- War es eine Bombendrohung? Eine Maschine mit mehr als 160 Fluggästen landet ausserplanmässig am BER.
- Nach einer Durchsuchung gibt es Entwarnung.
- Doch der Vorfall bleibt undurchsichtig.
Eine Flugzeug mit 165 Passagieren ist wegen einer möglichen Sicherheitsbedrohung an Bord ausserplanmässig auf dem Flughafen Berlin Brandenburg in Schönefeld gelandet. Die Polizei untersuchte Passagiere und Gepäck des Ryanair-Flugs am Sonntagabend.
Die Durchsuchung wurde ohne Feststellung beendet, wie die Bundespolizei mitteilte. Von der Maschine gehe keine Gefahr aus. Mit acht Stunden Verspätung konnten die Passagiere aus dem irischen Dublin ihre Reise ins polnische Krakau mit einer Ersatzmaschine fortsetzen.
Ryanair bat die Fluggäste um Entschuldigung für die "unvermeidbare Verspätung". Die Crew sei von der deutschen Luftsicherheitskontrolle über eine mögliche Sicherheitsbedrohung an Bord der Boeing 737-800 informiert worden. Sie habe deshalb den BER gegen 20:00 Uhr als nächstgelegenen Flughafen angesteuert.
Medien berichten von einer Bombendrohung
"B.Z." und "Bild" berichteten, es habe eine Bombendrohung gegeben. Die Bundespolizei sprach lediglich von einem telefonischen Hinweis bei Ryanair, aufgrund dessen eine Gefahr nicht ausgeschlossen werden konnte. Weitere Details wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt.
Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter, sagte am Montag, "dass es bezogen auf diesen Flug einen polizeilichen Sachverhalt gab, der eine Gefährdung dieses Flugzeuges zumindest nicht ausschliessen liess". Die Vorsichtsmassnahme sei in Absprache mit der Crew "aufgrund eines ernstzunehmenden Hinweises" getroffen worden.
Für die ausserplanmässige Landung hatte die Luftfahrtbehörde eine Ausnahme vom Nachtflugverbot am Flughafen Berlin-Brandenburg erteilt. An der abgelegenen Parkposition des Flugzeugs standen zahlreiche Polizeiautos mit Blaulicht, Spürhunde durchsuchten das auf dem Vorfeld ausgelegte Gepäck der Passagiere. Das Gepäck wurde schliesslich in das Flughafeninnere gebracht.
Passagiere setzen Reise erst um 4 Uhr fort
Erst am frühen Montagmorgen kurz vor 4:00 Uhr konnten die Passagiere ihre Reise fortsetzen. Die Bundespolizei hatte die Situation zuvor als unbedenklich eingestuft. Die Brandenburger Polizei ermittelt in dem Fall nun weiter.
Schon im vergangenen Sommer musste eine Ryanair-Maschine auf dem Weg von Dublin nach Krakau wegen einer anonymen Bombendrohung eine Sicherheitslandung hinlegen. Bei der Durchsuchung in Stansted in Grossbritannien sei nichts gefunden worden, berichteten irische Medien. © dpa
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