Stunden des Bangens auf den Philippinen: Ein bewaffneter Ex-Sicherheitsmann nimmt in einem belebten Einkaufszentrum mehrere Geiseln. Am Ende bleibt es bei einem Schrecken.

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Nach rund zehn Stunden ist eine Geiselnahme in einem Einkaufszentrum im Raum Manila unblutig beendet worden. Der Kidnapper, ein ehemaliger Wachmann, habe sich ergeben und die Menschen in seiner Gewalt gehen lassen, hiess es am Montag in philippinischen Medienberichten. Der Bürgermeister der Stadt San Juan, Francisco Zamora, veröffentlichte ein Video, das freigelassene Geiseln zeigte.

Der mutmassliche Täter soll mit einer Pistole und vier Handgranaten bewaffnet gewesen sein. Er habe aus Wut über seine Kündigung gehandelt, sagte der Bürgermeister. Nach dem Ende des Geiseldramas durfte der Mann - ohne Handschellen - vor Reportern sprechen. Er beklagte "ungleiche Behandlung" und Bestechung in dem Einkaufszentrum. Als er aggressiv wurde, überwältigte ihn die Polizei und nahm ihn fest.

Schüsse aus Einkaufszentrum zu hören

Stunden zuvor waren aus der zweiten Etage des Gebäudes Schüsse zu hören gewesen, wie ein Polizeisprecher sagte. Ein Sicherheitsmann wurde demnach verletzt und kam ins Krankenhaus. Der Täter habe rund 30 Menschen als Geiseln genommen, hiess es. Hunderte Besucher und Angestellte wurden in Sicherheit gebracht. Die Polizei und der Bürgermeister verhandelten mit dem Geiselnehmer.

Die Polizei hatte das Einkaufszentrum abgeriegelt und die Menschen aufgerufen, sich aus der Gegend fernzuhalten. Bei den Geiseln, die in einem Büro festgehalten worden waren, soll es sich um Angestellte gehandelt haben. Auf Bildern war zu sehen, wie Militärpolizisten anrückten.

Nach Angaben der Behörden forderte der Geiselnehmer von seinem früheren Chef eine Entschuldigung für die "ungleiche Behandlung". Er war entlassen worden, nachdem er unentschuldigt gefehlt hatte, wie es weiter hiess.

Im Jahr 2017 hatte ein Schütze ein Kasino-Einkaufskomplex auf den Philippinen überfallen und in Brand gesetzt. 36 Menschen starben. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte danach die Tat für sich, die Behörden sagten aber, es habe sich um einen hoch verschuldeten Spieler gehandelt.  © dpa

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