Das Auf und Ab geht weiter. Nachdem es geschienen hatte, als stabilisiere sich der Zustand von Franziskus, hat er zwei neue Anfälle.

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Die Sorgen um Papst Franziskus werden immer grösser: Der 88-Jährige litt nach Angaben des Vatikans im Krankenhaus erneut unter grosser Atemnot – dieses Mal sogar zweimal hintereinander. Abermals musste er mechanisch beatmet werden. Mit einer Prognose zum weiteren Verlauf halten sich die Ärzte in der Gemelli-Klinik von Rom zurück, wo das Oberhaupt der katholischen Kirche seit Mitte Februar behandelt wird.

Im Bulletin aus dem Krankenhaus, das jeden Abend veröffentlicht wird, berichtete der Vatikan von "zwei Episoden akuter Atemnot". Verursacht worden sei dies durch einen abermaligen Bronchospasmus - eine Verkrampfung der Muskeln in den Atemwegen - sowie durch Schleim in den Bronchien.

Papst muss wieder mechanisch beatmet werden

Daraufhin seien zwei Lungenspiegelungen gemacht worden, bei denen "reichlich Sekret abgesaugt" worden sei. Dazu wird ein Endoskop über Mund oder Nase eingeführt und in die Bronchien vorgeschoben. Zudem wurde Franziskus wegen der neuen Anfälle wieder mechanisch beatmet - vermutlich durch eine Maske auf Mund und Nase. Von künstlicher Beatmung war in dem Bulletin nicht die Rede.

Wie schon fast die gesamte Zeit äusserten sich die behandelnden Ärzte nicht genauer zum mutmasslichen weiteren Verlauf der Erkrankung. Zugleich wurde in dem Bulletin aber betont: "Der Heilige Vater blieb zu jeder Zeit wach, orientiert und kooperativ." Das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken wird seit Mitte Februar stationär behandelt - so lange wie noch nie.

Seit Mitte Februar nicht mehr zu sehen

Der Papst leidet an einer beidseitigen Lungenentzündung durch verschiedene Erreger, was in so hohem Alter nach Einschätzung von Medizinern sehr kritisch ist. Hinzu kommt, dass ihm schon in jungen Jahren bei einer Operation in seiner Heimat Argentinien ein Teil des rechten Lungenflügels entfernt wurde. Mit seinen 88 Jahren ist Franziskus der zweitälteste Papst der Geschichte.

Nach der Krise am Freitag schien sich sein Zustand wieder etwas stabilisiert zu haben - dies täuschte jedoch. Seit seiner Einlieferung hat die Öffentlichkeit Franziskus nicht mehr zu Gesicht bekommen. Andere Päpste wie der 2005 verstorbene Johannes Paul II. hatten sich auch im Krankenbett fotografieren lassen. Eigentlich hat Franziskus wegen des Heiligen Jahres 2025 einen strammen Terminkalender. Meist lässt er sich nun von Kardinälen vertreten.

Weltweit Bangen - auch Gänswein betet

Mehrfach hatte der Vatikan jedoch betont, dass der Papst auch aus dem Krankenhaus arbeite. Er ernannte etwa neue Bischöfe und ging nach Angaben des Vatikans der Arbeit nach. Am Montagabend wurde nicht erwähnt, dass er arbeiten konnte. Zweimal empfing er mittlerweile die Nummer zwei des Vatikans, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der sich jetzt um das Tagesgeschäft im Vatikan kümmert.

Die Anteilnahme unter Gläubigen weltweit ist gross. Seit einer Woche versammeln sich jeden Abend zahlreiche Menschen auf dem Petersplatz, um den Rosenkranz Franziskus zu beten. Der Andacht steht jeden Abend ein anderer hochrangiger Kirchenmann vor.

Auch aus dem Ausland kommen Genesungswünsche. Der langjährige Vertraute von Papst Benedikt XVI., Georg Gänswein, sagte der Zeitung "La Repubblica", er bete jeden Tag für die baldige und vollständige Genesung. Der deutsche Geistliche ist derzeit Vatikan-Botschafter im Baltikum. Ihr Verhältnis galt lange Zeit als angespannt. (dpa/bearbeitet von fra)