Er ist angeklagt, weil er einen Polizisten angegriffen haben soll. Nun ist ein 46-jähriger US-Bürger in Moskau in eine Psychiatrie eingewiesen worden.
In Moskau ist russischen Medien zufolge ein angeklagter US-Bürger in die Psychiatrie gebracht worden. Wie die Nachrichtenagentur Tass am Sonntag meldete, kam der 46-jährige Joseph Tater in das Serbski-Institut, weil Ärzte bei ihm unter anderem "Anspannung, Impulsivität (und) wahnhafte Ideen und Einstellungen", einschliesslich eines "Verfolgungsgefühls" festgestellt hätten.
Das berüchtigte Institut war zu Sowjetzeiten für zahlreiche psychiatrische Gutachten bekannt, auf deren Grundlage politische Gegner inhaftiert wurden.
Tater war im August 2024 festgenommen worden, nachdem er russischen Angaben zufolge einen Polizisten angegriffen hatte. Der Prozess gegen ihn soll am 14. April beginnen. Bei einer Verurteilung drohen Tater bis zu fünf Jahre Haft.
Verteidiger legt Einspruch gegen Psychiatrie-Einweisung ein
Sein Verteidiger legte laut Tass Einspruch gegen die Einweisung ein. Er beschuldigte Russland demnach, "den Angeklagten durch die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik von der Gesellschaft zu isolieren".
Russland hat in den vergangenen Jahren mehrere US-Bürger wegen Anschuldigungen verhaftet, die von Spionage und Kritik an der russischen Armee bis hin zu Bagatelldiebstählen und Familienstreitigkeiten reichten. (AFP/bearbeitet von tas)