Der Spitzensportler Oscar Pistorius stand auf dem Zenit seiner Karriere - dann erschoss er seine Freundin. Jahre sass er hinter Gittern. Jetzt gab es eine neue Entscheidung in dem Fall.

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Der frühere Spitzensportler Oscar Pistorius soll auf Bewährung freigelassen werden. Das teilte die südafrikanische Justizvollzugsbehörde am Freitag mit. Pistorius hatte am Valentinstag 2013 seine damalige Freundin getötet und war deshalb zu Totschlag verurteilt worden.

Das Strafmass von Oscar Pistorius wurde im Juli 2016 zunächst auf sechs Jahre festgesetzt, 2017 setzte der Supreme Court of Appeal auf Berufung der Staatsanwaltschaft die Haftstrafe auf die regulären 15 Jahre für Totschlag hoch. © imago images/Marco Longari/Photo

Pistorius Anfang 2024 wieder auf freiem Fuss

Pistorius soll demnach am 5. Januar aus dem Gefängnis in der Hauptstadt Pretoria entlassen werden. Er sei als "Ersttäter mit einem positiven Unterstützungssystem" eingestuft worden, hiess es. Am Freitagmorgen fand eine Bewährungsanhörung statt.

Pistorius hatte seine damalige Freundin Reeva Steenkamp mit vier Schüssen durch die Toilettentür seiner Villa getötet. Das Verfahren gegen den ehemaligen Sprintstar zog sich über Jahre und ging durch mehrere Instanzen. Pistorius sagte damals aus, er habe mehrfach gefeuert, weil er hinter der Tür einen Einbrecher befürchtet habe. Doch die Beweislage sprach gegen ihn.

Der heute 37-Jährige hat etwa die Hälfte seiner Haftstrafe von 13 Jahren und fünf Monaten abgesessen. Nach südafrikanischem Gesetz hatte er damit automatisch Anspruch auf eine Bewährungsanhörung.

Tiefer Fall eines einstigen Paralympics-Champions

Zum Zeitpunkt der Tat stand Pistorius auf dem Zenit seiner Karriere. Bei Paralympischen Spielen 2012 hatte er auf eigens angefertigten Karbon-Prothesen sechs Goldmedaillen gewonnen. Ihm waren einst als Kind wegen eines Gen-Defekts die Beine unterhalb der Knie amputiert worden. (dpa/lag)

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