Auch weit über Indien hinaus hat das verheerende Zugunglück mit 275 Todesopfern für Bestürzung gesorgt. Nun hat sich die Regierung des Landes zur Ursache für die Katastrophe geäussert.
Das Zugunglück im Osten Indiens mit mindestens 275 Toten ist nach Regierungsangaben durch einen Fehler im elektronischen Signalsystem verursacht worden.
Der indische Minister für den Bahnverkehr, Ashwini Vaishnaw, verwies am Sonntag laut der Nachrichtenagentur ANI auf das Signalsystem als Ursache des Unglücks, ohne Details zu nennen.
"Wir haben die Ursache des Unfalls und die verantwortlichen Personen identifiziert", sagte der Minister zum Stand der Ermittlungen. Weitere Einzelheiten sollen demnach erst nach der Veröffentlichung des endgültigen Untersuchungsberichts bekanntgegeben werden.
Totenzahl leicht nach unten korrigiert
Am Samstag versprach Premierminister Narendra Modi, die Schuldigen für das Unglück mit Hunderten Toten und Verletzten schwer zu bestrafen. Mehrere Oppositionspolitiker warfen der Regierung nach dem Unfall vor, nicht genügend in die Bahnsicherheit investiert zu haben und forderten Vaishnaw zum Rücktritt auf. Dieser wiederum sagte, jetzt sei nicht die Zeit für politische Diskussionen.
Am Sonntag hatten die Behörden die Totenzahl leicht nach unten korrigiert. Es seien 275 Menschen umgekommen und nicht 288, wie am Samstag mitgeteilt worden sei, sagte der Verwaltungschef des Bundesstaats Odisha, Pradeep Kumar Jena, der Agentur ANI.
Einige Leichen seien demnach zuvor zweimal gezählt worden. Bislang seien zudem 88 Tote identifiziert worden. Behörden hätten Listen und Fotos der Verstorbenen zum Zwecke der Identifikation auf verschiedene Regierungswebsites hochgeladen. Angehörige sollten sie nicht mit Kindern anschauen, hiess es.
Mehr als 900 Verletze und 275 Tote
Beim schwersten Zugunglück in Indien seit mehr als zwei Jahrzehnten hatte es nach Angaben der Behörden des Bundesstaats Odisha neben den mindestens 275 Toten weitere mehr als 900 Verletzte gegeben.
Doch Berichten zufolge gaben Bahnmitarbeiter an, dass der Coromandal Express auf dem Weg von Kalkutta nach Chennai aufgrund eines Signalfehlers auf ein Nebengleis geraten sei.
Dort kollidierte er den Angaben zufolge mit einem auf den Gleisen stehenden Güterzug, in den kurz darauf auch ein aus der Tech-Metropole Bangalore kommender Expresszug raste. (dpa/afp/fte)
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