Im Fall der Ermordung von Walter Lübcke bestreitet der tatverdächtige Stephan E., den tödlichen Schuss abgegeben zu haben. Nun müssen die Angaben von Ermittlern geprüft werden.
Der Hauptverdächtige im Mordfall Lübcke, Stephan E., hat seine Aussage geändert und bestreitet jetzt, den tödlichen Schuss auf den Kasseler Regierungspräsidenten abgegeben zu haben.
Sein Mandant habe bei einer erneuten Aussage vor dem Ermittlungsrichter entsprechende Angaben gemacht, sagte Verteidiger Frank Hannig am Mittwoch in Kassel. Stephan E. gehe davon aus, dass der ebenfalls wegen der Tat inhaftierte Markus H. den Schuss auf den Regierungspräsidenten abgegeben habe. Die Aussagen von E. müssen nun von den Ermittlern überprüft werden.
Stephan E. steht im Verdacht, den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke am 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Hauses getötet zu haben. Laut Obduktion wurde der 65-Jährige mit einer Kurzwaffe aus nächster Nähe erschossen. Der Generalbundesanwalt vermutet einen rechtsextremen Hintergrund.
E. hat erstes Geständnis widerrufen
E. hatte die Tat zunächst gestanden, sein Geständnis aber später widerrufen. Nach Angaben von Anwalt Hannig habe E. mit seinem früheren Geständnis Markus H. schützen wollen - ihm seien dafür Schutz und finanzielle Vorteile für seine Familie versprochen worden.
Hannig kündigte Ende November ein neues Geständnis seines Mandanten an. Neben Stephan E. sitzen noch zwei weitere Männer in Untersuchungshaft. Sie sollen E. mutmasslich bei der Tat geholfen haben. (ank/awa/dpa) © dpa
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