Nach der Bergung des zweiten Toten aus den Trümmern des eingestürzten Hotels im Mosel-Ort Kröv wird der Abriss an dem Gebäude fortgesetzt. Am Morgen seien die Arbeiten wieder aufgenommen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Sie dienen auch der Erstellung eines Gutachtens zur Unglücksursache.
In der Nacht war der zweite Tote geborgen worden, bei ihm handelte es sich um den vermissten Hotelbetreiber, wie die Polizei mitgeteilt hatte. Der Mann war 59 Jahre alt. Neben dem Hotelbetreiber kam eine 64 Jahre alte Frau ums Leben, deren Körper bereits zuvor geborgen worden war. Bei ihr handelte es sich nach Polizeiangaben um einen Hotelgast.
Insgesamt wurden bei dem Unglück neun Personen verschüttet, darunter auch ein zweijähriges Kind. Die sieben Überlebenden waren teils nach Stunden in den Trümmern von den Einsatzkräften verletzt gerettet worden. Fünf weitere Betroffene hatten sich bereits zuvor selbst in Sicherheit gebracht.
Wie lange die Abrissarbeiten dauern werden, war zunächst unklar. Es gehe nun darum, den Dachgiebel und das Dach abzutragen und den Schutt beiseite zu räumen, damit der Gutachter, der die Unglücksursache untersucht, "am Montag in die nächste Phase eintreten kann", sagte die Polizeisprecherin. Dabei komme auch wieder ein langarmiger Kran einer Spezialfirma zum Einsatz. Für die Entsorgung von Trümmern und Schutt würden Container bereitgestellt.
Bei den Arbeiten sei momentan mit keiner erhöhten Staubentwicklung mehr zu rechnen, so dass die ursprüngliche Aufforderung, im Umkreis von 150 Metern um die Unglücksstelle Fenster und Türen geschlossen zu halten, bis auf weiteres aufgehoben werden könne, hatte die Polizei mitgeteilt.
Unglück trifft Weinort an der Mosel hart
Den zum Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz gehörenden Weinort hat der Hoteleinsturz hart getroffen. An diesem Sonntag ist ein Gottesdienst zum "gemeinsamen Innehalten und Haltgeben" geplant. Jeder sei willkommen, hiess es in der Einladung der Polizeiseelsorge.
Bei den Bergungs- und Abrissarbeiten hatte sich am Donnerstag der Gutachter an der Unglücksstelle ein eigenes Bild gemacht, auch am Freitag war der Experte noch vor Ort. Er hatte den Abriss auch empfohlen, um den Toten sicher bergen zu können.
An dem Gebäude war ein ganzes Stockwerk in sich zusammengebrochen. Die Unglücksursache ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und den Gutachter damit beauftragt, herauszufinden, wie das Unglück passieren konnte. © dpa
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