Die Fridays-for-Future-Bewegung setzt das Thema Klimaschutz mit Nachdruck auf die öffentliche Agenda. Die jungen Klimaaktivisten um Greta Thunberg ernten viel Zuspruch – aber auch Hass und Hetze im Internet.
"Dieser Planet wird heisser als der junge
Debatten ums Schule schwänzen
In nur kurzer Zeit gelingt es der Bewegung, den Klimaschutz auf die öffentliche Agenda zu setzen: Im Mai nennen Wähler ihn als wichtigstes Thema, dann feiern die Grünen bei der Europawahl mit 20,5 Prozent in Deutschland einen für die Partei beachtlichen Wahlerfolg. Bundeskanzlerin
Attacken in den sozialen Netzwerken
Prominente unterstützen das Engagement der Bewegung, Teile der Gesellschaft solidarisieren sich mit ihr – und sie bekommt Rückenwind aus der Wissenschaft: Unter dem Titel "Scientists for Future" unterstützen inzwischen fast 27.000 Wissenschaftler die Bewegung. Sie schreiben: "Die Anliegen sind berechtigt und gut begründet." Doch die Klimaaktivisten haben auch viele Kritiker. Der FDP-Vorsitzende
Gegenbewegung "Fridays for Hubraum"
Andere Kritiker wundern sich über das junge Alter der Aktivisten, unterstellen ihnen sogar, "von aussen gelenkt" zu sein. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel, die FFF generell eher wohlgesonnen ist, sagt im Januar, es sei schwer vorstellbar, dass eine von so jungen Leuten getragene Bewegung aus eigener Kraft handle. Dass viele Bürger sich nicht von Schülern vorschreiben lassen wollen, wie sie zu leben haben, zeigt sich unter anderem in der Facebook-Gruppe "Fridays for Hubraum": Der Besitzer einer Autowerkstatt ist genervt vom Fridays-for-Future-Hype in den sozialen Netzwerken und gründet spontan die Gruppe, in der Leute Bilder ihrer Autos posten sollten. Nach nur wenigen Tagen hat sie bereits 400.000 Mitglieder – und wird zum Raum für Hetzereien und Hasskommentare gegen Klimaaktivisten.
Ikone und Hassfigur: Greta Thunberg
Oft geht es dann um
Sie eckt an mit ihren Vorwürfen und Forderungen. Doch es sind nicht immer Inhalte, über die ihre Kritiker sprechen. Greta Thunberg wird im Netz wegen ihres Aussehens oder wegen ihres Asperger-Syndroms beleidigt, es kursieren Vergewaltigungsphantasien und Todeswünsche. In Rom hängen Unbekannte im Oktober eine Greta-Puppe an einer Brücke auf. Doch die Jugendliche ist nicht nur das Ziel anonymer Internethetzer. US-Präsident und bekennender Klimawandelskeptiker Donald Trump etwa attackiert die 16-Jährige regelmässig über Twitter – und ist damit nur einer von vielen prominenten Kritikern.
Auszeichnung als "Person des Jahres"
Doch Greta Thunberg bekommt auch viel Rückenwind: 2019 gilt sie sogar als heisse Anwärterin auf den Friedensnobelpreis. Am Ende geht sie leer aus. Doch die junge Aktivistin bekommt zahlreiche andere Auszeichnungen, darunter den Alternativen Nobelpreis. Das US-Magazin "Time" kürt Greta Thunberg im Dezember zur "Person des Jahres 2019" – damit steht sie in einer Reihe mit Angela Merkel, die den Titel 2015 bekommen hat. "Thunberg ist die überzeugendste Stimme zur wichtigsten Angelegenheit unseres Planeten geworden", schreibt das Magazin. Es sei ihr gelungen, "Sorgen über den Planeten in eine weltweite Bewegung zu verwandeln, die einen globalen Wandel verlangt".
Quellen:
- Webseite der Bewegung Fridays for Future in Deutschland
- Webseite der Scientists for Future
- Studie des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung zu FFF
- Öko-Test-Magazin 6/2019: Fridays for Future: Jetzt erst Recht!
- Mannheimer Morgen: Mannheim: Stadt hebt Bussgelder gegen "Fridays for Future"-Teilnehmer wieder auf
- Twitter-Profil des FDP-Chefs Christian Lindner
- Twitter-Profil des CSU-Abgeordneten Stefan Müller
- Time 2019 – Person of the Year
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