• Viele Schweizer zieht es über die Osterfeiertage in den Urlaub.
  • Am Karfreitag entstand dadurch vor dem Gotthard-Tunnel ein langer Stau.
  • Doch für viele Urlauber ist das nicht unbedingt ein Ärgernis.

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22 Kilometer! Auf solch eine Länge wuchs der Stau am Nachmittag an Karfreitag vor dem Gotthard. Jahr für Jahr zieht es Reisende in den Süden und dabei tun sie sich immer wieder die langen Wartezeiten vor dem Tunnel an. Auch Experten wundern sich über das Verhalten vieler Reisender, wie "20 Minuten" berichtet.

"Wir vermuten, dass die Leute nach der Corona-Zeit auf Biegen und Brechen eine Umgebungsveränderung haben wollen", erklärt Daniel Menzi, Kommunikationsverantwortlicher beim Verband Swissdrive. Auch aktuell anhaltende Massnahmen im Ausland halten Urlauber zwar im Land, jedoch ziehe es sie weit in den Süden, so zum Beispiel ins Tessin.

Viele Reisende nehmen den Stau hin

Um zum Traumreiseziel zu gelangen, akzeptieren offenbar viele Urlauber lange Staus. "Für manche Reisende ist es auch ein Happening, im Stau zu stehen", stellt Menzi fest. Einigen Urlaubern mache es gar Spass mit anderen diese Erfahrung zu teilen.

Das beobachtet auch Mobilitätsforscher Thomas Sauter-Servaes von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Zwar sei das lange Warten im Stau erst unangenehm, es bleibe aber für viele Autofahrer zugleich als Abenteuer in Erinnerung.

Das Auto "vereinfacht die Reiseplanung"

Sauter-Servaes stellt zudem fest, dass für viele Urlauber das Fahren mit dem eigenen Auto vor dem Ärgernis über den Stau steht. Bei der Verkehrsmittelwahl werde es als alternativlos wahrgenommen. "Es ist gefühlt billiger, bietet die Sicherheit und Flexibilität eines persönlichen rollenden Wohnzimmers und vereinfacht die Reiseplanung." Dem Forscher zufolge reicht die Aufregung im Stau nicht aus, die bequeme Reiseroutine mit dem Auto zu durchbrechen.

Die prognostizierten 20 Kilometer Stau von Viasuisse wurden am Karfreitag schnell übertroffen. Verkehrspsychologe Urs Gerhard erklärt, dass viele dachten, der Stau würde sich am Gründonnerstagabend auflösen, weshalb sie frühmorgens losfuhren. Diese Idee hatten jedoch mehrere Reisende.

Abschliessend stellt Gerhard fest: "Hat man die Ferien mit dem Auto schon Tage voraus geplant, bringt einen auch ein Mega-Stau nicht zum Umkehren." Zu gross sei der Drang nach Sonne.   © 1&1 Mail & Media/spot on news

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