Eine Thailänderin hat mindestens 75 Frauen aus Thailand in die Schweiz gelockt und die meisten als Prostituierte ausgebeutet. Ein Gericht in Biel rund 90 Kilometer südwestlich von Basel verurteilte sie am Mittwoch zu zehneinhalb Jahren Gefängnis.

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Die Anklage hatte die 58-Jährige als eine Zuhälterin beschrieben. Sie berechnete den Frauen demnach zunächst grosse Summen für den Flug aus Thailand in die Schweiz und gefälschte Visa und verteilte sie dann auf verschiedene Bordelle.

Sie habe sie rund um die Uhr zum Anschaffen genötigt, ständig überwacht und ihnen oft den meisten Lohn persönlich abgenommen. Die Frauen hätten gewusst, dass es um Prostitution ging, nicht aber, unter welchen Bedingungen sie arbeiten mussten. Die Angeklagte habe keine Reue gezeigt, monierten Anwältinnen der Opfer während des Prozesses.

Gericht spricht von "menschenverachtenden Organisationsform"

Die Frau wurde unter anderem wegen Menschenhandels, Förderung der Prostitution, Förderung der rechtswidrigen Einreise und Geldwäsche schuldig. Der Gerichtspräsident sprach von einer "komplexen, gut organisierten und menschenverachtenden Organisationsform", wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA aus dem Gerichtssaal berichtete. Die Thailänderin war 2014 festgenommen worden.

Im April war die Polizei in Deutschland mit einer Grossrazzia gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel von vorrangig Prostituierten aus Thailand vorgegangen. Mehr als 1500 Polizisten der Bundespolizei waren damals in zwölf Bundesländern im Einsatz.  © dpa

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