Ein Gericht in Bangladesch hat das Einfangen und Domestizieren wilder Elefanten verboten. Die Richter forderten die Regierung in Dhaka auf, keine entsprechenden Halte-Bewilligungen mehr auszustellen. Tierschützer feierten das Urteil vom Sonntag.
"Damit wird hoffentlich die gewaltsame Zähmung junger Elefanten enden", sagte die Chefin der örtlichen gemeinnützigen Organisation Obhoyaronno, Rubaiya Ahmed, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Was mit den rund 100 Elefanten, die sich derzeit in dem Land in menschlicher Gefangenschaft befinden, passieren soll, blieb zunächst unklar. Den Fall vor Gericht gebracht hatten eine einheimische Tierschutzorganisation und eine Schauspielerin.
In Bangladesch sind Elefanten in Gefangenschaft nicht so beliebt wie in anderen asiatischen Ländern. Die Menschen dort nutzen sie seit Langem vorwiegend als Lasttiere, die etwa Holz aus Wäldern herausschleppen müssen, oder als Zirkustiere. Unter anderem, weil es inzwischen in dem Land weniger Bäume gibt und die Forstbehörde Waldstücke nicht mehr zum Fällen verpachtet, wurde die Elefantenhaltung in dem Land weniger profitabel und deshalb weniger verbreitet.
Bereits vor zwei Jahren hatte ein Gericht zudem die sogenannte Hadani-Zähmungsmethode verboten, bei der Elefanten im Jugendalter mit Hämmern, Nägeln und Stöcken gewaltsam "gebrochen" werden, damit sie sich dem Willen ihrer Trainer unterordnen und Menschen nicht verletzen.
Entsprechende Techniken werden laut dem Deutschen Tierschutzbund besonders in Asien angewandt - beispielsweise bei Arbeitselefanten, Tempelelefanten oder Elefanten, die von Touristen gewaschen werden, oder als Reittiere dienen. © dpa
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