Nachdem ein Unbekannter in einer Sauna in Halle unbefugte Filmaufnahmen der Besucher anfertigte und diese anschliessend auf einer Pornoseite zu sehen waren, sind nun polizeiliche Ermittlungen eingeleitet worden. Bis zu zwei Jahre Haft oder eine Geldstrafe erwarten den Täter.
Nachdem heimliche Aufnahmen von ahnungslosen Saunabesuchern in Halle im Netz auf einer Pornoseite aufgetaucht sind, ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei.
Unbefugte Filmaufnahmen in Sauna
Ein Unbekannter habe Filmaufnahmen gemacht, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag laut Medienberichten. Es werde wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches durch Bildaufnahmen ermittelt. Dem Verursacher drohten bis zu zwei Jahre Haft oder eine Geldstrafe, sagte er.
Bezug nimmt er damit auf §201a des Strafgesetzbuches, welcher im Jahr 2015 reformiert wurde.
Demnach wird zu einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft, wer unter anderem "von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen Einblick besonders geschützten Raum befindet, unbefugt eine Bildaufnahme herstellt oder überträgt und dadurch den höchstpersönlichen Lebensbereich der abgebildeten Person verletzt."
Videos wurden von Plattform gelöscht
Die Spannervideos wurden im Saunabereich eines Freizeitbades gemacht, das von den Stadtwerken betrieben wird. Das Unternehmen hat Anzeige erstattet. Der Betreiber der Internetseite wurde aufgefordert, die Videos zu löschen, wie eine Sprecherin mitteilte. Dies sei geschehen. "Offensichtlich wurde mit versteckter Kamera gefilmt", erklärte sie.
Die Unternehmenssprecherin betonte, dass das Fotografieren und Filmen im Saunabereich grundsätzlich untersagt ist. Darauf weisen Schilder hin. Das Personal sei erneut sensibilisiert worden, Gäste auf das Verbot hinzuweisen. "Konsequenzen werden natürlich geprüft, sind jedoch oft rechtlich schwierig", sagte sie. (dpa/dar)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.