Entsetzen auf Korsika: Mitten in einer Wohngegend schiesst ein Mann plötzlich um sich. Die Tat des Mannes fordert ein Menschenleben, ehe er sich selbst richtet. Stundenlang ist ungewiss, ob der Schütze noch weiteren Menschen etwas antun könnte.
Ein Mann hat auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika das Feuer auf Passanten eröffnet und mindestens einen Menschen getötet. Fünf weitere Menschen wurden bei dem Vorfall am späten Mittwochnachmittag verletzt.
Der Mann soll zunächst seinen 23 Jahre alten Nachbarn vor einem Wohngebäude im Stadtteil Montesoro im Süden von Bastia angegriffen haben. Er stach den 23-Jährigen demnach mit einem Teppichmesser in den Bauch und den Arm. Anschliessend hat der Mann die Freundin seines Nachbarn angegriffen und mit dem Messer in den Arm gestochen.
Daraufhin soll der 1953 geborene Korse zwei Jagdgewehre geholt und mit diesen um sich geschossen haben. Dabei tötete er den Hausmeister des Gebäudes und verletzte drei weitere Menschen.
Anschliessend hatte sich der Schütze in seinem Haus mehrere Stunden lang verschanzt. Gegen Mitternacht wurde er von Spezialkräften tot aufgefunden.
"Der Amokläufer hat sich umgebracht", sagte Innenminister Christophe Castaner vor der Nationalversammlung in Paris.
Amokschütze war Behörden bekannt
Ein alter Nachbarschaftsstreit über einen Hund soll neuesten Erkenntnissen zufolge zu den tödlichen Schüssen geführt haben. Der Konflikt zwischen dem mutmasslichen Schützen und dessen Nachbarn habe vor fünf bis sechs Jahren begonnen, sagte die Staatsanwältin von Bastia, Caroline Tharot. Demnach hatte der Hund des Schützen damals offenbar die Freundin seines Nachbarn gebissen.
Er hatte schon mehrfach Ärger mit der Justiz. In der Vergangenheit wurde er bereits zwei Mal wegen Waffengewalt verurteilt. Die Tat ereignete sich in einer Wohngegend.
"Ein Amokläufer hat eine Person getötet, fünf weitere schwer verletzt", so Castaner. Ein Polizist wurde in den Hals geschossen und befinde sich derzeit auf der Intensivstation. Er sei nicht in Lebensgefahr. Zunächst hatte die Polizei von sechs Verletzten gesprochen.
Auf Aufnahmen war zu sehen, wie schwer bewaffnete Sicherheitskräfte die Gegend um das Haus am Abend absicherten, in dem sich der Mann verschanzt hatte.
Die Polizei riegelte zeitweise Teile der Stadt ab, ein Kulturzentrum wurde evakuiert. Die Behörden hatten die Anwohner gebeten, die Gegend zu meiden. (ff/dpa/afp)
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