Am Bahnhof in Neu Delhi in Indien kam es am Samstag zu einer Massenpanik unter Pilgern, bei der 18 Menschen gestorben sind. Das ist nicht die erste Massenpanik im Zusammenhang mit einem religiösen Fest in Indien, die Todesopfer forderte.

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Bei einer Massenpanik unter Pilgern an einem Bahnhof in Neu Delhi hat es am Samstag mindestens 18 Tote gegeben. Wie indische Medien berichteten, war es bei der Abfahrt von Zügen zum Hindu-Fest Kumbh Mela zu einem tödlichen Gedränge gekommen. 15 Opfer wurden ins Lok-Nayak-Krankenhaus in der indischen Hauptstadt eingeliefert, wie die stellvertretende Direktorin Ritu Saxena der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Sender NDTV berichtete unter Berufung auf ein anderes Krankenhaus von drei weiteren Toten.

Unter den Opfern seien auch Kinder, berichtete NDTV. Zudem gab es laut Saxena mindestens elf Verletzte. Indiens Premierminister Narendra Modi sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus. "Ich bete für die schnelle Genesung der Verletzten", schrieb er zudem im Onlinedienst X.

Nach Massenpanik auf Bahnhof in Neu Delhi
Angehörige eines Passagiers, der bei einer Massenpanik am Samstag im Bahnhof von Neu-Delhi ums Leben kam, trösten sich gegenseitig, während sie darauf warten, die Leiche aus einem Krankenhaus abzuholen. © dpa / AP

Ursache der Panik noch unklar

Der Gouverneur der Hauptstadtregion, Vinai Kumar Saxena, teilte mit, Rettungskräfte und Krankenhäuser seien in Alarmbereitschaft versetzt worden. Laut Eisenbahnminister Ashwini Vaishnaw wurden in Neu Delhi zusätzliche Sonderzüge für die Pilgerinnen und Pilger bereitgestellt. Die Ursachen der Massenpanik würden untersucht.

Ein Augenzeuge berichtete der "Times of India", der Bahnsteig für einen Sonderzug nach Prayagraj, dem diesjährigen Austragungsort der Kumbh Mela, sei plötzlich verlegt worden. "Die Menschen begannen zusammenzustossen und auf die Rolltreppe und Treppe zu fallen", berichtete er.

Massenpanik auf Bahnhof in Neu Delhi
Fahrgäste drängeln sich beim Einsteigen in einen Zug am Bahnhof von Neu-Delhi. Bei einer Massenpanik auf einem Bahnhof in Neu-Delhi sind nach Berichten indischer Medien mehrere Menschen ums Leben gekommen. © dpa / Uncredited/AP

Nicht die erste Massenpanik

Bei der Kumbh Mela, dem grössten religiösen Fest der Welt, war es bereits Ende Januar zu einer Massenpanik mit mindestens 30 Toten gekommen. An einem der wichtigsten Tage des Festes waren in Prayagraj zudem rund 90 weitere Menschen verletzt worden.

Die Stadt in Nordindien liegt am Zusammenfluss des Ganges und des Yamuna. Der hinduistischen Mythologie zufolge kommt noch ein dritter, unsichtbarer Fluss hinzu, der Saraswati. Das jahrhundertealte Fest begann in diesem Jahr am 13. Januar und dauert bis zum 26. Februar. Offiziellen Angaben zufolge liegt die Besucherzahl bereits jetzt bei rund 500 Millionen Pilgerinnen und Pilgern.

Wegen des Risikos von tödlichen Unfällen in den Menschenmassen hat die Polizei in diesem Jahr unter anderem hunderte Kameras auf dem Festgelände sowie den Zufahrtswegen aufgestellt.

Schon in der Vergangenheit hatte es bei dem Hindu-Fest Unglücke gegeben: Im Jahr 1954 starben mehr als 400 Menschen an einem einzigen Tag des Fests. 36 Menschen wurden im Jahr 2013 zu Tode gequetscht, auch damals fand das Kumbh-Mela-Fest im nordindischen Prayagraj statt. (AFP/bearbeitet von mak)

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