Bei einer Fahrzeugkontrolle auf der Autobahn wird ein Mann erschossen. Er war in Polen zur Fahndung ausgeschrieben. Dort soll er eine 26 Jahre alte Ukrainerin erschossen haben.

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Bei einer Polizeikontrolle auf der A10 bei Berlin haben Polizeibeamte einen mutmasslichen Straftäter erschossen. Nach Angaben des Polizeipräsidiums in Potsdam stoppten die Beamten am Mittwochnachmittag an der Anschlussstelle Berlin-Hellersdorf einen Wagen mit polnischem Kennzeichen. Nach dem Fahrzeug war wegen eines Tötungsdelikts in Polen gefahndet worden.

Nach ersten Erkenntnissen richtete der Fahrer eine Waffe auf die Beamten, wie die Polizei mitteilte. Diese hätten daraufhin mehrfach auf den Mann geschossen und ihn tödlich verletzt.

Die Ermittlungen zu den tödlichen Schüssen liefen am Donnerstag weiter.

A10: Mit Waffe herumgefuchtelt und auf Beamte gezielt

Polizeisprecher Torsten Herbst sagte, der Verdächtige habe mit der Waffe herumgefuchtelt und auf die Beamten gezielt. Trotz mehrfacher Aufforderung habe er die Waffe nicht weggelegt, sagte Herbst am Mittwochabend in einem Video, das auf der Internetseite der "Märkischen Oderzeitung" zu sehen war. Der Mann war am Abend noch nicht zweifelsfrei identifiziert, soll aber kurz zuvor in Polen eine 26 Jahre alte Ukrainerin erschossen haben.

Nach Angaben der polnischen Polizei hatte der bewaffnete Mann am selben Tag gegen 13.00 Uhr eine Wäscherei in Gorzow in der polnischen Woiwodschaft Lebus, etwa 80 Kilometer nordöstlich von Frankfurt (Oder), betreten.

Dort feuerte er einen oder mehrere Schüsse auf eine Frau ab, die daraufhin starb. Wegen der Fahndung habe man alle umliegenden Polizeiwachen und auch die deutsche Seite informiert, zitierte die polnische Nachrichtenagentur PAP am Abend einen Sprecher der Lebuser Polizei.

Polizei sucht nach Zeugen des Vorfalls

Kriminaltechniker waren an der Autobahn zugange und untersuchten den Wagen des mutmasslichen Straftäters, der allein in dem Fahrzeug gesessen haben soll. Ob der Mann auch geschossen habe, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte ein Polizeisprecher. In dem Funkwagen, der das Auto des Verdächtigen gestoppt hatte, sassen zwei Beamte. Die Ermittler suchen auch Zeugen des Vorfalls an der Autobahnanschlussstelle.

Den Polizisten gehe es den Umständen entsprechend. "Glücklicherweise ist es auch für Polizisten nicht alltäglich, jemanden tödlich durch einen Schusswaffeneinsatz zu verletzen", sagte Herbst. Nach Worten eines Polizeisprechers in Potsdam wird in solchen Fällen das gemeinsame Zentrum der deutsch-polnischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Frankfurt (Oder) informiert, die das Fahndungsersuchen an die deutschen Polizisten weitergibt.

Im vergangenen Jahr erschossen Polizisten in Deutschland elf Menschen, wie aus Zahlen der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster hervorgeht. Für das Jahr 2017 hatte die Hochschule noch 14 Fälle von tödlichem Schusswaffengebrauch gezählt. (afp/dpa/thp)

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