Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland sinkt - auch in der Umgebung der Schlachthöfe im Westen und Norden der Republik, die als Corona-Hotspots unter besonderer Beobachtung stehen und mit besonderen Sicherheitsmassnahmen belegt worden sind.
In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro sieben Tage laut Robert-Koch-Institut (RKI) nach einem zwischenzeitlichen Anstieg wieder etwas gesunken. So gab das RKI die sogenannte 7-Tage-Inzidenz am Freitag mit 3,9 an. Das bedeutet, dass sich innerhalb von sieben Tagen knapp 4 von 100.000 Einwohnern angesteckt haben.
Einige Tage zuvor hatte der Wert nach lokal begrenzten Ausbrüchen unter anderem in Berlin und Nordrhein-Westfalen noch bei 4,7 gelegen.
Höchster 7-Tage-Infektionswert in Berlin
Mit Blick auf die 7-Tage-Inzidenz hat Berlin nach den Angaben von Freitag mit 11,0 den höchsten Wert, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (9,2) und Bremen (4,7). Bei allen Bundesländern zeigen die Kurvenverläufe dieses Wertes derzeit nach unten oder bewegen sich auf niedrigem Niveau.
Nach dem Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Neuinfektionen dort in den Kreisen Warendorf und Gütersloh weiter rückläufig. Im Kreis Warendorf sank die 7-Tage-Inzidenz knapp unter die Schwelle von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.
Im stärker betroffenen Kreis Gütersloh liegt dieser Wert den Angaben des RKI zufolge bei 177,7. Zwar ist das noch weit über der Schwelle von 50 Fällen, jedoch ist der Wert bereits deutlich gesunken.
Die lokalen Behörden haben bundesweit 477 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet, wie das RKI am Freitag meldete. Damit haben sich seit Beginn der Coronakrise 192.556 Menschen in Deutschland nachweislich mit SARS-CoV-2 angesteckt.
8.948 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 21 im Vergleich zum Vortag. Etwa 177.100 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 300 mehr als einen Tag zuvor.
Der R-Wert ist wieder stark gesunken
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen bei 0,57 (Vortag: 0,59). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen sank dieser Wert auf 1,02 (Vortag: 1,11). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen. (dpa/hau)
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