1.400 Nachwuchs-Gesetzeshüter absolvieren an der Polizeischule in Aschersleben in Sachsen-Anhalt ihre Ausbildung. Zwei davon haben ihre Chance nun jedoch verschenkt - wegen ihrer Kleiderauswahl.
Die zwei betreffenden Anwärter wurden wegen "charakterlicher Nichteignung" vom Dienst freigestellt und dürfen ihre Ausbildung an der Polizeischule in Aschersleben wohl nicht fortsetzen.
Das bestätigte Hochschulrektor Frank Knöppler der "Mitteldeutschen Zeitung". Die Aktion, die zu der Suspendierung führte, ist allerdings mehr als skurril.
Polizeischüler posen im Netz mit A.C.A.B.-Shirt
Der Grund für den Rauswurf sei ein Video, das die beiden Schüler in den sozialen Medien geteilt hätten. In dem Clip sind laut Knöppler die beiden angehenden Polizisten in Teilen ihrer Uniform zu sehen.
Mütze und Hemd seien einer "zweckentfremdeten Verwendung" zugeführt worden, so der Direktor der Polizeischule.
Doch damit nicht genug: Einer der Schüler trage ein T-Shirt mit der Aufschrift "A.C.A.B.", eine Abkürzung für: "All cops are bastards" (zu Deutsch: "Alle Polizisten sind Bastarde").
Die Polizeischule greift hart durch
Ein beamtenfeindliches Statement, das die Polizeischule nicht stillschweigend hinnehmen kann. Gegen den 24-Jährigen sowie den 28-Jährigen, die im Video zu sehen sind, läuft nun ein Disziplinarverfahren.
"Wir wollen damit auch zeigen, dass wir ein solches, dem Ansehen der Polizei schadendes Verhalten nicht dulden", so Knöppler.
Es ist nicht der erste Verstoss eines Polizeischülers, an der Hochschule in Aschersleben laufen aktuell ganze 24 Disziplinarverfahren. Mittlerweile wird eine Gesetzesvorlage zur genaueren Prüfung von Polizeianwärtern diskutiert.
Bewerber sollen künftig mit allen polizeilichen Auskunftssystemen überprüft werden. Zusätzlich soll laut Knöppler ab dem kommenden Jahr ein psychologischer Eignungstest in das Bewerbungsverfahren integriert werden. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.