Mehr als 200 000 Ladendiebstähle in England und Wales sind auch nach einem Jahr nicht aufgeklärt worden. Im Durchschnitt wurden zwischen Juli 2022 und Juni 2023 Ermittlungen zu 560 Taten jeden Tag eingestellt worden, ohne dass Verdächtige identifiziert wurden.

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Das sind 57 Prozent aller angezeigten Fälle, wie die oppositionellen Liberaldemokraten unter Berufung auf Behördenangaben am Mittwoch mitteilten. "Wieder einmal scheitert diese konservative Regierung vollständig daran, die wachsende Epidemie der Kriminalität zu bekämpfen", sagte der innenpolitische Sprecher der Partei, Alistair Carmichael.

Der Einzelhandel hatte zuletzt von einem starken Anstieg der Taten berichtet. Mehrere Kioskbesitzer hätten ihre Läden dicht gemacht - weil sie kein Geld für zusätzliche Sicherheitsmassnahmen haben oder aus Angst vor neuen Überfällen. Für die Zunahme machen Experten mehrere Gründe verantwortlich: die gestiegenen Lebenskosten, Nachahmereffekte durch Videos auf Tiktok und organisierte Banden mit durchgeplanten Raubzügen. Die Regierung reagierte im Herbst mit einem neuen Aktionsplan und ordnete schärferes Durchgreifen an.

Wie aus den Daten hervorgeht, stieg die Zahl der angezeigten Ladendiebstähle auf das Niveau vor der Pandemie. Die Zahl der nicht aufgeklärten Taten war aber zuletzt höher als im Zeitraum 2018/19. Im Vergleich zu den Pandemiejahren stagniert die Quote. Zuletzt wurde in etwa 15 Prozent der Fälle ein Verdächtiger angeklagt oder vor Gericht geladen, auch das entspricht etwa den Werten der beiden Vorjahre. Vor der Pandemie lag diese Quote um 20 Prozent.

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