Der Amoklauf von Menznau LU gibt der Polizei weiterhin Rätsel auf. Die Ursache für die Schiesserei mit vier Toten sowie der Tathergang bleiben unklar. Doch laut Medienberichten soll es eine neue Information zum Täter geben. Möglicherweise richtete sich der 42-Jährige nach seiner Tat nicht selbst, sondern wurde erschossen.

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Am vergangenen Mittwoch sind bei einer Schussabgabe im Luzerner Holzverarbeitungsbetrieb Kronospan in Menznau drei Menschen ums Leben gekommen. Eine weitere Person, der Spitzenschwinger Benno Studer, erlag am Donnerstag ihren Verletzungen. Auch der mutmassliche Täter selbst befand sich unter den Todesopfern. Wie einige Schweizer Medien berichten soll der 42-Jährige keineswegs Selbstmord begangen haben, sondern überwältigt und erschossen worden sein.

"Die Polizei hat gesagt, dass sich Viktor nicht selbst erschossen habe", gibt der Cousin der Witwe des mutmasslichen Amokläufers im Gespräch mit "Blick.ch" an. Offizielle Stellungnahmen der Kantonspolizei Luzern sowie der Staatsanwaltschaft zu dieser Aussage liegen allerdings nicht vor. "Spekulationen werden wir nicht kommentieren", so Simon Kopp, Leiter der Medienstelle der Luzerner Polizei. "Aber es laufen spurentechnische Auswertungen und die Zusammenstellung der Obduktionsberichte zu den Verletzungsmustern." Nach bisherigem Erkenntnisstand seien alle Schüsse aus einer Waffe abgefeuert worden. Wie viele Schüsse gefallen seien, gaben die Behörden aber nicht bekannt.

Der mutmassliche Amokläufer von Menznau wurde derweil im Kosovo beerdigt. Sein Bruder, der am Freitag nach der Tat verhaftet wurde, ist seit Samstag wieder auf freiem Fuss. Der Mann war im Waffenregister als Eigentümer der Tatwaffe, einer Sphinx AT 380, vermerkt.

Die Familie soll über die Probleme des 42-Jährigen bei seiner Arbeitsstelle zwar Bescheid gewusst haben. Doch die Bluttat selbst könne sich niemand der Angehörigen erklären, beteuert der Cousin.

Am Sonntag konnte eine leicht verletzte Person das Spital verlassen. Fünf weitere Personen befanden sich am Freitag noch immer in Spitalpflege. Zwei davon seien in kritischem Zustand und könnten daher noch nicht zum Unglückshergang befragt werden, so die Staatsanwaltschaft. (ncs)

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