- Österreichs Innenminister Karl Nehammer befürchtet, dass sich Gegner der Corona-Massnahmen weiter radikalisieren werden.
- Am Samstag haben rund 40.000 Menschen in Wien gegen die jüngsten Massnahmen demonstriert.
- Ganz Österreich wird ab Montag in den Lockdown gehen, ab Februar soll eine Impfpflicht kommen.
In Österreich droht nach Einschätzung von Innenminister
Ein konkretes Beispiel für die Gewaltbereitschaft sei ein Brandanschlag auf ein Polizeiauto in Linz. Die beiden Tatverdächtigen hätten danach zugegeben, dass sie dabei die beiden Polizisten, die sie zuvor kontrolliert hätten, töten wollten. "Das ist ein Ausmass an Radikalisierung, das in keiner Weise hinnehmbar ist." Es gebe Morddrohungen gegen den Kanzler und den Gesundheitsminister.
Unter den Demonstranten waren auch Neonazis
Bei der Demonstration hätten die meisten Menschen zwar friedlich ihren Unmut kundgetan, es habe sich aber auch gezeigt, dass "altbekannte Neonazis und Vertreter der neuen rechtsextremen Szene" versuchten, die Stimmung aufzuheizen.
Zu den Vorfällen habe die Verharmlosung des Holocausts gehört, indem sich Demonstranten mit Judenstern als "ungeimpft" kenntlich gemacht hätten. Ausserdem sei Kanzler Alexander Schallenberg mit dem KZ-Arzt Josef Mengele verglichen worden. Mengele hatte während des Nazi-Regimes viele Juden durch medizinische Versuche umgebracht.
Österreich verschärft Druck auf Ungeimpfte
In Österreich ist der Druck auf Ungeimpfte enorm. Es herrschen eine 3G-Regel am Arbeitsplatz, eine 2G-Regel, die Ungeimpfte aus weiten Teilen des öffentlichen Lebens ausschliesst, sowie ab Montag ein Lockdown für alle.
Während diese Massnahme für Geimpfte und Genesene am 13. Dezember enden soll, gilt sie danach für Ungeimpfte unbefristet fort. Das Land leidet unter einer massiven Corona-Welle mit einer Sieben-Tage-Inzidenz weit über 1.000 Fällen pro 100.000 Einwohner. (dpa/ari)
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