In einer Asylunterkunft in Regensburg stirbt eine Frau unter noch nicht geklärten Umständen. Die herbeigerufene Polizei hat Mühe, die Ordnung unter den aufgebrachten Flüchtlingen wieder herzustellen.

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Nach dem Tod einer Frau in einem Regensburger Flüchtlingsheim ist es am Samstag zu einem Grosseinsatz der Polizei gekommen.

Ausschreitungen in Asylunterkunft

Die Einsatzkräfte sprachen von "Ausschreitungen" in dem sogenannten Ankerzentrum. Etwa 40 bis 50 Bewohner hätten sich daran beteiligt, wie ein Polizeisprecher sagte. Verletzte habe es nicht gegeben.

Am Samstagvormittag wurde der Polizei eine leblose Person in dem Heim gemeldet. Der Notarzt konnte nur noch den Tod 31 Jahre alten Nigerianerin feststellen und rief die Polizei für die weiteren Ermittlungen.

Bewohner behindern Abtransport der Leiche

"Ein Teil der Einrichtungsbewohner reagierte zunehmend emotional auf die Anwesenheit der Ermittler", berichtete Polizeisprecher Dietmar Winterberg. Es habe zunächst Drohgebärden gegeben, "die schliesslich damit endeten, dass Steine und Glasflaschen auf die Beamten vor Ort geworfen wurden".

Hinweise darauf, dass die Frau einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte, gab es zunächst nicht. Die Staatsanwaltschaft werde nun die weiteren Schritte zur Klärung der Todesursache veranlassen, erklärte der Polizeisprecher.

Die Lage in dem Heim war so aufgeheizt, dass die Leiche erst nach etwa drei Stunden aus dem Gebäude gebracht werden konnte. Aufgebrachten Bewohnern sei dann gestattet worden, unter Polizeiaufsicht den Sarg zu dem Fahrzeug des Bestattungsunternehmens zu bringen, um die Situation zu beruhigen.

Jugendamt schaltet sich ein

Die 31-Jährige hinterlässt drei Kinder im Alter von drei bis neun Jahren. Das Jugendamt kümmert sich nun um die Kinder. Die Polizei prüft unterdessen, ob gegen Bewohner des Heims wegen der Auseinandersetzungen Ermittlungen eingeleitet werden müssen.

In allen bayerischen Regierungsbezirken gibt es die umstrittenen Ankerzentren. Dort werden insbesondere Flüchtlinge längerfristig untergebracht, die nach Ansicht der Behörden wenig Chancen auf Asyl haben. Die anderen Flüchtlinge sollen möglichst bald in dezentrale Heime weitervermittelt werden. Das Wort Anker steht für An(kunft), k(ommunale Verteilung), E(ntscheidung) und R(ückführung).

Kritiker sehen die Art der Unterbringung in grossen, oftmals kasernenähnlichen Heimen als ein Grund für Aggressionen unter den Bewohnern an. In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach bei Einsätzen in bayerischen Ankerzentren schwere Konflikte zwischen Bewohnern und Polizeikräften. Dabei gab es beispielsweise im oberfränkischen Bamberg und im schwäbischen Donauwörth Verletzte und Festnahmen. (dpa/hau/awa/mc)

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