Die Bundesregierung will die Reisewarnung für mehr als 160 Länder ausserhalb der Europäischen Union bis zum 31. August verlängern. In Thüringen müssen sich die Menschen ab Samstag nicht mehr an Kontaktbeschränkungen halten, das Nachbarland Hessen reagiert zurückhaltend auf den Vorstoss. Alle News vom 9. Juni.
- 22:45 Uhr: UN-Chef warnt in Coronakrise vor "globalem Lebensmittel-Notstand"
- 20:15 Uhr: Reisewarnung für mehr als 160 Länder bis Ende August verlängert
- 17:28 Uhr: Keine Kontaktbeschränkungen mehr in Thüringen - Skepsis in Hessen
- 15:35 Uhr: Berlins Schulen nach Sommerferien im Normalbetrieb - ohne Abstandsregel
- 15:20 Uhr: Drei Gerichte verbieten Öffnung von Bordellen
- 14:38 Uhr: Diebe entwenden Transporter mit 400.000 Schutzmasken
- 10:42 Uhr: Mallorca will deutsche Urlauber schon ab Montag empfangen
- 08:36 Uhr: RKI meldet 350 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Top-News: UN-Chef warnt in Coronakrise vor "globalem Lebensmittel-Notstand"
22:45 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat in der Coronavirus-Pandemie vor einem "globalen Lebensmittel-Notstand" gewarnt, falls die weltweiten Nahrungsmittelversorgungssysteme nicht so schnell wie möglich verbessert würden. Obwohl es ausreichend Nahrungsmittel gebe, um die 7,8 Milliarden Bewohner der Welt zu ernähren, litten mindestens 820 Millionen Menschen unter Hunger, sagte Guterres am Dienstag in New York per Videobotschaft.
"Unser Nahrungsmittelversorgungssysteme versagen und die COVID-19-Pandemie macht es noch schlimmer." Wenn nicht bald etwas unternommen werde, könnten zusätzliche 49 Millionen Menschen bald unter extremer Armut leiden und auch die Zahl der unter Hunger leidenden Menschen könne stark steigen, warnte Guterres.
Die Nahrungsmittelindustrie müsse in allen Ländern als systemrelevant eingestuft und besonders geschützt werden, forderte der UN-Chef.
Weitere Corona-Meldungen des Tages im Live-Blog:
US-Musikfestival Lollapalooza wegen Coronavirus abgesagt
22:36 Uhr: Das für das erste Augustwochenende geplante Musikfestival Lollapalooza in Chicago ist wegen Coronavirus abgesagt worden. Das teilten die Organisatoren am Dienstag (Ortszeit) auf ihrer Internetseite mit. Der Schutz der Fans, Künstler und Mitarbeiter habe oberste Priorität. Sie würden aber an einer "spektakulären Feier" im Sommer 2021 zum 30. Jubiläum des Festivals arbeiten, hiess es.
Als Ersatz für das ausgefallene Festival in diesem Jahr soll es vom 30. Juli bis zum 2. August eine virtuelle Veranstaltung mit Auftritten und Konzertmitschnitten vergangener Jahre geben.
Bereits im April war das für Anfang September geplante Lollapalooza in Berlin wegen der Corona-Krise abgesagt worden. Bei dem Festival im und um das Olympiastadion waren Zehntausende Besucher erwartet worden.
Trump will Wahlkampfveranstaltungen wieder aufnehmen
21:40 Uhr: US-Präsident
Reisewarnung für mehr als 160 Länder bis Ende August verlängert
20:15 Uhr: Die Bundesregierung will die Reisewarnung für mehr als 160 Länder ausserhalb der Europäischen Union bis zum 31. August verlängern. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen aber Ausnahmen für einzelne Länder gemacht werden können, die bestimmte Kriterien erfüllen. Das Bundeskabinett will an diesem Mittwoch einen entsprechenden Beschluss fassen. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.
Aussenminister
In der vergangenen Woche beschloss das Bundeskabinett, die Reisewarnung am 15. Juni für 31 europäische Länder aufzuheben. Dazu zählen die 26 Partnerländer Deutschlands in der Europäischen Union, das gerade aus der EU ausgetretene Grossbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Für 29 Länder erfolgt die Aufhebung am 15. Juni, für Spanien und Norwegen erst später, weil in diesen beiden Ländern noch Einreisesperren gelten.
Für die anderen mehr als 160 Länder soll die Reisewarnung nun zunächst pauschal bis zum 31. August verlängert werden. Gleichzeitig sollen aber Ausnahmen ermöglicht werden. Dafür sollen Kriterien aufgestellt werden. Dabei sollen die Entwicklung der Infektionszahlen, die Leistungsfähigkeit der Gesundheitssysteme, Testkapazitäten, Hygieneregeln und Einreisebeschränkungen berücksichtigt werden.
Zu den betroffenen Ländern ausserhalb der Europäischen Union zählen auch Hauptreiseländer, allen voran die Türkei als drittbeliebtestes Urlaubsland der Deutschen.
Lettland: Keine Verlängerung des Corona-Notstands
20:00 Uhr: Lettland wird den wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausnahmezustand nicht verlängern. Dies beschloss die Regierung in Riga am Dienstag. Der Notstand war Mitte März ausgerufen worden und läuft zum 10. Juni aus. Einige der auferlegten Schutzmassnahmen bleiben aber weiter bestehen - sie wurden vom Parlament bereits auf neue Rechtsgrundlagen übertragen.
"Wir kehren morgen bedingt zur Normalität oder zum Alltag zurück, aber mit bekannten Einschränkungen und Regeln", sagte Regierungschef Krisjanis Karins. Ausdrücklich hervor hob er dabei Abstandsregeln und Hygienevorschriften. Karins rief seine Landsleute dazu auf, weiterhin eine Entfernung von zwei Metern zueinander einzuhalten und sich regelmässig die Hände zu waschen.
Neben der Maskenpflicht im Nahverkehr des baltischen EU-Landes gelten nach Aufhebung des Corona-Notstands auch weiterhin Einschränkungen für Versammlungen. Bis Ende Juni dürfen sich maximal 300 Personen gemeinsam im Freien für private und öffentliche Veranstaltungen treffen, in Innenräumen liegt die Grenze bei 100. Danach soll die maximale Teilnehmerzahl weiter erhöht werden. In Restaurants und Bars dürfen weiter nur eine begrenzte Anzahl an Gästen an einem Tisch sitzen.
Mecklenburg-Vorpommern: Hotels dürfen wieder alle Betten belegen
19:18 Uhr: Die Hotels in Mecklenburg-Vorpommern dürfen ab Montag wieder alle Betten belegen. Nach der Öffnung des Landes für Touristen aus anderen Bundesländern am 25. Mai seien die Infektionszahlen mit dem neuartigen Coronavirus nicht in die Höhe gegangen, sagte Ministerpräsidentin
Bisher durften die Hotels in Mecklenburg-Vorpommern nur 60 Prozent ihrer Betten vermieten. Viele waren damit nicht zufrieden, einige Hotels traten sogar aus dem Arbeitgeberverband Dehoga aus. Klagen gegen die 60-Prozent-Regelung scheiterten aber vor dem Oberverwaltungsgericht Greifswald. Der Tourismus ist wichtig für Mecklenburg-Vorpommern. Jeder fünfte Arbeitsplatz hängt davon ab.
Keine Kontaktbeschränkungen mehr in Thüringen - Skepsis in Hessen
17:28 Uhr: Wieder mehr Eigenverantwortung für die Bürger - das hatte Thüringens Ministerpräsident
Hessens Ministerpräsident
Man sei nun in einer Phase, in der alle geschlossenen Bereiche "weit überwiegend wieder geöffnet werden können", sagte Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) bei der Vorstellung der neuen Verordnung. Es sei wichtig, dass sich "auch das private Lebensumfeld der Menschen soweit wie irgendwie möglich, normalisieren soll".
Mit der neuen Grundverordnung wird statt der bisher geltenden Kontaktbeschränkungen lediglich noch empfohlen, sich nicht mit mehr als einem weiteren Haushalt oder zehn weiteren Menschen zu treffen. Eine Maskenpflicht bleibt in Geschäften und im Öffentlichen Personennahverkehr bestehen.
Papst spendet in Corona-Krise eine Million Euro an Arme
16:54 Uhr:
Die Gelder seien vor allem für Menschen, die von Gelegenheitsarbeiten lebten, die im Haushalt tätig sind oder die ausgelaufene Verträge haben. "Viele sind Väter und Mütter, die hart darum kämpfen, den Tisch für ihre Kinder zu decken." Der Papst forderte Priester auf, als erstes in den Fonds einzuzahlen.
Italien wurde von der Coronakrise besonders hart getroffen. Die Stadt Rom lebt zudem zum grossen Teil vom Tourismus, der nun komplett eingebrochen ist. Auch der Vatikan bekommt finanziell die Folgen der Krise zu spüren, da ein grosser Teil der Einnahmen von den Vatikanischen Museen kommt, die wegen Corona rund drei Monate geschlossen waren.
Wohl nur wenige Hamburger immun gegen Coronavirus
15:41 Uhr: In Hamburg haben einer kleinen Untersuchung zufolge bisher wohl nur wenige Menschen eine Corona-Infektion durchgemacht und sind damit wahrscheinlich eine Weile immun. Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben das Blut von rund 900 Blutspendern auf Antikörper gegen den Erreger untersucht - nur vier von ihnen waren demnach infiziert. Im April sei nur eine von rund 300 Proben positiv gewesen, im Mai zwei und im Juni wieder nur eine, teilte das UKE am Dienstag mit.
"Blutspender sind kein 1:1-Abbild der Hamburger Bevölkerung, aber sie können uns einen guten Anhalt über die unbemerkten Infektionsverläufe geben", erklärte Sven Peine, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin. Wer in Hamburg in den letzten Monaten leichte oder unspezifische Erkältungssymptome gehabt habe, sei mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit nicht an COVID-19 erkrankt gewesen.
Die Untersuchungsreihe im Auftrag der Gesundheitsbehörde soll weiter in rund vierwöchigem Abstand wiederholt werden.
Ohne Abstand: Berlins Schulen nach Sommerferien im Normalbetrieb
15:35 Uhr: Die Kindertagesstätten in Berlin sollen noch vor den Sommerferien wieder komplett öffnen, die Schulen der Hauptstadt sollen nach den Ferien zum Normalbetrieb zurückkehren. Darauf einigte sich der Berliner Senat bei seiner Sitzung am Dienstag.
Demnach soll bei den Kitas ab Mitte Juni die Rückkehr zum Regelbetrieb beginnen, bei dem wieder alle Kinder betreut werden können. Ab dem 22. Juni soll die Betreuung wieder in vollem Umfang möglich sein.
Erzieherinnen und Erzieher, die zur Corona-Risikogruppe gehören, fallen für die Betreuung der Kinder aber aus.
Die Rückkehr der Schüler nach den Sommerferien gilt für alle Schularten und Jahrgangsstufen, wie Bildungssenatorin Sandra Scheeres von der SPD am Dienstag nach der Sitzung des Senats mitteilte. "Wir wollen nach den Sommerferien in den Vollbetrieb gehen", sagte Scheeres. Dann werde es wieder ein Ganztagsangebot geben. "Das ist nur möglich, wenn wir die 1,5-Meter-Regel fallen lassen", betonte die Senatorin.
Gerichte verbieten Öffnung von Bordellen
15:20 Uhr: Bordelle bleiben jedenfalls in Hessen, Baden-Württemberg und Niedersachsen weiter geschlossen. In mehreren am Dienstag bekanntgegebenen Eilbeschlüssen entschieden dies die Verwaltungsgerichtshöfe in Kassel und in Mannheim sowie das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg.
Ein Bordellbetreiber in Offenbach meinte, mit vernünftigem Hygienekonzept sei dies nicht mehr nötig. So versprach er die Einhaltung der Abstandsregel, zudem müssten Kunden für den Fall einer notwendigen Nachverfolgung ihre Kontaktdaten hinterlassen.
Zwei Betreiberinnen von Prostitutionsstätten in Konstanz, Baden-Baden und Heidelberg wollten zumindest eine "Körpermassage nur durch die Begleiterin" anbieten. Ein Abstand von anderthalb Metern werde dabei zwar nicht eingehalten, dafür gebe es aber Einmalhandschuhe und Masken.
Diebe klauen Lkw mit 400.000 Schutzmasken
14:38 Uhr: Einen mit 400.000 Gesichtsmasken beladenen Transporter haben Unbekannte bei Wertheim in Baden-Württemberg gestohlen. Das Fahrzeug tauchte kurz darauf wieder auf - jedoch ohne die vielen Masken, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.
Der 34-jährige Fahrer hatte den Transporter auf dem Parkplatz eines Autohofes abgestellt, um ein Schnellrestaurant zu besuchen. Als er nach nur etwa zehn Minuten das Restaurant am Montagmittag wieder verliess, war sein Fahrzeug verschwunden.
Grossbritannien nähert sich der Marke von 50.000 Corona-Toten
14:35 Uhr: Die offizielle Zahl der mit dem Coronavirus in Verbindung stehenden Todesfälle in Grossbritannien ist auf fast 50.000 gestiegen. Das geht aus den jüngsten Zahlen der nationalen Statistikbehörde hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden.
Erfasst wurden dabei alle Todesfälle bis zum 29. Mai, bei denen eine COVID-19-Erkrankung als bestätigte oder mutmassliche Todesursache auf der Sterbeurkunde erwähnt wird. Demnach starben 49.989 Menschen in Grossbritannien an den Folgen einer Coronavirus-Infektion.
Die Regierung spricht dagegen bisher von 40.597 Todesfällen. Sie zählt nur jene Toten, die zuvor positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Nach beiden Zählweisen hat Grossbritannien die höchste Sterberate Europas. Weltweit haben nur die USA mehr Corona-Todesfälle.
Studie: Frauen und Junge vereinsamen in Coronakrise
14:30 Uhr: Die Coronakrise hat laut einer Studie zu mehr Vereinsamung in Deutschland geführt, vor allem bei Frauen und jüngeren Menschen.
Die Lebenszufriedenheit und das Wohlbefinden der Menschen in Deutschland änderten sich laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung allerdings kaum. Die Bevölkerung habe eine beachtliche psychische Widerstandskraft.
"Ob dies auch bei langanhaltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Freiheitsrechte weiter so sein wird, kann aktuell noch nicht abgesehen werden", schreiben die Autoren Theresa Entringer und Hannes Kröger. Für die Studie wurden die Daten von rund 3.600 Befragten ausgewertet.
Frauen und junge Menschen seien zwar nicht in Bezug auf die Krankheit COVID-19, sehr wohl aber in Bezug auf die sozialen Folgen der Pandemie eine Risikogruppe, die man weiter beobachten müsse.
Thüringen beendet Kontaktbeschränkungen
13:15 Uhr: In Thüringen werden die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Kontaktbeschränkungen am 13. Juni aufgehoben. In einer neuen Grundverordnung wird lediglich empfohlen, sich nur mit einem weiteren Haushalt oder mit maximal zehn Menschen zu treffen. Diese neue Regelung hat das Kabinett am Dienstag beschlossen. Bund und Länder hatten ursprünglich miteinander vereinbart, die Kontaktbeschränkungen in einer abgemilderten Form noch bis zum 29. Juni zu verlängern. Etliche Bundesländer haben die Regeln bereits gelockert.
Eine Maskenpflicht bleibt in Thüringer Geschäften und im Öffentlichen Personennahverkehr bestehen. Mit der neuen Verordnung dürfen aber noch mehr Einrichtungen wieder öffnen - zum Beispiel Schwimm- und Freizeitbäder in geschlossenen Räumen sowie Thermen, Saunen und Kinos. Allerdings müssen dafür zunächst Infektionsschutzkonzepte genehmigt werden.
Dorf- und Volksfeste sowie Festivals sollen in Einzelfällen wieder erlaubt werden können. Die Genehmigung sei aber zu versagen, wenn die Veranstaltung mit ihren Charakteristika "in besonderem Masse geeignet ist, die Ausbreitung der Pandemie zu fördern", heisst es in der neuen Grundverordnung.
Bordelle, Diskotheken und Swingerclubs bleiben weiterhin geschlossen. Institutionell geförderte Theater und Orchester sollen ihren Spielbetrieb erst nach dem 31. August wieder aufnehmen.
Corona-Tests ohne Symptome können deutlich ausgeweitet werden
13:07 Uhr: Tests auf das Coronavirus können künftig deutlich ausgeweitet werden - und zwar auch ohne Krankheitsanzeichen und besonders in sensiblen Bereichen. Das legt eine am Dienstag in Kraft tretende Verordnung von Bundesgesundheitsminister
"Wir wollen das Virus im Keim ersticken", sagte der CDU-Politiker. "Das geht nur mit präventiven Reihentests in Krankenhäusern und Pflegeheimen und wenn wir möglichst alle Kontaktpersonen von Infizierten testen." Am Geld solle dies nicht scheitern. "Es ist viel teurer, zu wenig zu testen, als zu viel zu testen", sagte Spahn.
Konkret sollen nun grundsätzlich alle Patienten getestet werden, die im Krankenhaus aufgenommen werden. Daneben können Gesundheitsämter oder Ärzte Tests für Menschen ohne Symptome veranlassen. Die Kosten von 50 Euro pro Test übernimmt die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Möglich werden damit etwa umfassende Tests bei engen Kontakten zu Infizierten - zum Beispiel auch, wenn die geplante freiwillige Corona-Warn-App für Smartphones einen solchen Kontakt meldet. Breite Tests möglich werden auch bei Corona-Ausbrüchen in Kitas oder Schulen sowie regelmässige Reihentests in Kliniken und Pflegeheimen.
Die Regelungen zur Kostenübernahme gelten rückwirkend zum 14. Mai, auch für Privatpatienten und Menschen ohne Krankenversicherung. Bisher gibt es Tests auf Kassenkosten in der Regel nur bei konkretem Infektionsverdacht, also bei Menschen mit Symptomen.
Mehr als die Hälfte der Einwohner Bergamos haben Antikörper
12:30 Uhr: Ein Massentest bei Einwohnern Bergamos habe gezeigt, dass 57 Prozent der in der Stadt lebenden Menschen SARS-CoV-2-Antikörper aufweisen. Mehr als die Hälfte der Einwohner ist demnach mit dem Virus in Berührung gekommen, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf lokale Gesundheitsbehörden berichtet.
Die norditalienische Stadt war einer von Italiens Zentren der Corona-Pandemie (siehe auch 06:10 Uhr). Zufällig ausgewählten Blutproben von 9965 Einwohnern (etwa 8 Prozent der örtlichen Bevölkerung) seien untersucht worden. Sie wurden zwischen dem 23. April und dem 3. Juni abgegeben. Die Provinz Bergamo hat bisher offiziell rund 13.600 Corona-Fälle gemeldet.
Zahl der Corona-Toten in Südafrika nach Lockerungen dramatisch gestiegen
11:45 Uhr: Eine Woche nach umfassenden Lockerungen der Corona-Einschränkungen in Südafrika ist die Zahl der Todesfälle in dem Land dramatisch gestiegen: Wie aus am Montagabend veröffentlichten Statistiken hervorging, registrierten die Behörden inzwischen mehr als tausend Todesfälle durch das Coronavirus. Die Zahl der Infektionsfälle stieg sprunghaft auf mehr als 50.000 an.
Den Angaben zufolge wurden seit Beginn der Pandemie 1080 Todes- und 50.879 Infektionsfälle verzeichnet. Mehr als die Hälfte der Fälle sei in den vergangenen zwei Wochen registriert worden, sagte Präsident Cyril Ramaphosa. Den offiziellen Statistiken zufolge konzentrieren sich die Fälle auf die bei Touristen beliebte Provinz Westkap.
Die Zahl der Neuinfektionen steige weiter an - "wahrscheinlich schneller, als die meisten von uns geglaubt haben", sagte Ramaphosa, der von einer "besorgniserregenden, aber nicht alarmierenden" Entwicklung sprach. Die Regierung sei in der Lage, "die Auswirkungen der Krankheit auf unsere Bevölkerung zu begrenzen", versicherte der Staatschef.
Ende Mai hatte die Regierung in Johannesburg damit begonnen, die im März eingeführten Massnahmen wegen der Pandemie schrittweise zu lockern. Inzwischen wurde der Betrieb in den meisten Unternehmen des Landes wieder aufgenommen, auch viele Schulen haben wieder geöffnet.
Kein anderes Land auf dem afrikanischen Kontinent verzeichnet so viele Infektionsfälle wie Südafrika. Gemessen an den Todesfällen ist nur Ägypten noch stärker von der Pandemie betroffen. Es wird davon ausgegangen, dass es eine hohe Dunkelziffer an Fällen gibt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Montag erklärt, dass sich das Infektionsgeschehen weltweit derzeit verschlimmere, auch wenn sich die Lage in Europa entspanne.
Mallorca will deutsche Urlauber schon ab Montag empfangen
10:42 Uhr: Mallorca und andere spanische Baleareninseln wollen ab Montag insgesamt bis zu 10.900 Urlauber aus Deutschland einreisen lassen. Das teilte die Regionalpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, am Dienstag in Palma de Mallorca mit. Das sind fast doppelt so viele wie spanische Medien am Vortag berichtet hatten.
Deutschland sei aus zwei "offensichtlichen" Gründen für dieses Pilotprojekt ausgewählt worden, sagte Armengol: "Deutschland ist das Land, aus dem am meisten Urlauber zu uns kommen, und die epidemiologischen Zahlen sind den unseren sehr ähnlich". Ganz Spanien will sich erst am 1. Juli wieder für den Tourismus öffnen. Bis dahin wolle man prüfen, ob die Sicherheitsvorkehrungen unter anderem an den Flughäfen und in den Hotels funktionieren.
Die Urlauber müssten mindestens fünf Tage auf den Inseln bleiben und sich nach der Einreise nicht zunächst in Quarantäne begeben, wie es sonst bisher in Spanien bei Einreisen aus dem Ausland vorgeschrieben ist, betonte Armengol.
Ihr Gesundheitsminister Iago Negueruela betonte zudem, es dürften auch Deutsche einreisen, die einen Zweitwohnsitz auf den Inseln besitzen. Die Menschen würden per Flugzeug nach und nach ins Land gelassen.
New York startet 100 Tage nach erstem Corona-Fall mit Lockerungen
10:27 Uhr: Genau 100 Tage nach der ersten bestätigten Coronavirus-Infektion hat die Millionenmetropole New York mit ersten Lockerungsmassnahmen begonnen.
"Heute ist der Tag, an dem wir anfangen, uns von dieser Krankheit zu befreien", sagte Bürgermeister Bill de Blasio bei einer Pressekonferenz im Hafen des Stadtteils Brooklyn. "Das ist der erste Tag der Wiedereröffnung, und er wurde durch die harte Arbeit der New Yorker ermöglicht." Weiterhin nötig seien aber Masken, wenn ein Sicherheitsabstand von rund zwei Metern nicht eingehalten werden könne, und Hygienemassnahmen wie Händewaschen.
Mit dem Start von Phase eins eines vierstufigen Öffnungsplans des Bundesstaates New York dürfen unter anderem die Arbeiten auf mehr als 32.000 Baustellen und in den Fabriken der Stadt wieder starten. Ausserdem können Einzelhändler telefonisch und online Bestellungen annehmen und ihren Käufern im Laden übergeben.
Publikumsverkehr ist in den Geschäften noch nicht erlaubt. Bis zu 400.000 Menschen könnten Schätzungen zufolge in der ersten Phase des Öffnungsplans ihre Arbeit wieder aufnehmen. Um überfüllte U-Bahnen zu vermeiden, setzt die Stadt auf Busverkehr. Mehr als 30 Kilometer zusätzliche Busspuren würden kurzfristig ausgewiesen, sagte de Blasio.
Nach dem ersten Fall am 1. März wurden in der Metropole New York bisher rund 204.000 Corona-Erkrankungen bestätigt. Fast 17.200 Tote wurden positiv auf COVID-19 getestet, die Stadt geht von zusätzlich rund 4.700 Toten aus, die ebenfalls infiziert gewesen sein könnten.
Pakistans Krankenhäuser zunehmend überfüllt
09:47 Uhr: Pakistans Krankenhäuser sind Wochen nach Lockerung der Corona-Beschränkungen zunehmend überfüllt. "Kliniken haben begonnen, Corona-Patienten abzuweisen, weil ihnen die Betten fehlen", sagte der Generalsekretär der pakistanischen Ärztevereinigung, Sajjd Qasier, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Sowohl staatliche als auch private Krankenhäuser litten unter Unterversorgung, zudem mangele es an gut ausgebildetem Personal.
Um die Coronakrise zu bewältigen, plane die Regierung weitere 1000 Intensivbetten für Coronapatienten. Diese sollen in den Metropolen bis Ende Juni geschaffen werden, hatte Planungsminister Asad Umar am Montag angekündigt. Unterdessen stieg die Zahl der bekannten Infektionen mit SARS-CoV-2 in dem Land mit rund 220 Millionen Einwohnern auf mehr als 108.000 an. Über 4600 Neuinfektionen wurden im Vergleich zum Vortag registriert. 2172 Menschen starben in dem südasiatischen Land nachweislich an den Folgen einer Infektion.
Experten zufolge ist das Land noch mindestens einen Monat vom Höhepunkt der Pandemie entfernt. Die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt wieder rasch an, nachdem strenge Beschränkungen aufgehoben wurden. Tausende Geschäfte und Märkte wurden daraufhin vergangene Woche wieder geschlossen und stark betroffene Stadtteile in den Metropolen abgeriegelt. Pakistan führte zudem eine Maskenpflicht ein.
Fehlendes Abstandhalten bei Demos kann zur Auflösung führen
09:19 Uhr: Nach den grossen Anti-Rassismus-Demonstrationen von Wochenende hat Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) auch die Auflösung von Versammlungen nicht ausgeschlossen, falls die Corona-Auflagen nicht eingehalten werden. Die unsichtbare Gefahr der Ansteckung mit einer tödlichen Krankheit sei auf diesen Veranstaltungen gegenwärtig, sagte Strobl am Dienstag im Deutschlandfunk.
"Deswegen brauchen wir entsprechende Abstandregelungen. Wir brauchen auch eine Einschränkung des Demonstrationsgrundrechts, das eben Veranstaltungen nur bis zu einer bestimmten Grösse überhaupt zulässig sind, das Abstand einzuhalten ist."
Die Polizei überprüfe die Einhaltung der Regeln nach dem Verhältnismässigkeitsgrundsatz. "Das kann auch einmal bedeuten, dass eine Versammlung selbstverständlich aufgelöst wird", sagte er. Die Demonstranten, die nicht auf Abstands- und Hygieneregeln achteten, gefährdeten andere Menschen. Am Wochenende waren vielerorts waren bei den bundesweiten Demonstrationen gegen Rassismus die in der Coronkrise geltenden Abstandsregeln nicht eingehalten worden.
RKI: 350 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
08:36 Uhr: Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 350 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Coronakrise 184.543 Menschen in Deutschland nachweislich mit SARS-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Dienstagmorgen meldete (Datenstand 9. Juni, 0 Uhr).
8.711 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 37 im Vergleich zum Vortag. Etwa 170.200 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 600 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, liegt nach aktuellsten RKI-Angaben knapp über der kritischen Marke von 1,0, nämlich bei 1,11 (Datenstand 8. Juni, 0 Uhr). Am Vortag hatte er bei 1,05 gelegen.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 8. Juni, 0 Uhr) bei 0,87 (Vortag: 0,92). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Deutscher Export bricht um mehr als 30 Prozent ein
08:23 Uhr: Der deutsche Export ist im April in Folge der Coronakrise dramatisch eingebrochen. Der Wert der Warenausfuhren sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das war der grösste Rückgang eines Monats im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Beginn der Aussenhandelsstatistik im Jahr 1950 Verglichen mit März 2020 verringerten sich die Exporte um 24,0 Prozent.
Angehörige von Corona-Toten in Italien fordern Gerechtigkeit
06:10 Uhr: Die Angehörigen von zahlreichen Toten durch das Coronavirus in Italien erheben schwere Vorwürfe gegen die Behörden. Zu viele Menschen seien in der Coronakrise wegen Fahrlässigkeit und Inkompetenz gestorben, berichtete die Gruppe Noi Denunceremo (Wir prangern an) vor Auslandsjournalisten in Rom.
Sie setzt sich aus Familienmitgliedern von Menschen zusammen, die an der Lungenkrankheit gestorben sind. Diesen Mittwoch wollen sie in der norditalienischen Stadt Bergamo symbolisch rund 50 Strafanzeigen gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft einreichen.
"Wir wollen, dass jemand zurücktritt, dass sich jemand entschuldigt. Wir erwarten, dass jemand Verantwortung übernimmt, etwas, was bisher noch niemand getan hat", sagte Cristina Longhini. Sie verlor in Bergamo ihren 65 Jahre alten Vater.
Die Provinz Bergamo war das Epizentrum der Coronakrise in Italien. Weil die Krematorien nicht mehr alle Leichen verbrennen konnten, mussten die Särge mit Militärwagen abtransportiert werden. Vor allem an der Regionalregierung der Lombardei wurde Kritik laut, dass sie die Hotspots nicht früher abgeriegelt habe. Staatsanwaltschaften in der Lombardei ermitteln bereits in mehreren Fällen wegen Missmanagements zum Beispiel in Altersheimen, wo es besonders viele Opfer gab.
Kalifornien will Kinos ab dem Wochenende öffnen
05:11 Uhr: Nach fast dreimonatiger Corona-Pause können Kinos in Kalifornien am kommenden Wochenende wieder ihren Betrieb aufnehmen. Die Gesundheitsbehörde des Westküstenstaates gab am Montag grünes Licht für die Öffnung der Lichtspielhäuser am 12. Juni, allerdings mit vielen Auflagen.
So dürfen nur 25 Prozent der Plätze belegt oder maximal 100 Zuschauer in einen Kinosaal hineingelassen werden. Auch ist das Tragen von Masken neben anderen Hygienevorschriften Pflicht.
Nach dem plötzlichen Drehstopp wegen der Coronavirus-Pandemie darf auch der Film- und Fernsehbetrieb in Hollywood wieder aufgenommen werden. Das hatte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom bereits am Freitag bekannt gegeben. Die Coronakrise hat seit März den Unterhaltungsbetrieb weitgehend lahmgelegt.
Venezuela bekommt medizinische Hilfe von Iran
02:38 Uhr: Venezuela hat in der Corona-Pandemie eine Lieferung mit humanitärer Hilfe wie Testkits und anderen medizinischen Gütern aus Iran erhalten. Dies sagte Planungsminister Ricardo Menendez dem staatlichen venezolanischen Fernsehen am Montag. Präsident Nicolás Maduro werde Iran so bald wie möglich besuchen, um sich für die Hilfe zu bedanken.
Maduros Reisepläne, um Abkommen in den Bereichen Energie, Finanzen, Militär, Landwirtschaft, Technik und Gesundheit zu unterzeichnen, waren bereits zuvor bekannt geworden. Zuletzt hatte Iran mehrere Tanker mit Benzin nach Venezuela geschickt. Die dortige Bevölkerung leidet unter erheblichen Versorgungsproblemen.
Brasilien zieht Kandidatur für Frauenfussball-WM 2023 zurück
01:19 Uhr: Der brasilianische Fussballverband hat zweieinhalb Wochen vor der Vergabe der Frauenfussball-WM 2023 seine Bewerbung zurückgezogen und will nun Kolumbien als einzigen Kandidaten aus Südamerika unterstützen. Das teilte die CBF am Montag (Ortszeit) in einer Mitteilung auf der Verbandshomepage mit.
Demnach hätten die für die Veranstaltung des Events notwendigen Garantien der Regierung nicht vorgelegen, hiess es in der Erklärung. Auch Dokumente von Dritten aus dem öffentlichen und privaten Sektor hätten gefehlt. Zur Begründung hiess es unter anderem, dass die Regierung wegen der Coronakrise notwendige Garantien nicht unterschreiben wolle. Dafür habe man Verständnis.
Als Gastgeber-Kandidaten für das Turnier, das der Fussball-Weltverband am 25. Juni vergeben möchte, sind neben Kolumbien nun noch Japan und die Doppel-Bewerbung von Australien und Neuseeland im Rennen.
Lauterbach: Demos sind "ein Sargnagel" für Corona-Regeln
01:00 Uhr: SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat angesichts der jüngsten Massendemonstrationen strengere Regeln gefordert, um eine zweite Corona-Welle zu verhindern.
"Solche Demonstrationen sind ein Sargnagel für die noch bestehenden Regeln", sagte Lauterbach dem "Tagesspiegel". Durch die lauten Sprechchöre seien Unmengen an Aerosolen auf engem Raum verteilt worden. "Für den Kampf gegen das Virus wäre es besser, nur mit Plakaten und Bannern zu demonstrieren." Lauterbach betonte das Demonstrationsrecht, kritisierte aber: "Viel zu viele Leute, zu wenige Masken, zu wenig Abstand - das ideale Super-Spreading-Event!"
Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sagte dem "Tagesspiegel": "Mit polizeilichen Mitteln ist eine Abstandsregel bei einer Versammlung von vielen Tausend Menschen schlicht nicht durchsetzbar." Bei Krawallen seien die Beamten nun auch noch hohen Infektionsgefahren ausgesetzt, weil manche Menschen das Anliegen ihrer Demonstration als wichtiger einschätzten als den Infektionsschutz.
Die Grossdemonstrationen lassen unterdessen in einigen Branchen Forderungen nach weiteren Lockerungen laut werden. Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, sagte der "Bild"-Zeitung: "Wenn solche Grossdemonstrationen genehmigt werden, stellt sich die Frage, wie verhältnismässig die Auflagen sind, die der Gastronomie gemacht werden."
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