• Wer nach Deutschland einreist, bekommt seit Neuestem eine automatisch generierte Warn-SMS auf das Handy.
  • Die SMS weist darauf hin, dass sich die Einreisenden an die geltenden Quarantäne-Regeln halten müssen.
  • Allerdings hat das System einige Schwächen.

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Dass man vom Netzwerk-Betreiber eine Nachricht bekommt, wenn man Ländergrenzen passiert, daran dürften sich die meisten von uns inzwischen gewöhnt haben. Nun kommt bei der Einreise nach Deutschland eine neue SMS hinzu, die bei der Eindämmung der Coronapandemie helfen soll.

Wie die Bundesregierung am Sonntag bekannt gab, erhalten seit dem 1. März alle, die die deutsche Grenze passieren, folgenden Text auf ihr Handy:

"Die Bundesregierung: Willkommen/Welcome! Bitte beachten Sie die Test-/Quarantäneregeln; please follow the rules on tests/quarantine."

Über einen Link, der wiederum auf eine Seite der Bundesregierung führt, können die Reisenden dann "kompakte Informationen über ihre Pflichten im Zusammenhang mit dem Coronavirus, also Quarantäre und Testungen" einholen, wie es in der Pressemitteilung der Bundesregierung heisst.

Die Schwächen der Warn-SMS

Doch das System hat Schwächen, wie man schon auf den ersten Blick erkennen kann: Anstatt relevante Informationen bereits in die Nachricht zu packen, führt der Link in eine wahre Textwüste, die erst einmal mit einem Datenschutzhinweis eingeleitet wird.

Bis Reisende relevante Informationen finden, müssen sie schon ordentlich scrollen. Und das ist nicht das einzige Problem, wie das Kollektiv von "Zerforschung.org" in einem Twitter-Thread zeigt.

Folgende Probleme konnten die "Zerforschung"-Macher bei einer Art Selbstversuch unter anderem identifizieren:

  • Das Schaubild auf der Übersichtsseite der Bundesregierung ist nicht für Mobiltelefone optimiert und wird abgeschnitten. Dass sich dahinter ein PDF verbirgt, das im Handy dann auch angeschaut werden kann, ist nicht ersichtlich.
  • Der Hinweis, dass die Informationen auch in anderen Sprachen zur Verfügung stehen, kommt erst ganz am Ende der Seite.
  • Auch die Übersichtsseite des RKI über (Hoch-)Risiko- und Virusvariantengebiete ist eine wenig nutzerfreundliche Textwüste.
  • Bevor die Reisenden überhaupt bei den relevanten Informationen landen, verdeckt eine in deutscher Sprache gehaltene Cookie-Warnung den gesamten Handy-Bildschirm. Gut möglich, dass hierbei schon die ersten wieder aussteigen.

Verbesserungspotenzial gibt es also definitiv, was "Zerforschung.org" dem Bundesgesundheitsministerium dann auch gleich per Fax mitteilt.

Bereits die Corona-Warn-App wird von vielen Menschen als Misserfolg gesehen, nun scheint auch die Warn-SMS bei der Einreise nicht gerade eine Erfolgsstory zu sein. Aber vielleicht ändert sich das ja noch.

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Quellen:
  • "Bundesregierung.de": Ab 1. März SMS bei Einreise nach Deutschland
  • "Bundesgesundheitsministerium.de": Herzlich willkommen in Deutschland! / Welcome to Germany!
  • Twitter-Account von "Zerforscht.org"
  • "Zerforscht.org": Einreisen zum Ausrasten - die neue Corona-SMS


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