Mehr als eine Woche nach dem Mord an einem Bankier in Liechtenstein ist der mutmassliche Täter noch nicht gefasst. Ob Jürgen H. weiterhin auf der Flucht ist oder sich selbst getötet hat, ist nach Angaben der Polizei bislang unklar.
Wo ist der Mann, der den Liechtensteiner Bankier Jürgen Frick ermordet hat? Mehr als eine Woche nach der Bluttat fehlt vom mutmasslichen Täter Jürgen H. jede Spur. Einem Bericht von "Süddeutsche.de" (SZ) zufolge geht die Polizei inzwischen davon aus, dass der Verdächtige Selbstmord begangen haben könnte. Ein Abschiedsbrief soll diese Theorie bestätigen.
Die Einwohner Liechtensteins sind davon nicht überzeugt, obwohl am Rheinufer bei Ruggell persönliche Gegenstände des mutmasslichen Mörders gefunden worden waren. Polizeichef Jules Hoch gab in einem Interview mit der Vaduzer Zeitung "Vaterland" an: "Wir haben ein Sicherheitsproblem, die Menschen fühlen sich bedroht. Die Bevölkerung ist verunsichert."
Die Angst vor einem freilaufenden Killer, der eine Gefahr für Bürger und Finanzwelt darstellt, hält an. Für den Landtag, in dem die 25 Abgeordneten sitzen, wurde Polizeischutz angeordnet. Zu Einzelheiten mache man "aus taktischen Gründen" keine Angaben, sagte ein Polizeisprecher der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Bei Interpol sei der Verdächtige zur weltweiten Fahndung ausgeschrieben worden.
Jürgen H. steht im Verdacht, am 7. April 2014 den 48 Jahre alten Jürgen Frick in der Tiefgarage der Privatbank Frick mit einer Pistole erschossen zu haben. Bilder der Überwachungskamera sollen die Tat beweisen. Der Gesuchte hatte die Bank und ihren Chef persönlich für seinen Ruin als Fondsmanager verantwortlich gemacht.
Am vergangenen Sonntag hatten Hunderte von Trauergästen am Sarg Abschied von Jürgen Frick genommen - darunter auch Liechtensteins Staatsoberhaupt Erbprinz Alois sowie Angehörige des mutmasslichen Mörders. Letztere durften in Absprache mit der Familie des Opfers an der Trauerfeier teilnehmen, als "Zeichen der Christlichkeit und Mitmenschlichkeit", wie die SZ berichtet.
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