfahren des gesamten öffentlichen Lebens auch gar nicht mehr geben, unterstrich auch FDP-Fraktionschef Christof Rasche. "Überzogene Regeln werden nicht mehr akzeptiert. Sie sind ein enormes Risiko für Arbeitsplätze, für die Wirtschaft, Kultur, Sport und auch für das Ehrenamt."

Länder geben mehr als 2,7 Millionen Impfdosen an Bund zurück

13:54 Uhr: Angesichts der vorerst geringeren Nachfrage nach Corona-Impfungen geben die Länder mehr als 2,7 Millionen Dosen aus ihren Verteilzentren an den Bund zurück. Darunter sind gut 2,6 Millionen nicht benötigte Dosen des Mittels von Astrazeneca, wie aus einer Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Hinzu kommen Dosen von Johnson & Johnson.

Der Bund will die Impfstoffe nun rasch an andere Staaten mit akutem Bedarf spenden. In einem nächsten Schritt sollen die Länder bis zum 20. August auch Rückmeldungen zu nicht benötigten Dosen geben, die schon von den Verteilzentren in die regionalen Impfzentren gebracht wurden - zunächst ebenfalls für die Präparate von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Die Bundesregierung hat zugesagt, bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben. Eine erste Tranche soll jetzt bereits über die internationale Hilfsinitiative Covax an fünf Länder gehen.

Aus den Verteilzentren geben nun 15 der 16 Länder nicht benötigten Impfstoff zurück - nur das Saarland meldete laut der Übersicht keine Dosen dafür an den Bund. Aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sollen demnach allein 922.000 Dosen des Mittels von Astrazeneca zurückgehen, aus Bayern 685.000 Dosen.

Lauterbach: "Ungeimpfte gefährden sogar Geimpfte"

13:52 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat noch einmal die Wichtigkeit von Corona-Impfungen unterstrichen und erklärt, warum er eine Andersbehandlung von Geimpften und Ungeimpften für richtig hält.

"Von Ungeimpften geht eine Gefährdung für andere Ungeimpfte, aber auch für Geimpfte aus", sagte er im Interview mit dem Nachrichtensender n-tv. "Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand geimpft und infiziert ist und andere anstecken und gefährden kann, ist einfach sehr viel geringer. Das Risiko, das von einem Geimpften ausgeht, ist nicht null, aber sehr viel geringer als bei einem Ungeimpften."

Auf die Frage, ob er sich von den Impfstoffen mehr erhofft habe, sagte Lauterbach: "Die Impfstoffe überzeugen voll und ganz." Sie wirkten auch gegen die Delta-Variante, jedoch könne sich die Lage noch einmal ändern, wenn Varianten aufträten, die gegen die Impfstoffe immun sind.

"Das ist nicht auszuschliessen. Das ist ein weiterer Grund, warum wir uns mit einer schnellen Impfung der Bevölkerung schützen können", betonte Lauterbach.

Mit Blick auf die am Dienstag stattfindende Bund-Länder-Runde zeigte sich Lauterbach optimistisch. "Die Vorlage, die jetzt bekannt geworden ist, geht schon in die richtige Richtung", sagte er. Es würden andere Parameter herangezogen, aber eine Testpflicht für Innenräume stehe im Zentrum. "Das kann helfen, im Herbst über die Runden zu kommen." Der heutige Dienstag sei "ein wichtiger Tag" für die Pandemie-Bekämpfung.

Laschet für Verlängerung der epidemischen Lage in Deutschland

13:13 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, den im September auslaufenden Status einer epidemischen Notlage in Deutschland zu verlängern. Damit das Land seine Instrumente im Kampf gegen Corona weiter nutzen könne, brauche es diese Erklärung durch den Bundestag am 7. September, sagte Laschet am Dienstag im Düsseldorfer Landtag.

Die FDP, Koalitionspartner der CDU in Düsseldorf, widersprach dem Regierungschef. Eine epidemische Lage von nationaler Tragweite basiere auf einer Notlage und führe zur Einschränkung von Bürgerrechten, sagte FDP-Fraktionschef Christof Rasche. Da das Gesundheitssystem kaum belastet sei, gebe es diese Notlage nicht. Deshalb dürfe die Erklärung der Notlage nicht verlängert werden.

Nach Kochsalzlösung-Impfung: Polizei schliesst weitere Fälle nicht aus

12:23 Uhr: Nach Impfungen mit Kochsalzlösungen im April im Kreis Friesland (Bundesland Niedersachsen) könnten nach Behörden-Angaben mehr Menschen als zunächst angenommen betroffen sein. "Es geht um insgesamt 8.557 Menschen, die womöglich ganz oder teilweise keinen Impfschutz erhalten haben, obwohl sie davon ausgehen", sagte Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Jever. Es betreffe 9.673 Impfungen, die im Zeitraum vom 5. März bis zum 20. April vorgenommen wurden. Um die möglicherweise fehlende Impfungen nachzuholen, werden die Betroffenen nun vom Landkreis Friesland angeschrieben.

Ende April hatte eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums bei Schortens eingeräumt, sechs Spritzen statt mit dem Biontech-Impfstoff mit Kochsalzlösung gefüllt zu haben. Ihr soll zuvor beim Anmischen ein Fläschchen mit dem Vakzin heruntergefallen sein, was sie anschliessend vertuschen wollte. Danach wurde der Impfschutz von mehr als 100 Menschen, die an diesem Tag geimpft wurden, zunächst mit Antikörpertests überprüft. Nun steht laut Polizei der Verdacht weiterer Fälle im Raum.

Wie der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, Peter Beer, bei der Pressekonferenz sagte, müsse nach Zeugen-Aussagen "mit hoher Wahrscheinlichkeit" davon ausgegangen werden, dass innerhalb des Zeitraumes weitere Menschen anstelle des Impfstoffes Kochsalzlösungen erhalten haben. "Wir haben den begründeten Verdacht für eine Gefahr", sagte Beer. Die Frau schweigt zu den Vorwürfen. Der Zeitraum und die genaue Zahl der Betroffenen lasse sich daher nicht weiter eingrenzen.

"Coronasutra": Thailands Regierung gibt Sex-Tipps in der Pandemie

12:20 Uhr: Thailands Regierung will mit Tipps für Safer Sex in Pandemiezeiten zur Eindämmung des Coronavirus beitragen. Das Gesundheitsministerium hat neun Empfehlungen herausgebracht, die Paaren, frisch Verliebten und Zufallsbekanntschaften als Leitlinien beim Geschlechtsverkehr dienen sollen.

Küsse sowie Oral- oder Analsex sollen demnach gänzlich vermieden werden. Auch Gruppensex ist tabu. Die Paare werden zudem aufgefordert Stellungen zu wählen, bei denen sie sich nicht ins Gesicht blicken. Und - ganz wichtig - der Körperkontakt sollte nur so lang wie eben nötig dauern.

Als Schutz sollten Liebende nicht nur Masken, Kondome und Einmalhandschuhe benutzen, sondern auch Dental Dams aus Latex, falls es doch zum Oralverkehr kommt. Das Ministerium rät auch zur gründlichen Reinigung durch Händewaschen und Duschen vor und nach dem Sex sowie zur Desinfektion der benutzten Oberflächen.

Anschliessend sollten Kondome, Masken und Co. in geschlossenen Mülltonnen entsorgt werden. "Bevor man sich entscheidet, Sex zu haben, sollte man die Sicherheit und die Auswirkungen, die dies auf einen selbst und auf andere in der Gesellschaft haben kann, als Priorität betrachten", sagte ein Sprecher der Behörde.

Die Nachrichtenseite "The Thaiger" veröffentlichte prompt ein "Coronasutra" - und präsentierte in einer Grafik alle Stellungen, die in Corona-Zeiten laut Ministerium erlaubt sein müssten. Dazu hiess es: "Diese Infografik stammt NICHT vom thailändischen Gesundheitsamt, aber die Positionen entsprechen dessen Richtlinien."

US-Regierung rät wegen steigender Corona-Zahlen von Reisen nach Frankreich ab

11:52 Uhr: Die US-Regierung rät wegen der steigenden Zahl an Corona-Infektionen von Reisen nach Frankreich ab. Das US-Aussenministerium gab am Montag basierend auf einer Warnung der Gesundheitsbehörde CDC eine Reisewarnung der Stufe 4 heraus. "Wenn Sie nach Frankreich reisen müssen, stellen Sie sicher, dass Sie vor der Reise vollständig geimpft sind", erklärte das CDC.

Frankreich kämpft derzeit mit einer vierten Corona-Welle. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen stieg zuletzt wieder auf rund 20.000. Die Zahl der Todesfälle und Krankenhauseinweisungen ist jedoch im Vergleich zu früheren Höchstständen niedrig. Insgesamt infizierten sich in Frankreich seit Pandemie-Beginn sechs Millionen Menschen mit dem Virus, 111.000 Menschen starben.

Die französische Regierung hat im Kampf gegen die Pandemie einen sogenannten Gesundheitspass eingeführt. Wer etwa Restaurants, Kinos oder Museen besuchen oder den Zug nehmen will, muss nachweisen, dass er vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist, eine Ansteckung erfolgreich überstanden hat oder negativ getestet wurde. Gegen die Regelung gibt es massive Proteste, laut Umfragen wird sie jedoch von einer deutlichen Mehrheit der Franzosen befürwortet.

Inlandstourismus im Juni noch weit unter Vorkrisenniveau

11:35 Uhr: Der Tourismus in Deutschland hat im Juni von der schrittweisen Lockerung der Corona-Beschränkungen profitiert, ist vom Vorkrisenniveau aber noch weit entfernt. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland stieg gegenüber Juni 2020 um 6,1 Prozent auf 30,9 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber Juni 2019 verzeichneten Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten aber 39 Prozent weniger Übernachtungen.

Das Verbot touristischer Übernachtungen war im Mai je nach Corona-Lage in den Bundesländern schrittweise aufgehoben worden.

Im ersten Halbjahr 2021 wurden insgesamt 76,4 Millionen Übernachtungen gezählt. Das waren 34,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das liegt vor allem daran, dass zu Jahresbeginn 2020 vor Ausbruch der Corona-Pandemie Hotels und Co. noch fast drei Monate lang uneingeschränkt geöffnet waren.

Sterbefallzahl im Juli zwei Prozent über Schnitt - Zahl der COVID-19-Toten geht zurück

11:31 Uhr: Die Zahl der Sterbefälle in Deutschland hat im Juli zwei Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahre gelegen. Insgesamt starben im vergangenen Monat 76.547 Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.

Innerhalb des Monats gab es eine uneinheitliche Entwicklung. Zu Monatsbeginn bis zum 4. Juli wurde der Vergleichswert erstmals seit Mitte April unterschritten. Mitte des Monats waren die Zahlen wieder höher und lagen in der Woche zwischen dem 12. und dem 18. Juli neun Prozent über dem Durchschnitt. Zwischen dem 26. Juli und dem 1. August sanken die Todeszahlen wieder leicht unter den Schnitt der Vorjahre.

Die Zahl der COVID-19-Toten ging unterdessen zurück. Zwischen dem 12. und 18. Juli gab es 46 Fälle, vier weniger als in der Vorwoche. Die Zahlen lagen bis einschliesslich der 28. Kalenderwoche vor.

Auf Länderebene konnten die Statistiker Zahlen bis einschliesslich der 27. Kalenderwoche vom 5. bis zum 11. Juli berücksichtigen. In dieser Woche lag sie in neun Bundesländern über, in sieben unter dem mittleren Wert der Vorjahre. Am höchsten waren die Abweichungen in Brandenburg und Bremen mit jeweils plus 17 Prozent sowie in Berlin mit plus 15 Prozent. Am deutlichsten unter dem Durchschnittswert lag Hamburg mit minus 15 Prozent.

SC Freiburg schenkt Geimpften 1.100 Stadion-Tickets

11:18 Uhr: Wer sich von Freitag bis Sonntag in der Freiburger Messe gegen Corona impfen lässt, hat die Chance auf ein kostenloses Ticket für ein Heimspiel des Fussball-Bundesligisten SC Freiburg. Die ersten 1100 Geimpften bekommen vom Sport-Club eine Stehplatzkarte für eine Partie im neuen Stadion geschenkt. Dort will die Mannschaft von Trainer Christian Streich ab Mitte Oktober ihre Bundesliga-Heimspiele austragen.

"Impfungen sind der entscheidende Schritt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und damit zurück zur Normalität. Mit unserer Aktion "SC-Impftickets" wollen wir dazu einen Beitrag leisten", sagte SC-Vorstand Oliver Leki. Der SC führt die Aktion gemeinsam mit der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM) sowie dem Uniklinikum durch.

Spahn: Mehr als eine Million Kinder ab 12 Jahren geimpft

10:52 Uhr: Die Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen gehen weiter voran. Bei den 12- bis 17-Jährigen haben mittlerweile mehr als eine Million eine erste Impfung erhalten, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag auf Twitter mitteilte. Dies entspricht nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 22,5 Prozent dieser Altersgruppe. Spahn betonte erneut: "Wir haben genug Impfstoff für alle Altersgruppen."

Bund und Länder hatten angekündigt, mit Blick auf den Schulstart nach den Sommerferien mehr Impfgelegenheiten für Kinder anzubieten - auch in Impfzentren wie bereits in Praxen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt Impfungen bei Kindern vorerst nur bei höherem Risiko für schwere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankungen wie Diabetes. Impfungen sind laut Stiko aber mit ärztlicher Aufklärung und als individuelle Entscheidung von Kindern und Eltern möglich. Die Impfstoffe von Biontech und Moderna sindab 12 Jahren zugelassen.

Insgesamt sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun 45,8 Millionen Menschen oder 55,1 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft. Mindestens eine erste Impfung haben 52 Millionen Menschen oder 62,5 Prozent der Bevölkerung. Im Vergleich der Bundesländer liegt Bremen weiter an der Spitze mit nun 71,7 Prozent mindestens einmal und 64,8 Prozent voll geimpften Einwohnern. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 52,9 Prozent mindestens einmal und 48,9 Prozent voll geimpften Einwohnern.

Mehr als 6.000 Coronainfektionen an einem Tag in Israel registriert

10:39 Uhr: Erstmals seit einem halben Jahr sind in Israel wieder mehr als 6.000 Coronainfektionen an einem Tag nachgewiesen worden. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag berichtete, wurden am Montag 6.275 Fälle erfasst. Gleichzeitig nähert sich die Zahl der schwerkranken Patienten der Marke von 400. Am Dienstag wurden in den israelischen Krankenhäusern 394 schwerkranke COVID-Patienten behandelt. Der Zustand von 87 von ihnen wurde als kritisch eingestuft.

Gut 58 Prozent der rund 9,4 Millionen Israelis sind vollständig geimpft. Vor kurzem hatte das Gesundheitsministerium Zahlen vorgelegt, nach denen die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent. Gleichzeitig verbreite sich im Land die ansteckendere Delta-Variante.

Angesichts der steigenden Infektionszahlen gelten seit Sonntag wieder verschärfte Massnahmen, darunter eine Maskenpflicht bei Events im Freien mit mehr als 100 Teilnehmern. Selbst Veranstaltungen mit weniger als 100 Teilnehmern dürfen nur noch Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Corona-Testergebnis besuchen. Auch Kinder müssen zudem nun beim Eintritt ein negatives Corona-Testergebnis vorzeigen. Vertreter des Gesundheitsministeriums schliessen weitere Verschärfungen nicht aus.

Laschet: Nicht ganze Schulklassen in Quarantäne schicken

10:01 Uhr: An den Schulen sollen nach den Worten von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) möglichst nicht mehr ganze Klassen in Quarantäne geschickt werden, wenn sich ein einzelnes Kind oder ein einzelner Jugendlicher mit Corona infiziert hat. Die Gesundheitsminister berieten derzeit darüber, welche Quarantänemassnahmen notwendig seien, sagte Laschet am Dienstag im Düsseldorfer Landtag.

"Wir wollen, dass der Unterricht der Kinder nach den Ferien in Präsenz stattfindet", betonte der Regierungschef. Zum Schulstart in Nordrhein-Westfalen in der kommenden Woche werde es ähnlich wie im vergangenen Jahr wieder eine Maskenpflicht im Unterricht in allen Klassen geben. Wo nötig, würden Luftfiltergeräte eingesetzt. Das Land habe dafür viel Geld bereitgestellt, das viele Kommunen genutzt hätten.

Söder warnt vor "Pandemie der Ungeimpften"

09:48 Uhr: In der Coronakrise will der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit finanziellem Negativanreiz den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich gegen das Virus impfen zu lassen. "Wer sich nicht impfen lässt, trägt auch die Verantwortung", sagte Söder am Dienstag im Bayerischen Rundfunk. "Und die heisst dann auch, dass die Steuerzahler dafür nicht alle Kosten übernehmen können. Und das muss man dann selbst zahlen", sagte er mit Blick auf bislang kostenlose Corona-Tests.

Söder und die Ministerpräsidenten der übrigen 15 Bundesländer wollen am Dienstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten. Die Frage, ob Corona-Tests künftig kosten sollen, ist dabei ein Hauptthema.

Anders als der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) sprach sich Söder dafür aus, Geimpfte von Corona-Beschränkungen auszunehmen: "Wer geimpft ist, stellt keine Gefahr dar, deshalb muss man ihm verfassungsrechtlich zwingend die Grundrechte zurückgeben." Söder warnte vor einer "Pandemie der Ungeimpften". "Wer sich nicht impfen lässt, gefährdet sich und andere", sagte der CSU-Chef. Oberstes Ziel sei die Verhinderung eines weiteren Lockdowns.

Sieben-Tage-Inzidenz in Flensburg am höchsten

09:27 Uhr: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegen derzeit 17 Regionen in Deutschland bei einer Inzidenz von mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland hat derzeit Flensburg mit 89,8, gefolgt von Neumünster mit 86,0 und Kiel mit 79,0. Alle drei Städte liegen in Schleswig-Holstein.

Die Corona-Inzidenz des Bundeslandes ist am Montag auf 44,1 gestiegen. Am Tag zuvor hatte die Zahl bei landesweit 42,3 gelegen, am Montag vor einer Woche noch bei 24,5. Die deutschlandweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI aktuell bei 23,5.

Betroffene wünschen Long-COVID-Ambulanzen in ganz Deutschland

08:29 Uhr: Betroffene und Mediziner setzen sich für eine bessere Versorgung von Menschen mit dem neuen Krankheitsbild Long COVID ein. So fordert die Betroffenen-Initiative Long COVID Deutschland in einer Online-Petition die Bundesregierung dazu auf, in allen Regionen die Einrichtung fächerübergreifender Ambulanzen zu fördern. In Grossbritannien und den USA seien auf Regierungsebene bereits derartige Initiativen zu Long COVID gestartet worden. Die Petition unterschrieben bereits mehr als 50.000 Menschen.

Von Long COVID spricht man, wenn nach einer überstandenen Infektion neue Symptome hinzukommen oder diese länger als vier Wochen bestehen. Nach ersten Studien sind mindestens zehn Prozent der Corona-Infizierten von Langzeitfolgen betroffen - das wären allein in Deutschland mehr als 300.000 Menschen seit Beginn der Pandemie.

Das postvirale Fatigue-Syndrom - eine lähmende Müdigkeit und fehlende Belastbarkeit - gehört zu den häufigsten Folgen. Es gibt Dutzende Langzeit-Beschwerden, die etwa Atmung, Psyche, Konzentrationsfähigkeit oder Gedächtnis betreffen. "Bei diesen Krank-Genesenen muss genau hingeschaut werden, wo der Schwerpunkt der Beschwerden liegt", sagte Christof Lawall, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (Degemed). Die Menschen müssten zügig die passende Hilfe bekommen. Darauf sei das Versorgungssystem noch nicht vorbereitet.

Inzwischen haben einige Rehabilitations-Kliniken fächerübergreifende Angebote für Long-COVID-Patienten entwickelt. Im niedersächsischen Reha-Klinikum Bad Rothenfelde der Deutschen Rentenversicherung zum Beispiel wurden seit April 2020 bisher gut 130 Long-COVID-Betroffene behandelt.

Merz vor Corona-Beratungen: "Es darf keinen weiteren Lockdown geben"

07:58 Uhr: In der Debatte um die künftige Corona-Strategie fordert der CDU-Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz den Verzicht auf einen weiteren Lockdown auch bei steigenden Infektionszahlen im Herbst. "Es darf keinen weiteren Lockdown geben", sagte Merz der Deutschen Presse-Agentur vor Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten am Dienstag.

Es gebe "keinen Grund für erneute Schliessungen von Schulen und Geschäften, denn der Inzidenzwert hat wegen den Fortschritten beim Impfen keine Aussagekraft mehr". Auch eine Überlastung der Intensivstationen sei dank der Impfungen sehr unwahrscheinlich geworden. "Für Geimpfte, Genesene und Getestete muss deshalb auch im Herbst bei höheren Inzidenzen ein normales Leben möglich sein."

Merz appellierte zugleich an die Bundesbürger, sich impfen zu lassen, und begrüsste Pläne, das Angebot kostenloser Corona-Tests im Herbst auslaufen zu lassen. Der Corona-Kurs für den Herbst ist am Dienstag ein Thema von Beratungen von Bund und Ländern.

RKI registriert 2.480 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 23,5

06:29 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstagmorgen lag sie bei 23,5 - am Vortag hatte der Wert 23,1 betragen, vor einer Woche lag er bei 17,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2.480 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03:58 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1.766 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 19 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls 19 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.794.429 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.669.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.803.

Beschlussentwurf: Bund und Länder planen Ende kostenloser Schnelltests im Oktober

06:13 Uhr: Die bisher kostenlosen Corona-Schnelltests sollen im Oktober für die meisten Bürger abgeschafft werden. Das geht aus dem Entwurf einer Beschlussvorlage für die Bund-Länder-Konferenz am Dienstag hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Montagabend vorlag. Begründet wird das Ende der kostenlosen Tests mit dem inzwischen für alle Erwachsenen geltenden Impfangebot. Ein konkretes Datum für das Ende wurde in dem Papier nicht genannt.

Bestehen bleiben sollen die kostenlosen Testmöglichkeiten laut der Beschlussvorlage hingegen für Menschen, die nicht geimpft werden können oder für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt. Als Beispiele werden insbesondere Schwangere sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren genannt.

Insgesamt wollen Bund und Länder den Druck auf Ungeimpfte erhöhen. Noch im August soll laut der Beschlussvorlage eine sogenannte 3G-Regel greifen, die den Zutritt zu zahlreichen Orten nur noch für Geimpfte, Genesene oder getestete Menschen erlaubt.

Wer weder geimpft noch kürzlich von einer COVID-19-Erkrankung genesen ist, soll zu Krankenhäusern, Pflegeheimen, Veranstaltungen, Gottesdiensten, Fitnessstudios, Hotels sowie zur Innengastronomie und körpernahen Dienstleistungen nur bei Vorlage eines negativen Corona-Tests Zugang bekommen. Ein Antigen-Schnelltest darf dabei nicht älter als 24 Stunden, ein PCR-Test nicht älter als 48 Stunden sein.

Die Länder sollen die 3G-Regel laut der Beschlussvorlage aussetzen können, wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stabil niedrig "und ein Anstieg der Infektionszahlen durch Aussetzung der Regelungen nicht zu erwarten" ist. Neben der Inzidenz soll dem Papier zufolge künftig auch die sogenannte Hospitalisierung von Corona-Patienten eine wichtige Rolle bei der Entscheidung über neue Massnahmen spielen. Gemeint ist damit die Zahl der coronabedingten Krankenhaus-Einlieferungen. So könne angesichts der zunehmenden Impfquote in der Bevölkerung besser abgeschätzt werden, inwiefern steigende Neuinfektionen noch zu einer Gefahr für Betroffene und das Gesundheitssystem werden können, heisst es in dem Entwurf.

Bestehen bleiben sollten laut dem Beschlussentwurf die Basisschutzmassnahmen für die gesamte Bevölkerung, darunter Abstandsregeln sowie die Maskenpflicht im Einzelhandel und im öffentlichen Personenverkehr. Der Beschlussentwurf empfahl auch eine Fortsetzung der sogenannten epidemischen Lage. An diese sind zahlreiche Corona-Massnahmen gekoppelt, weswegen einige Politiker sie auslaufen lassen wollten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder wollen den Bundestag laut dem Entwurf hingegen "bitten", "die epidemische Lage von nationaler Tragweite über den 11. September 2021 hinaus zu erklären".

Neun Tote auf russischer Corona-Station nach Panne in Sauerstoffsystem

04:06 Uhr: Nach einer Panne bei der Sauerstoffversorgung sind neun Patienten einer russischen COVID-19-Station gestorben. Grund des Unglücks sei ein Riss in einem Sauerstoff-Versorgungsschlauch in der Klinik in Wladikawkas, zitierten russische Nachrichtenagenturen den Regierungschef der Republik Nord-Ossetien, Sergej Minjailo. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren alle Todesopfer künstlich beatmet worden.

Minjailo erklärte, die Lungen der neun gestorbenen Patienten seien bereits vor dem Unglück zu "90 Prozent beschädigt" gewesen. Es sei deshalb verfrüht, ihren Tod allein auf den Riss in dem Sauerstoff-Versorgungsschlauch zurückzuführen. Die Panne sei "schnell entdeckt und binnen 30 bis 40 Minuten behoben" worden. Grundsätzlich gebe es in Nord-Ossetien kein Problem bei der Versorgung von Krankenhäusern mit Sauerstoff.

Tass berichtete derweil unter Berufung auf die Ermittlungsbehörden, es sei eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet worden, die klären soll, ob Sicherheitsstandards verletzt worden seien. Seit Beginn der Corona-Pandemie war es mehrfach zu tödlichen Bränden auf COVID-Stationen russischer Krankenhäuser gekommen. Als Auslöser der Feuer gelten defekte Beatmungsgeräte.

Gemessen an den seit Pandemie-Beginn registrierten Infektionszahlen ist Russland weltweit das am viertschwersten von der Corona-Krise betroffene Land. Einer AFP-Zählung zufolge wurden in dem Land fast 6,5 Millionen Ansteckungen mit dem Coronavirus nachgewiesen.

Corona-Lage in Texas spitzt sich zu: Bundesstaat bittet Krankenhäuser um Aufschub von Eingriffen

02:11 Uhr: Angesichts der jüngsten Corona-Welle hat der US-Bundesstaat Texas alle Krankenhäuser gebeten, nicht absolut notwendige medizinische Eingriffe zu verschieben. Damit solle sichergestellt werden, dass alle COVID-Patienten adäquat versorgt werden könnten, erklärte Gouverneur Greg Abbott am Montag in einem Schreiben an den Krankenhausverband. Das Gesundheitsministerium werde sich zudem bemühen, für die Versorgung der Corona-Patienten medizinisches Personal aus anderen Bundesstaaten zu gewinnen, hiess es. Auch soll der Katastrophenschutz wieder Infusionszentren eröffnen, in denen Patienten Blutplasma-Behandlungen bekommen können.

Die Lage in Texas hat sich aufgrund der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus deutlich zugespitzt. In dem Bundesstaat mit 29 Millionen Einwohnern wurden zuletzt im Schnitt pro Tag rund 12.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet, wie Daten der Behörden zeigen. Derzeit werden demnach rund 9.000 COVID-Patienten in Krankenhäusern behandelt. Der Republikaner Abbott hat Corona-Auflagen wie eine Maskenpflicht in dem Staat per Verfügung für illegal erklärt. In Texas sind rund 44 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, landesweit liegt die Impfquote bei 50 Prozent.

Die US-Behörden melden inzwischen im Durchschnitt wieder rund 100.000 Neuinfektionen pro Tag. Im Juni, bevor sich die Delta-Variante durchgesetzt hatte, waren es zeitweise nur rund 10 000 pro Tag. Täglich sterben im Schnitt mehr als 450 Menschen nach einer Corona-Infektion, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC zeigen. Die jüngste Corona-Welle trifft bislang vor allem Bundesstaaten im Süden des Landes hart, darunter auch Florida, Louisiana, Mississippi, Alabama, Arkansas und Missouri.

CDU-Wirtschaftsrat für Indikatoren-Mix zur Bewertung der Corona-Lage

02:00 Uhr: Unmittelbar vor der Ministerpräsidentenkonferenz dringt der CDU-Wirtschaftsrat auf eine Abkehr von der Inzidenz als vorrangigem Richtwert für Corona-Massnahmen. Es gebe die "eindeutige Erwartung der Wirtschaft, dass die Politik von der Inzidenz als Indikator für zukünftige Corona-Massnahmen abrückt", sagte der Generalsekretär des Rates, Wolfgang Steiger, der "Rheinischen Post" (Dienstag). "Vielmehr muss es einen Mix aus verschiedenen Indikatoren zur Bewertung der Lage geben, damit das Land nicht kopflos in den nächsten Lockdown stolpert. Eine weitere Schliessung von Geschäften und Schulen wäre auch mit Blick auf die hohe Impfquote schlicht inakzeptabel." Der Corona-Kurs für den Herbst ist am Dienstag ein Thema von Beratungen von Bund und Ländern.

Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Maike Finnern, erhoffte sich von dem Treffen klare Vorgaben: "Wir appellieren an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten, bei ihrem Treffen am Dienstag bundesweit einheitliche und verbindliche Leitlinien zu entwickeln, in welcher Pandemie-Situation an Kitas, Schulen und Hochschulen welche Massnahmen ergriffen werden müssen", sagte sie der Zeitung.

Alle Corona-Meldungen vom 9. August zum Nachlesen finden Sie hier

Mehr zum Themenkomplex Coronavirus:

Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.