In North Carolina haben drei Hunde ihr nächtliches Bad in einem Weiher mit dem Leben bezahlt. Sie starben an Blaualgen, wie sie sich gerade im Sommer in warmen, stehenden Gewässern ausbreiten - oft ohne auf den ersten Blick sichtbar zu sein.
Alles begann mit einem grossen Spass, wie Melissa Martin aus Wilmington im US-Bundesstaat North Carolina auf Facebook schreibt: Nach einem heissen Tag liess sie ihre Terrier-Welpen Abby und Izzy und Mischling Harpo vor wenigen Nächten in einem Weiher baden. Die drei schwammen, suhlten sich im Schlamm, spielten mit einem Ball, genossen die Abkühlung.
"Der grösste Verlust unseres Lebens"
Doch nur Stunden später war die Welt für Martin eine andere. Binnen kürzester Zeit starben alle drei Tiere, vergiftet durch Blaualgen. So hat es laut CNN die Tierärztin festgestellt, zu der Martin mit ihren drei Vierbeinern gerast war, nachdem Abby nur 15 Minuten nach dem Bad einen Anfall erlitten hatte.
"Was als nächtliche Freude angefangen hat, ist in dem grössten Verlust unseres Lebens geendet", beschreibt Martin ihre Trauer. "Wir brauchen nun eure Gebete." Ihr Schicksal und das der Hunde bewegt viele Menschen - mehr als 21.000 Mal wurde der Facebook-Post geteilt.
Die Aufmerksamkeit für den Vorfall dürfte für Martin zumindest ein winziger Trost sein, denn ihre Mission ist es nun, andere Hundebesitzer auf die Gefahr durch Blaualgen aufmerksam zu machen. "Ich werde nicht lockerlassen, bis ich eine Veränderung zum Positiven erreicht habe", sagte sie im Gespräch mit CNN. "Ich will meine Hunde nicht umsonst verloren haben."
Martin will erreichen, dass an Gewässern, die mit Blaualgen befallen sein können, ein Warnschild aufgestellt wird. Auf der Plattform "Gofundme" hat sie eine Spendenkampagne ins Leben gerufen.
Blaualgen: mal harmlos, mal gefährlich
Blaualgen sind - anders als es der Name vermuten lässt - keine Algen, sondern Bakterien, sogenannte Cyanobakterien. Es gibt mehr als 2.000 Arten, wovon nur rund 40 Arten giftig sind.
Das Problem: Ob es sich um gefährliche oder ungefährliche Exemplare handelt, ist für den Laien nicht zu erkennen. Ausserdem sieht man längst nicht jeden Blaualgenbefall auf den ersten Blick. Nur manche Arten bilden einen blau-grünen Teppich an der Wasseroberfläche. Andere - wie die in Wilmington - nicht.
Während manche Tiere, neben Hunden etwa auch Enten und Rinder, an Blaualgen sterben können, sind die Bakterien für den Menschen nicht tödlich. Jedoch können sie Hautausschläge und Bindehautentzündungen verursachen sowie zu Erbrechen führen, wenn man sie beim Schwimmen versehentlich verschluckt.
Gefährdete Badeseen werden in Deutschland auf ihre Blaualgen-Konzentration hin überwacht. Anders liegt die Sache freilich bei Teichen, Tümpeln und Weihern, wie dem, der Abby, Izzy und Harpo zum Verhängnis wurde. (mcf)
Verwendete Quellen:
- Facebook-Post von Melissa Martin vom 8. August 2019
- CNN vom 12. August 2019: "A North Carolina woman took her three dogs to a pond to play. Within hours, her pups had died from toxic algae"
- "Welt" vom 21. August 2018: "Giftig oder harmlos? Mit blossem Auge nicht zu unterscheiden"
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