- Der Salmonellen-Skandal um Ferrero schlägt hohe Wellen.
- Auch hierzulande zeigen sich Eltern besorgt und suchen Rat bei Ärzten.
- Experten können jedoch Entwarnung geben.
Der Salmonellen-Skandal um den Schokoladenhersteller Ferrero hält ganz Europa in Atem. Nun schlägt auch eine Pflegefachfrau hierzulande Alarm, wie "20 Minuten" berichtet.
"Berichte über Kinderkrankheiten bescheren uns immer wieder einen enormen Zusatzaufwand", habe sie demnach in einer E-Mail an die Nachrichtenseite geschrieben. Bis drei Uhr nachts habe sie sich mehrfach Geschichten von besorgten Eltern anhören müssen, deren Kinder Überraschungseier gegessen hätten.
Viel Verunsicherung durch Ferrero-Skandal
Auch Simon Fluri, Kinderarzt am Kantonsspital Wallis, erzählt von der Aufregung der Eltern: "Das Thema Salmonellen in Kinderschokolade bewegt im Moment stark und hat für viel Verunsicherung gesorgt." Gerade bei Grosseltern oder Eltern, die ihren Kindern mit Kinderschokolade eine Freude bereiten wollten, sei die Aufregung verständlich, wenn sie in der Zeitung lesen, dass die Süssigkeit mit Salmonellen kontaminiert gewesen sein könnte.
In seinem Kantonsspital seien bereits Verdachtsfälle untersucht worden. Bisher konnte glücklicherweise noch keine Vergiftung mit Salmonellen nachgewiesen werden.
Hinzu komme ausserdem, dass aktuell die Magen-Darm-Grippe grassiert. "Viele Kinder haben im Moment Bauchschmerzen, Übelkeit oder müssen häufig erbrechen. Das hat natürlich meist nichts mit Salmonellen zu tun, dass diese Krankheiten aber gerade jetzt stark kursieren, sorgt natürlich zusätzlich für Verunsicherung", erklärt Fluri.
Kaum Grund zur Sorge
Bei der Notfallnummer von "toxinfo.ch" sind dem Bericht zufolge ebenfalls einige Anrufe zu dem Thema eingegangen. Auch Colette Degrandi, Ärztin bei Tox Info Suiss, erklärt, dass Bauchschmerzen und Übelkeit bei Kindern nicht zwingend Kinderschokolade als Ursache haben muss.
Auch Bojan Josifovic, Kommunikationsverantwortlicher beim Kinderspital Zürich gibt Entwarnung. Denn eine Magendarmgrippe komme viel häufiger vor als Salmonellen. Die Symptome verschwinden nach ein bis zwei Tagen. "Wichtig ist viel Flüssigkeitszufuhr", betont er. Zu einer ärztlichen Untersuchung rät Josifovic dann, wenn die Symptome länger anhalten oder der Zustand des Kindes sich verschlechtert.
Ferrero wusste offenbar monatelang, dass in der Fabrik Salmonellen nachgewiesen worden waren und tat dennoch nichts. Erst als in Grossbritannien mehrere Kinder erkrankten, wurde eine Rückrufaktion der Kinderschokolade-Produkte gestartet. Coop und Migros haben mittlerweile 13 "Kinder"-Produkte aus dem Verkauf genommen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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