Der britische Prinz Andrew (60) gerät im Missbrauchsskandal um den Multimillionär Jeffrey Epstein immer stärker unter Druck. Die US-Anwältin Gloria Allred warf dem Royal vor, die Opfer einem "Foltertest zu unterziehen". Er weiche der US-Justiz immer wieder aus, sagte die Opferanwältin. Sie forderte Andrew auf, endlich zu sagen, was er wisse. "Er muss das machen - ohne Verzögerung", sagte Allred am Freitag dem britischen Sender ITV.

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Andrew ist der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II. (94) und gab im Zuge des Skandals seine royalen Pflichten vorerst auf. Auch Londons Bürgermeister Sadiq Khan forderte ihn jetzt in einem Interview des Senders LBC dazu auf, mit den US-Behörden zu kooperieren. Premier Boris Johnson wollte sich öffentlich nicht konkret dazu äussern. Es sei eine Sache des Königshauses, hiess es.

Die Anwältin Allred vertritt einige Frauen im Skandal um Epstein. Der einschlägig vorbestrafte US-Geschäftsmann hatte in einem New Yorker Gefängnis im vergangenen August Suizid begangen. Er hatte Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen.

Festnahme von Ghislaine Maxwell

Prinz Andrew war mehrfach Übernachtungsgast bei Epstein in dessen Anwesen in den USA und der Karibik. Von den Machenschaften seines Freundes will er nichts mitbekommen haben. Eines der Opfer, Virginia Giuffre, wirft dem Prinzen aber vor, er selbst habe sie als Minderjährige missbraucht. Andrew bestreitet das. Der 60-Jährige sagte zu, allen zuständigen Ermittlungsbehörden helfen zu wollen.

Die US-Polizei nahm jetzt Epsteins frühere Partnerin wegen mutmasslicher Beihilfe fest. Ghislaine Maxwell werde vorgeworfen, Epstein beim Missbrauch teils minderjähriger Mädchen geholfen und manchmal sogar selbst daran teilgenommen zu haben, teilte die New Yorker Staatsanwaltschaft am Donnerstag (Ortszeit) mit.

Die 58-Jährige habe zu Epsteins "engsten Verbündeten" gehört und eine "entscheidende Rolle" bei seinen Machenschaften gespielt, sagte Staatsanwältin Audrey Strauss. Rund ein Jahr nach der Anklage Epsteins könne nun auch seine Ex-Partnerin endlich angeklagt werden.  © dpa

Prinz Andrew gegen US-Justiz: Streit um Aussage im Epstein-Skandal geht weiter

Prinz Andrew verwickelt sich immer tiefer in einen Streit mit den Ermittlungsbehörden im Epstein-Skandal. Diese hatten den Prinzen um seine Mitwirkung bei der Aufklärung des Falles gebeten. Dem Sohn der Queen wird von einem der Opfer sexueller Missbrauch vorgeworfen. (Teaserbild: Getty Images/ Paul Kane)
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