- In Bayern hat sich ein Mann als Impfarzt ausgegeben und dadurch mehr als 1.400 Corona-Impfungen verantwortet.
- Der 50-jährige Theologe sieht sich nun gleich mit mehreren Straftaten beschuldigt.
- Gesundheitliche Probleme für die von ihm Geimpften haben sich bislang nicht ergeben.
Ein Theologe aus dem Landkreis München soll sich als Arzt ausgegeben und so mehr als 1.400 Corona-Impfungen selbst vorgenommen oder angeordnet haben.
Die Staatsanwaltschaft Traunstein klagte den 50-Jährigen deshalb nun wegen gefährlicher Körperverletzung, vorsätzlicher Körperverletzung, Verstössen gegen das Heilpraktikergesetz, Urkundenfälschung, gewerbsmässigen Betrugs sowie Missbrauchs von Titeln und Berufsbezeichnungen an, wie die Ermittlungsbehörde am Dienstag mitteilte. Hinweise auf gesundheitliche Komplikationen wegen der fehlenden Qualifikation hätten sich aber nicht ergeben.
Falscher Impfarzt in Rosenheim und Dachau tätig
Der Mann soll in Impfzentren in der Stadt Rosenheim und im Landkreis Dachau geimpft haben. Er soll sich dort Ende vergangenen und Anfang dieses Jahres mit einer gefälschten Approbationsurkunde beworben sowie im Anschluss in Impfzentren in Rosenheim und Karlsfeld tätig gewesen sein. In Rosenheim absolvierte er dabei auch mobile Impfeinsätze in Alten- und Pflegeheimen.
Insgesamt habe der Mann 306 Corona-Impfungen selbst vorgenommen. Weitere 1144 Impfungen seien auf seine Anordnung hin durch medizinisches Fachpersonal verabreicht worden. Der Theologe schwieg bislang gegenüber Staatsanwaltschaft und Polizei zu den Vorwürfen. Gegenüber einer Sachverständigen räumte er aber die Fälschung der Urkunde ein, wie die Ermittler erklärten. (hub/afp)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.