In der Nacht von Freitag auf Samstag ereigneten sich dramatische Szenen im Wattenmeer nahe Butjadingen. Ein Vater war mit seinen beiden Söhnen beim Wandern von der Flut überrascht worden und stand bis zum Hals im Wasser und konnte nur mit letzter Muskelkraft seine Söhne vor dem Ertrinken retten. Doch dann hörte ein Passant die Hilferufe.
Ein Vater und seine beiden Söhne sind mitten in der Nacht vor dem Ertrinken aus der Nordsee gerettet worden. Sie seien Wattwandern gewesen und vermutlich von der Flut überrascht worden, sagte ein Sprecher der örtlichen Polizei am Samstag. "Die Rettung war in allerletzter Sekunde", berichteten die Seenotretter.
Hilferufe aus dem Watt
Um kurz vor 23 Uhr habe ein junger Mann am Freitag Hilferufe aus dem Watt gehört und die Polizei alarmiert, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte. Die Seenotretter rückten nahe der niedersächsischen Gemeinde Butjadingen mit einem Boot und einem Hubschrauber aus.
Verzweifelte Situation
Kurz darauf entdeckten sie im Licht des Suchscheinwerfers einen 39-jährigen Vater, der bis zum Hals in der Flutströmung stand. Seine beiden 9 und 15 Jahre alten Söhne hielt er auf den Armen. Weil das Watt schon von der Flut überspült gewesen sei, habe der Hubschrauber nicht landen können. Vom Boot aus zogen die Einsatzkräfte den Vater und die zwei Kinder aus dem Wasser.
Rettung in letzter Sekunde
Wären die Retter nur ein paar Minuten später angekommen, wären die drei vermutlich ertrunken, sagte eine Sprecherin der DGzRS am Samstag. "Im Flutstrom hätte der Mann sich keine fünf Minuten länger halten können", so die Seenotretter. Sanitäter versorgten die Geretteten.
Tödliche Strömung
Ob es sich bei dem Vater und seinen Söhnen um Touristen handelte, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. Die Nordsee hatte während des Unglücks zwischen 20 und 21 Grad. Die Strömung der Flut sei die eigentliche Gefahr gewesen, so die DGzRS-Sprecherin. (mc/dpa)
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