Vor dem Gedenken an die Pogromnacht gegen Juden im NS-Staat zieht das Internationale Auschwitz Komitee Parallelen zu heute. "85 Jahre nach dem 9. November 1938 ist für Überlebende des Holocaust "damals" ganz nah", erklärte Vizepräsident Christoph Heubner am Mittwoch in Berlin.

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"Wie viel Zeit ist vergangen, wenn in diesen Tagen die Wohnungen jüdischer Menschen in Deutschland markiert und Restaurants, die angeblich jüdische Besitzer haben, bespuckt werden? Wie viel Zeit ist vergangen, wenn Menschen auf Demonstrationen antisemitischem Hass und antisemitischen Parolen hinterherlaufen und mit jenen demonstrieren, deren Ziel es schon immer gewesen ist, den Staat Israel von der Landkarte auszulöschen?", fragte Heubner.

Er verwies zudem auf hohe Umfragewerte für die AfD: "Welche Zeit wird kommen, wenn sich immer mehr Menschen in Deutschland vorstellen können, einer erwiesen rechtsextremen Partei bei den nächsten Wahlen ihre Stimme zu geben?"

Überlebende des Holocaust blickten auf diesen 9. November mit Trauer, Entsetzen, aber auch mit Aufbegehren. "Die Tatsache, dass am 9. November 2023 jüdische Menschen in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern bedroht sind, lässt sie fassungslos zurück", fügte Heubner hinzu. Er würdigte alle Menschen, die sich Antisemitismus entgegenstellten.

Das Internationale Auschwitz Komitee ist nach eigenen Angaben ein Zusammenschluss von Auschwitz-Überlebenden und ihren Organisationen aus 19 Ländern.  © dpa

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