Er raste in eine Menschenmenge: Auch viele Wochen später hat die unverständliche Tat eines Autofahrers noch entsetzliche Folgen. Ein Opfer hat lange im künstlichen Koma gelegen - nun ist der Mann tot.
Fast vier Monate nach der Amokfahrt von Münster ist ein weiteres Opfer gestorben. Der 56-Jährige sei am Sonntagmorgen in einem Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, wie die Polizei am Montag auf Anfrage mitteilte.
Damit ist die Zahl der Toten auf insgesamt fünf Menschen gestiegen, den Täter eingerechnet. Mehrere Medien hatten über den Tod des 56-jährigen Opfers berichtet. Der Niederländer hatte im künstlichen Koma gelegen.
Anfang April hatte der 48 Jahre alte Jens R. in der Altstadt von Münster einen Campingbus in eine Menschengruppe vor einer beliebten Gaststätte gelenkt.
Täter handelte wohl in Suizidabsicht
Danach hatte er sich im Wagen erschossen. An dem Tag des Verbrechens waren ausser ihm zwei Opfer gestorben. Mehr als 20 waren verletzt worden - Ende April war dann einer dieser Verletzten gestorben.
Die Ermittler gehen davon aus, dass Jens R. in Suizidabsicht handelte. Die Behörden in Münster kannten den späteren Amokfahrer bereits - es hatte nach Angaben der Stadt in den vergangenen Jahren mehrere, wenngleich kurze Kontakte gegeben.
Der Vater des 48-Jährigen nimmt an, dass ein psychisches Leiden seinen Sohn zu der Amokfahrt trieb. Diese Krankheit habe ihn in zwei Welten leben lassen, sagte er. Sein Sohn habe an "Verfolgungswahn" gelitten. © dpa
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