In Ägypten sind wieder einmal Touristen Opfer eines Anschlags geworden. Ihr Bus war von der geplanten und damit gesicherten Route abgewichen. Jetzt beginnt die fieberhafte Suche nach Tätern - und dem Motiv.

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Nach dem tödlichen Anschlag auf einen Touristenbus in der Nähe der Pyramiden von Gizeh in Ägypten beginnt die Suche nach dem Motiv und den Tätern.

Der ägyptische Generalstaatsanwalt Nabil Sadek ordnete in der Nacht zu Samstag eine Untersuchung der Explosion an, durch die am Freitagabend vier Menschen ums Leben gekommen und elf weitere verletzt worden waren, wie Medien berichteten. Bei den Opfern, die mit einem Bus unterwegs waren, handelte es sich demnach um drei vietnamesische Touristen und ihren ägyptischen Reiseführer.

Mindestens elf weitere Menschen seien durch den selbstgebauten Sprengsatz verletzt worden, neben dem ägyptischen Busfahrer auch weitere Urlauber.

Bus ist von gesicherter Route abgewichen

Wie das ägyptische Innenministerium mitgeteilt hatte, war die Bombe kurz nach 18 Uhr (Ortszeit) am Rand einer vielbefahrenen Strasse unweit der bei Touristen beliebten Pyramiden in Gizeh explodiert. Der Ort des Zwischenfalls wurde von den Sicherheitskräften abgesperrt.

Anwohner berichteten in den sozialen Netzwerken von einer lauten Explosion. Bilder von der Unglücksstelle zeigten, dass auf einer Seite des Busses alle Fenster zersplittert waren. Zudem war eine Seite des Busses mit Kratzern und dunklen Staubspuren übersät.

Ministerpräsident Mustafa Madbuli betonte, dass es weltweit Terrorismus gebe. Es gebe keinen Grund, besorgt zu sein. Angesprochen auf mögliche schädliche Auswirkungen auf die für Ägypten besonders wichtige Tourismusbranche sagte Madbuli, es gebe "kein einziges Land, in dem es keine Angriffe gibt".

Solche Gewalttaten könnten sich auch in der Zukunft wiederholen. "Kein Land der Welt kann hundertprozentige Sicherheit garantieren", sagte der Regierungschef.

Der Bus sei von seiner geplanten, gesicherten Route abgewichen, ohne die Sicherheitskräfte zu benachrichtigen, bevor er von dem Sprengstoff getroffen worden sei. Ein Sprecher des Aussenministeriums verurteilte die Tat als "feigen terroristischen Akt".

Die Reisebranche leidet

In der Vergangenheit waren in Ägypten wiederholt tödliche Anschläge auf Urlauber verübt worden. Zuletzt hatte im Juli 2017 im Badeort Hurghada ein Mann mit einem Messer zwei deutsche Frauen getötet und vier weitere Menschen verletzt. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen handelte es sich bei dem Täter um einen Islamisten.

Die Reisebranche des Landes leidet darunter sehr. Die Touristenzahlen waren nach den Umbrüchen des sogenannten Arabischen Frühlings 2011 stark gesunken, erholten sich zuletzt aber leicht. Das Auswärtige Amt warnt dennoch vor einem erhöhten Risiko terroristischer Anschläge.

Vor allem auf der Sinai-Halbinsel kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Aber auch in der Hauptstadt Kairo oder in anderen Teilen des Landes ereignen sich immer wieder Anschläge. Zuletzt starben bei einem Anschlag auf koptische Pilger Anfang November sieben Menschen. (ff/dpa/afp)

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