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Der Bombenanschlag von Oklahoma City gilt als schlimmster Akt inländischen Terrorismus in der Geschichte der USA. 168 Menschen sterben am 19. April 1995, als ein Lkw vor dem Murrah Federal Building explodiert. Zu damaliger Zeit ist es sogar der schlimmste Terroranschlag der US-Geschichte – bis zu den Terroranschlägen am 11. September 2001.
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Ein Mann parkt einen Truck des Logistikunternehmens Ryder vor dem Gebäude, schliesst ihn ab und fährt dann mit einem Fluchtauto davon. Mithilfe eines Fernzünders lässt er die Bombe im Innern des Fahrzeugs explodieren.
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Die Bombe wiegt 2,4 Tonnen und besteht aus einem selbst hergestellten Sprengsatz: ein Cocktail aus Düngemitteln, Dieselkraftstoff und weiteren Chemikalien. Die Bombe explodiert um genau 9:02 Uhr morgens. Das Murrah Federal Building ist der Sitz mehrerer Regierungsbehörden.
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Mehr als 300 Gebäude in der Innenstadt werden durch die Explosion beschädigt, mehr als 800 Personen verletzt, 168 getötet und Dutzende Autos zerstört. Zu spüren ist die Explosion noch in 1,5 Kilometern Entfernung. Laut dem FBI sieht die Umgebung innerhalb weniger Augenblicke aus wie ein Kriegsgebiet. Ein Drittel des Gebäudes liegt demnach in Schutt und Asche, viele Stockwerke sind "wie Pfannkuchen plattgedrückt".
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Wenige Tage später findet ein Gedenkgottesdienst mit zahlreichen Trauernden statt.
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Der damalige US-Präsident Bill Clinton spricht von einem nationalen Tag der Trauer.
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Sofort werden die Ermittlungen zum Hintergrund der Tat aufgenommen. Ermittler finden die Hinterachse des Lkw und eine Fahrzeugidentifikationsnummer, die sie zurückverfolgen können. Sie fertigen ein Fahndungsfoto von dem Mann an, der den Lkw von der Firma Ryder gemietet hat. Das Foto wird in Oklahoma City herumgezeigt und führt zu einem Treffer in einem örtlichen Hotel.
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Nun haben die Ermittler auch einen Namen: Timothy McVeigh. Und sie machen eine erstaunliche Entdeckung: Dieser Mann sitzt bereits im Gefängnis.
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Wie es dazu kommt? Timothy McVeigh flüchtet nach dem Anschlag. Ein aufmerksamer Polizist hält ihn 130 Kilometer nördlich von Oklahoma City, etwa 90 Minuten nach der Explosion, an. Das Nummernschild des Wagens fehlt, bei einer Kontrolle stellt der Polizist ausserdem eine versteckte Waffe bei McVeigh sicher. Der 26-Jährige wird festgenommen und kommt in Haft.
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Zwei Tage nach der Explosion hat das FBI also den Täter gefasst. Timothy McVeigh ist Ex-Soldat, ein Veteran aus dem Zweiten Golfkrieg. Er vertritt extremistische, rechtsradikale und regierungsfeindliche Ideologien – diese werden auch als Motiv für den Anschlag auf das Regierungsgebäude gesehen.
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Im Laufe der Ermittlungen werden noch zwei Mittäter ausfindig gemacht: Terry Nichols (l.), ein Freund McVeighs, half beim Bau der Bombe, und Michael Fortier (r.) wusste über den Anschlag Bescheid. Alle drei werden verurteilt.
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Nichols erhält eine lebenslange, Fortier eine zwölfjährige Haftstrafe. McVeigh wird zum Tode verurteilt. Im Juni 2001 wird er durch die Giftspritze hingerichtet.
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Die Ruine des Murrah Federal Building wird im Mai 1995 gesprengt. Nach fünf Sekunden liegt das Gebäude vollständig in Trümmern.
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Heute befindet sich dort das Oklahoma City National Memorial, eine Gedenkstätte. Sie besteht aus zwei Toren mit den Uhrzeiten 09:01 und 09:03 Uhr – der Anschlag geschah genau dazwischen um 09:02 Uhr.
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Auf einer Wiese stehen 168 Stühle – je einer für jedes Todesopfer. 19 kleinere Stühle sollen an die getöteten Kinder erinnern – im Gebäude war auch ein Kindergarten untergebracht.