Ein schwerwiegender Sicherheitsvorfall sorgt nach einem Flug von New York nach Paris für Aufsehen. Eine Frau hat sich ins Flugzeug geschmuggelt und sich den gesamten Flug auf den Toiletten versteckt. Wie sie alle Sicherheitskontrollen umgehen konnte, ist ein Rätsel.

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Auf dem New Yorker Flughafen John F. Kennedy kam es am 26. November zu einer massiven Sicherheitspanne. Wie jetzt bekannt wurde, konnte eine Frau offenbar mehrere Sicherheitskontrollen umgehen und sich als blinde Passagierin in ein Flugzeug schleichen.

Die Boeing 767-400ER der amerikanischen Fluggesellschaft Delta Airlines hob mit ihr an Bord ab und flog über den Atlantik nach Frankreich. Erst kurz vor der Landung in Paris wurde die Frau vom Personal entdeckt.

Über 60 Millionen Passagiere jährlich

Laut einem Bericht von CNN rätselt die Polizei, wie es der Frau gelang, ohne Ticket zum Gate und dann sogar bis ins Flugzeug zu kommen.

Die zuständige Sicherheitsbehörde, Transportation Security Administration (TSA), gab die peinliche Panne in einem Statement zu: "Die TSA kann bestätigen, dass eine Person ohne Bordkarte die Sicherheitskontrolle am Flughafen ohne verbotene Gegenstände durchlaufen hat. Die Person hat zwei Stationen zur Identitätsprüfung und zum Boardingstatus umgangen und konnte das Flugzeug besteigen." Der Flughafen JFK hat ein Passagieraufkommen von über 60 Millionen Menschen im Jahr und zählt damit zu den 15 grössten Flughäfen der Welt.

Es waren keine Sitzplätze frei

Um 19:51 Uhr Ortszeit hob der Delta-Flug DL264 am letzten Dienstag in New York ab. Die Auslastung der gebuchten Tickets betrug 100 Prozent. Dementsprechend gab es keine freien Sitzplätze und die blinde Passagierin wurde kreativ. Sie versteckte sich während des Starts auf einer der Toiletten.

Auch das jedoch ist eine Sicherheitslücke. Flugbegleiter sind verpflichtet, vor dem Abheben einer Maschine noch einmal zu kontrollieren, dass sich kein Passagier auf den Toiletten befindet. Warum das nicht getan wurde, ist bislang unklar.

Erst kurz vor Flugende aufgeflogen

Um im Laufe des rund siebenstündigen Flugs nicht aufzufliegen, wechselte die Frau nach dem Start immer mal wieder die Bordtoilette - offenbar ohne damit die Aufmerksamkeit der anderen Fluggäste oder des Personals an Bord zu erregen. Erst kurz vor dem Ende der Reise fiel sie den Flugbegleitern auf. Als diese sie auf ihren Sitzplatz ansprachen, war schnell klar: Sie hatte nie einen.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, meldete sich der Kapitän unmittelbar nach der Landung in Paris bei seinen Passagieren mit einer Durchsage: "Leute, hier spricht der Kapitän. Wir warten nur darauf, dass die Polizei an Bord kommt. Sie sind vielleicht schon da und haben uns angewiesen, alle im Flugzeug zu lassen, bis wir uns um den zusätzlichen Passagier gekümmert haben."

Das sagt Delta Airlines zum Zwischenfall

Inzwischen äusserte sich auch ein Sprecher von Delta Airlines zu dem Zwischenfall: "Nichts ist wichtiger als Fragen der Sicherheit. Deshalb führt Delta eine umfassende Untersuchung dessen durch, was möglicherweise vorgefallen ist, und wird zu diesem Zweck mit anderen Luftfahrtakteuren und den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten."

Nach ersten Ermittlungen hatte die Frau weder gefährliche oder verbotene Gegenstände bei sich noch böse Absichten, die über den Flug ohne Bordkarte hinaus gingen. Ob sie in Frankreich bleiben darf oder wieder in die USA zurückgeflogen wird, ist unklar.

Verwendete Quellen

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